Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Du siehst eine Frau vor den Regalen, in denen unzählige Flaschen stehen. Sie scheint dich nicht zu beachten. Ihre schwarzen Haare sind hochgesteckt, und sie trägt ein traditionelles blaues Gewand. Du hast diese Art von Gewändern schon einmal gesehen. Irgendwann in den letzten Tagen, deine Beine und deine Füße schmerzen, du musst viel gewandert sein. Durch Hakone, wo immer dieser seltsame Ort liegt, nur einige Bilder und Erinnerungen in deinem Kopf, das Meer, flache, geschwungene Hügelketten, und durch diese Stadt, Tokio, wie immer du auch hierhergekommen bist, eine lange Zugfahrt, wie bist du aus dem Haus mit den Wänden aus Papier zum Bahnhof gekommen, du erinnerst dich an einen schneebedeckten Berggipfel, den du aus dem Zugfenster gesehen hast. Wann genau ist das gewesen? Kein Bahnhof in deinen zerschnittenen Erinnerungen. Dein Haar ist feucht. Du streichst über dein glattes, kaltes Gesicht, spürst einen kleinen verkrusteten Schnitt unterhalb des Jochbeins. Du drehst dich um und erkennst kaum den Stock, der hinter dir an der Wand im Schatten lehnt. Ein mattes gelbes Licht liegt über dem Tresen und der Frau und den Regalen. Du greifst nach dem Glas, die Eiswürfel klimpern leise. Als du es zum Mund führst, merkst du, dass es leer ist.»Konichawa«, sagst du in Richtung der Frau und erinnerst dich, dass der Mann in Hakone versucht hat, dir ein paar Brocken Japanisch beizubringen. Der Mann, der dir den Stock überreicht hat, der jetzt hinter dir im Schatten steht. Der Stock mit dem Drachenkopf. Oder war es der Kopf eines Dämons, eine hundeartige Fratze …, du willst dich nicht noch einmal umdrehen.»Konichawa«, sagst du, der Mann, der dich zu den heißen Schwefelquellen geführt hat. Der Mann, zu dem sie dich geschickt haben, ein langer Flug, ein langer Flur, entlang den Grenzen zum All.

Jetzt erst hörst du die leise Musik. Irgendeine japanische Schnulze, eine Frau singt klagend zum Klavier.»Und meine Tränen, Perlen, an einem Wintertag …«Du blickst auf. Summt das die Frau, genau zur Melodie der leisen Musik, oder ist das irgendwo in deinem Kopf, irgendein deutscher Schlager, den du irgendwann einmal gehört hast? Du hast Angst, dass die Stimmen zurückkommen. Die Frau dreht sich zu dir. Die Aufschläge ihres blauen Gewandes hat sie auseinandergeschoben, so dass du ihre Brüste sehen kannst. Eine Brust, ihre linke? ist braun, fast schon schwarz, und erschrocken erkennst du das große Muttermal, das fast ihre gesamte Brust bedeckt, sich bis zum Schlüsselbein zieht. Die Frau summt wieder etwas vor sich hin, beugt sich vor, greift unter den Tresen und hält dann eine kleine Nagelschere in der Hand.

Du willst etwas sagen, aber sie bückt sich noch einmal, breitet eine Zeitung vor sich auf den Tresen, legt eine Hand unter die Brust mit dem dunkelbraunen Muttermal, schiebt ihren Oberkörper so weit vor, dass ihre Brust sich direkt über der Zeitung befindet, und befühlt sie mit der Hand und schneidet ein paar Haare ab, die an einigen Stellen aus dem Muttermal wachsen, du siehst, wie sie langsam und kaum sichtbar aufs Papier der Zeitung fallen, zwischen den schwarzen Zeichen verschwinden.

«Was machst du«, willst du sagen und kannst fast ihre Schulter berühren, ihre Brust berühren, ohne den Arm weit auszustrecken, so klein und schmal ist der Raum der Bar, so nah bist du ihr.

Du hörst das leise Klappern der Schere zwischen der immer gleich klingenden Schlagermusik. Du knöpfst deinen Mantel zu und stehst auf. Du willst einen Schein auf die Theke legen, spürst dein Portemonnaie in der Innentasche, lässt es aber dann. Die Frau beachtet dich immer noch nicht, scheint sich nicht zu stören an deiner Anwesenheit. Du bist gar nicht hier . Du willst gehen, drehst dich zur Wand, siehst aber keine Tür zwischen den glänzenden grünen Fliesen. Ein Geräusch auf der anderen Seite des Tunnels. Wieder drehst du dich um. Die Frau streicht mit beiden Händen über die Zeitung, ein winziges Häufchen schwarzer Haare. Du kannst nicht anders und musst auf das Muttermal blicken. Du erkennst die dunkelbraune Brustwarze inmitten dieses Flecks. Ein Mann steht am anderen Ende der Bar. Du gehst auf ihn zu, er geht an dir vorbei. Deine Schulter berührt seine Schulter. Das Rascheln von Papier. Du hörst, wie er etwas zu ihr sagt. Du greifst die Klinke der kleinen dunklen Holztür, durch die er gekommen sein muss. Wo bist du. Du willst nach Hause. Als du dich umdrehst, die Klinke in der Hand, die Tür schon halbgeöffnet, siehst du, wie der Mann im hellen Anzug, der dich an den Mann in Hakone erinnert, der dich an irgendeinen Mann erinnert, ihre Brust mit dem Muttermal mit beiden Händen gepackt hat und sich lachend über den Tresen zu ihr beugt.

