Lucius Apuleius - Der Goldene Esel

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Der Goldene Esel

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Es sei nun, daß diese Dame, die überhaupt im Hause mehr ihrer Schönheit als ihres Charakters wegen geachtet wurde, von Natur aus unzüchtig war, oder daß nur ihr böses Geschick sie zu der äußersten Schandtat hintrieb. Genug, sie warf ein Auge auf ihren Stiefsohn. – Mache dich nunmehr, bester Leser, nicht auf ein Lust-, sondern auf ein Trauerspiel gefaßt! Jetzt verlasse ich die Socken und gehe auf Kothurnen einher.

Anfangs, als das erste zärtliche Verlangen in das Herz der Dame einschlich und sanft ihre Wangen rötete, bekämpfte sie es zwar und unterdrückte es stillschweigend; allein als endlich der Liebe ganze Glut unbändig in ihrem Innern tobte, da verließen sie die Kräfte, und sie erlag der Gewalt der Leidenschaft.

Sie stellte sich unpäßlich und verbarg die Wunde ihrer Seele unter einer vorgeblichen Krankheit ihres Leibes. Wie leicht dies sei, weiß ein jeder, da Kranke und Liebende einander nicht allein im schmachtenden Ansehen, sondern auch im übrigen Befinden vollkommen ähnlich sind. Totenbleich war ihr Gesicht; ihre Augen matt, es zitterten ihre Knie. Sie schlief äußerst unruhig und stöhnte ohne Ende.

Man glaubte, sie habe das Fieber; nur daß sie auch weine!

O der blödsinnigen Ärzte! Nicht zu merken, was ein heftig schlagender Puls, eine innere Hitze, ein schwacher Atem, ein heftiges Herumwerfen von einer Seite zur andern andeuten! Doch braucht’s, ihr guten Götter, der Arzneikunde so wenig und nur einigermaßen Bekanntschaft mit der Liebe, um das Rätsel einer sonder körperliche Hitze brennenden Kranken auf den ersten Blick zu erraten!

Auf äußerste getrieben vom Übermaße ihrer Leidenschaft, entschloß sich zuletzt die Dame, das so lange gehaltene Stillschweigen zu brechen. Sie ließ den Gegenstand ihrer Liebe, ihren Stiefsohn – ach! daß sie ihn mit keinem andern Namen benennen konnte, um nicht zu erröten! – zu sich rufen. Er kam sofort, dem Befehle seiner kranken Stiefmutter gehorsam, und mit einem männlichen Ernste trat er in das Schlafgemach der Gattin seines Vaters und der Mutter seines Bruders.

Sie, die im Augenblick zuvor so fest entschlossen war, das Geständnis ihrer Liebe zu wagen, versank mit einmal wieder in die alten Zweifel und Bedenklichkeiten. Noch einmal sträubte ihre Tugend sich. Sie hat das Herz nicht mehr, ein Wort von dem hervorzubringen, was ihr vorher zur gegenwärtigen Unterredung schicklich geschienen. Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Sie stammelt. Sie stockt.

Mit niedergeschlagenen Augen kam der Jüngling, der noch nichts Böses ahnte, ihrer Verlegenheit durch eine Erkundigung nach der Ursache ihrer gegenwärtigen Krankheit zu Hilfe.

Nun hat sie wieder Mut, die unglückliche Gelegenheit der Einsamkeit zu nutzen. Sie bedeckt sich das Gesicht mit ihrem Kleide, und unter einem Strom von Tränen spricht sie also mit zitternder Stimme:

»Wisse, die einzige Ursache und Quelle meines Leidens sowie das einzige Rettungsmittel meines Lebens und meiner Wohlfahrt bist allein du! Deine Augen sind, ach! durch die meinen in mein Herz gedrungen und haben mein innerstes Mark angezündet. Oh, erbarme dich meiner, die um dich stirbt, und verbanne die Furcht vor deinem Vater; erhältst du ihm doch seine sterbende Gattin! Ach, ich liebe dich bloß, weil du sein wahres Ebenbild bist; und ich liebe dich mit Recht! Nutze nur Zeit und Gelegenheit und sei außer Sorge! Wir sind allein; ungewußt und ungetan.«

Bestürzt über diese unerwartete Zumutung stutzt der Jüngling. Der bloße Gedanke, sich so sträflich an seinem Vater zu vergehen, machte ihn im Herzen schaudern; dennoch faßte er sich, und um durch unzeitige Strenge seine Stiefmutter nicht aufzubringen, suchte er lieber durch leere Versprechungen sie zu täuschen. Er beschwor sie, sich nur vor der Hand zu beruhigen und für ihre Gesundheit und Wiederherstellung Sorge zu tragen, bis durch irgendeine Reise sein Vater ihnen freiere Gelegenheit gäbe, ihren beiderseitigen Wünschen zu vergnügen. Und schüchtern floh er der Verführerin aus den Augen.

Um sich bei diesem unglücklichen Vorfall desto besser zu beraten, verfügte er sich sogleich zu seinem alten vormaligen Hofmeister, einem Manne von bewährter Klugheit und Rechtschaffenheit. Nach langer Überlegung schien ihnen nichts heilsamer, als durch eine schnelle Flucht dem Ungewitter zu entgehen, welches das zürnende Glück zusammenzöge.

