Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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«Jeder legt jeden rein, Arnold. Gier, alle wollen sie schnell nach oben kommen. «Steffen setzt die Flasche wieder an.

«War das nicht immer schon so?«

«Nein. Nicht so . Manchmal denke ich, das hat mit dem Internet zu tun. Mit der Schnelligkeit, dem Verschwinden der … Kennst du die chinesische Meile, Arnold?«

«Erinnerst du dich an diesen seltsamen Mann, den sie Mondauge nannten?«

«Aus Berlin?«

«Ja.«

«Nein.«

«Schnell nach oben kommen«, AK blickt sich in dem Raum um, Sackkarren, ein Sarg, ein kleiner Tisch, auf dem Papiere und Zeitschriften liegen,»Das wolltest du doch auch. Wolltest weit und hoch mit den Engeln. Damals schon. Und hast alles vergessen, von wegen Versicherungen, lässt dich abservieren und rennst zu den Bullen, anstatt zu kämpfen.«

«So wie du?«Steffen lacht. Reicht ihm die Flasche rüber.»Du hattest doch deine Versicherungen. AKs große Schwanzversicherung. Jeder wusste das.«

«Worauf willst du hinaus?«

«Nichts. Gar nichts. Aber waren Fotos nicht damals noch Fotos?«Er holt seinen Tabak aus der Brusttasche seiner Arbeitsmontur. Dreht sich sehr langsam und mit zitternden Fingern eine Zigarette.»Willst du nicht doch eine? Aufs Wiedersehen.«

«Du hast Nerven, Steffen. Das muss ich dir lassen, schwingst hier große Reden über meinen Schwanz und …, als würden wir wie früher bei Ivonne in der Kneipe sitzen …«

«Bei Ivonne in der Kneipe. Karate-Steffen mit den eisernen Nerven. «Wieder lacht er.»Das war einmal. Hab ich dir nicht damals schon von der chinesischen Meile erzählt?«

«Man sagt, du hättest schon vor Jahren den Ausstieg gewählt. Hättest dich angedient. Hättest über Jahre doppelt gedient.«

«Man sagt, man sagt … Du weiß doch selbst, wie das mit den man sagt ist. Ein Dreck ist das.«

«Nicht alle Informationen sind Dreck.«

«Informationen? Klatsch und Tratsch, Arnold, das war schon immer ein Faktor in unserer Branche.«

«Schon möglich. Aber die Branche, die du damals gewählt hast, als du die Stadt verlassen hast, ist nie meine gewesen …, motorisierte Syndikate.«

«Du hast doch selbst eins hinter dir. Neuerdings. Wie man hört.«

«Klatsch und Tratsch, Steffen.«

«Touché, touché. Ich kann deine Schritte verstehen. Maßnahmen. Versicherungen. Wie ich schon sagte, die Engel sind gierig.«

«Dann brauchen wir darüber nicht weiter zu reden.«

«Nein, das brauchen wir nicht. Deshalb bin ich hier. Bei den Toten.«

«Ich lebe. Du hättest zu mir kommen sollen, damals, zurück in die Stadt hättest du kommen sollen. So oder so. Wir hätten einen Weg gefunden.«

«Lüg dich nicht selbst an. Lüg mich nicht an. Wie hätte ich für dich arbeiten sollen? Die Engel waren im Anmarsch. Und für den Moment war das für dich das Allerbeste. Kanacken-Attacken, Los Locos. Die große böse Übernahme. Wir müssen uns doch nichts vormachen. Und die Geister, die du riefst …«

«Lass Shakespeare aus dem Spiel. Und ich war nicht der Einzige, der sie gerufen hat.«

«Goethe. Und was spielt das noch für eine Rolle jetzt, wo sie da sind und sich ausbreiten, immer weiter ausbreiten …«

«Ich bin noch längst nicht am Ende, das solltest du wissen. «AK greift nach der Flasche. Spürt, dass er viel zu viel redet, dass er sich öffnet, so wie er sich nicht öffnen will. Er möchte die Lippen aufeinanderpressen, hört das Rauschen hinter der Wand, an der sie lehnen. Er hat seinen Mantel aufgeknöpft, es ist warm hier unten. Hat sein Hemd aufgeknöpft.

«Wer sagt denn, dass du am Ende bist? Du selbst fängst ja damit an. Aber vor zwei Jahren, oder wann war das genau? da dachtest du, jetzt überrollen sie dich, nicht wahr? Die Kanacken, die Los Locos. Und schon schickt ihr nach Hilfe, ins ferne Königreich …«

«Wir haben nur Angebote gemacht. Haben die Dinge nur forciert, die Truppen der Verbündeten standen eh schon bereit. Hannover, Berlin.«

«Immer frei nach Wallenstein, nicht wahr, General? Und alles wurde gut mit den neuen Wächtern der Nacht.«

«Clausewitz. Die Geschäfte gingen weiter. Wie immer. Ein paar neue Verträge, Absprachen …, wie immer.«

«Wie immer.«

Und dann schweigen sie und sitzen, lehnen sich schwer an die Wand. Reichen sich die Flasche zu. Die so feucht geworden ist, dass sich das Etikett zu lösen beginnt.

«Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen. Damals. «Steffen zieht die Knie an, legt die Arme auf die Knie und dreht sich langsam zu AK.»Das erste Mal in meinem Leben hatte ich Angst.«

«Angst ist manchmal nicht das Schlechteste«, sagt AK.

«Sicher. Man wird nicht zu unvorsichtig. Aber auf die Dosis kommt es an. Weißt du noch, wie du mich damals zu den Jugos, in ihren Laden geschickt hast …«

«Du warst nicht alleine. Alex war dabei.«

«Ja, ja, dein großer Alex …, auf die Dosis kommt es an. Das waren damals kleine Geschichten. Und dann höre ich, dass du tot bist. Und dann höre ich, dass du lebst.«

«Ich hätte dich gebraucht damals. Die Jugos hatten Respekt vor dir.«

«Vor dir auch. Sonst hätten sie dir nicht die Beine weggeschossen.«

«Lassen wir die alten Geschichten …«AK steht auf, geht langsam zu dem Tisch, blickt auf die aufgeschlagenen Hefte und Bücher, fährt mit der Hand über die Abbildungen der Pflanzen, Bäume und Vögel. Großes Windröschen, Trollblume, Rotes Waldvögelein , zwei Bücher, in denen Zettel und Fotos stecken, Leitfaden der Pflanzenkunde, Leitfaden der Tierkunde . Er zieht ein Foto aus dem Tierkundebuch. Steffen vor einer Harley, neben ihm der Pate aus Hannover, fast zwei Köpfe größer, beide in Lederwesten, die rot glühenden, weiß leuchtenden Engel. Er schiebt das Foto ins Buch zurück. Nimmt ein weiteres heraus, Steffen auf der Veranda eines Gartenhauses neben einer Frau, er hat die Hände auf ihren runden Bauch gelegt und lacht.

«… und als die Engel sagten, ich hätte dies und das und hinter ihren Rücken. Und als sie sagten, ich hätte hinter ihren Rücken und dazu noch dies und das …, Geschäfte, auf eigene Faust, den Brüdern Geld vorzuenthalten ist das schlimmste Verbrechen, Gebot eins: Du sollst nie deinen Brüdern …«

