Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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– Wie wahr … Doch wozu es aussprechen? Sie haben mich verletzt. Wozu unserer Unterhaltung ihre gleichbleibende Unwirklichkeit nehmen? So wird sie fast zu einem möglichen Dialog, an einem Teetisch, zwischen einer hübschen Frau und einem, der sich Empfindungen vorstellt.
= Gewiß … Jetzt muß ich um Verzeihung bitten … Aber sehen Sie, ich war zerstreut und habe nicht bemerkt, daß ich etwas Wahres gesagt habe … Wechseln wir das Thema … Wie spät es doch immer ist! … Ärgern Sie sich nicht mehr … Was ich soeben gesagt habe, macht absolut keinen Sinn …
– Entschuldigen Sie sich nicht, und achten Sie nicht auf das, worüber wir sprechen … Jedes gute Gespräch sollte ein Monolog zu zweit sein … Und zwar dergestalt, daß wir nicht mehr in der Lage sind zu unterscheiden, ob wir tatsächlich mit jemandem gesprochen oder ob wir uns dieses Gespräch nur vorgestellt haben … Die besten und persönlichsten Gespräche, und insbesondere die moralisch am wenigsten belehrenden, sind solche, die Schriftsteller zwei Romanfiguren in den Mund legen … Zum Beispiel …
= Um Himmels willen! Sie werden mir doch nicht mit Beispielen kommen … Das ist den Grammatiken vorbehalten; und vielleicht erinnern Sie sich: Niemand liest Grammatiken.
– Haben Sie sich je in eine Grammatik vertieft?
= Nein, noch nie. Ich habe nie, aber auch nie wissen wollen, wie man etwas richtig sagt … Das einzig Akzeptable für mich an Grammatiken waren stets die Ausnahmen und die Pleonasmen … Regeln außer acht lassen und unnützes Zeug äußern, das ist doch die angesagte Attitüde heute … das kann man doch so sagen? …
– Aber ja … Das Inakzeptable an Grammatiken (haben Sie übrigens schon bemerkt, wie wunderbar unmöglich uns die Erörterung dieses Themas ist?), also das wirklich Inakzeptable an Grammatiken ist das Verb, sind die Verben … die Wörter, die den Sätzen Sinn verleihen … Ein ehrlicher Satz sollte immer mehrere Bedeutungen haben können … Die Verben! … Einer meiner Freunde, der sich umgebracht hat – mit jedem längeren Gespräch verübe ich Selbstmord an einem Freund –, nun, dieser Freund hatte beschlossen, sein Leben der Abschaffung von Verben zu widmen …
= Und warum hat er sich umgebracht?
– Warten Sie, ich weiß es noch nicht … Er suchte nach einer Methode, die es erlaubte, unbemerkt unvollständige Sätze zu äußern. Er sagte stets zu mir, er suche die Mikrobe der Bedeutung … Er brachte sich ganz offensichtlich um, weil er eines Tages entdeckte, welch ungeheure Verantwortung er auf sich genommen hatte … Die Ungeheuerlichkeit des Problems hat ihn den Verstand gekostet … Ein Revolver und …
= O nein! Ausgeschlossen … Sehen Sie nicht, daß es kein Revolver sein konnte … So ein Mann jagt sich nicht einfach eine Kugel in den Kopf … Sie verstehen nicht viel von den Freunden, die Sie nie hatten … Ein großes Manko, wissen Sie das? … Meine beste Freundin – eine hübsche junger Mann [sic] , den ich erfunden habe –
– Verstehen Sie sich gut?