Die Dame liebte indessen viel zu heftig, als daß sie den mindesten Verzug hätte leiden können! Nur allzubald hatte sie durch irgendeine unbegreifliche List ihren Gemahl dazu bewogen, nach seinen entlegensten Gütern eine Reise zu unternehmen, und kaum daß er fort war, so überließ sie sich dem Taumel ihrer üppigen Hoffnung und forderte vom Jünglinge die Erfüllung seines Versprechens.

Unter bald diesem, bald jenem Vorwande wußte der Jüngling ihr eine Zeitlang auszuweichen. Sie merkte aber endlich aus seinen mannigfaltigen Antworten nur gar zu deutlich, wo er hinauswollte. Und dies merken und ihre abscheuliche Liebe in einen noch weit abscheulicheren Haß verwandeln, war eins.

Sie macht einen Sklaven, der ihr von Hause war mitgegeben worden, einen erzverruchten Bösewicht, zu ihrem Vertrauten und geht mit demselben über ihre gottlosen Absichten zu Rate. Nichts schien ihnen besser, als den armen jungen Menschen aus dem Wege zu räumen. Gleich also ging der Gaudieb, holte das geschwindeste Gift, mischte es mit Wein und hielt es zu dessen Hinrichtung bereit. Allein, während sie noch zusammen über die Art und Weise beratschlagen, wie es dem armen Unschuldigen beizubringen sei, kommt der jüngere Bruder desselben, der Dame leiblicher Sohn, nach den Frühstunden aus der Schule heim. Es dürstete ihn, weil er eben gegessen hatte. Er sieht den Wein, läßt sich ja nicht einfallen, daß Gift darein gemischt sei, und trinkt ihn rein aus.

Kaum hatte er den seinem Bruder bereiteten Trank hinunter, so sank er bewußtlos zur Erde. Erschreckt durch einen so plötzlichen Tod, erhob der Hofmeister ein so jämmerliches Geschrei, daß Mutter und Gesinde hinzuliefen. Es war klar, daß der Wein vergiftet gewesen, doch niemand wußte, wem die Schuld davon beizumessen. Einer hatte den andern in Verdacht. Das grausame Weib verriet sich nicht. Ja, als ein echtes Muster stiefmütterlicher Bosheit ließ sie sich nicht vom herben Tode ihres rechten Sohnes, nicht vom Bewußtsein eines Meuchelmordes, nicht vom Unglücke ihres Hauses, nicht von dem Schmerze rühren, welchen der Verlust seines Kindes dem Vater verursachen mußte; sondern einzig darauf bedacht, aus diesem unglücklichen Zufall für die Rache Vorteil zu ziehen, schickte sie hurtig einen Läufer an ihren Gemahl ab, der ihm die Botschaft von der Ermordung seines Sohnes hinterbringen mußte. Und als der unglückliche Vater auf diese traurige Nachricht in aller Geschwindigkeit nach Hause zurückkehrt, klagt sie mit teuflischer Ruchlosigkeit ihren Stiefsohn bei demselben an: Mit seinem Gifte sei ihr Sohn vergeben worden.

In der Tat war dies keine Lüge, da der Knabe an dem Gifte gestorben, das eigentlich dem Bruder zugedacht gewesen; doch nicht also wollte sie es verstanden wissen. Ihr Stiefsohn hatte ihr an ihrer sträflichen Begierde nicht zu Willen sein, hatte an seinem Vater nicht zum Blutschänder werden wollen. Für einen Brudermörder sollte er also angesehen werden! Und hiermit noch nicht zufrieden, setzte sie hinzu: Sie selbst drohe er mit seinem Schwerte zu durchbohren, wo sie nicht verschwiege, was er ihr Schändliches zugemutet.

Dem armen Rittmeister brach das Herz vor Gram über den Verlust seiner beiden Söhne; denn beider sah er sich schon im Geiste verlustig; der jüngste lag auf der Bahre, und der älteste, Brudermords und Blutschande schuldig, hatte nur allzu gewiß sein Leben verwirkt.

Doch die verstellten Klagen seiner leider! zu zärtlich geliebten Gemahlin besiegten bald in ihm das Vaterherz und flammten ihn so sehr mit dem äußersten Haß gegen sein eigen Blut an, daß, sobald nur die Leichenbestattung seines Jüngsten vollbracht war, er, das Gesicht von noch frischen Tränen beströmt, das graue Haar von Asche beschmutzt, geraden Weges nach dem Gerichtsplatz hinlief und, unbewußt des entsetzlichen Betruges seiner Frau, mit Tränen, mit fußfälligen Bitten, kurz, mit dem heftigsten Affekt die Richter um Rache gegen seinen einzigen Sohn anflehte, indem er mit der innigsten Wehmut denselben öffentlich anklagte: Er habe das Bett seines Vaters mit Blutschande befleckt, Meuchelmord an seinem Bruder verübt und seiner Stiefmutter den Tod angedroht!

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