Walter Flex - Der Wanderer zwischen den Welten
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Mit dem »Aussteigen« freilich haperte es. Alle Türen nach draußen und zu den Nebenabteilen waren verkeilt. »Eskaladieren wir!« sagte Wurche und kletterte durch das zersprungene Fenster ins Freie. Ich warf unsre Gepäckstücke nach und folgte auf demselben Wege. Wir rückten unsre Koffer dicht an die dem Feinde abgekehrte Seite des steilabfallenden Bahndamms und streckten uns daneben in Gras und Sonne. Zwei Stunden später kam von Augustowo her ein Hilfszug und brachte uns mit einiger Verspätung ans Ziel. Rußland hatte uns sein Willkommen entboten.
Im Divisionsstabsquartier von Augustowo wurden wir auf Regimenter und kurz danach in einer Russenkaserne auf Kompanien verteilt. Ich wußte es beide Male einzurichten, daß ich mit Wurche zusammenblieb. Wir kamen beide zur 9. Kompanie eines elsässischen Infanterie-Regiments.
Wir schliefen die Nacht auf Stroh in der russischen Kaserne und wanderten am andern Morgen zu viert in den Mai hinaus nach den Gräben unsrer Kompanien, die ein paar Wegstunden entfernt in festen Stellungen im Walde lagen.
Ein Morgenbad im »Weißen See« gab dem ganzen Tage einen frischen Glanz. Der Weg ging durch Sand und Föhrenwald. Zerstreutes Licht floß in breiten Bahnen durch grüne Wipfel und goldrote Stämme. Dann lag der weite See, von sonnigem Morgendunst überschäumt, vor uns. Pirole schmetterten, Schwalben schossen mit den Schwingen durchs Wasser, Taucher verschwanden vor uns, wie wir am Ufer entlangschlenderten. Nur aus der Ferne kam ein gedämpftes Grollen zu uns herüber und ab und zu das taktmäßige Hämmern eines Maschinengewehrs. »Spechte!« lachte Wurche und ließ Sonne und Wasser über sich zusammenschlagen.
Dann ging es am Augustower Kanal und den Nettawiesen weiter. Bald saß uns der graue Staub der russischen Landstraße in den Röcken. Aber neben dem Wandervogel her, der in Helm und Degen und Ledergamaschen den ausgefahrenen Sandweg hinzog, schritt leicht auf reinlichen Füßen durch feuchtes Wiesengras der Mai und lachte immer heller herüber. Die leise Netta kam bald bis an unsern Weg heran und ließ ihre Wellen und ihr sonniges Mückenspiel vor uns gaukeln, bald entwich sie uns wieder und barg sich in Wiesenschaumkraut und wucherndem Gras. Ich hatte Wurche lange von der Seite angesehen. Zuletzt mußte ich lachen. »Gestehen Sie's nur!« sagte ich, »Sie müssen heut noch einmal ins Wasser?« »Gleich!« sagte er, und wir gingen tief in die federnde Sumpfwiese hinein, warfen die staubigen Kleider von uns und ließen uns von den kühlen, guten Wellen treiben.
Dann lagen wir lange in dem reinlichen Gras und ließen uns von Wind und Sonne trocknen. Als Letzter sprang der Wandervogel aus den Wellen. Der Frühling war ganz wach und klang von Sonne und Vogelstimmen. Der junge Mensch, der auf uns zuschritt, war von diesem Frühling trunken. Mit rückgeneigtem Haupte ließ er die Maisonne ganz über sich hinfluten, er hielt ihr stille und stand mit frei ausgebreiteten Armen und geöffneten Händen da. Seine Lippen schlossen sich zu Goethes inbrünstigen Versen auf, die ihm frei und leicht von den Lippen sprangen, als habe er die ewigen Worte eben gefunden, die die Sonne in ihn hinein und über Herz und Lippen aus ihm herausströmte:
»Wie im Morgenglanze
Du rings mich anglühst,
Frühling, Geliebter!
Mit tausendfacher Liebeswonne
Sich an mein Herz drängt
Deiner ewigen Wärme
Heilig Gefühl,
Unendliche Schöne!
