Ларс Кеплер - Der Hypnotiseur
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»Der zuständige Beamte heißt Fredrik Stensund, er macht einen sympathischen Endruck, aber er wird sein gemütliches Büro nicht verlassen.«
»Die wissen schon, was sie tun.«
»Lüg mich nicht an«, sagt Erik leise.
»Ich denke nicht, dass ich den Fall übernehmen kann«, sagt Joona mit Nachdruck. »Das lässt sich nicht ändern. Aber ich werde versuchen, dir zu helfen. Du musst dir in aller Ruhe überlegen, wer Benjamin entführt haben könnte. Es könnte jemand sein, dem du ins Auge gefallen bist, als du in den Schlagzeilen warst. Aber es könnte auch jemand sein, den du kennst. Wenn du keinen Tatverdächtigen hast, dann hast du auch keinen Fall, du stehst mit leeren Händen da. Du musst nachdenken, dein Leben durchforsten, immer und immer wieder, alle deine Bekannten, Simones und Benjamins Freundeskreis. Geh alle Nachbarn, Verwandten, Patienten, Konkurrenten, Freunde durch. Gibt es jemanden, der dir mal gedroht hat? Der Benjamin bedroht hat? Versuch dich zu erinnern. Die Tat kann spontan oder auch seit vielen Jahren geplant gewesen sein. Denk gut nach, Erik, und melde dich dann bei mir.«
Erik öffnet den Mund, um Joona noch einmal zu bitten, den Fall zu übernehmen, aber ehe er etwas sagen kann, klickt es an seinem Ohr. Er sitzt im Auto und starrt mit brennenden Augen auf das rauschende Band der Autobahn.
34.
Die Nacht zum fünfzehnten Dezember
In Eriks Übernachtungszimmer ist es kalt und dunkel. Erik streift seine Schuhe ab, und als er seinen Mantel aufhängt, steigt ihm aus dem Stoff der Geruch feuchter Pflanzen in die Nase. Fröstelnd setzt er auf seiner Kochplatte Wasser auf, macht sich eine Tasse Tee, nimmt zwei starke Beruhigungstabletten und setzt sich an den Schreibtisch. Außer der Arbeitslampe auf dem Tisch brennt kein Licht. Er blickt in die kompakte Dunkelheit des Fensters, in der er sich als vagen Schatten neben dem Spiegelbild des Lichtkegels sieht. Wer hasst mich, denkt er. Wer beneidet mich, wer will mich bestrafen, mir alles wegnehmen, mein Leben zerstören, wer will mich vernichten?
Erik steht vom Schreibtisch auf, macht das große Licht an, geht auf und ab, bleibt stehen, streckt sich nach dem Telefon und kippt dabei einen Plastikbecher mit Wasser auf dem Tisch um. Ohne seine Gedanken sammeln zu können, wählt er Simones Handynummer, hinterlässt eine kurze Nachricht auf ihrer Mailbox, dass er sich gerne noch einmal an Benjamins Computer setzen würde, und verstummt, ist unfähig, noch etwas anderes zu sagen.
»Entschuldige«, murmelt er und wirft das Handy auf den Tisch.
Der Aufzug rumort im Flur, er hört die Türen klingeln und aufgleiten, gefolgt vom Geräusch eines Menschen, der ein quietschendes Krankenhausbett an seiner Tür vorbeischiebt.
Die Tabletten wirken, und er spürt die Ruhe in sich aufsteigen wie heiße Milch, eine Erinnerung, eine Bewegung in seinem Inneren, ein Sog im Magen, der den ganzen Körper erfasst. Als fiele man aus großer Höhe, zunächst durch kühle und klare Luft und dann in warmes und sauerstoffreiches Wasser.
»Jetzt komm schon«, sagt er zu sich selbst.
Jemand hat Benjamin entführt und mir das angetan, irgendwo in meinem Gedächtnis muss sich dazu ein Fenster öffnen lassen, denkt er.
»Ich werde dich finden«, flüstert er.
Erik betrachtet die aufgeweichten Seiten der Ärztezeitung. Auf einem Foto lehnt sich die neue Chefin des Karolinska-Instituts über einen Schreibtisch. Ihr Gesicht ist vom Wasser ausgefranst und dunkel. Als Erik die Zeitung weglegen will, merkt er, dass sie am Tisch festklebt. Der Anzeigenteil auf der Rückseite bleibt haften, halb abgerissene Buchstaben über eine Global Health Conference. Er setzt sich und beginnt, die Papierreste mit dem Daumennagel abzukratzen, hält jedoch plötzlich inne und mustert die Buchstabenkombination: e v A.
