Ларс Кеплер - Der Hypnotiseur

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»Im verwunschenen Schloss bleiben dir unsere Kindereien erspart«, sagt er in seinem bedächtigen, nordschwedischen Dialekt.

Alle verstummen. Eva wendet sich dem Mann zu und scheint aggressiv reagieren zu wollen, aber irgendetwas hält sie zurück, vielleicht der ernste Ton in seiner Stimme und sein ruhiger Blick.

Das verwunschene Schloss, hallt es in Eriks Kopf nach. Gleichzeitig hört er sich die Prinzipien des eigentlichen Hypnoseprozesses erläutern: dass sie stets mit gemeinsamen Entspannungsübungen beginnen, ehe er dazu übergeht, ein oder zwei von ihnen zu hypnotisieren.

»Und manchmal«, fährt Erik an Eva gewandt fort, »wenn ich merke, dass es gut läuft, versuche ich, die ganze Gruppe zu hypnotisieren.«

Erik denkt daran, wie vertraut und dennoch schrecklich fern ihm diese Situation ist, sie stammt aus einem anderen Leben, in dem er sich noch nicht von der Hypnose distanziert hat. Er sieht sich einen Stuhl näher heranziehen, sich vor den Halbkreis setzen, zu ihnen sprechen und sie dazu bringen, die Augen zu schließen und sich zurückzulehnen. Nach einer Weile ermahnt er alle, auf ihren Stühlen gerade zu sitzen, die Augen aber weiter geschlossen zu halten. Er steht auf, spricht mit ihnen über die Entspannung, tritt hinter ihre Rücken, beobachtet bei jedem Einzelnen den Grad der Entspannung. Ihre Gesichter werden weicher und schlaffer, sie sind sich selbst immer weniger bewusst, Verstellung und Koketterie werden ihnen immer fremder.

Erik sieht sich hinter Eva Blau stehen bleiben und eine Hand schwer auf ihre Schulter legen. Es kribbelt im Bauch, als er sich dabei beobachtet, wie er mit der Hypnose beginnt, sanft in eine Induktion mit verborgenen Kommandos überleitet und sich dabei seiner Geschicklichkeit, seiner speziellen Gabe vollkommen bewusst ist.

»Du bist zehn, Eva«, sagt er. »Du bist zehn. Es ist ein schöner Tag. Du bist gut gelaunt. Warum bist du so gut gelaunt?«

»Weil der Mann in den Wasserpfützen tanzt und plantscht«, sagt sie mit fast unmerklichen Gesichtsbewegungen.

»Wer tanzt?«

»Wer?«, wiederholt sie. »Gene Kelly, sagt Mama.«

»Ich verstehe, du guckst Singin’ in the rain

»Mama guckt den Film.«

»Du nicht?«

»Doch, schon.«

»Und du bist gut gelaunt?«

Sie nickt langsam.

»Was passiert dann?«

Eva schließt den Mund, und ihr Kopf sinkt herab.

»Eva?«

»Mein Bauch ist dick«, sagt sie fast tonlos.

»Dein Bauch?«

»Ich sehe, dass er ganz dick ist«, sagt sie, und Tränen laufen ihre Wangen herab.

»Das verwunschene Schloss«, flüstert Jussi, »das verwunschene Schloss.«

»Eva, hör mir zu«, fährt Erik fort. »Du kannst zwar alle im Raum hören, lauschst aber nur meiner Stimme. Es ist dir egal, was die anderen sagen, nur meine Stimme ist für dich wichtig.«

»Okay.«

»Weißt du, warum dein Bauch dick ist?«, fragt Erik.

Ihr Gesicht ist verschlossen, in einen Gedanken, eine Erinnerung vertieft.

»Ich weiß es nicht.«

»Doch, ich denke schon, dass du es weißt«, erwidert Erik leise. »Aber wir richten uns hier ganz nach dir, Eva. Du brauchst jetzt nicht mehr daran zu denken. Möchtest du wieder fernsehen? Ich begleite dich, alle, die hier sind, gehen mit dir, den ganzen Weg, ganz gleich, was passiert, das versprechen wir dir. Wir haben es versprochen, und du kannst dich darauf verlassen.«

»Ich will in das verwunschene Schloss«, flüstert sie.

Erik sitzt auf seiner Übernachtungspritsche und spürt, dass er kurz vor seinen eigenen Räumen steht, dem Vergessenen und Verdrängten näher rückt.

Er reibt sich die Augen, betrachtet den flimmernden Bildschirm und murmelt:

»Öffne die Tür.«

Er hört sich Zahlen aussprechen, die Eva Blau noch tiefer in die Hypnose führen, er erklärt, dass sie schon bald tun wird, was er sagt, ohne vorher darüber nachzudenken, sie wird akzeptieren, dass seine Stimme ihr den richtigen Weg weist. Sie schüttelt schwach den Kopf, und er zählt weiter herunter, lässt die Ziffern schwer und einschläfernd fallen.