Als du später in dem Auto sitzt und durch die getönten Scheiben auf die Straßen aus Glas und Licht schaust, ist deine Hand warm und feucht, weil der Knauf deines Stockes warm und feucht ist.»Willkommen in Kabukichō«, sagt die alte Frau, die dir gegenübersitzt und ein Glas in der Hand hält, in dem die Eiswürfel leise klirren. Sie spricht Deutsch mit einem dunklen Akzent, in einem hölzernen Barkasten neben ihr und vor dir stehen Flaschen und Gläser.»Willkommen in Tokio. Bedienen Sie sich, Kraushaar-San. «Sie weist mit beiden Händen auf den Barkasten, zeigt ihm ihre Handflächen dabei. Kleine Hände. Sie trägt einen aufgeknöpften grauen Mantel über einem dunklen Kostüm. Ihr Haar ist fast weiß. Sie berührt dein Knie. Nein, nur der Wagen bremst ab, und sie beugt sich kurz zu dir, lehnt sich dann wieder in die Ledersitzbank. Du spürst ein Summen in deinem Knie, im Oberschenkel, wo die Wunde ist.»Verzeihen Sie die Umstände, Sie sind sicher müde.«

«Nein«, sagst du,»ich bin nur …, bin nur … eben noch woanders gewesen.«

«Ja«, sagt die alte Frau und lächelt,»hai. Sie sind weit gereist.«

Die Tür hinter dir ist geschlossen. Du bist nicht auf der Straße. Eine halbdunkle Halle.

Menschen, die dir bis zur Brust reichen, tanzen im Halbdunkel. Tanzen direkt vor dir. Bewegen sich dann langsamer. Du blickst in ihre starren Gesichter, auf ihre kantigen Kiefer. Erkennst dann, dass es Puppen sind. Siehst die langen dünnen Fäden. Und Männer in schwarzen Gewändern, ohne Gesichter, die kaum erkennbar hinter den Puppen stehen. Du rutschst an der Tür nach unten. Gesang und Worte dringen zu dir. Du erkennst Gestalten auf einem langgezogenen Podest, vor dem sich ein Gitter aus hellen Bambusstäben befindet, einige sitzen, einige stehen, von dort kommt der Gesang, kommen die Worte, die du nicht verstehst, du siehst, wie sie die Arme bewegen hinter dem Gitter, oder sind das die Arme der großen Puppen? wie sich die Schatten bewegen, auf dem Boden, zwischen den Puppen, deren hervorstehende Augen dich anblicken, und die schwarzen gesichtslosen Männer mit den Fäden bewegen sich mit ihren Puppen von dir weg.

«Ich hätte Sie gern in ein besseres Theater geführt.«

«Was für ein Theater?«

«Eine alte, sehr alte Tradition, Kraushaar-San. Sie waren am Rand von Shinjuku, am Rand von Kabukichō, Kraushaar-San.«

«Ich weiß nicht, wo ich war.«

Und du tastest dich an der Wand entlang, sitzt auf dem Boden, aber das stört dich nicht, weil du gesehen hast, dass sie hier viel und oft auf dem Boden sitzen, in diesem fernen Land, in das sie dich geschickt haben, damit du dich erholst. Du kannst dich nicht daran erinnern, aber der Mann in Hakone hat es gesagt.

Und du schaust aus dem Schatten,»Kage«, sagt einer der Männer, ohne aufzublicken, während du dich zu den Stäbchen, die in deinem Reis stecken, beugst. Schaust aus dem Schatten auf die Puppen und erkennst immer noch kaum die schwarzgekleideten Marionettenführer, deren Gesichter unter den schwarzen Umhängen verborgen sind, die du vielleicht Kimonos nennen würdest, aber du weißt, dass das sicher nicht die richtige Bezeichnung ist. Der Gesang und die Stimmen, die von dem Podest an der Wand gegenüber kommen, werden immer lauter, klingen immer dramatischer, und du versuchst zu begreifen, wie die Stimmen und die Bewegungen der Puppen zueinanderpassen, zueinandergehören. Und du begreifst, dass du sie nicht sehen musst, nicht sehen sollst, die Männer mit den Fäden.

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