Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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Oder aber wir nehmen an, die Wahrheit existiert innerhalb meiner Wahrnehmungen. In diesem Falle wiederum ist sie entweder die Summe aller Wahrheiten, ein Teil von ihnen oder gar eine Wahrheit für sich. Wenn sie eine meiner Wahrheiten ist, worin unterscheidet sie sich dann von den anderen? Wenn sie eine Wahrheit für sich ist, unterscheidet sie sich nicht wesentlich von den anderen, müßte sich aber, damit sie sich unterschiede, wesentlich von ihnen unterscheiden. Wenn sie jedoch keine Wahrnehmung ist, ist sie keine Wahrnehmung. – Wenn sie aber ein Teil meiner Wahrnehmungen ist, welcher Teil ist sie dann? Die Wahrnehmungen haben zwei Seiten, einerseits werden sie empfunden , andererseits gelten sie als empfundene Dinge , zum einen gehen sie auf mich zurück, zum anderen auf »Dinge« . Dies ist eine jener Seiten, die die Wahrheit, wenn sie denn Teil meiner Wahrnehmungen ist, sein muß. (Wenn sie auf die eine oder andere Art mehrere Wahrnehmungen ist, die sich zu einer einzigen Wahrnehmung zusammenschließen, gerät sie in die Fänge des Denkvermögens, das zu der vorherigen Annahme führt.) Wenn sie eine der beiden Seiten darstellt, dann welche? Die »subjektive«? Diese subjektive Seite aber stellt sich mir in zweierlei Form dar, entweder als meine eine »Individualität« oder als eine »meiner« multiplen Individualitäten. Im ersten Fall ist sie eine meiner Wahrnehmungen, nicht anders als andere, und ist bereits durch das vorausgegangene Argument widerlegt. Im zweiten Fall ist diese Wahrheit multipel und vielfältig, ist mehrere Wahrheiten – was der Vorstellung von Wahrheit widerspricht, was auch immer sie wert sein mag. Ist es also die objektive Seite? Das gleiche Argument wird hier angeführt, denn entweder handelt es sich um den Zusammenschluß dieser Wahrnehmungen zu einer Vorstellung von einer äußeren Welt – und diese Vorstellung ist entweder nichts oder aber eine meiner Wahrnehmungen, und sofern sie eine Wahrnehmung ist, ist diese Annahme somit bereits widerlegt; oder aber diese Seite gehört zu einer multiplen äußeren Welt, dies reduziert sie auf meine Wahrnehmungen, und in diesem Fall ist die Vielzahl der Formen das Wesentliche an der Vorstellung von Wahrheit.
Es bleibt zu analysieren, ob die Wahrheit die Gesamtheit meiner Wahrnehmungen ist. Diese Wahrnehmungen können entweder als eine oder als viele angesehen werden. Im ersten Fall greifen wir noch einmal auf die bereits verworfene Annahme zurück. Im zweiten verschwindet die Wahrheit als Vorstellung, da sie sich mit der Gesamtheit meiner Wahrnehmungen verbindet. Um aber die Gesamtheit meiner Wahrnehmungen sein und als die meinen verstanden werden zu können, verzettelt sich die nackte Wahrheit und verschwindet. Denn entweder sie gründet sich auf die Vorstellung von Gesamtheit , die eine Vorstellung (oder Wahrnehmung) von uns ist, oder aber sie stützt sich auf nichts. Dennoch beweist nichts die Identität der Wahrheit und der Gesamtheit. Daher gibt es keine Wahrheit.
Wir aber haben die Vorstellung …
Und zugleich mit unserer Vorstellung sehen wir, daß sie keiner »Wirklichkeit« entspricht, vorausgesetzt, Wirklichkeit bedeutet etwas. Die Wahrheit hingegen ist eine Vorstellung oder Wahrnehmung von uns, wovon, wissen wir nicht, ohne Bedeutung und daher wertlos, wie jede andere unserer Wahrnehmungen auch.
Daher bleiben uns unsere Wahrnehmungen als einzige »Wirklichkeit«, eine Wirklichkeit, die sogar »wirklich« einen gewissen Wert hat, uns aber letztlich nur zu schwadronieren erlaubt. An »Wirklichem« haben wir nur unsere Wahrnehmungen, aber »wirklich« (eine unserer Wahrnehmungen) bedeutet nichts, noch bedeutet »bedeuten« etwas, noch hat das Wort »Wahrnehmung« einen Sinn, noch ist »Sinn haben« etwas, das einen Sinn hätte. Alles ist ein und dasselbe Geheimnis. Ich bemerke jedoch, daß nicht einmal alles etwas bedeuten kann oder »Geheimnis« ein Wort ist, das eine Bedeutung hätte.
