Gerd Schultze-Rhonhof - 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte
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Dazu kommt, daß profunde Geschichtskenntnisse damals zum Gemeingut des Bildungsbürgertums gehören, und daß die Eliten in Deutschland, Österreich und Ungarn die Geschehnisse von 1914 und davor deshalb in größeren
geschichtlichen Zusammenhängen sehen und bewerten. Wer die Reaktionen auf Versailles und Saint-Germain in Deutschland und in Österreich verstehen will, und wer versucht, die Geschichte der Völker Europas vor 1939 zu begreifen, muß sich die Ereignisse und Zusammenhänge aus der Zeit vor 1914 ins Gedächtnis rufen. Das Wissen der Deutschen von 1939 ist der Schlüssel zu ihren Motiven im Jahre 1939.
Der Weg zur Aussöhnung der zerstrittenen Völker nach dem Ersten Weltkrieg ist durch die Weigerung der Sieger zugeschüttet, die eigene Mitschuld am vergangenen Kriege einzuräumen. So zementieren die drei Verträge eher die Feindschaft in Europa, als daß sie Brücken für die Zukunft bauen. Die Sieger von 1918 liefern damit Adolf Hitler sein erstes großes, populäres Thema: „das Sprengen der Fesseln von Versailles“.
4 BM Finanzen 27. November 1996
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Kriegsgründe in Europa
Das Geschichtsbild der betroffenen Generation in Österreich und in Deutschland reicht weit in die Vergangenheit zurück. Der Erste Weltkrieg ist nach ihrem Wissen kein Einzel- oder Sonderfall in der Geschichte. Wiederholt in der Vergangenheit haben sich aufstrebende Völker und Staaten ihren Platz neben vorherrschenden Völkern und Staaten erarbeitet und erkämpft, indem sie einen Anteil der auf dieser Erde verfügbaren Bodenschätze, Handelsströme und anderen Wohlstandsquellen für sich beansprucht und errungen haben, und indem sie es gewagt haben, Konkurrenz zu sein. Der Auf- und Abstieg von Nationen ist für die Generation der Europäer um 1900 Teil der Weltgeschichte und keine Frage der Moral. So können auch die Deutschen zu dieser Zeit nichts Verwerfliches im Aufstieg ihres eigenen Landes sehen. Das Phänomen des Auf-und Abstiegs in der Neuzeit ist für sie so etwas wie ein geschichtliches Naturgesetz. In England ist die Sicht der Dinge im übrigen die gleiche5.
Portugals Welt- und Kolonialreich zum Beispiel wird im Jahre 1580 mit Spanien in Personalunion verbunden, das Portugal damit als erste Macht Europas ablöst.
Schon 1577 beginnt England, Spaniens Handelswege anzugreifen. 1588 verliert Spanien seine just erkämpfte Vormachtrolle im Seekrieg gegen England durch den Untergang der Flotte. Nun steigt England auf und übernimmt als Großbritannien für dreieinhalb Jahrhunderte die Vormachtstellung auf dem Globus. Es wird darin nur einmal ernsthaft durch Frankreich unter Kaiser Napoleon herausgefordert. Großbritannien wacht konsequent darüber, daß keine Macht auf dem nahen Kontinent und im Umfeld der eigenen Kolonien so weit erstarkt, daß sie zum Rivalen werden könnte. Das Mittel dazu ist, bei Auseinandersetzungen Dritter auf dem Festland stets zugunsten der schwächeren Staaten einzugreifen und gegen den „Aufsteiger“ Krieg zu führen. Diese Politik der „balance of power“6 sichert den Bestand des britischen Imperiums bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im 18. Und 19. Jahrhundert führt Großbritannien daneben noch eine Reihe weiterer Kriege, um anderen Staaten ihre Kolonien
abzunehmen, um eigene Kolonien vor dem Unabhängigkeitsbestreben der dort Lebenden zu schützen oder um den Macht- und Gebietszuwachs der
Konkurrenten zu vereiteln.
Mit dieser Sicht der Dinge hält der normale deutsche Bürger vor dem Ersten Weltkrieg die Vormachtstellung Großbritanniens für eine Realität von unbestimmter Dauer. Doch er sieht darin kein Recht der Briten, über den Weg und die Geschicke der anderen Völker Europas zu bestimmen.
