Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Von Robert unbemerkt, flogen währenddessen Amseln aus der Krone des Baumes über ihm und tauchten lautlos in den nahen Park ab, nur um gleich wieder zurückzukehren. Sie brachten frische Zweige und fädelten sie in das wenige Meter oberhalb der Menschheit im Entstehen befindliche Nest ein, als vernähten sie eine Wunde im Baum.

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7 Rue de la Loi Grüne Mappe Wenige Tage vor meiner Abreise nach Brüssel - фото 20

7 Rue de la Loi

[Grüne Mappe]

Wenige Tage vor meiner Abreise nach Brüssel erhielt ich eine Spam-Mail mit der Betreffzeile: Going Belge? Der Absender war ein gewisser Merwin Thompson. Als ich die Nachricht öffnete, enthielt sie nur den bekannten Text für Erektionsmedikamente: Wanna Penis stay hard up all the time? Satisfy your wifes inner pleasure infinity! This really works have shown studies all around the world! Absolutely Powerful Unique Incredibly Penisstrength! Und so weiter. Ich las die Nachricht mehrere Male durch, auf der Suche nach versteckten Botschaften. Ich druckte sie aus und löschte sie anschließend aus meinem Posteingang.

Als Julia ins Zimmer kam, versteckte ich das Blatt vor ihr. Ich legte es in die grüne Mappe, zu den anderen Unterlagen über Magda T. Hin und wieder naschte ich von ihnen, wenn ich mich unbeobachtet fühlte.

Das gleichzeitige Flattern aller Roll-Buchstaben auf der sich alle paar Minuten von selbst aktualisierenden Anzeigetafel am Frankfurter Flughafen: wie ein plötzlicher Windstoß in den Blättern eines Baumes.

Im Flugzeug von Frankfurt nach Brüssel las ich in meinem Lieblingsbuch, Miss Lonelyhearts von Nathanael West, das mich erfolgreich ablenkte von dem Zwang, ständig herausfinden zu müssen, wie waagerecht oder schräg das Flugzeug denn nun in der Luft hing. Irgendwann tauchte die Maschine ein in eine dichte Wolkenschicht, ein uniformes Grau, in das die Tragflächen ragten. Am Ende des Flügels, leicht verwischt vom dichten Wolkennebel, blinkte ein Licht, wie zum Beweis dafür, dass irgendwo noch ein Puls schlug. Im Inneren einer Wolke war es möglich, sich einzubilden, dass man auf dem Erdboden dahinfuhr. Ich legte das Buch beiseite und starrte ein wenig hinaus, direkt unter uns befindet sich Gras, dachte ich, Erde und Gras, deshalb ist die Fortbewegung auch so holprig. Eine holprige Almwiese.

Ich musste an die Artikel über Magda T. denken und versuchte, mir ihr Gesicht vorzustellen, aber dann drängte sich das gütige Gottesantlitz von Lew Tolstoi dazwischen. Ich ärgerte mich besonders über jene Stelle, an der Magda sagt, sie würde gerne Astronautin werden, denn das sei ein Beruf, den sie ohne Weiteres ausüben könne. Dabei waren die psychischen Spätschäden von Missionen ins All noch weitgehend unerforscht. Fest stand nur, dass die Anzahl der Astronauten, die im Alter mit schweren Halluzinationen und ungewöhnlich rasch voranschreitenden Demenzerkrankungen zu kämpfen hatten, alarmierend hoch war. (Eine kurze Serie wilder Turbulenzen schüttelte uns durch.) Eine amerikanische Astronautin war in Erwachsenenwindeln nonstop mit dem Auto quer durch das Land gefahren, um eine Rivalin zu kidnappen. Ein anderer Astronaut war von einem Tag auf den anderen nicht mehr in der Lage, sein eigenes Haus zu betreten, also schlief er über ein Jahr lang in einer Mülltonne und ernährte sich von Kakerlaken und Mäusen, die er, wie er sagte, wie Senftüten ausdrückte, um sie zu verspeisen. Ein anderer Astronaut verfiel kurz nach der Rückkehr von seinem ersten Weltraumspaziergang in eine Manie und brach sich beim Versuch, die Fassade eines hundertstöckigen Hochhauses zu erklettern, mehrere Rückenwirbel. Und der Leiter eines Trainingsprogramms für Schimpansen, die bei verschie-denen Missionen eingesetzt wurden, verfiel in den Siebzigerjahren einem religiösen Wahn und ließ sich von seinen Anhängern bei lebendigem Leib in einen Brückenpfeiler irgendwo in Oregon einmauern. Bestimmt zog der Beruf gerade solche Menschen an, die immer schon dazu neigten, sich Extremsituationen auszusetzen, aber es war auch möglich, dass die Auswirkungen der physischen Entfernung von der Erde bisher tatsächlich unterschätzt worden waren. Bei einer Marsmission wird die Erde mit freiem Auge nicht mehr wahrnehmbar sein, und wer weiß, welche neuen Formen der Panik in diesem Augenblick geboren werden.

