Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Er hat sie dann aus dem Fenster geworfen, das ergaben die Untersuchungen der Gerichtsmedizin, zahlreiche Knochenbrüche, sie muss noch etwas Leben in sich gehabt haben, also nichtmal postmortem, aber das Hirn wohl schon tot oder am Einschlafen, keine Nadel, die zurück und vor springt, aber wer weiß das schon so genau, Afrika, Geld, Glück, Liebe, der Junge, der seine Hände plötzlich um deinen Hals legt, du stirbst und fliegst, nicht lange, nicht weit, weil nur zweiter Stock, dann geht er in aller Ruhe, schließt das Fenster vorher, geht in die Seitenstraße und stopft sie in den Container. Wie alt war er? Einundzwanzig? Zweiundzwanzig? Und sie? Den Namen hat er längst vergessen. Aber nicht das Gesicht und die Augen. Rot von geplatzten Äderchen. Sexualstrafrecht an der Akademie. Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Strafnormen für Verhaltensweisen mit Sexualbezug. Die sogenannte Sehstrahlung bringt die letzten Bilder von der Netzhaut über die Sehnervenkreuzung bis in ihr Hirn, Weil ich dich doch so sehr liebe, Mary , da ist er doch wieder, ihr Name, er fährt, hat das Navigationssystem nicht eingeschaltet, will keine fremden Stimmen in seinem Wagen, er weiß, dass er dort ankommen wird, spürt und hört das Klingeln und Vibrieren seines Handys in der Jackentasche, er weiß, dass sie auf ihn warten, die Lebenden und die Toten, dass eine der Toten fast nackt ist, weiß er noch nicht, und es ist auch das erste Mal, wird das erste Mal sein, dass er im Moor konservierte Körper sieht. Oder halbkonserviert. Dem Mann wird ein Bein fehlen, was er lange nicht verstehen wird. Sauber abgetrennt wie mit einem Fleischerbeil, einer Knochensäge, geübt, glatt. Aber warum? Postmortem, so werden sie noch später mit Sicherheit sagen können. Todesursache: sechs Schusswunden im Oberkörper, großkalibrige Waffe. Das sieht er sofort. Drei Körper in einem kleinen Moor. Einer aber, beziehungsweise eine, länger dort ruhend als die anderen beiden. Eigentlich ein gutes Versteck, ein guter Ort. Auch wenn die Körper und Indizien nicht zügig zersetzt werden, die Würmer draußen bleiben. Moore und Sümpfe sind tief. Niemand schwimmt, keiner angelt, keiner fährt mit einem Boot durch das moorastige dicke Wasser. Früher hatten die Leute Angst, Irrlichter würden sie dort hineinlocken. Erscheinungen wurden gesehen. Trotzdem legte man Moore trocken, Landwirtschaft, Ackerboden. Aber das ist lange vorbei, wer konnte ahnen, dass die Stadt so schnell dorthin drängt und die Toten aus dem Schlamm pult. Er steht an der Tankstelle, vor seinem Wagen, trinkt eine Dose Cola, spült sich den Mund und gurgelt, um ihren Geschmack loszuwerden.»Fünf Minuten«, hatte er in den Hörer gesagt, ohne abzuwarten und zu hören, wer dran war. Er hatte seinen Rhythmus, und das wussten sie. Die letzten Bilder gehen ihm wieder durch den Kopf, der Junge im Zimmer. Sein hektisches rotes Gesicht. Die dunkle Haut, die ihn erregt. Die Brüste, das Rosa . Er geht seit Wochen zu ihr. Mord aus Liebe sozusagen. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn erwischten, genug Zeugen, das andere Mädchen, die im Nachbarzimmer bumste, während die Äderchen in den Augen der schwarzen Frau platzten, Fingerabdrücke, eine Telefonnummer in einem Notizbuch, eine Karte mit Melodie, I’m singing in the rain, wenn man sie öffnet. Mord aus Liebe sozusagen. Eifersucht. Keine Erfüllung. Gedanken und Ideen von Liebe und Erfüllung, die sich nicht mit den Räumen der Realität deckten. Dummer Deckhengst. Armes Mädchen. Und als er vor den drei Körpern steht, die in einer Art Verschalung aus Brettern liegen, zu der ein provisorischer Steg führt, Baumaschinen, Schaufeln, Baggerarme, wie in der Bewegung erstarrt, kommt es ihm vor, als wären zwischen seinem Cola-Stopp