Ларс Кеплер - Der Hypnotiseur
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Es gab wohl keine tieferen Gründe dafür, warum Erik Arzt wurde. Er hatte sich im Grunde nie einen anderen Beruf gewünscht, sich nie ein anderes Leben vorgestellt. Er entsinnt sich all der verregneten letzten Schultage, der gehissten Flagge und der Sommerlieder. Er hatte immer die besten Noten in allen Fächern, seine Eltern verließen sich darauf. Seine Mutter sprach oft darüber, dass die Schweden, die ihren Wohlfahrtsstaat so selbstverständlich nahmen, verwöhnt waren, obwohl er aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine kurze historische Episode bleiben würde. Sie glaubte, dass das schwedische System mit kostenloser ärztlicher und zahnärztlicher Versorgung, kostenloser Kinderbetreuung und Schullaufbahn, kostenlosen Universitäten jederzeit verschwinden konnte. Aber jetzt gab es für ganz gewöhnliche Jungen oder Mädchen die Chance, zu studieren und an allen Universitäten des Landes Arzt, Architekt oder Doktor der Volkswirtschaft zu werden, ohne vermögend zu sein oder Stipendien zu bekommen.
Das Gefühl, diese Chancen zu erkennen, war ein Privileg, das ihn wie ein goldener Schimmer umschloss. Es schenkte ihm als jungem Mann einen Vorsprung und eine Zielstrebigkeit, möglicherweise jedoch auch einen gewissen Hochmut.
Er weiß noch, wie es war, als Achtzehnjähriger in Sollentuna auf der Couch zu sitzen, seine glänzenden Noten anzustarren und anschließend den Blick durch das schlicht möblierte Zimmer schweifen zu lassen. Die Bücherregale mit den Schmuckgegenständen und Souvenirs, die Fotos in ihren Rahmen aus Neusilber, Bilder von seiner Konfirmation und der Hochzeit und dem fünfzigsten Geburtstag der Eltern, gefolgt von etwa zehn Bildern ihres einzigen Sohns, vom pummeligen Baby im Spitzenkleid bis zum grinsenden Jüngling im Röhrenanzug.
Seine Mutter trat ins Zimmer und gab ihm die Bewerbungsformulare für das Medizinstudium. Sie behielt wie immer Recht. Als er im Karolinska-Institut sein Studium begann, fühlte er sich sofort wie zu Hause. Als er sich im Fachbereich Psychiatrie spezialisierte, erkannte er, dass der Beruf des Arztes besser zu ihm passte, als er zugeben wollte. Nach dem achtzehnmonatigen Dienst in verschiedenen Fachbereichen, der verlangt wurde, bevor die Sozialbehörde einem die Approbation erteilte, hatte er für Ärzte ohne Grenzen gearbeitet. Es hatte ihn nach Kismaayo südlich von Mogadischu in Somalia verschlagen. Es war eine sehr intensive Zeit in einem Feldlazarett gewesen, dessen Ausrüstung aus ausgemustertem schwedischen Krankenhausmaterial, Röntgengeräten aus den Sechzigern, abgelaufenen Medikamenten, rostigen und fleckigen Pritschen aus geschlossenen oder modernisierten Krankenhausstationen bestand. In Somalia war er zum ersten Mal schwer traumatisierten Menschen begegnet. Kindern, die nicht mehr spielen wollten, die apathisch waren, Jugendlichen, die tonlos aussagten, wie man sie gezwungen hatte, grauenhafte Verbrechen zu begehen, Frauen, die so misshandelt worden waren, dass sie die Sprache verloren hatten und nur noch ausweichend lächelten und niemals aufblickten. Er hatte gespürt, dass er daran arbeiten wollte, Menschen zu helfen, die von den Demütigungen gefangen gehalten wurden, die sie erlitten hatten, die gepeinigt wurden, obwohl ihre Peiniger längst verschwunden waren.
Erik kehrte heim und absolvierte in Stockholm seine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie. Aber erst als er sich im Bereich Psychotraumatologie und Katastrophenpsychiatrie spezialisierte, bekam er Kontakt zu diversen Theorien über Hypnose. Es war die Schnelligkeit, die ihn an der Hypnose faszinierte, dass sich der Psychologe mit ihrer Hilfe so rasch dem Ursprung des Traumas nähern konnte. Erik erkannte, wie ungeheuer wichtig diese Schnelligkeit war, wenn man mit Kriegsopfern und den Opfern von Naturkatastrophen arbeiten wollte.
Seine Grundausbildung in Hypnose bekam er durch die European Society of Clinical Hypnosis und bald darauf wurde er Mitglied der Society for Clinical and Experimental Hypnosis , des European Board of Medical Hypnosis und des Schwedischen Vereins für klinische Hypnose und korrespondierte jahrelang mit Karen Olness, jener amerikanischen Kinderärztin, deren bahnbrechende Methoden, chronisch kranke und unter starken Schmerzen leidende Kinder zu hypnotisieren, immer noch das sind, was ihn am meisten beeindruckt hat.