= So gut wie möglich … Aber dieses Mädchen, Sie können sich nicht vorstellen, […]
Die zwei Personen an diesem Teetisch haben dieses Gespräch mit Gewißheit nie geführt. Doch waren sie so korrekt und elegant gekleidet, daß es nahezu ein Jammer ist, daß sie so nicht geredet haben … Daher habe ich ihnen dieses Gespräch auch in den Mund gelegt … Ihr Verhalten, ihre Gestik, ihre Manieriertheit, das Kindliche in ihren Blicken, ihrem Lächeln, diese kurzen Gesprächspausen, in denen wir unsere eigene Existenz nicht mehr fühlen – all dies hat klar zum Ausdruck gebracht, was ich getreu zu berichten vorgebe … Wenn die beiden eines Tages verheiratet sind, und zwar jeder mit einem anderen – da sie zu ähnlich denken, als daß sie einander heiraten könnten –, und dann durch Zufall diese Seiten sehen, so glaube ich, werden sie wiedererkennen, was sie niemals gesagt haben, und werden mir ewig dankbar sein, daß ich nicht nur getreu wiedergegeben habe, was sie wirklich waren, sondern auch, was sie niemals sein wollten, noch wußten, daß sie es waren …
Sofern mich die beiden je lesen, sollten sie glauben, daß sie dies wirklich gesagt haben. In dem Gespräch, das sie anscheinend miteinander führten, blieben viele Dinge unausgesprochen, […] – der Duft der Stunde, das Aroma des Tees, die Bedeutung des […] kleinen Gebindes, das sie speziell für diese Begegnung an ihrem Busen trug … All dies war Teil der Unterhaltung, doch vergaßen sie, darüber zu reden … Dennoch war alles da, und so ist meine Arbeit eher die eines Historikers als die eines Schriftstellers. Ich rekonstruiere, indem ich vervollständige … und es wird mir ihnen gegenüber als Entschuldigung dienen, daß ich so aufmerksam auf das gehört habe, was sie sagten, aber nicht hätten sagen wollen.
371
Ich meine es ernst und bin betrübt; dies ist kein Anlaß zur Freude, denn die Freuden des Traumes sind widersprüchlich und getrübt, wer sie genießen will, muß dies auf eine geheimnisvolle, besondere Art tun.
Mitunter verfolge ich inwendig und unvoreingenommen vergnügliche, absurde Dinge, die ich nicht sehen können kann, da sie unlogisch sind für den Blick – Brücken ohne Woher noch Wohin, Straßen ohne Anfang noch Ende, Landschaften auf dem Kopf […] – das Absurde, das Unlogische, das Widersprüchliche, alles, was uns entbindet und trennt vom Wirklichen und seinem gestaltlosen Gefolge praktischer Gedanken, menschlicher Gefühle und dem Verlangen nach nützlichem, zweckmäßigem Handeln. Das Absurde sorgt dafür, daß jener Seelenzustand, in dem Träumen zur süßen Besessenheit wird, nie in Überdruß umschlägt.
Und es gelingt mir, ich weiß nicht auf welch geheimnisvolle Weise, diese absurden Dinge zu schauen – ich vermag es nicht zu erklären, aber ich sehe dieses für unseren Blick Unfaßbare.
372
Apotheose des Absurden
Verabsurden wir das Leben, von Ost bis West.
373
23 . 6 . 1932
Das Leben ist eine unfreiwillige Reise, ein Experiment. Eine Reise des Geistes durch die Materie, und da der Geist der Reisende ist, reist man im Geiste. Auf diese Weise hat so manche Seele in der Kontemplation intensiver, extensiver und stürmischer gelebt als andere in der äußeren Welt. Einzig das Ergebnis zählt. Das Gefühlte ist das Gelebte. Ein Traum kann so ermüden wie sichtbare Arbeit. Nie lebt man so sehr, wie wenn man viel denkt.
Wer abseits in einem Tanzsaal steht, tanzt mit allen Tanzenden. Er sieht alles, und weil er alles sieht, lebt er alles. Da alles letztendlich eine Empfindung oder Wahrnehmung von uns ist, ist es ein und dasselbe, ob man einen Körper berührt, sieht oder sich schlicht an ihn erinnert. Ich tanze mithin, wenn ich tanzen sehe. Ich sage wie der englische Dichter, der im Gras liegend drei Schnitter in der Ferne betrachtete: »Ein vierter mäht, und dieser vierte bin ich.« [59]
All dies hier, geäußert wie es empfunden wurde, ist ein Resultat der großen, scheinbar grundlosen Müdigkeit, die mich heute unvermittelt überkommen hat. Ich bin nicht nur müde, sondern auch betrübt, und der Grund für diese Betrübnis ist ebenfalls unbekannt. Ich bin aus Angst den Tränen nahe – nicht Tränen, die man weint, sondern unterdrückt, Tränen einer Krankheit der Seele, nicht eines fühlbaren Schmerzes.
Wie lange habe ich gelebt, ohne gelebt zu haben! Wieviel habe ich gedacht, ohne gedacht zu haben! Auf mir lasten Welten statischen Ungestüms und reglos durchlebter Abenteuer. Ich bin all dessen müde, was ich nie hatte noch je haben werde, und aller künftigen Götter überdrüssig. Ich trage die Wunden aller Schlachten, die ich nie schlug. Meine Muskeln sind müde von der Anstrengung, die ich nie auch nur in Gedanken unternahm.
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