Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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«Warum hast du mir nicht eher was gesagt, Hanna?«

«Er will dich nicht sehen, Hans.«

« Du willst nicht, habe ich recht?«

«Du bist all die Jahre weg gewesen.«

«Ja, das bin ich.«

«Hast dich einen Dreck um uns gekümmert.«

«Ich habe immer an euch gedacht … Ich wollte euch immer Geld schicken, das weißt du.«

«Wir wollen dein Geld nicht, Hans.«

Er goss sich das Glas wieder voll. Kippte das Fenster an und rauchte eine Zigarette, während er trank. Scheiß auf das Nichtraucherzimmer. Er hatte einen kleinen runden Reiseaschenbecher neben die Flasche gestellt, eine Art Medaillon zum Aufklappen, Marilyn Monroe lächelte auf dem Deckel. Mandy hatte ihm das vor Jahren geschenkt, also Mandy 1. Die Mandy, seine Mandy. Er hatte nie versucht rauszukriegen, wo sie jetzt war.

«Ich wäre immer gekommen, das weißt du …, ich wollte immer …«

«Hast du dich nie gefragt, warum Vater so gelitten hat in all den Jahren?«

«Ja, er hat gelitten, in den letzten Monaten, und das hat nichts mit mir zu tun.«

«Hast du dich nie gefragt, was ich meinen Kindern erzählen soll?«

«Sag ihnen doch einfach, dass Onkel Hans in der großen Stadt ist und Geld verdient.«

Ein Klicken in der Leitung.

Hans schaltete den Fernseher an, drückte alle Kanäle durch mit der Fernbedienung, bei irgendeiner» Tatort«-Wiederholung in irgendeinem Dritten blieb er kurz hängen, die beiden Münchner Kommissare, die mochte er sehr, grau waren sie geworden, alle beide, Familie hatten sie auch keine, soweit er das beurteilen konnte, aber unzufrieden schienen sie nicht zu sein, soweit er das beurteilen konnte, der Franz und der Ivo, ja, die mochte er, die strahlten so eine Ruhe aus, waren wie ein altes Ehepaar, der Lockenkopf und der Langnasige, hatte er diese Folge schon einmal gesehen? der Ivo stapfte durch einen dichten Wald, ach, scheiß drauf, er schaltete wieder aus.

Er hatte seinen Mantel noch an, spürte den feuchten schweren Stoff, er hatte auch seine Schuhe noch an, sah die schmutzigen Abdrücke auf dem Boden. Wie lange saß er schon hier und blickte durch den Spalt zwischen den Gardinen nach draußen? Das Fenster musste er immer wieder angekippt haben, denn im Raum war es kalt. Und der kleine runde Reiseaschenbecher mit Kippen gespickt. Er nahm den Ascher, ging ins Bad und schüttete die Kippen und die Asche ins Klo. Er drückte den Deckel des Aschenbechers zu, hörte das Klicken des Schließmechanismus, Marilyn Monroe lächelte. Er blickte kurz in den Spiegel. Strich sich durch die kurzen grauen Haare, die er wieder wachsen lassen wollte. Die Haare seines Vaters waren recht lang gewesen, dort im alten Bezirkskrankenhaus. Weiß und dünn reichten sie fast bis zu seinen Schultern. Er hatte seine Hand kurz auf den Kopf seines Vaters gelegt, auf diese seidigen weichen Haare. Und früher hast du geschimpft über meine langen Haare, bis ich mich kahlschor und nach Berlin ging.

Die Lippen waren fast verschwunden, sie hatten ihm das Gebiss rausgenommen. Wo war das nur? Er konnte es nirgendwo entdecken, weder auf dem Nachttisch noch in dem kleinen Schrank. Und auch die Schublade war leer. Er hatte dafür gesorgt, dass er ein gutes Zimmer bekam, das wusste seine Schwester nicht oder redete nicht darüber. Am Telefon. Wir haben viel zu wenig geredet in all den Jahren.

Er stand am Spiegel. Nun guck mich nicht so an. Er sah, dass die Kippen im Klo schwammen, und drückte die Spülung. Nach dem kurzen Wirbel des Wassers war immer noch mindestens die Hälfte da. Er hielt den Zahnputzbecher unter den Wasserhahn, drehte auf, bis er überlief, dann trank er. Er nahm den halbvollen Becher mit zum Tisch. Zog dann seinen Mantel aus und hängte ihn über einen Bügel und an die Schranktür. Ich darf den feuchten Mantel nicht in den Schrank tun. Sonst riecht er muffig am Morgen.

Als er wieder am Tisch saß, merkte er, dass er fror. Das Fenster war gekippt. Er zündete sich eine an. Ich weiß, ich sollte aufhören, Vater.