Die Bildqualität verschlechtert sich rapide: Eva blickt mit körnigen Augen auf, befeuchtet ihre Lippen und flüstert:

»Ich sehe sie einen Menschen mitnehmen, sie gehen hin und nehmen einen Menschen mit.«

»Wer nimmt einen Menschen mit?«, fragt er.

Sie atmet stoßweise.

»Ein Mann mit einem Pferdeschwanz«, jammert sie. »Er hängt den kleinen …«

Das Band knistert, und das Bild verschwindet.

Erik spult vor, aber das Bild taucht nicht wieder auf, das halbe Band ist defekt, die Aufnahme gelöscht.

Dann sitzt er vor dem schwarzen Bildschirm. Er sieht sich aus der dunklen Spiegelung herausschauen. Mustert gleichzeitig sein zehn Jahre älteres Gesicht und das Gesicht des Menschen, der er damals war. Er betrachtet die Videokassette, Band 14, und den Gummiring und das Blatt mit der Beschriftung: Das verwunschene Schloss.

35.

Dienstagmorgen, der fünfzehnte Dezember

Noch ehe sich die Aufzugtüren schließen, hat Erik mehr als zehnmal auf den Knopf gedrückt. Es weiß, dass es dadurch nicht schneller geht, kann aber einfach nicht anders. Der Gedanke an Benjamins Worte aus der Dunkelheit des Autos vermischt sich mit seltsamen Erinnerungsfragmenten, die der Film aufgewirbelt hat. Erneut hört er Eva Blaus schwache Stimme von einem Mann mit Pferdeschwanz sprechen, der einen Menschen mitgenommen hat, aber es gab einen verlogenen Zug um ihren Mund, etwas, das an ihm zerrte.

Während die Aufzugkabine jammernd nach unten sinkt, dröhnt es über ihm im Schacht.

»Das verwunschene Schloss«, sagt er und hofft inständig, dass es nur ein Zufall ist und Benjamins Verschwinden nichts mit seiner Vergangenheit zu tun hat.

Der Aufzug hält, und die Türen gehen auf. Er eilt durch die Tiefgarage und in ein enges Treppenhaus. Zwei Etagen tiefer schließt er eine Stahltür auf, eilt einen weißen Tunnel bis zu einer gesicherten Tür hinab, drückt lange auf den Knopf der Sprechanlage, bis sich widerwillig jemand meldet, beugt sich vor und erläutert sein Anliegen. Hier unten ist keiner willkommen, denkt er. Im Magazin sind alle Krankenakten archiviert, alle Forschungsergebnisse, alle Experimente, Tests und Dokumentationen zu Contergan und zweifelhaften Untersuchungsmethoden lagern hier. In den Regalen stehen Tausende von Ordnern, in denen die Ergebnisse der heimlichen Laborproben von HIV-Verdachtsfällen aus den achtziger Jahren aufbewahrt werden, die Zwangssterilisierungen und die Zahnexperimente an Debilen, als die schwedische Zahnpflegereform durchgesetzt werden sollte. Man zwang Waisen aus Kinderheimen, Geisteskranke und Greise, Zuckermasse im Mund zu haben, bis ihre Zähne von Karies zerfressen wurden.

Die Tür surrt, und Erik tritt in überraschend warmes Licht. Das Magazin ist so beleuchtet, dass man sich darin wohlfühlt und es einem nicht wie eine fensterlose Höhle tief unter der Erde vorkommt.

Aus dem Wachhäuschen schallt ihm Opernmusik entgegen: die perlenden Koloraturen eines Mezzosoprans. Erik sammelt sich, versucht Ruhe auszustrahlen und zwingt sich zu einem Lächeln.

Ein kleiner Mann mit einem Strohhut auf dem Kopf kehrt ihm den Rücken zu und gießt Blumen.

»Hallo Kurt.«

Der Mann dreht sich um und wirkt freudig überrascht:

»Erik Maria Bark, lange nicht gesehen. Wie geht’s denn so?«

Erik weiß nicht recht, was er sagen soll.

»Ich weiß nicht«, antwortet er ehrlich. »In meiner Familie passieren ein paar blöde Dinge.«

»So, so, na dann …«

»Schöne Blumen«, bemerkt Erik, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.

»Stiefmütterchen. Ich bin ganz verrückt nach ihnen. Conny hat herumgemotzt, hier unten könne nichts blühen. ›Hier soll nichts blühen können?‹, habe ich gesagt. Sieh mich an!«

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