an der Tankstelle und seinem Eintreffen am Fundort Tage vergangen, Monate vergangen. Ein Wäldchen. Ein Sumpf, ein Geflecht aus mehreren kleineren Mooren. Nur ein Feldweg, der von der Landstraße dorthin führt. Zu diesem Ausläufer der Heidelandschaft, die sich weiter im Nordosten erstreckt, hier und da die Vororte berührt, der beiden fast eins gewordenen Städte, bin ich der Einzige, der das sieht? dass sich die Märkte und Marktplätze mehr und mehr verbinden, Rathäuser aus Stahlbeton, die Fleischmärkte expandieren, der Stein wächst, im roten Kreis, wo alles miteinander verbunden ist, das Müllauto, die fette Frau, die Cola, die Viagras, die Blocker, Upper und Downer, verschwundene Katzen, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, Erinnerungsstücke wie alte Dienstmarken, die Engel auf den Motorrädern, Torfmoose, Hochstraßen, sechsundsechzig städtische Bordelle im Jahr 1865, Chroniken des Handels, er wühlt in den alten Akten, Immobilien an silbernen Drähten, die bis nach Italien führen, und der Fall des Immobilienchefs Silvio Lübbke, drei Kugeln, bumm bumm, die Allee der toten Augen, Häuser für Taschengeld, Spuren, Spuren, wie gut die Landluft tut, bald werden sie hier bauen, aber wir halten den Betrieb noch auf, die Frage ist, wer bringt drei Leichen in dieses Moor, diesen versumpften Tümpel, wo man doch weiß, dass die Zersetzung nicht einsetzen wird, wo man doch Löcher graben kann im Sandboden der Heide oder zu Waldseen fahren kann wie dem» Blauen Auge«, und dort sind wohl die Angler, die selbst die abgelegensten Seen für sich entdecken, die Wälder bewegen sich in einem Bogen um den nordöstlichen Gürtel der Vororte und eingemeindeten Dörfer bis nach Süden, flach wie ein Teller das Ganze.

Er zieht sich die Gummistiefel an, die eine junge Kollegin, die er nicht kennt, ihm gegeben hat, riesige gelbe Stulpen, wahrscheinlich noch aus der Zone, er schlappt unsicher in den viel zu großen Stiefeln über den kleinen Holzsteg, einige zusammengenagelte Bretter, schon früh am Morgen sind die Bagger auf die Körper gestoßen, das Wasser war schon in den Tagen zuvor abgepumpt worden, nur noch braunschwarzer, zäher Schlamm und Torfmoose, uraltes, versteinertes Astwerk, grün und weiß an den Spitzen, die aus dem Oberflächenwasser ragten, überall grüne Inseln von» Entengrütze«, so nennt man das doch, so nannten sie es als Kinder, wenn sie in den Waldseen baden gingen, die Kollegen haben dann die Feinarbeit übernommen, die Spurensicherung, der Erkennungsdienst ist vor Ort, Tatort, Fundort, Bein ab; er hockt sich auf den Steg, beugt sich vor, blickt in das holzverschalte Rechteck, passt doch , denkt er, drei in einem Sarg, es sind zwei Frauen, die eine liegt deutlich entfernt von den beiden anderen Körpern, es gibt nur diese eine Stelle am Ufer, wo er jetzt steht, wo sie den Steg gelegt haben, wo man etwas entsorgen kann in diesem Moor, diesem Sumpf, was ist der Unterschied? müssen wir Biologen hinzuziehen, Vermoorungsexperten? er nimmt an, dass das Wasser, das da abgeführt wurde, früher ein Teich war, Wasserlachen, die im Lauf der Jahre oder Jahrhunderte zu versumpfen begannen, zu Moorland wurden, der Boden hier ist sandig und tonig, das weiß er aus anderen Untersuchungen im Umland, das sind nicht die ersten Körper, die man vor der Stadt ablegte, vergrub, versenkte. Er erinnert sich an den alten Bauern, das kann nicht so weit weg gewesen sein, der seine Frau ertränkt hat in einem Wutanfall, in einem Streit, der ihren Kopf in die Regentonne drückte, wo sie später die silberne Kette der Frau fanden, auf dem Grund des Fasses, und er hat sie in die Heide geschleppt und versucht zu vergraben, ist dann aber schon kurze Zeit später selbst zu ihnen gekommen, so viele Selbststeller, die zwischen ihren Albträumen hin und her stolpern.

