Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Bertel rastet ziemlich oft aus. Wenn’s nämlich an sein Geld geht. Dann schüttelt es ihn und rüttelt es ihn.»Hab ich mich doch schon wieder verzählt!«Tina und die anderen Mädels können nicht darüber lachen, das verstehe ich nicht.»Das ist doch Kinderkram«, sagen sie.

«Noch einmal von vorn! Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren!«Und da wälzt er sich auf den Münzen, die ich bunt ausgemalt habe.»Mir geht einfach der Traum von heute nacht nicht aus dem Kopf!«Und Bertel legt die Hände auf den Rücken und steht unglücklich in seinem Geldspeicher.

«Das ist falsch geschrieben«, sagt Tina. Sie trägt nur ein T-Shirt, das sie bis über ihre Oberschenkel zieht. Ihr dritter Besucher hat sie vorhin erst rasiert.

«Was denn? Was ist denn falsch?«

«Nicht ›nacht‹. Nacht!«Sie legt ihren Zeigefinger auf die Sprechblase.

«Das kann man bestimmt auch klein schreiben. Sonst würde es nicht so da stehen.«

«Es heißt aber eben ›Nacht‹. Die Nacht. Weil Substantiv.«

«Ja, aber ›heute nacht‹ ist nochmal was anderes. Da ist das eine Ausnahme. Weil man ›nachts‹ nämlich auch klein schreibt!«

«Trotzdem ist es ein Substantiv und deshalb groß. Immer groß.«

«Woher willst du denn das so genau wissen, du hast ja nichtmal die sechste Klasse fertig!«

«Ach, und du wohl?«

«Ja. Hab ich. Und sogar die achte.«

«Du lügst doch!«

«Nein, tu ich nicht!«

«Sag mir doch mal, was acht hoch zwei ist.«

«Pippi, sechzehn natürlich. Willst mich veräppeln?«

«Sechzehn? In deinen blöden LTBs vielleicht, bei deinem Onkel Flegelbert vielleicht!«

«Dagobert!«

«Was liest du überhaupt diesen Mist, wenn’s doch nur schwarzweiß ist. Ist doch Beschiss. Und Kinderkacke!«

«Ist zur Hälfte bunt, du Klugschiss. Besser als dein Doktor Sommer!«

«Ha, ha, ist ’ne Frau. Nichtmal das weißt du, dass der ’ne Frau ist!«

«Natürlich weiß ich das! Nur dass mich keiner mehr aufklären muss. Krieg erstmal deine Tage.«

«Hab ich schon längst. Du hast doch keine Ahnung. Du denkst doch noch, dass von der Pille deine Titten wachsen!«

«Deine müssen vielleicht noch wachsen, kein Arsch und kein Tittchen, wie Schneewittchen.«

Tina greift nach ihr, schlägt ihre Faust auf ihre Schulter und gegen ihre Brust und zerrt an dem Bademantel. Sie fallen beide vom Sofa, Tinas T-Shirt verrutscht, und sie sieht die roten Striemen um ihre Muschi, während sie versucht, ihr Gesicht zu schützen, die anderen zwei Mädchen stehen auf, gehen an die Wand, auch sie sind fast nackt, und sie blicken auf die beiden, die sich über den Boden wälzen, sich beißen und kratzen.»Blöde Kuh!«

«Kleine Fotze!«Tina schlägt ihr mit der flachen Hand ins Gesicht und auf die Brust. Dann hört sie plötzlich auf, rollt sich von ihr runter.

Als er dann wieder weg ist, sitzen sie beide nebeneinander auf dem Sofa, als wäre nichts gewesen. Tinas T-Shirt ist jetzt ausgeleiert und reicht ihr fast bis zu den Knien wie ein Minirock. Wie ein Kleid. Aber auch, weil sie so dran zieht. Der Bademantel ist weg, und auch das andere Mädchen trägt jetzt ein T-Shirt. Wie sie da so nebeneinandersitzen in den weißen T-Shirts, sehen sie fast aus wie Schwestern. Die eine ist ein bisschen älter. Sie rücken näher zusammen, und ihre Hände berühren sich.

