Clemens Meyer - Im Stein

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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«Na ja«, sie lachte an seiner Schulter,»du hast ja wirklich mindestens fünfundvierzig. Und Haare sind auch drauf.«

«Ach was, stimmt ja gar nicht. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie groß die plötzlich waren, und es schien mir sogar, dass die immer größer wurden. Da bin ich dann gerannt. Und das ging gut, mit dem Rennen. Nicht so, wie das manchmal ist, dass man gar nicht von der Stelle kommt, nee, ich bin fast geflogen, habe Riesensätze gemacht, aber irgendwie auch in Zeitlupe. Und dann war ich am Werk.«

«Am Stahlwerk.«

«Ja. Aber nee, warte, vorher, da habe ich noch dieses dumpfe Hämmern gehört, mehr so eine dumpfe Trommel, so ein Trommeln. Bumm, bumm, bumm. Ganz monoton, und irgendwo aus der Ferne kam das. Da war ich noch in den leeren Straßen. Und das kann auch sein, dass das von mir kam, dass das von meinen Riesensätzen kam, wie ich da mit meinen Fellfüßen immer auf den Boden bin. Bumm, bumm, bumm. Und ich weiß gar nicht genau, ob ich das am Tor, also am Werkstor, auch noch gehört habe. Und dann bin ich da rein.«

«Hast du deinen Vater getroffen?«

«Ja. «Er spürte, dass er schwer atmete, dass er außer Atem war, musste sich zusammenreißen um weiterzureden, und sie streichelte wieder sein Gesicht mit ihrer rauen Hand.

«Der stand da, am Hochofen, trug die grobe Lederschürze und die Gesichtsmaske mit dem getönten Glas vorne drauf, und er machte einen Abstich mit der großen, langen Eisenstange, und er warf die plötzlich weg und beugte sich vor, und der Stahl floss über seine Hände, und der rotglühende Stahl war überall. Und da hab ich gerufen. Vater, habe ich gerufen, pass doch auf, Vater, du verbrennst. Aber der hat’s gar nicht gehört. Und auch ich hab mich selbst nicht gehört. Scheiße.«

«Ist gut, Hans, ist alles gut. «Sie küsste ihn auf den Hals und aufs Kinn und dann auf die Stirn.

«Ja, ja. Ist schon gut. Ist schon alles gut. Was man so träumt. Und ich hab gerufen und gerufen. Aber der sture Alte mit beiden Händen in diesem glühenden Strom. Der formte da irgendwas, der hat da irgendwas geformt. Figuren, Stahlträger, ich konnt das nicht richtig erkennen. Gebückt stand er da, ganz ohne Handschuhe, und das Komische war, dass der ganze Boden, dass da alles voller Handschuhe, voller Arbeitshandschuhe lag. Und ich will zu ihm hin. Die Halle ist riesig mit einer hohen Kuppel, wie eine Kathedrale, ja, und das flackert und sprüht Funken, der Stahlfluss da vor ihm aus dem großen hohen Konvertgefäß, das war nicht der normale Hochofen, den kannte ich ja, den hat er mir doch mal gezeigt, da sind wir doch sogar mal mit der Schule hin, ich krieg das Bild auch kaum noch zusammen. Aber gestolpert bin ich, immerzu bin ich über diese bescheuerten Handschuhe gestolpert. Und da dreht er sich zu mir um und nimmt die Maske ab, und sein Gesicht ist so weiß, dass ich im Traum kurz meine Augen schließen muss, so blendet mich das, sein weißes Gesicht. Und die Augen leuchten rot, als wäre der Stahl reingeflossen, als wäre der schon in ihm drin, und da sagt er: Ich habe schon lange auf dich gewartet.«

«Hast du ihn denn oft besucht im Krankenhaus?«

«Nein, nicht oft. Wir … haben uns nicht so gut verstanden. Das Letzte, was er zu mir gesagt hat, war, dass wir ihn nicht verbrennen sollen. Dass er nicht in eine Urne will.«

«Aber ihr habt ihn doch gar nicht verbrannt. Es war doch kein Urnengrab.«

«Nein. Haben wir nicht. War es nicht. Und irgendwas anderes hat er auch noch gesagt.«

«In deinem Traum?«

«Ja.«

«Du erinnerst dich nicht?«

«Nein, warte … Nein.«

«Denk nicht drüber nach, Hans. Vergiss den bösen Traum.«

«Aber ich weiß genau, dass es wichtig war. Ich weiß, dass er mir irgendwas Wichtiges noch gesagt hat.«

«War er dir böse, dass du weggegangen bist, damals?«

«Er hat das nie verstanden. Eine Bar. Das war keine ehrliche Arbeit für ihn. Er kam aus ’ner Bauernfamilie und war dann sein ganzes Leben Stahlarbeiter. Er hat was gesagt, ich weiß es ganz genau, dass er noch was gesagt hat.«

«Lass uns schlafen, Hans. Vielleicht fällt es dir morgen wieder ein.«

Er fährt mit beiden Händen unter das Unterhemd, das sie trägt, sein Unterhemd, legt seine Hände auf ihre Brüste, streichelt sie, zieht ihr das Unterhemd über den Kopf, küsst sie, streicht über ihr Schamhaar, saugt an ihrer Brust und schiebt seine Finger in sie, sie flüstert an seinem Ohr, zerrt die Decken zur Seite, presst sich an ihn, und er weiß, dass er die Stadt und die Steine und die Toten für immer vergessen muss.

