Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe

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382

Ich bin an jenen Punkt gelangt, an dem der Überdruß Person geworden ist, die fiktive Verkörperung meines Seins mit mir.

383

Mit der Außenwelt verhält es sich wie mit einem Schauspieler auf der Bühne: Er ist etwas anderes, als er darstellt.

384

… und alles ist eine unheilbare Krankheit.

Die Faulheit zu fühlen, der Verdruß über das zwanghafte Unvermögen, nichts zu tun, die Unfähigkeit zu handeln, wie ein […]

385

Nebel oder Rauch? Stieg es auf von der Erde oder nieder vom Himmel? Es war nicht auszumachen, war eher wie eine Krankheit der Luft als etwas, das nach unten drückte oder nach oben zog. Zuweilen schien es eher eine Augenkrankheit als eine Realität der Natur.

Was auch immer es war, die Landschaft war getrübt von Unruhe, Vergessen und Vergehen. Als hätte die Stille dieser schwachen Sonne Gestalt angenommen in einem unvollkommenen Körper. Ja, als geschähe etwas und als verschleierte sich alles Sichtbare in einer allumfassenden Ahnung.

Man wußte nicht recht, ob der Himmel bewölkt war oder vernebelt. Mattigkeit, Benommenheit, hier und da farbig, ein Aschgrau mit einer Andeutung von Gelb, nur dort nicht, wo es in einem trügerischen Rosa zerfloß oder in einem blassen Blau erstarrte und man nicht erkennen konnte, ob der Himmel selbst sich zeigte oder ein anderes Blau ihn überdeckte.

Nichts war bestimmt, selbst das Unbestimmte nicht. Daher war man versucht, den Nebel Rauch zu nennen, denn er wirkte nicht wie Nebel, oder sich zu fragen, ob es Nebel war oder Rauch – es war nicht festzustellen. Sogar die Wärme der Luft wirkte an dieser Ungewißheit mit. Es war weder warm noch kalt noch frisch, sondern schien aus Elementen zusammengesetzt, die nichts zu tun hatten mit Wärme. Man hätte es tatsächlich für Nebel halten können, kalt in den Augen und warm in der Berührung, als seien Berührung und Blick zwei Wahrnehmungen ein und desselben Sinnes.

Nicht einmal an den Umrissen der Bäume oder den Ecken der Gebäude sah man das Verschwimmen von Linien und Kanten, das wirklicher Nebel bewirkt, wenn er sich festsetzt, oder das wirklicher, natürlicher Rauch halb aufdeckt, halb verhüllt. Alle Dinge schienen ihren eigenen verschwommenen Tagschatten zu werfen, in alle Richtungen, ohne ein Licht, das den Schatten hätte erklären, ohne einen Projektionsraum, der ihn als sichtbar hätte rechtfertigen können.

Nicht einmal sichtbar war es: Es war wie der Anfang eines Sichtbarwerdens von etwas, überall auf gleiche Weise, als zögere das zu Enthüllende, sich zu zeigen.

Und was fühlte man? Die Unmöglichkeit, etwas zu fühlen, das Herz war gebrochen vom Verstand, verworren die Gefühle, betäubt die erwachte Existenz, geschärft das Gehör, doch das der Seele, um eine endgültige, nutzlose Enthüllung zu begreifen, immerfort im Begriff, sich zu zeigen, immerfort, wie die Wahrheit, Zwillingsschwester des sich nie Zeigenden.

Sogar das Verlangen nach Schlaf, dessen sich das Gedächtnis entsinnt, vergeht, das bloße Gähnen kommt bereits einer Anstrengung gleich. Selbst das Nicht-mehr-Hinsehen schmerzt in den Augen. Und in dieser farblosen Entsagung der ganzen Seele sind nur die äußeren Geräusche fern, die unmögliche Welt, die noch existiert.

Ach, eine andere Welt, andere Dinge, eine andere Seele, um sie wahrzunehmen, ein anderer Verstand, um diese Seele zu sehen! Alles, sogar der Überdruß, nur nicht dieses allgemeine Vernebeln der Seele und der Dinge, diese bläuliche Schutzlosigkeit der Unbestimmtheit von allem!

386

Wir gingen getrennt-vereint auf den wild gewundenen Pfaden des Waldes. Unsere Schritte, das Fremde an uns, fanden, weil im Einklang, gemeinsam durch das knackende Weich der Blätter, die gelb, halb grün die Unebenheiten des Bodens bedeckten. Doch gingen sie auch allein, denn wir waren zwei Gedanken, und gemeinsam war uns nur, was wir nicht waren und was im Einklang denselben Boden beschritt, den wir beide hörten.

Der Herbst hatte schon begonnen, und wir vernahmen überall, wo wir gingen oder gegangen waren, nicht nur die Blätter unter unseren Füßen, sondern in der rauhen Begleitung des Windes auch das unablässige Fallen anderer Blätter oder Geräusche von Blättern. Der Wald war die einzige Landschaft, er verbarg all die anderen. Doch als Ort und als Platz genügte er Menschen wie uns, deren Leben ein Gehen war in Einklang und Verschiedenheit über welken Grund. Ich glaube, es war ein Tagesende, dieses oder eines anderen Tages, oder vielleicht aller Tage, in einem Herbst aller Herbste, in einem symbolischen, wirklichen Wald.