Ich verstehe nicht, warum die Wohnung so klein ist. Wir sind zu viert oder zu fünft. Ich meine, es muss ja nicht gleich der Geldspeicher sein oder Bertels Villa, aber hier kann sich doch keiner wohlfühlen. Wie können sich denn die Männer hier wohlfühlen, in dieser kleinen, muffigen Wohnung. Aber über manche Dinge will ich nicht nachdenken, kann es auch nicht. Und will es auch nicht. Wo soll ich denn hin, wenn es draußen schneit. Jetzt schneit es noch nicht, obwohl ich nicht oft rausgucke. Bald ist Weihnachten. Mein Geburtstag ist schon vorbei. Ich weiß, dass ich bald gehen kann. Dass er mir dann das Geld gibt, was er für mich zurücklegt. Das er mir aber nur gibt, wenn ich nichts sage. Wenn ich nichts erzähle. Aber wem soll ich denn was erzählen, wem soll ich denn das erzählen. Sie schämt sich. Sitzt auf dem Teppich, in der Ecke, und malt. Ich mag den Stadtteil nicht, mag das Viertel nicht. Es ist immer dunkel hier.»Es hilft alles nichts! Heute ist arbeitsmäßig nichts mit mir anzufangen!«Bertel sieht müde und traurig aus und trottet aus seinem Geldspeicher. Er ist ja auch nur eine Ente. Dabei singt er weiter oben noch, in einer Traumblase. Das ist sowas wie eine Sprechblase, nur mit einem Bild drin. Ich male manchmal auch in den bunten Bildern rum. Weil ich alle schwarzweißen Seiten schon ausgemalt habe. Weil Weihnachten schon vorbei ist. Über der Traumblase schwebt noch eine Sprechblase, der Gesang von der kleinen Ente, und die ist wirklich viel kleiner als der Bertel, der vor der Traumblase sitzt und auch noch was sagt. Ich glaube, er ist da ein Kind, in der Traumblase, in der er angelt und singt.»An einem Bächlein helle … dada … dada-dadadada …«Noten flattern um ihn rum. Die Angel ist ein Holzstöckchen mit einer Schnur dran.

Ich habe noch ein anderes LTB bei mir. Aber das ist kaputt, die haben mir das kaputt gemacht, als ich mal nicht aufgepasst hab. Ich weiß aber nicht, ob das in dem Abbruchhaus war oder hier. Jetzt ist nur noch die Vorgeschichte da und ein Stück vom Anfang. Zu Weihnachten gab’s nur» Bravos«, einen Stapel» Bravos «und» Pop Rockys «und Süßkram. In einer» Pop Rocky «war was über George Michael. Die habe ich mir gleich zur Seite gelegt. Dann durften wir ausschlafen. Ich habe Kopfschmerzen von dem Sekt. Ich mag eigentlich keinen Alkohol. Obwohl ich schon welchen trinken darf. Letztes Silvester, da war ich noch fünfzehn, da durfte ich auch welchen trinken. Aber nur ein halbes Glas. Da war ich sofort bisschen beschwippert, und Mutti hat gelacht. Wir haben viel gelacht. Meine ganzen LTBs sind noch bei Mutti. Wenn Jochen sie nicht weggeschmissen hat. Ich sehe wirklich nicht viel älter aus als Tina. Oder sie sieht älter aus, als sie ist. Ich habe das Gefühl, sie wird immer dünner. Manchmal schlafen wir hier, manchmal bringt er uns woanders hin. Wenn wir wegrennen, findet er uns. Ich bin nicht so schnell. Wenn ich ein Junge wäre, wäre ich viel schneller. Wir sind von zu Hause weggerannt und wollen schon wieder wegrennen.

Sie rennen. Sie rennen durch diese dunkle leere Straße. Die heißt wie das Bundesland im Norden, wo sie so gerne Urlaub machen würden, am Meer. Vorbei an alten Fabriken, noch dunkleren Seitenstraßen, über Eisenbahnschienen, die aus großen Fabriktoren kommen und die Straße kreuzen. Neben ihnen, unterhalb der Straße, fahren S-Bahnen wie durch eine Schneise. Doppelstöckige Waggons, die Leute in den Waggons starren zu ihnen hoch, bewegen ihre Lippen, öffnen den Mund, legen die Hände an die Scheiben, als würden sie schreien. Oder rufen. Sie sehen die nächste Station Hunderte Meter entfernt, ein paar hundert Meter entfernt, sie können das nicht richtig einschätzen. Ein kleiner Bahnhof am Rand der Stadt. Vor ihnen. Als sie im Tunnel sind, der zu den Bahnsteigen führt, hören sie das Rumpeln des Zuges über sich. Er fährt weiter, ohne zu halten, wird leiser, dadam, dadam, da …, und der Tunnel ist dunkel und still. Riesige Smileys an den Wänden, die sie anlächeln. Schritte auf der Treppe, auf den Treppenstufen. Vor ihnen. Hinter ihnen. Sie halten sich an den Händen, laufen zur Mauer und pressen sich dicht an den Stein. Aber es ist nur …

«Auf dem Land sollte man leben! Draußen in der freien, unberührten Natur! An der frischen Luft!«

Bertel kommt auf sie zu. Er trägt einen roten Schlafrock und eine blaue Schlafzipfelmütze mit roter Bommel, die auf seinem Rücken baumelt und auf und ab springt bei jedem Schritt.»Nicht in dieser grauen Betonwüste!«Er wackelt mit den Hüften,»Hallo, ihr Lieben!«, sie sehen ihre Gesichter in seinen riesigen Entenaugen, er schwingt seinen Spazierstock, und die blaue Bommel seiner roten Schlafzipfelmütze tanzt auf seinen Schultern.

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