Erläuterung der Zeichen
[?] Zweifel des portugiesischen Herausgebers an der Entschlüsselung eines handschriftlichen Wortes. [ …] Lücke im portugiesischen Original oder nicht lesbar. [ ] Vom Herausgeber hinzugefügtes Wort.
Nachbemerkung der Übersetzerin
Im Mai 2002 traf ich Richard Zenith, den Herausgeber der dieser Übersetzung zugrundeliegenden Originalausgabe des Buchs der Unruhe , in einem alten Lissabonner Kaffeehaus an der Avenida da República. Der amerikanische Übersetzer, Literaturkritiker und Pessoakenner kam gerade aus der Nationalbibliothek, in der er seit Jahren einen Großteil seiner Zeit mit dem Erforschen und Transskribieren des umfangreichen und noch immer nicht vollständig gesichteten und veröffentlichten literarischen Nachlasses Fernando Pessoas verbringt.
Er brachte einen Stoß kopierter Originalmanuskripte mit. Es war ein fast feierlicher Moment, als ich jene kaum entzifferbaren Blätter sah, jene unterschiedlichen Schriften, in denen Pessoa von frühester Jugend bis zu seinem Tod unter verschiedenen Namen unterschiedliche Personen – seine Heteronyme – zu Wort hat kommen lassen. Personen mit eigener Biographie, eigenem Aussehen, eigener Persönlichkeit, eigenen philosophischen, religiösen und politischen Ansichten und einem eigenen literarischen Stil. Menschen, die, wie den vereinzelten Rotweinflecken auf den Manuskripten zu entnehmen war, beim Schreiben wohl hin und wieder dem Alkohol zusprachen oder deren Schrift nach Stunden des Denkens und innerer Zwiesprache fahriger und flüchtiger wurde.
Pessoa war ein dem Schreiben Verfallener. Mit 19 tauschte er die Philosophische Fakultät der Universität Lissabon gegen die portugiesische Nationalbibliothek ein, um sich dort der Lektüre der großen Werke der Weltliteratur, Philosophie, Soziologie und Geschichte zu widmen. Mit einer Erbschaft seiner Großmutter gründete er 1907 einen kleinen Verlag nebst Druckerei, der jedoch bald Konkurs machte. Zugunsten einer weitgehend unabhängigen Schriftstellerexistenz lehnte Pessoa einen Lehrauftrag für Englisch an der renommierten Universität Coimbra ebenso ab wie lukrative und leitende Stellenangebote und arbeitete statt dessen von 1908 (seinem zwanzigsten Lebensjahr) an bis zu seinem Tod 1935 für verschiedene Handelshäuser in der Lissabonner Unterstadt als Fremdsprachenkorrespondent. Er lebte zuweilen bei seiner Familie, meist aber zur Untermiete in möblierten Zimmern, die er häufig wechselte. Er schrieb auf Englisch, Französisch und Portugiesisch; Lyrik, Prosa, Theaterstücke, philosophische, religionsphilosophische und politische Abhandlungen und Kritiken. Ungeachtet seines eher einsamen, zurückgezogenen Lebens war Pessoa ein bekannter Intellektueller seines Landes und galt als einer der führenden Köpfe des portugiesischen Modernismus, er war Erfinder und Begründer verschiedener literarischer Strömungen sowie Herausgeber bahnbrechender literarischer Zeitschriften; gleichwohl wurde zu seinen Lebzeiten nur ein Bruchteil seines umfangreichen Werkes veröffentlicht.
1982, 47 Jahre nach Pessoas Tod, erschien in Lissabon beim Verlag Atica postum sein Hauptwerk O Livro do Desassossego (Das Buch der Unruhe) . Jacinto do Prado Coelho, Teresa Sobral Cunha und Maria Aliete Galhoz sind die Herausgeber der tagebuchartigen Aufzeichnungen, Notizen und Betrachtungen des pessoanischen Alter egos Bernardo Soares, an denen Pessoa über 20 Jahre, von 1913 bis 1934, geschrieben hat. Sie haben bei der zum Großteil überaus schwierigen Entzifferung der hand- und maschinengeschriebenen losen Sammlung von Texten und Textfragmenten Pionierarbeit geleistet. Da Pessoa, obgleich er plante, eine eigene Werkausgabe mit dem Buch der Unruhe zu eröffnen, nichts zur Anordnung der Texte hinterlassen hat, ist jeder in- und ausländische Herausgeber damit nach eigenem Gutdünken verfahren. Das Buch hat seit 1982 in Portugal drei weitere überarbeitete Ausgaben erfahren. Die letzte, 1998 von Richard Zenith herausgegeben und im Rahmen einer neuen und erweiterten Werkausgabe bei Assírio & Alvim erschienen, liegt heute bereits ebenfalls in einer dritten, verbesserten und erweiterten Auflage vor, an der sich die deutsche Übersetzung orientiert.
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