5 Messerschmidt, Seite 84
6 Gleichgewicht der Kräfte
18
Die britisch-deutsche Rivalität
Eine der Ursachen für den Ausbruch der zwei Weltkriege von 1914 und 1939
liegt in Deutschlands Wirtschaftsaufstieg nach 1871. Doch das allein hätte nicht notwendigerweise zum Ersten Weltkrieg fuhren müssen, der den Zweiten nach sich zieht. Es kommt hinzu, daß Deutschlands Politiker vor 1914 zwei verhängnisvolle Fehler machen. Sie unterlassen es, den Deutsch-Russischen Rückversicherungsvertrag zu verlängern, und sie geben dem Wirtschaftsaufstieg Deutschlands eine maritime Komponente. Beides ruft Großbritannien auf den Plan.
Mit der deutschen Einigung von 1871 entsteht ein Wirtschaftsraum von erheblicher Dynamik. Begünstigt durch ein gut entwickeltes Bildungssystem und versehen mit den damals wichtigsten Bodenschätzen Kohle und Eisenerz im eigenen Land steigen Deutschlands Produktivität und Außenhandel in kurzer Zeit in einem für England beängstigenden Maß. Von 1880 bis 1907 zum Beispiel ver-vierfacht Deutschland seine Steinkohleforderung und schließt damit fast zu England auf. Im selben Zeitraum rücken Deutschlands Hütten bei der Roheisen-produktion auf die erste Stelle in Europa vor. An Stahl erzeugt Deutschland 1907 bereits doppelt so viel wie man in England produziert. Dementsprechend entwickelt sich auch der Außenhandel Deutschlands. Obwohl London 1887 mit der „Merchandise marks act“ den Versuch macht, deutsche Exporte mit dem Verbraucherwarnhinweis „Made in Germany“ einzudämmen, wächst der
deutsche Außenhandel von 1887 bis 1907 um 250 Prozent, während der
englische in den gleichen 20 Jahren nur um 80 Prozent steigt. Auch Frankreich wird in diesem Zeitraum wirtschaftlich von Deutschland abgehängt. Damit ist für England die „balance of power“ auf dem Kontinent bedroht.
Dieser Sicht der Dinge wird noch die Vermutung aufgesetzt, Deutschland strebe danach, ganz Europa zu beherrschen. Am 1. Januar 1907 verfaßt ein Beamter des englischen Außenministeriums, Sir Eyre Crowe, eine Denkschrift, in der er diesen Wirtschaftsaufstieg Deutschlands in historische Zusammenhänge stellt.
Er schreibt, England habe erst Spanien, dann die Niederlande und zuletzt Frankreich in die Schranken verwiesen. Jetzt, zu Beginn des 20 Jahrhunderts seien diese drei Mächte keine ernstzunehmenden Rivalen mehr. Nun und in Zukunft hieße der einzige potente Gegner Englands Deutschland. Die Deutschen strebten mit Konsequenz und Energie nach der Vorherrschaft in Europa. Alle Verständigungsversuche Berlins, so endet diese Denkschrift, seien bloße Täuschungsmanöver, die dazu dienten, England davon abzulenken, daß
Deutschland den Kontinent beherrschen wolle. Crowe kommt mit dieser Ansicht zu Einfluß und Karriere. 1920 wird er Unterstaatssekretär im Foreign Office7.
Deutschlands Wirtschaftsaufstieg und seine Konkurrenz werden in England vor dem Ersten Weltkrieg offensichtlich als Bedrohung angesehen. Als dann auch 7 Britisches Außenministerium
19
noch das große Rußland 1904 einen Krieg gegen Japan in Ostasien verliert, ist die letzte Macht, die Deutschland auf dem Kontinent gefährlich werden könnte, angeschlagen. In den Augen der Briten ist die „balance of power“ in Europa damit zugunsten Deutschlands aufgehoben. So bemühen sich die englischen Regierungen seit 1904, das Deutsche Reich auf dem Feld der Außenpolitik zu isolieren. Und deutsche Ungeschicklichkeiten geben dazu Raum.
Englands Vertragspolitik
England beginnt, sich Frankreich, seinem bis dahin größten Gegenspieler in den Kolonien, zuzuwenden. Beide Länder schließen 1904 eine „Entente cordiale“8, mit der sie zunächst nur ihre kolonialen Interessen koordinieren. 1906 vereinbaren die Kriegs- und Außenminister der zwei Staaten Heeres- und Flotten-besprechungen, um Militäraktionen beider Länder für die Zukunft aufeinander abzustimmen. 1911 wird man konkret. Der englische Generalstabschef reist nach Paris und sagt den Franzosen die Unterstützung mit sechs Heeresdivisionen für den Fall eines Kriegs mit Deutschland zu9. So legt sich England gegen Deutschland fest, ohne daß von letzterem auch nur die leiseste Drohung mit einem Kriege ausgegangen wäre. Und Frankreich kann ab 1911 mit Englands Hilfe rechnen, und im Falle einer Spannung mit Deutschland dementsprechend pokern.
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