Ernst Augustin - Robinsons blaues Haus

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Robinsons blaues Haus: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Roman erzählt die Fabel vom letzten Robinson in einer Welt nicht mehr vorhandener Freiräume. In Grevesmühlen, in blauer Südsee, im Londoner Kerker, im Spiegelhaus auf dem Wyman Tower. Es gibt einen hochpolierten Freitag, eine Dame mit Schritt, es gibt eine abgesoffene Kirche, ein Imperium von Besenkammern und es gibt Luxus, illuminierte Zahnbürsten, Tangomusik, bernsteinfarbenes Licht. Vor allem gibt es eine Unmenge virtuellen Geldes, mit dem man das alles kaufen kann und das sich auf Knopfdruck «löscht». Und der beste Freund erweist sich dann als der tödlichste.

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Die Südsee hat hier, im berüchtigten «Tiefen Loch» zwischen den Marshal Inseln und Samoa eine Auslotung von zwölfhundert Metern, eine unvorstellbare dunkle Tiefe. Der Abstieg erfolgt durch immer schwächer beleuchtete Zonen, abhängig vom Abstand zur Oberfläche als auch von den im Wasser schwebenden Partikeln. Vom hellsten Türkis über flaschengrüne, seegrasverhangene Hallen hinab zu schwerem dunkelblauen Dämmern bis ganz hinab zu absoluter Schwärze, wo nur noch selbsttätige Lichtpunkte leuchten, die Feueralgen, Martinslampen, Korallenfische mit blinkenden Punkten auf den Flossenspitzen und Seeaugen. Hier schafft der wachsende Druck zunehmend eigene Verhältnisse, die Köpfe werden größer, alle Körper dickwandiger. Man kann sagen, daß es sich um eine umgekehrte Welt handelt, eine Welt, die in ihrer tiefsten Tiefe die höchste Höhe widerspiegelt, wo die Luft dünn wird.

Ich hatte nächtelang die Luft angehalten, mit großer Anstrengung und eisernem Willen unter meiner Bettdecke, zwanzig Sekunden, vierzig Sekunden, sechzig! Während fern im Elternschlafzimmer mein Vater schnarchte und meine Mutter unruhig von Zeit zu Zeit aufstand und zur Toilette ging. Ich hatte gezählt, einundsechzig, zweiundsechzig, bis ich glaubte zu platzen. Ich glaube, am Ende hatte ich es auf anderthalb Minuten gebracht. Bin mir mit dem Zählen nicht ganz sicher.

So ausgestattet, mit solcher Taucherfahrung — die Bettdecke hatte auch noch mitgeholfen — stieg ich also an diesem denkwürdigen Morgen in meinen ganz eigenen Ozean, füllte meine Lunge zum letzten Mal, ich glaube mit fast doppeltem Volumen (das ist in diesem Alter möglich) und dann: Grün, grüne kühle Dämmerung, grün wie das Innere einer Bierflasche und genauso still.

– —

Ich hatte mir den Tod anders gedacht. Denn es war ein Tod, ein kleiner zumindest. Mit den Füßen, eingehakt in die eisernen Sprossen, zog ich mich hinab, ganz hinab, und noch weiter — erfuhr eine kurzdauernde Panik, die sich auf das Oben und Unten bezog, als ich den unteren Rand des Behälters spürte, der merkwürdig aufgebogen war, und wieso hatte ich das nicht vorher feststellen können —, schob mich darunter hindurch und tauchte drinnen wieder auf.

So einfach.

Nicht einfach. Ich glaube, ich sollte das mit großem Ernst behandeln: Ich konnte atmen! Die Möglichkeit des Unmöglichen, dröhnend und totenstill! Kann man sich das vorstellen, ich atmete eine unbegreifliche Luft, die sich dort unten befand, wo sie nicht sein konnte, und sie klang wie Donnerhall. Ich glaube, diese allererste Sekunde war reine Religion. Ich befand mich plötzlich in einem, (in meinem) Selbst, das ich mir selbst geschaffen hatte, und es war schwarz mit einer hohlen grünen Unterfläche. Später — das erste Mal hielt ich es kaum eine Minute aus — bei meinem täglichen Tauchgängen später war es nur ein Umsteigen, ein Ein- und Aussteigen ohne wesentliche Religion, sozusagen, so wie man morgens zum Dienst geht. — Doch diese erste Sekunde, dieses allererste Atmen, werde ich immer im Gedächtnis behalten, sie hatte einhundert Jahre gedauert, und vielleicht stimmt das sogar.

*

Drinnen brachte ich ein Sitzbrett an, so daß ich, wenn ich die Beine anzog, im Trocknen saß. Auch ein Brettchen zum Aufstellen der Taschenlampe sowie eines Kompasses und einiger einschlägiger Bücher. Zwei kleine Bilder von Helgoland, ein größeres der Doumotu-Insel und ein ganz großes blasender Wale hatte ich an die Innenwandung geheftet; auch ein kleines Steuerrad aus Pappmaschee und ein von mir ausgefertigtes Kapitänspatent mit Siegel und Unterschrift — das alles wasserdicht in Plastiktüten transportiert und transferiert, glatt und fachmännisch (seemännisch).