Daß ich dich fassen möcht'
In diesen Arm! –«
Feucht von den Wassern und von Sonne und Jugend über und über glänzend stand der Zwanzigjährige in seiner schlanken Reinheit da, und die Worte des Ganymed kamen ihm schlicht und schön und mit einer fast schmerzlich hellen Sehnsucht von den Lippen. »Da fehlt nur ein Maler!« sagte einer von uns. Ich schwieg und war fast traurig, ohne sagen zu können warum. Unser Wandervogel aber ließ leicht die Arme fallen und trat mit ein paar raschen, frischen Schritten in unsre Mitte. Wir schleuderten uns die letzten Wassertropfen von den Händen und griffen nach unsern Kleidern. Bald schritt mir der Freund wieder im grauen Waffenrock, der die hohe Gestalt knapp und kleidsam umschloß, und mit eingehenktem Degen zur Seite. Der Helmrand umlief die trotzige Form seines eigenwillig gestreckten und prächtig gewölbten Schädels, und wie er mit frei ausgreifendem Schritt den von fernen Donnern leise erdröhnenden Wäldern entgegenschritt, schien er, von Freude und Kraft bebend, begierig in eine klirrende Zukunft zu horchen. »Wen du nicht verlässest, Genius, wird dem Regengewölk, wird dem Schloßensturm entgegen singen …!« Wenn ihm nicht die Lippen davon klangen, so klang sein Schritt davon. »Tanztüchtig will ich den Jüngling und waffentüchtig.« Alte Worte sprangen immer wie junge Quellen an seinem Wege.
Warum ergreift uns alle Schönheit des Lebens, statt daß wir sie ergreifen? Ach, wie der Mensch aus Erde gemacht ist und wieder zu Erde wird, so ist alle Schönheit aus Sehnsucht gemacht und wird wieder zu Sehnsucht. Wir jagen ihr nach, bis sie zur Sehnsucht wird. –
In den Winternächten, die wir in den Gräben vor Verdun zugebracht hatten, war zuweilen ein jäh aufbrandendes und wie eine Sturmflut weiterrollendes Hurra die endlose Front der Schützengräben entlanggebraust. Wenn dieses Hurra in der Ferne verebbte, dann horchten wir Kriegsfreiwilligen ihm nach, und in unserm Horchen war etwas Grimm und Neid. Im Osten geschah alles Heiße, Wilde und Große. Über Rußland stand immerfort eine brandrote Wolke, in der der Donner des Namens Hindenburg grollte, und uns im Westen blieb nichts als Lauern und Warten und Wachen und Gräbergraben, ohne daß wir den Tod von Angesicht sahen, der heimtückisch bei Tag und Nacht in unsre Reihen hieb. Im Osten schritten unsre Sturmkolonnen über Täler und Höhen, und wir lagen wie Maulwürfe unter der Erde und riefen das Hurra zu ihren Siegen.
Als wir an die Ostfront kamen, waren die großen Kämpfe der Masurenschlacht längst zum Stellungskriege erstarrt. Unsere neue Kompanie lag seit Wochen eingegraben am Waldrand einer breiten Sumpfwiese, durch die ein träger Bach, die Kolnizanka, durch Sand und Morast zum Kolnosee schlich. Jenseits des faulen Wassers war wieder Wiese, Sand und Wald, und nur ein paar helle Streifen drüben zeigten, wo der Feind hinter seinen Sandwällen hockte. Ein Stacheldrahthindernis zog sich an unsrer Front entlang und die Nacht hindurch kreiste durch das Drahtgewirr der elektrische Strom, der von Augustowo her in mächtigen Kabeln gespeist wurde. »Draht!« knurrte Leutnant Wurche verächtlich, als wir in der Mainacht nach unsrer Ankunft zum erstenmal die Kompaniefront abgingen, und schlug spöttisch mit einer Gerte gegen die glatten Schutzdrähte am Horchpostendurchlaß. Und so ging er die erste Nacht an dem grauen Verhau hinauf und hinunter wie ein gefangener Tiger an seinem Käfiggitter.
Unsere Grabenabschnitte grenzten aneinander, und wir blieben Nachbarn als Zugführer des zweiten und dritten Zuges oder, wie er sagte, als »Obernachtwächter der Wach- und Schließgesellschaft im Osten«. Die russischen Gräben lagen ein paar hundert Meter entfernt, so daß wir uns selbst am hellen Tage frei im Walde hinter unsrer Stellung bewegen konnten. Die russische Artillerie streute wohl dann und wann mit Schrapnells und Granaten unsre Gräben ab, ein Volltreffer schlug sogar einmal meinen Unterstand, als ich gerade die Tür aufmachte, zu einem Scherbenhaufen zusammen, aber alles das ging immer rasch wie ein Mairegen, eine »Husche«, vorüber, der Franzose hatte dies Spiel viel besser verstanden, und im ganzen nahmen wir »Iwan den Schrecklichen«, wie der Russe bei uns hieß, nicht ganz ernst. Wir haben es später gelernt, ihn zu achten, aber einstweilen ließen wir uns von ihm unsre »Sommerfrische in den Augustower Wäldern« nicht stören. Die Myriaden von Schnaken, die Wälder und Sümpfe ausbrüteten, waren uns lästiger als die Russen hinter ihrem Draht.
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