Er sieht die schmalen länglichen Betonteile mit den kleinen Löchern unter den beiden beieinanderliegenden Körpern, an denen man sie befestigt hat, Standfüße für Bauabsperrungen, denkt er, ziemlich schwer. Ziemlich schwer für einen Mann. Aber machbar. Wäre vielleicht gar nicht nötig gewesen. Aber die Wasserlachen auf der Oberfläche machten ihn, sie, unsicher. Kannte er diesen Sumpf? Der eine Körper, die Frau, die allein liegt, ist länger hier als die beiden anderen. Sieht zumindest so aus. Die Haut ledriger. Dunkel. Rotbraun das Gesicht. Der Körper wie geschrumpft. Die hochhackigen Schuhe an den Füßen sehen riesig aus. Die andere Frau ist barfuß. Er steigt vorsichtig zu ihnen hinunter. Seine gelben Stiefel versinken schmatzend im Boden. Fast bis zum Schaft sinkt er ein. Sieht dann das schlammverschmierte Brett, mehrere Bretter nebeneinander, auf die er steigt. Er bekommt die Stiefel kaum aus diesem saugenden Grund. Von hier aus haben die Kollegen wohl die drei, diese drei Fragezeichen, vorsichtig freigelegt. Schlamm und Erde und Torfmoose stehen in Kunststoffkisten und zwei Zinkbadewannen am Ufer. Um sie später durchzusieben, auf der Suche nach dem Gold oder wenigstens dem Goldstaub eines Indizes. Das Bein ist verschwunden. Oder an einer anderen Stelle im Schlamm? Nachträglich im hohen Bogen hineingeworfen vom Entsorger, beschwert oder unbeschwert. Ein Sumpf gibt nichts mehr frei. Das Eigengewicht allein zieht dich in die Tiefe. Die Frau, die allein liegt, ist nicht beschwert. Zumindest nicht sichtbar. Sie haben ihm gesagt, dass sie schon halb auf der Schaufel des Baggers gehangen hat, der sich, vom Ufer her kommend, immer weiter in den schon zur Hälfte trockengelegten Sumpf grub. Ein Schreck am Morgen. Er kippte die Schaufel an, wie im Affekt, zurück mit dir! und der Körper glitt wieder zu den beiden anderen. Er zieht sich die Gummihandschuhe über. Kein Geruch nach alten Leichen, nach zerfließenden Körpern, den er so oft schon gerochen hat. Er hat immer eine dieser kleinen Döschen mit Chinasalbe einstecken, die er sich dann unter die Nasenlöcher reibt. Ist auch gut gegen Kopfschmerzen. Oder wenn man erkältet ist. Ein Klassiker. Er berührt das Gesicht der Frau, die auf der Seite liegt, zusammengekrümmt neben dem Mann. Wie Holz, wie Leder, Stirnfalten noch erkennbar, die Lippen leicht geöffnet. Die Zähne schwarz. Aber vielleicht ist das nur das Moor, das in ihre Mundhöhle eingedrungen ist. Wieder berührt er ihr Gesicht mit den Fingerspitzen und wundert sich, wie weich und elastisch sich ihre Haut anfühlt. Er spürt und hört, wie er leise vor sich hin summt. Oh my lover . So gut erhalten, wie die drei aussehen, muss dieser Teil des Moores relativ trocken gewesen sein. Später bestätigt das der Moorexperte, der seinen Vortrag über» Moorleichen und die Konservierung in Mooren «im Präsidium hält, die» SOKO Moorleichen«. Sie lernen alle eine Menge. Ein wenig ratlos hockt er auf den Brettern zwischen den Körpern. Immer noch beugt er sich über die Frau. Es ist für ihn nicht zu erkennen, wie sie gestorben ist. Ihr Hals scheint ein wenig deformiert zu sein, aber ihr ganzer Körper ist verkrümmt, als hätten die chemischen und biologischen Vorgänge in diesem luftdichten Raum ihren Knochen den Halt genommen … Keine Haltung jedenfalls.

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