Aus seiner Erinnerung rollt langsam eine Welle voller Lichtreflexe und Spiegelungen heran und danach das gestochen scharfe Bild einer Frau, die sich weigert, etwas zurückzugeben, was sie gestohlen hat. Er weiß, dass sie Eva heißt. Ihr Mund ist angespannt, und auf den schmalen Lippen sieht man Geifer. Sie schreit ihn mit gekränkter Wut an: Du bist es doch, der hier nimmt! Du nimmst und nimmst und nimmst! Was zum Teufel würdest du sagen, wenn ich dir Dinge wegnehmen würde? Was meinst du, wie du dich dann fühlst? Sie verbirgt ihr Gesicht in den Händen, sagt, dass sie ihn hasst, und wiederholt diese Worte immer wieder, vielleicht hundert Mal, ehe sie sich beruhigt. Ihre Wangen sind weiß, ihre Augen gerötet, sie sieht ihn verständnislos und erschöpft an. Er erinnert sich an sie, ihm wird klar, dass er sich sehr gut an sie erinnert.
Eva Blau, denkt er. Er wusste, dass er einen Fehler machte, als er sie damals als Patientin akzeptierte, er wusste es von Anfang an.
Das ist jetzt viele Jahre her. Damals war die Hypnose noch ein wichtiger und wirksamer Bestandteil seiner therapeutischen Arbeit. Eva Blau. Der Name stammt aus einem anderen Leben. Bevor er aufhörte zu hypnotisieren. Bevor er schwor, nie wieder jemanden zu hypnotisieren.
Damals hatte er so sehr an die Hypnose geglaubt. Er hatte doch gesehen, dass sich die Patienten weniger verkrampften, wenn sie in einer Gruppe hypnotisiert wurden. Es war dann schwieriger, Dinge zu leugnen, und leichter, Wunden zu heilen. Die Schuld wurde geteilt, Täter- und Opferidentität lösten sich auf. Befand man sich in einem Raum, in dem alle das Gleiche erlebt hatten, verzichtete man darauf, den anderen Vorwürfe zu machen.
Warum war Eva Blau seine Patientin geworden? Er weiß nicht mehr, worum es bei ihrem Schmerz ging. Er wurde damals mit so vielen furchtbaren Schicksalen konfrontiert. Menschen mit verheerender Vergangenheit kamen zu ihm – oft waren sie aggressiv, und immer hatten sie Angst. Sie verhielten sich zwanghaft und paranoid und blickten nicht selten auf Verstümmelungen und Selbstmordversuche zurück. Viele, die zu ihm kamen, waren nur durch eine hauchdünne Wand von einem psychotischen, schizophrenen Zustand getrennt. Sie waren systematisch misshandelt oder gefoltert oder Opfer von Scheinhinrichtungen geworden, sie hatten ihre Kinder verloren, waren Opfer von Inzest und Vergewaltigungen gewesen, hatten grausame Dinge gesehen oder waren gezwungen worden, sich an ihnen zu beteiligen.
Was hat sie gestohlen?, fragt Erik sich. Ich habe ihr einen Diebstahl vorgeworfen, aber was hat sie gestohlen?
Er bekommt die Erinnerung nicht zu fassen, steht auf, geht ein paar Schritte, bleibt stehen und schließt die Augen. Da war noch mehr passiert, aber was? Hatte es mit Benjamin zu tun? Einmal hatte er Eva Blau gesagt, er könne eine andere Therapiegruppe für sie finden. Warum erinnert er sich nicht, was damals passiert ist. Hat sie ihm gedroht?
Das Einzige, was er aus seinem Gedächtnis kramen kann, ist eine relativ frühe Begegnung in diesem Büro: Eva Blau hatte ihren Kopf kahl rasiert und sich nur um die Augen geschminkt. Nun saß sie auf der Couch, knöpfte ihre Bluse auf und zeigte ihm auf sachliche Art ihre weißen Brüste.
»Du bist bei mir zu Hause gewesen«, sagte Erik.
»Du bist bei mir zu Hause gewesen«, erwiderte sie.
»Eva, du hast mir von deinem Zuhause erzählt«, fuhr er fort. »Das ist etwas völlig anderes als bei jemandem einzubrechen.«
»Ich bin nicht eingebrochen.«
»Du hast eine Fensterscheibe eingeschlagen.«
»Der Stein hat das Fenster eingeschlagen«, sagte sie.
Der Schlüssel steckt im Schloss des Aktenschranks, und die Holzlamellen verschieben sich geschmeidig, als Erik die Rolltür nach unten lässt und seine Suche beginnt. Hier muss es irgendwo etwas geben, denkt er. Ich weiß genau, dass ich hier etwas über Eva Blau habe.
Wenn seine Patienten aus irgendeinem Grund anders agieren als erwartet, wenn sie aus dem Rahmen ihres Zustands heraustreten, verwahrt er das Material über sie in diesem Schrank, bis er gelernt hat, die Abweichungen in ihrem Verhalten zu verstehen.
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