Monika Zeiner - Die Ordnung der Sterne über Como

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Die Ordnung der Sterne über Como: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie viel Liebe verträgt eine Freundschaft? Dieser Roman handelt vom verpassten und verspielten Glück und von dem Unglück, im rechten Moment die falschen Worte gesagt zu haben. Er erzählt die Geschichte zweier Männer und einer Frau, die ihre Freundschaft und ihre Liebe aufs Spiel setzen. Tom Holler, halbwegs erfolgreicher Pianist und frisch getrennt von seiner Frau, tourt mit seiner Berliner Band durch Italien. In Neapel hofft er seine große Liebe wiederzutreffen: Betty Morgenthal. Doch je näher ihre Begegnung rückt, desto tiefer taucht Tom in die Vergangenheit ein. Denn vor vielen Jahren verunglückte Marc, sein bester Freund und Bettys Lebensgefährte. Er hat keine andere Wahl, als die fatale Dreiecksgeschichte noch einmal zu erleben. Berlin und Italien, Leichtsinn und Schwermut, Witz und Dramatik, die lauten und die leisen Töne — dieser Debütroman ist voller Musik. „Es ist unerhört selten, dass eine Frau mit dieser Gerechtigkeit, jenseits aller Klischees, über einen Mann schreibt. Was für ein Roman!“ Michael Kumpfmüller „Untergründig und scharfsinnig und im nächsten Moment sehr poetisch und heiter." Rainer Merkel

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Betty aber sah alles. Jeden Gegenstand in diesem neapolitanischen Mittelklassehotel nahm sie mit besonderer Schärfe wahr: das Geländer der Treppe, lang und gebogen und aus Messing, dass es matt glänzte; die Lampen an der Wand, die sie hinaufbegleiteten, hinter rostroten, kegelförmigen Schirmen. Dazwischen alte Schwarzweißfotografien neapolitanischer Sänger, wie sie erstaunt feststellte, Caruso, Francesco Albanese, Sergio Bruni, Aurelio Fierro, Renato Carosone, Claudio Villa (der allerdings Römer war). Die Tapete unter den Fotos schimmerte dunkelrot im Licht, feine Blumenornamente. Im ersten Stock sah man eine kleine Sitzgruppe, auf dem niedrigen Tischchen eine Vase mit Nelken (Seidenblumen). Eine Tür mit der Nummer 12, eine messingfarbene Aufschrift, schnörkelige Zahlen, ihr eigener Schatten, der über den Teppich streifte, und auf der Treppe vor ihr Carlos Rücken im dunkelblauen Lodenmantel, darüber sein Haar, das lockig vom Kopf abstand.

Als er im zweiten Stock die Tür aufschloss, fragte sie sich, wie oft er dies schon getan hatte. Da er, wie die meisten unverheirateten Neapolitaner unter 35, noch bei seinen Eltern wohnte, hatte er sich offenbar eine gewisse Routine in der Buchung von Hotelzimmern angeeignet. Es war normal und besser immerhin, als wenn er mit ihr zu jener berühmten Aussichtsplattform in Posillipo gefahren wäre, hoch über dem Meer, die weniger finanzkräftige Paare aufsuchten, um die Scheiben ihrer Autos für einige Stunden mit Pappkartons zu verdunkeln. Trotzdem war sie sich in diesem Moment sicher, dass er eine Freundin hatte, eine Verlobte vermutlich, die auf einem völlig anderen Blatt stand. Und es erleichterte sie.

Er ging ihr ins Zimmer voran, Straßenlicht kam durch das hohe schmale Fenster, klebte ein Rechteck auf den Fußboden. Darin stand Carlo. Mit einem Mal sah er unsicher aus, während er in diesem fremden Zimmer stand. Noch immer hielt er den Schlüssel in der Hand, legte ihn jetzt auf den kleinen Tisch neben dem Fernseher. Und in diesem Augenblick lernte Tom in Genua ein rothaariges Mädchen kennen. Betty schloss die Tür hinter sich. Sie stand in Kleid und Anorak und dachte an die Prinzessin, die sie als Kind einmal zum Fasching gewesen war. Weil es kalt gewesen war und Schnee in der Luft wehte, hatte sie eine dicke, sehr wenig königliche Winterjacke über ihrem federleichten Kostüm getragen. Tom wunderte sich über das Haar des rothaarigen Mädchens, das fest und wie die Windungen riesiger Schrauben über ihren Schultern stand. Carlo tat einen großen Schritt auf Betty zu und ging vor ihr in die Knie. Er umfasste ihre Hüften und drückte seinen Kopf in ihren Bauch. Sie erschrak. Ihre Arme hingen wie ratlos herab. Dann aber erinnerte sie sich, dass Süditaliener einen ausgeprägten Sinn fürs Dramatische hatten, und weil es sich anbot und ein in diesen Situationen bewährtes Handlungsmuster war, legte sie ihre Hände an Carlos Kopf und streichelte sein Haar. Festes und sehr dickes Haar, ein bisschen Gel war darin und blieb als klebriger Film an ihren Fingern. Da er noch immer auf den Knien hockte, ließ auch sie sich hinabsinken. Sie nahm sein Gesicht in die Hände, küsste ihn. Carlo ließ sie los, und während sie sich küssten, zog er sich den Mantel aus, ohne ihren Mund für einen Moment zu verlassen. Auch sie wand sich küssend aus der Jacke. Auch wand sie sich aus ihrem Körper. Sie fuhr aus ihrem Körper hinaus und hinauf und hatte fortan den Eindruck, sich von außen zu betrachten, von außen oben auf Betty Morgenthal hinabzusehen und über dieselbe den Kopf zu schütteln.