Die Landung in Brüssel war unruhig, zweimal fiel die Kabinenbeleuchtung aus, und eine alte Frau holte ihren Rosenkranz heraus und begann, Gott sei Dank lautlos, die kleinen Kügelchen zu klauben.

Ich hatte mir angewöhnt, nach jeder erfolgreichen Landung zu denken: Ich bin in Wirklichkeit abgestürzt, Schmerz und Chaos, Tod und Höllenfahrt. Aber dann wird mir eine zweite Chance gewährt, ich darf aus dem grauen Asphodeliensumpf zurückkehren, wie eine zerbrochene Lampe werde ich vorsichtig auf die Barke gelegt, die mich ans andere Ufer bringt, zurück ins Diesseits, dort lässt man mich eine Weile zu Atem kommen. Langsam und mühevoll lerne ich wieder alle Fertigkeiten, die ich auf einen Schlag verlernt habe, links von rechts unterscheiden, kopfrechnen, sprechen, Leute und Gesichter erkennen, und steige genau da wieder ins Leben ein, wo ich herausgerissen wurde: Das Flugzeug ist gelandet, ein Wunder, und ich stehe tatsächlich auf dem Erdboden, dem alten, bekannten Grund, den ich eigentlich schon für immer verloren hatte. Selbst ein so farbloses Wesen wie die Sekretärin des Oeversee-Gymnasiums, der ich vorgejammert hatte, wie schlimm meine Magendarmgrippe sei, derentwegen ich diese Woche bestimmt zu Hause bleiben müsse, erschien mir in diesem Augenblick wie ein echtes Wunder, ein Geschenk des Himmels.

Solche Gedanken hatte ich, als ich im Taxi zu meinem Hotel fuhr, und dann dachte ich: Trotz dieser erhebenden, schönen Fantasie, die einem den ganzen Tag versüßen kann, wäre es doch unheimlich witzig, wenn ich beim Rück-flug tatsächlich und nicht nur in einer imaginären Paral-lelwelt abstürzte, wenn ich also durch meine Fantasie dem Schicksal diese Katastrophe erst schmackhaft gemacht, den Ironie-Einsatz am Spieltisch quasi erhöht hätte…

Und schon hatte ich Panik.

Ich war nicht einmal mehr dazu fähig, den fatalen Gedankengang zurückzuverfolgen, um ihn nachträglich zu korrigie-ren. Ich ließ den Taxifahrer anhalten, bezahlte und suchte mir ein kleines Café, das funktionierte fast immer, je dunkler das Café, desto stärker die Wirkung, kurz nach dem Betreten fühlt man sich angenehm körperlos… Bald ging es mir etwas besser, und um das Ganze abzurunden, bestellte ich mir eine Reihe von kindischen Dingen wie eine große Cola und ein paar Kugeln Eis mit Schlagsahne (inklusive, wie ich hoffte, einer fächerförmigen Waffel und einem kleinen Glitzerschirmchen, dessen dünnen hölzernen Stiel ich als Erstes ablecken würde).

Ich zog die grüne Mappe aus meinem Rucksack und las wahllos in den von Oliver Baumherr und seinen Kollegen zusammengestellten Unterlagen.

Besonders lustig fand ich einen Bericht, in dem erwähnt wurde, dass die beiden Entführer, die Magda T. irgendwann von ihrem Vater und ihrem Onkel wegholten, um sie nach Hause zu bringen, offenbar unter starkem Drogeneinfluss gestanden haben mussten (ständiges Lippenbeißen, zwanghaftes Kopfschütteln), so dass sie die Symptome nicht auf die Gegenwart des Indigo-Kindes auf dem Rücksitz, sondern auf die Wirkung des Rauschmittels schoben. Schlau. Sie ließen Magda T. irgendwo in der Nähe einer psychiatrischen Klinik raus, fuhren im Auto davon und hinter-ließen keine weitere Spur.

Sie sei über eine weiße Freitreppe ins Innere des großen Gebäudes gelaufen und habe dort dem ersten Menschen, dem sie begegnete, erklärt, wer sie sei und wo sie wohne. Das habe allerdings nicht auf Anhieb funktioniert, da der Mann sehr schwer von Begriff gewesen sei. Er habe sie nur immer angesehen und den Kopf geschüttelt.

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