Wie blau dieses Bild geleuchtet hat. Tomographie oder sowas Ähnliches. Er hatte mit den Ärzten telefoniert, war hingefahren in die Grenzstadt, ins ehemalige Bezirkskrankenhaus. Obwohl seine Schwester davon nichts wissen wollte. Die ihn erst spät angerufen hatte.

So sieht der Tod aus, hatte er damals gedacht. Er stand mit seiner Zigarette am Fenster, das er ganz geöffnet hatte, die Gardinen zur Seite gezogen, er blickte auf dieses eine Fenster in dem grauen Neubau gegenüber, das Licht des Fernsehers flackerte dort noch immer, und je länger er in dieses blauweiße Licht blickte … Er warf die Kippe runter in den Schnee, beugte sich weit nach draußen, spürte die Schneeflocken auf seinem Gesicht, bevor er sich mit einem Ruck umdrehte und das Bett sah, die Laken zerwühlt, das Kissen zerdrückt, die Decke an die Wand geknüllt, obwohl er doch noch nicht gelegen hatte. Vorsichtig schloss er das Fenster und zog die Gardinen zu.

Die Erde prasselte auf den Sarg. Ihr dürft mich nicht verbrennen . Das hatte sein Vater zweimal zu ihm gesagt. Oberhalb des Stroms, in der Grenzstadt, im ehemaligen Bezirkskrankenhaus.

Er nickte, ein-, zweimal, spürte, wie die letzten Krümel der Erde aus seiner Handfläche fielen, blickte kurz auf den langen Deckel des Sargs, auf dem nur einige Handvoll Erde lagen, nickte noch einmal in das Dampfen seines Atems hinein, dann drehte er sich um. Sah das Gesicht seiner Schwester, die einige Meter neben dem Grab stand, mit ihren beiden Kindern. Sie trug eine schwarze Fellmütze, eine Tschapka. Es schneite seit dem Morgen nicht mehr. Er ging zu ihr, stellte sich neben sie. Während die anderen Trauergäste ans Grab traten, versuchte er, sie so anzuschauen, dass es ihr nicht auffiel. Das runde ovale Gesicht. Wie die Mutter. Dunkelblonde Haare unter der Tschapka. Und er wollte nicht aufs Grab der Mutter blicken, direkt neben dem Loch in der Erde. Seit fast zwanzig Jahren schickte er Blumen auf ihr Grab. Vorhin hatte er die Tannenzweige unterm Schnee gesehen. Wie haben sie nur das Loch in diese steinharte Erde bekommen? Mit einem kleinen Bagger wahrscheinlich. Der Pfarrer stand gebeugt neben dem langen, schmalen Loch. Zwanzig Leute ungefähr waren gekommen. Die meisten kannte er nicht. Oder nicht mehr. Er hatte noch ein paar Großtanten und Großonkel hier. Er blickte über die weißen Gräber, kahle Bäume mit kahlen, dünnen Ästen und schneebedeckte Nadelbäume zwischen den Gräbern. Wenn er den Kopf ein wenig drehte, konnte er seine Schwester sehen, wenn er den Kopf ein wenig drehte, konnte er die kleine Kapelle sehen. Wie alt die beiden Kinder jetzt wohl waren? Er versuchte zu zählen . Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name … Das war vorhin gewesen und noch in seinem Kopf. Dabei war Vater kein Kirchgänger gewesen. Die Mutter schon. Sie sind oft zusammen in den Gottesdienst gegangen, Mutter, er und seine Schwester. Oft hatten sie Kollegen von Vater getroffen, die ihnen Grüße für den Vater mitgaben. Als Mutter gestorben war, einundsiebzig, sind sie nie mit dem Vater in die Kirche gegangen. Nur zu Weihnachten. Weil seine Schwester immer gedrängt hatte. Zu Weihnachten. Auch die Kirche konnte er sehen, den spitzen roten Turm, weit hinter den Bäumen der Allee vorm Friedhof. Altstadt. Vorstadt. Dorf.

Er spürte plötzlich die Zigarette in seinem Mundwinkel, musste husten, warf sie in den Schnee, sah und spürte, wie seine Schwester ihn anblickte, er drehte sich zu ihr, sagte leise:»Entschuldige«, sah sie lächeln, legte seine Hand auf ihre Schulter, ging näher an sie ran, legte dann seinen Arm um ihre Schulter, sagte noch einmal:»Entschuldige «und spürte, wie sie sich an ihn lehnte, drückte mit der Hand ihre Schulter, spürte, wie er rückwärts stolperte, spürte, wie sie ihn hielt, wie sie mit ihrer Hand an seiner Brust vorbeigriff und seine freie Hand nahm und hielt, und als er ihr ins Gesicht blickte, ließ sie ihn wieder los.

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