Welche Heimstatt, welche Pflicht, welche Liebe wir hinter uns ließen – wir selbst hätten es nicht zu sagen vermocht. Zwei Wanderer, nicht mehr, waren wir in diesem Augenblick, zwei Wanderer zwischen Vergessen und Nicht-Wissen, Reiter zu Fuß, Ritter des aufgegebenen Ideals. Doch darin, wie auch im gleichbleibenden Geräusch der zertretenen Blätter und im immer gleichen rauhen Geräusch des ungewissen Windes, lag der Seinsgrund für unseren Abschied und unsere Wiederkehr, denn da wir weder das Wie des Weges kannten noch das Warum, wußten wir nicht, ob wir kamen oder gingen. Und um uns versetzte mit seiner Traurigkeit das Geräusch der verfallenden Blätter, die wir nicht fallen sahen, noch wußten, wohin sie fielen, den Wald in Schlaf.

Keiner wollte wissen vom anderen, und doch wäre keiner weitergegangen ohne den anderen. Wir begleiteten einander wie im Schlaf. Das Geräusch der gleichklingenden Schritte half jedem, ohne den anderen zu denken, die eigenen einsamen Schritte hätten jeden von uns geweckt. Der Wald war eine Folge falscher Lichtungen, als wäre er selbst falsch oder hörte auf, doch weder der Wald hörte auf noch das Falsche. Unsere Schritte gingen unvermindert im Gleichklang, und um das Geräusch der Blätter unter unseren Füßen hörten wir das unbestimmte Geräusch von Blättern, die fielen im Wald, der alles geworden war, im Wald, der wie das Universum war.

Wer waren wir? Zwei Wesen oder zwei Formen nur eines Wesens? Wir wußten es nicht, noch fragten wir. Eine unbestimmte Sonne mußte existieren, denn es war nicht dunkel im Wald. Ein unbestimmtes Ziel mußte existieren, denn wir folgten einem Weg. Eine Welt mußte existieren, denn es existierte ein Wald. Das aber, was war oder sein konnte, war uns fremd, Wanderer, die wir waren, im Einklang und ewig, auf welken Blättern, namenlose, unmögliche Zuhörer fallender Blätter. Nicht mehr. Ein bald rauhes, bald sanftes Rauschen des unbekannten Waldes, ein bald lautes, bald leises Raunen nicht gefallener Blätter, eine Spur, ein Zweifel, eine aufgegebene Absicht; eine Illusion, die es nie gab – der Wald, die zwei Wanderer und ich, nicht wissend, wer von beiden ich war, ob beide oder keiner von beiden. Und ohne ihr Ende zu sehen, wohnte ich der Tragödie bei, die besagt, daß es nie mehr geben wird als den Herbst und den Wald und den immerfort rauhen, ungewissen Wind und die immerfort fallenden oder abgefallenen Blätter. Und immerfort, als gäbe es außerhalb mit Gewißheit eine Sonne und einen Tag, sah man deutlich hin zu keinem Ende in der lärmenden Stille des Waldes.

387

Vermutlich bin ich, was man einen Dekadenten nennt, einer, dessen Geist äußerlich durch dieses traurige Leuchten einer künstlichen Fremdheit bestimmt ist, die einer rastlosen, seiltänzerischen Seele in unerwarteten Worten Gestalt gibt. Ich spüre, daß ich so bin und daß ich absurd bin. Daher suche ich in Nachahmung einer Hypothese der Klassiker, zumindest den schmucken Empfindungen meiner Ersatzseele durch eine ausdrucksstarke Mathematik Form zu verleihen. Es kommt immer wieder vor, daß ich in einem bestimmten Stadium meines schriftlichen Nachdenkens nicht mehr weiß, wo das Zentrum meiner Aufmerksamkeit liegt – ob in den verstreuten Empfindungen, die ich zu beschreiben versuche wie unbekannte Tapisserien, ob in den Worten, in die ich mich, im Wunsch, den Akt des Beschreibens zu beschreiben, verstricke, verirre und auf diese Weise andere Dinge sehe. Neben klaren und verschwommenen Gedanken-, Bild- und Wortassoziationen sage ich, was ich empfinde, wie auch, was ich zu empfinden glaube, und unterscheide nicht mehr zwischen dem, was die Seele sagt und was die Bilder, die auf dem Boden blühen, auf den die Seele sie hat fallen lassen, ja, ich erkenne nicht einmal mehr, ob der Klang eines barbarischen Wortes oder der Rhythmus eines eingeschobenen Satzes mich nicht schon vom an sich unbestimmten Thema abbringt, von der schon eingefahrenen Empfindung, und mich entbindet von allem Denken und Sagen, wie jene großen Reisen, die man zur Zerstreuung unternimmt. Und all dies müßte, während des Wiedergebens hier, ein Gefühl von Nichtigkeit, Scheitern und Schmerz wachrufen und vermag mir doch nur goldene Schwingen zu verleihen. Sobald ich von Bildern spreche, entstehen – vielleicht, weil ich ein Zuviel an Bildern ablehne – neue Bilder in mir; sobald ich mich aufrichte, um zu verwerfen, was ich nicht empfinde, empfinde ich es bereits, und das Verwerfen wird zu einem mit Spitzen verzierten Gefühl. Sobald ich mich Irrwegen anheimgeben will, da der Glaube an mein Bemühen endgültig geschwunden ist, lassen mich ein klassischer Begriff, ein räumliches, schmuckloses Adjektiv, plötzlich, wie im Licht eines Sonnenstrahls, klar die schläfrig geschriebene Seite vor mir erkennen, und die Buchstaben aus der Tinte meines Federhalters werden zu einer absurden Landkarte magischer Zeichen. Und ich lege mich beiseite wie meinen Federhalter und hülle mich ein in meinen Umhang, lehne mich zurück, allein, fern, zwischen zwei Welten, besiegt, am Ende, wie ein Schiffbrüchiger, der, märchenhafte Inseln vor Augen, untergeht inmitten eines veilchenblau vergoldeten Meeres, von dem er auf fernen Lagern wirklich träumte.

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