Sie sah, wie sie sich von Carlo löste, wie sie aufstand und zum Bett hinüberging, wo sie sich ausziehen wollte, was alleine jedoch schwierig war, da der Reißverschluss hinten am Kleid saß. Sie sah, wie er ihr half. Und gleichzeitig aber fühlte sie seinen schnellen Atem im Nacken, seinen Körper, seine Hände, die warm waren und über ihren Rücken liefen. Sie war doppelt anwesend. Sehend und fühlend, was sie nicht einmal als unangenehm empfand.

Tom Holler suchte nach geeigneten Gesprächsthemen für das rothaarige Mädchen.

Carlo drückte seine Finger in Bettys Hüfte, seine Lippen bissen in ihre Schulter. Dann drehte sie sich zu ihm um, öffnete ihren BH und streifte den, mit Bedacht gewählten, Slip herunter, fühlte, wie er an ihren Beinen hinabglitt, und stieg hinaus. Sie war froh, dass niemand Licht gemacht hatte. Carlo löste nicht den Blick von ihr, als er seinen Pullover über den Kopf zog und anfing, sein Hemd aufzuknöpfen, es mit schnellen Bewegungen aus der Hose riss. Sie legte ihre Hand auf die Wölbung an seinen Jeans, öffnete mit der einen den Gürtel, mit der anderen Hand den Reißverschluss und wunderte sich über die eigene Geschicklichkeit. Während Betty und Carlo aufs Bett fielen oder kurz danach, gab Tom dem rothaarigen Mädchen Feuer und sah ihm tief in die Augen.

Sie schliefen nicht viel in dieser Nacht. Als sie nebeneinanderlagen und Carlo ihren Arm streichelte, hinauf bis zur Schulter und wieder hinab, und sie ihm erklärte, dass sie verheiratet sei und so weiter, schließlich liebe sie ihren Mann und so fort, dass die Arbeit nicht beeinträchtigt werden dürfe durch dies hier — (sie sagte» dies hier«, ohne dass sie» dies hier «hätte definieren können) —, hatte sie kein schlechtes Gewissen. Dies hier, was immer es war, hatte nichts mit Alfredo zu tun. Sie hätte nie gedacht, dass es so einfach sein würde. Und als sie frühmorgens noch vor dem Einsetzen des Berufsverkehrs in Carlos aufgeräumtem Fiat saßen und übers Lungomare in Richtung Vesuv fuhren, während sich die glühende Sonne über den Horizont schob, so dass die Windschutzscheibe rot erleuchtet war und die See flimmerte und spiegelte im Gegenlicht, hatte sie ausdrücklich das Gefühl, am Leben zu sein. Sie war nicht alt, sie war begehrenswert, und sie wohnte am Meer.

Tom schlief zu dieser Uhrzeit.

Erst im Stadtteil Vomero, wo sie leise die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss und durch den kleinen Flur in die Dämmerung der Küche hineinging, in der noch niemand die Fensterläden geöffnet hatte und die Luft abgestanden war, verdickt, wie sie ist, wenn man aus einem langen Urlaub heimkehrt, schlich sich ein wurmartiges Gefühl ein, das einem schlechten Gewissen sehr nahe kam. Es nagte sich vom Magen aus hinauf in die Herzgegend. Aber es bezog sich kaum auf das, was sie mit Carlo im Hotelzimmer getan hatte, das war vergangen und konnte vergessen werden. Es richtete sich eher auf die Tatsache, dass sie ausgerechnet dieses Kleid getragen hatte. Dieses Kleid, das Alfredo liebte. Das er ihr gekauft hatte, als er sehr wenig Geld gehabt hatte. Dieses Kleid, das jetzt zerknittert an ihr herabhing und dessen Saum am Reißverschluss ausgefranst war.

DIE GUTE STUBE DER ERINNERUNG

«Sie sind drei Schwestern. Die Trauer, die Melancholie und die Liebe — sie sind drei Schwestern und deshalb miteinander verwandt! Nah verwandt, wie es eben Schwestern sind.«

Nebelhafter Regen hing vor den Fenstern, dahinter erahnte man die kahlen Bäume, die sich unter dem Druck des Sturms neigten. Das Summen des Windes, das zwischen den Zähnen splitternde Shortbread und ein Klirren der Teetässchen. Heizungsluft vibrierte und nestelte an den Gardinen. Der Geschmack des Gebäcks, süß, etwas salzig manchmal.

Breitenbach schlug schwungvoll sein beigebraunes Bein über und sagte, dass der Mechanismus identisch sei, die Struktur. Er bat, dass man es ihn folgendermaßen erklären lasse, dass nämlich, so sprach er, ohne die Erlaubnis abzuwarten, der Melancholiker und der Liebende ihrem Wesen nach Trauernde seien, sozusagen.»Der Trauernde«, sagte er,»hat, wie wir wissen, einen Verlust zu beklagen, weil er jemanden verloren hat. Was aber tut er mit seinem Verlust, was tut er mit dem Menschen, den er verloren hat? Er konstruiert sich ein Bild der Erinnerung, Er-Innerung, allein das deutsche Wort beschreibt diesen Vorgang auf das Anschaulichste, der Trauernde verinnerlicht den Verstorbenen, und er selbst verschließt sich der Außenwelt, indem er sich in den Raum seiner Erinnerung zurückzieht. «Breitenbach rieb seinen Rücken behaglich an der Stuhllehne.»Die Parallelen zur Melancholie sind ja offenkundig: Auch der Melancholiker zieht sich in den Erinnerungsraum zurück, in die Innenwelt der Imagination, denn auch er beklagt einen Verlust, den Verlust der Einheit, den Verlust des naiven Erlebens. Und der Liebende?«

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