Fünf Jahre lang behandelte Erik für das Rote Kreuz in Uganda traumatisierte Menschen. Während dieser Jahre hatte er keine Zeit, die Hypnose als Behandlungsform zu testen und zu entwickeln, die Situationen waren viel zu überwältigend und akut, sodass es fast immer bloß darum ging, grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen. Während des gesamten Zeitraums arbeitete er nur etwa zehn Mal mit Hypnose, und wenn überhaupt, dann eher in einfacheren Fällen, als Ersatz für Schmerzmittel bei einer Überempfindlichkeit oder als eine erste Blockade gegen angstbedingte Fixierungen. In seinem letzten Jahr in Uganda stieß er jedoch auf ein Mädchen, das man in ein Zimmer gesperrt hatte, weil es nicht mehr aufhörte zu schreien. Die katholischen Nonnen, die als Krankenschwestern arbeiteten, erklärten ihm, das Mädchen sei auf der Straße vom Slum nördlich von Mbale herangekrochen gekommen. Sie glaubten, dass sie dem Stamm der Bagisu angehörte, weil sie Lugisu sprach. Sie hatte keine Nacht geschlafen, sondern ununterbrochen geschrien, sie sei ein schrecklicher Dämon mit Feuer in den Augen. Erik hatte die Nonnen gebeten, ihm die Tür zu dem Mädchen zu öffnen. Als er ihr begegnete, sah er sofort, dass sie an akutem Wassermangel litt. Als er jedoch versuchte, ihr etwas zu trinken zu geben, brüllte sie, als würde der Anblick von Wasser brennen wie Feuer. Sie wälzte sich auf dem Fußboden und schrie. Er beschloss, es mit Hypnose zu versuchen, um sie zu beruhigen. Eine der Nonnen, Schwester Marion, übersetzte seine Worte in Bukusu, was das Mädchen verstehen sollte, und als sie ihm schließlich zuhörte, war es ganz einfach, sie zu hypnotisieren. Das Mädchen brauchte nur eine Stunde, um sein gesamtes psychisches Trauma zu beschreiben. Ein Tanklastwagen aus Jinja war nördlich des Slums auf der Mbale-Soroti-Road von der Straße abgekommen. Das schwere Fahrzeug war umgekippt und hatte neben der Straße einen tiefen Graben gepflügt. Aus einem Loch in dem großen Tank lief reines Benzin aus. Das Mädchen war nach Hause gerannt, hatte seinen Onkel getroffen und ihm von dem Benzin erzählt, das einfach in der Erde verschwand. Der Onkel war mit zwei leeren Plastikkanistern hingelaufen. Als das Mädchen seinen Onkel am Tanklaster einholte, waren bereits zehn Menschen vor Ort, die Eimer mit Benzin aus dem Graben füllten. Es stank grauenhaft, die Sonne schien, und es war heiß. Der Onkel winkte sie zu sich. Sie nahm den ersten Kanister an und begann, ihn nach Hause zu schleppen. Er war sehr schwer. Sie blieb stehen, um ihn sich auf den Kopf zu heben, und sah eine Frau mit einem blauen Kopftuch, die bis zu den Knien in Benzin stand, neben dem Tanklaster stehen und kleine Glasflaschen füllen. Weiter weg, auf der Straße, die in die Stadt führte, fiel dem Mädchen ein Mann in einem gelben Tarnhemd ins Auge. Er näherte sich mit einer Zigarette im Mund, und wenn er an ihr zog, leuchtete die Glut rot auf.
Erik erinnert sich noch gut, wie das Mädchen bei diesen Worten aussah. Ihre Stimme war belegt und dumpf, und Tränen strömten ihre Wangen hinab, als sie erzählte, sie habe das Feuer der Zigarette mit ihren Augen eingefangen und es zu der Frau mit dem blauen Kopftuch getragen. Das Feuer war in meinen Augen, sagte das Mädchen. Denn als sie sich wieder umwandte und die Frau ansah, geriet diese in Brand. Erst wurde nur das blaue Kopftuch, dann aber ihre ganze Gestalt in hohe Flammen gehüllt. Plötzlich erhob sich rund um den Tanklaster ein Feuersturm. Das Mädchen lief los und hörte nichts als Schreie hinter sich.
Nach der Hypnose sprachen Erik und Schwester Marion lange mit dem Mädchen über die Dinge, die sie unter Hypnose erzählt hatte. Sie erklärten ihr immer wieder, dass die Benzindämpfe, die so stanken, sich entzündet hatten. Die Zigarette des Mannes hatte den Tanklaster durch die Luft entzündet, es war nicht ihre Schuld gewesen.
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