Proviant war auch vorhanden. Vier Flaschen Limonade, eine Büchse Kekse, Kaugummi und ein Glas Rollmöpse, die ich allerdings nie aufaß. Ich hatte Schreibpapier zum Aufzeichnen submariner Begegnungen, zum Beispiel mit einem alten Motorradstiefel, der plötzlich in meiner Taucherglocke erschien und sich weigerte, wieder abzutauchen — wer weiß, woher er kam. Offenbar hielt ihn eine dicke Luftblase in der Schwebe. Ich schickte ihn dann weiter auf die Reise. Oder die Begegnung mit dem kleinen Karpfen, einem Baby, das neugierig war, und eine Weile in meinem Wasser schwamm. Ich muß das erklären: Dieser innere Wasserspiegel stand etwa eine Handbreit höher als der untere Rand des Behälters; höher konnte er nicht steigen, bedingt durch den Gegendruck meines Luftvorrats, der wiederum durch die Tauchtiefe bestimmt wurde. Ein selbsttätiger Balanceakt, sozusagen. Während ich, auf meinem Sitzbrett im Trocknen sitzend, auf einen kreisrunden Wasserspiegel herabsah. In welchem ein Karpfen schwamm. Ein Babykarpfen.

Das eigentliche Problem war der Luftvorrat selbst. Der Luftvorrat bestimmte die Länge des Aufenthalts dort unten, und die war dementsprechend beschränkt. Eine knappe halbe Stunde etwa. Ich versuchte einen Austausch mittels eines Gummischlauchs und einer Fahrradpumpe, aber das erwies sich als zu zeitraubend und auch anstrengend, wobei ich nur noch mehr Luft verbrauchte. Besser war ein kurzes Hochhieven und Kippen des Behälters, eine ganz kurze Hieve und gleich wieder ins Wasser, das erwies sich als weitaus praktischer — nicht ganz ungefährlich allerdings.

Von meiner Mutter erfuhr ich, wie oft und in welcher Zusammensetzung die Stauer erschienen, das Paar Fasser und Büntig oder die zwei Mittag, oder Pohl alleine, dieser Flegel, wie auch meine Mutter übel vermerkte. Oder sie standen alle zusammen vor der Tür. Wie wenn sie mich beim «Lüften», wie wir Fachleute es nennen, erwischt hätten!

Ich lernte, mit dem Luftvorrat hauszuhalten, entwickelte ein Zeitgefühl, wann ich dort unten an die Grenze geriet, Klopfen an den Schläfen, beginnendes Ohrensausen. Oder noch besser: Der Luftvorrat war meine Uhr, allerdings glaube ich, daß es nur meinen zehn Jahren zu verdanken war, auf lange Sicht keinem Hirnschaden zu erliegen — immerhin handelte es sich um sechs Wochen Sauerstoffnot —, ein Erwachsener wäre wohl kaum so glimpflich davongekommen.

Sechs Wochen auf dem Grund des Korallenmeeres.

Zum Glück war draußen durchgehend heißes Wetter und das Flußwasser auf seinem langen Weg durch sommerliche Wiesen genügend erwärmt, so daß ich auch mit ausgestreckten Beinen immer noch im Warmen saß. Ich las den «Nautilus» und «Tödliche Sargasso-See», ich las «Unter Kraken und Haien» — wie sie mir gefielen, kann ich nicht mehr sagen, bißchen altmodisch vielleicht. Meine Stauer hätte ich gerne da oben stehen sehen, hatte aber leider kein Fenster zur Verfügung. Hätte mich sehr gefreut.

Sechs Wochen (unter Kraken und Haien).

Ich las «Die Perle» und «Kapitän Hornblower», lernte eine Menge. Vor allem aber las ich den «Seehund», Leben und Wirken des königl. preuß. Marineingenieurs Wilhelm Bauer, der 1850 ein erstes Tauchgefährt baute, mit dem er sich mit Hilfe eines Kurbelwerks freischwebend unter Wasser bewegen konnte. Dieses ausgeklügelte Kurbelwerk, einem Fahrradantrieb mit Pedalen nicht unähnlich, nahm für mindestens zwei Wochen meine ganze Vorstellungskraft in Anspruch. Sich unter Wasser weiterkurbeln! Ein kühner, wenn nicht kühnster Gedanke und ein Sprung in eine andere Dimension.

Ursprünglich als Spionagetaucher gedacht, sollte Wilhelm Bauers Gefährt der königl. preuß. Seekriegsführung einen neuen geheimen Impuls geben und lief unter dem Namen «Seehund», entsprechend damaligen Taktiken, als deklarierter Tauchbrander oder Brandtaucher, las ich. Es hatte die Form eines menschlichen Magens, vorn mit einer nasenartigen Ausbuchtung mit zwei Gucklöchern und zwei außen angebrachten dicken Gummihandschuhen an langen Stulpen zum Plazieren von Bomben an der Hülle feindlicher Schiffe, las ich.

Ich glaube fest, daß sich bis zum heutigen Tag noch magenähnliche Zeichnungen mit Zahnrädern, Pleuelstangen und Pedalen irgendwo in meinem Besitz befinden. Angefertigt unter seinerzeit erschwerten Umständen bei Taschenlampenlicht auf einer eigens angebrachten Zeichenplatte vor dem Sitzbrett. Auf dem ich völlig authentisch saß. Gleich mir saß nämlich auch der Ingenieur mit den Füßen im Wasser, welches er zum Einhalten der Senkhöhe entweder einließ oder auspumpte, je nachdem. So wie auch ich mit Wassermengen verfuhr, die ich berechnet hatte. Wie, wenn ich mich nun gleich ihm unerkannt durch den Färbergraben kurbeln könnte?

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