Er fährt. Die weiten weißen Felder links und rechts der Straße. Wälder. Dörfer. Kleine Häuser zwischen den kahlen Bäumen. Irgendjemand musste es ihr sagen, irgendwann. Verdammtes Dorf, verdammte Stahlstadt.

Sie laufen am Fluss entlang. Eisschollen auf dem Wasser. Er erzählt ihr von seiner Tochter. Dass seine Ex-Frau nicht will, dass er sie sieht. Erzählt von seinem Großvater, der einmal ein Bauer gewesen ist, bis die LPG ihm das Land wegnahm. Sie erzählt von ihrem Ex-Mann, der eine andere Frau in Berlin kennengelernt hat, als er dort arbeiten musste.

Er hat die Kindersachen im Schrank gesehen, und sie hat ihm von ihrer Fehlgeburt erzählt, vor vielen Jahren. Sie stapfen durch den Schnee, er wirft einen Schneeball ins Wasser, bleibt etwas zurück und wirft dann einen Schneeball nach ihr.»Ich will, dass du mir einen Cocktail machst, Hans«, ruft sie,»was Besonderes und nur für mich!«

«Klar, mach ich. Casablanca-Liv. Rum und Schnee und frische Minze.«

Er greift in den Schnee, rennt hinter ihr her, hört sie lachen und spürt, wie der Schnee in seiner Hand schmilzt.

Der Kolumbusfalter

Vorgeschichte: Bertel sitzt hinterm Schreibtisch, als seine Sekretärin reinkommt mit einer wichtigen Meldung. Der Notizblock, den sie in einer Hand hält, ist allerdings leer. Sie nimmt einen Bleistift und schreibt» ACHTUNG WICHTIG «auf den leeren Notizblock. Die Schrift ist zu groß und geht bis über den Rand und ins Bild hinein.

«Ein Herr Schmitz wünscht, Sie zu sprechen, Herr Duck!«, ruft sie aufgeregt.

«Soll reinkommen!«

Und da kommt er auch schon, in Schwarzweiß.»Einen wunderschönen guten Morgen …«

Der Mann hat blonde Haare, sie malt sie später blond. Mit einem gelben Buntstift. Die schwarzweißen Seiten habe ich früher immer ausgemalt, manchmal mache ich das heute noch. Im Sommer habe ich auf dem Flohmarkt viele LTBs gekauft. Für zwei Mark oder zwei fünfzig. Manchmal kosten sie auch drei Mark, das ist mir zu viel. Manche machen auch Sonderpreise, wenn man mehrere auf einmal kauft. Ich mag die Ausgaben mit Donald am liebsten. Micky ist ganz o.k., vor allem Goofy mag ich.

Der Erste heute hatte graue Haare. Das passt ganz gut, denn ich stelle sie mir immer in Schwarzweiß vor. Alles eigentlich. Später male ich. Auf den Flohmarkt gehe ich seit zwei oder drei Jahren. Genau weiß ich das grad nicht. Jedenfalls waren das die ersten Flohmärkte, auf denen es Comics und Videos gab.»Stopp! Sparen Sie sich die Mühe! Schon abgelehnt!«Bertel ist streng und in Fahrt. Da kann ja jeder kommen. Alle wollen ihm was aufschwatzen. Die Nummer 86 ist eins der letzten LTBs mit Vorgeschichte. Ich friere und ziehe mir einen Bademantel an. Draußen ist es schon kalt. Das Jahr ist bald zu Ende, und dann wird es richtig Winter. Aber die Winter hier in der Stadt können auch mild sein. Weil wir so tief liegen. Tieflandbucht, das haben sie uns damals in Heimatkunde beigebracht. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr wieder mild wird. Geschneit hat es zu Weihnachten lange nicht mehr. Ganz sicher bin ich mir aber nicht. Bevor die Geschichte losgeht, ist Bertel mit zwei Säcken Geld zu sehen. Die schwenkt er und wackelt in den Hüften. Breitbeinig steht er mit diesen Säcken da. Tina macht bescheuerte Witze über Bertels Säcke. Die hat wirklich immer noch einen blöden Spruch drauf. Das kommt davon, weil sie zu viel» Bravo «liest, obwohl sie zwei Jahre jünger ist als ich. Sagt sie jedenfalls. Daisy Duck im Bademantel. Wir hören viel Musik. Tina Turner, Michael Jackson, Modern Talking, ich mag George Michael am liebsten. Die Nummer 86 heißt» Aus dem Leben eines Milliardärs«, und auf der zweiten und dritten Seite zieht Bertel eigenhändig eine große eiserne Plattform mit einem Seil nach oben. Auf der Plattform stapeln sich die Säcke. Die Geldsäcke. Bertel steht auf einem Haufen Kohle. Alles Münzen. Goldene Münzen. Die Geldmünzen habe ich ausgemalt. Natürlich nicht jede einzeln. Nur die zwei, drei, die von dieser eisernen Plattform runterfallen, weil einer der Säcke wohl undicht ist.

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