«Und, hast du?«

«Nein.«

Und als AK später am See sitzt, auf seiner Veranda, den Mantel bis oben hin zugeknöpft, der Wind kommt kühl aus den Bergen am anderen Ufer, als er sein Weinglas nochmal vollmacht, obwohl seine Frau schon wieder zetert, obwohl sie selbst einen Prosecco nach dem anderen trinkt, diese kleinen Büchsen, die sie jetzt plötzlich alle trinken, seine Reinigungsbrigade beschwert sich, dass manche Objekte richtig vollgemüllt sind mit diesen Dosen,»Ja, Arnold, das mag schon sein, aber wir trinken immer nur nach Feierabend ein, höchstens zwei Döschen!«,»Na, klar doch, Dornröschen«, und als er aufs Wasser blickt, kein Mond, keine Sterne, weder dort noch oben, nur hin und wieder hört er das leise Grollen eines Flugzeuges irgendwo hinter den Wolken, die vor einigen Stunden den Himmel zu verdecken begannen, es riecht nach Regen, es riecht nach Herbst, der Wind wird stärker, das Blinken der Positionslichter zwischen den Wolkenfetzen,»Den ganzen Tag sitzt du schon hier und starrst aufs Wasser«, er hört den Fernseher viel zu laut, irgendeine von diesen bescheuerten Talente-Shows,»Sing dich zum Millionär «oder so, wie viele Körper beziehungsweise Särge Steffen wohl verbrannt hat, seit er dort unten beziehungsweise dort draußen arbeitet? und er sieht ihn im Feuerschein Sarg um Sarg in die rotglühende Luke des gewaltigen Backofens schieben,»Das ist wie Holz, wenn ich sie verbrenne, nichts, nur lange tote Scheite«, gelber Rauch über den Bäumen, das Wasser wie ein trüber, blinder Spiegel in diesem rechteckigen Becken, wer sitzt hinter den Spiegeln? er hat das Schutzprogramm verlassen, weil es eine undichte Stelle gab, so sagt er doch? sie wussten, wo er war, er hat seine Frau und sein Kind verlassen, um sie zu schützen, er sagte, dass das System nach beiden Seiten undicht wäre, und nicht nur wegen ihm, die Dinge würden sich ändern und neu organisieren und letztlich so bleiben, er hatte von dem V-Mann erzählt, dessen Märchen das ganze BKA auf Trab hielten,»Und du bist dir sicher, dass du nicht von dir selbst sprichst?«, Spieglein, Spieglein im dunklen Raum, wer kommt und holt mich aus meinem Traum , der V-Mann, der sogar die NSU ins Spiel brachte, um sich wichtig zu machen, um so viel wie möglich rauszuholen aus diesem Spiel,»Du meinst diese verrückte braune Clique? Was hat die mit den Engeln zu tun?«,»Nichts. Im Prinzip«, Waffengeschäfte, die Fleischmärkte im fernen Kosovo,»Ich habe keine Skrupel, das weißt du, aber ich habe immer gedacht, die Engel würden den Markt strukturieren und halbwegs sauber halten«, oh, du Narr, am Ende fragen die Scheine nach nichts, Silberlinge, Schweinsohren haben wir als Kinder doch immer gerne gegessen, aus Hefeteig, nein Blätterteig, und Amerikaner auch, die hießen aber nur im Volksmund so, verdammt heiß hier unten, verdammt kalt hier unten, und jetzt weiß er wieder, was es mit dieser chinesischen Meile auf sich hatte, und Steffen trifft im Knast von Kiel einen halbtoten Typen, der ihm rät: Belaste die Großen, den Paten aus Hannover und alle, die wichtig sind, und die Unwichtigen gleich auch mit, nur dann kommst du in ein Schutzprogramm, Südfrankreich wäre doch schön. Und sie sitzen in» Ivonnes Eck«, AK, Steffen, Alex, Hans, der Mann vom Haus X, das inzwischen unter anderer Verwaltung steht, die Gebrüder Wöhler und ein paar andere der üblichen Verdächtigen, Wichtige, Unwichtige, fünf Uhr morgens, Dreiundzwanzig-Stunden-Kneipe mit dreiundzwanzig Stunden warmer Küche, Scheine auf dem Tresen, Dartpfeile nähern sich in Zeitlupe den Zahlenfeldern, Tripple Seven, das Bullen-Auge in der Mitte des Kreises, die Mädchen trinken Sekt oder Weißweinschorle, oder Kaffee mit und Kaffee ohne,»Hast du gewusst, dass die Chinesen die Wegeabstände nicht nach den genauen Abständen messen?«,»Wie meinen?«, die Flasche ist längst leer, es muss schon Nacht sein draußen, einmal hat er in einem Sarg geschlafen, sagt er,»Glaub ich nicht!«, Dartpfeile bohren sich in die Tripple Seven, das Bullen-Auge in der Mitte des Kreises wird wieder mal verfehlt, ein Pfeil prallt ab und klirrt zwischen die kleinen Gläser,»Was für ein bescheuertes Netz, und was soll das sein genau?«, neunzehnhundertsiebenundneunzig,»Science-Fiction oder was, ein Fall für Lem!«, Hans lacht und greift sich die Scheine, weil er seine Punkte ganz sauber und Runde für Runde runtergeschossen hat bis zur Null,»Herbert Lem?«, fragt jemand,»Quatsch«, sagt Hans und stopft die Scheine in seine Jackentasche,»Du meinst Herbert Lom, das ist der Böse aus ›Schatz im Silbersee‹«,»Wer den großen Lem nicht kennt, dem ist nicht zu helfen«, sagt AK und drückt seine Zigarette aus, die er noch nichtmal zur Hälfte geraucht hat, er will, verdammt nochmal, endlich aufhören, aber das ist nicht so einfach, wenn sie alle qualmen wie die Schlote von good old Bitterfeld, aber da raucht ja auch nichts mehr inzwischen, zum Glück, im Winter drängte das alles in die Stadt, Smogalarm Ende der Achtziger, live is life , und da grölen sie alle mit, Gabi isst Rindsrouladen, bald sieht sie aus wie Molly Luft, sagt das jemand? und diese blödsinnige chinesische Meile?» Dir fehlt das Verständnis, Arnold. Die Chinesen, die alten Weisen und Philosophen …«, und er läuft am Ufer entlang, hält das leere Weinglas noch in der Hand, schleudert es dann ins Dunkel, hört, wie es aufs Wasser prallt, sieht erst die Schatten und dann die Gesichter zwischen den Büschen (sein Sohn? Mary? … Alex? Das fast vergessene Gesicht des Lübbke, den sie den» Steinmann «nannten? Bärbel? aber das sind nicht seine Baustellen! Wer seid ihr?),»… die Schwierigkeit des Weges, verstehst du, so waren die Meilen immer unterschiedlich lang. Je nachdem, was dazwischenlag, wie unwegsam das war, Felsen oder Bergpässe oder Flüsse ohne Brücken. Die konnten nie sagen, so und so ist die Entfernung. Die chinesische Meile kann eine Meile oder anderthalb Meilen lang sein. Zweitausend Meter, fünfzehnhundert Meter …«

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