Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Meine Hand glitt in die Tasche meines Mantels. Sie berührte Plastik. Ich holte das fremde Ding hervor. Die Hülle einer Hörspielkassette. Bibi Blocksberg, die kleine Hexe. Ich machte sie auf. Statt einer Kassette lag ein Zettel darin.

Ferenc

33, Rue de la Loi

Bruxelles

Und eine sehr lange Telefonnummer, hinter der mobil stand. Verwirrt schaute ich mir die Kassettenhülle an. In das Gesicht der kleinen Hexe Bibi Blocksberg hatte jemand einen Hitlerbart gemalt. Als der Zug in einen sekundenlangen Tunnel einfuhr, überkam mich ein ungewöhnlich heftiger Würgereiz. Ich stand auf und ging ein wenig durch die Waggons in der Hoffnung, meinen Körper durch die Gleichgewichtsspiele, die die sanften Kurven und das Schaukeln und Rütteln nötig machten, ein wenig abzulenken, ihm etwas zu tun zu geben. Zur Selbstberuhigung rief ich Julia an.

— Hallo.

— Hallo, bist du schon im Zug?

— Ja, ich… mir ist gerade schlecht geworden.

— Zu viel Nancarrow?

— Nein, aber ich glaube, ah, das wird dir nicht gefallen… ich glaube, ich werde als Nächstes nach Brüssel fahren.

— Clemens, sagte sie in traurigem Tonfall.

— Doch, doch, ich glaube, ich hab jetzt einen besseren Überblick, obwohl es immer noch ziemlich schwierig ist… Man hat mir eine Kontaktadresse gegeben.

— Vielleicht änderst du deine Meinung, wenn ich dir sage, wer gerade hier angerufen hat.

— Wieder die Stennitzer?

— Nein.

Dann erzählte mir Julia, dass sich vor etwa einer Stunde ein freundlich klingender Mann gemeldet und nach mir gefragt habe. Er sei vom Residenz Verlag gewesen, sagte sie. Er habe meine National-Geographic- Artikel gelesen und sich gefragt, ob ich vielleicht auch andere Dinge geschrieben hätte, Erzählungen, längere Manuskripte, was immer ich gerne herzeigen würde, er sei daran sehr interessiert.

— Vom Residenz Verlag? Wirklich?

— Ja, sagte Julia.

— Wow, sagte ich.

Eine Weile sagten wir beide nichts.

— Bibi Blocksberg.

— Was? fragte Julia.

— Ach, nichts. Eine gute Nachricht. Residenz Verlag. Wirklich gut.

Und um mich vollständig auf die Erde zurückzuholen, erzählte ich Julia, ich hätte in Wien vor dem Bahnhof einen kleinen drachenartigen Hund gesehen, der einigen Seifenblasen, die ein Mädchen mit einem triefend nassen Spender vor dem Gesicht wie dreidimensionale Venn-Diagramme in die Luft zauberte, nachgehetzt sei. Als Julia fragte, welche Farbe der drachenartige Hund gehabt habe und was sie sich eigentlich unter dem Begriff drachenartig vorstellen solle, riss die Verbindung ab, und ich hielt das Handy auf Geigerzähler-Art in die Luft, auf der Suche nach einem Restsignal, das sich vielleicht in einer Ecke versteckte, und drückte es, bevor ich den Versuch aufgab, sogar ans kalte Gangfenster, ins atemlose Geflimmer der Baumstämme in dem kleinen Waldstück kurz nach Wiener Neustadt, durch das der Zug gerade fuhr.

6 Söhne und Planeten

Die einzige Lichtquelle im nächtlichen Zimmer war ein Glas Milch. Robert war seit einigen Minuten wach, wollte sich aber nicht bewegen. Sein Kopf lag in einem Gewirr von Polstern und T-Shirts wie in einer Traummischmaschine. Wahrscheinlich hatte er deshalb auch so einen Unfug geträumt: von der Besiedelung eines Chinesen. Eine Familie wohnte auf der Glatze des Chinesen, und dort herrschte das ganze Jahr über eine niederdrückende, melancholische Atmosphäre, so wie zu Beginn mancher Wüsten-Sci-Fi-Filme, die Mutter pflanzte Brunnenkresse und Kartoffeln, es regnete häufig. Und dann der ständige Ehestreit der Eltern: Warum mussten wir ausgerechnet hierher ziehen? Das war deine Idee! Nein, deine!

Robert stand auf, untersuchte die Milch. Sie hatte eine weiße Haut bekommen. Wie ein kleiner Eislaufplatz. Er durchbrach sie mit dem Nagel seines Zeigefingers.

Dann leerte er die Milch in der Küche in den Ausguss. Er erinnerte sich dunkel daran, wie er vor Jahren, kurz nachdem er mit Cordula zusammengekommen war, in ein Glas Sekt ejakuliert hatte. Sie hatte ihm dabei geholfen … ein nasses, eiskaltes Handtuch um den Kopf geschlagen, war sie vor ihm gekniet … warum noch gleich das Handtuch? Aus dem offensichtlichen Grund …? Das Bild verschwand wieder, aber was er noch wusste, war, dass das von den Schaumweinbläschen hochgehaltene und gezwirbelte Sperma die Form eines Seepferdchens gehabt hatte. Für ein paar Augenblicke ein relativ still in der perlenden Flüssigkeit stehendes Seepferdchen. Er hatte das Glas hin und her gedreht, und da hatte einer von ihnen den Witz gemacht, dass ihr Kind, wenn sie denn eines Tages eines haben sollten, so aussehen würde. Wie ein kleines Seepferdchen.

— Bei denen bekommen aber die Männer die Jungen.

— Ehrlich?

— Ja, hatte Cordula gesagt, die Seepferdchenmännchen tragen die Jungen nicht nur aus, wie’s manche andere Tierarten machen. Nein, die werden richtig schwanger. Mit allem Drum und Dran, vorher und nachher.

— Fuck!

— Ja, genau. Und das war auch der Grund, warum sich Kurt Cobain umgebracht hat. Hast du das nicht gewusst?

Er hatte darüber wahrscheinlich gelacht.

— Nein, wirklich, hatte Cordula gesagt und einen Finger zwischen seinen Hinterbacken vergraben. Ehrlich, lies mal in seinem Tagebuch nach. Der war ein totaler Psycho. Vögel waren für ihn wiedergeborene alte Männer mit Tourette-Syndrom. Und jeden Morgen schreien sie der Welt in ihrer Vogelsprache zu, was sonst eben nur alte Männer … warte, beug dich ein wenig vor, so komme ich besser dazu …

Ihr Mittelfinger. Fuck.

Robert bemerkte, dass er mit einem gewaltigen Ständer vor dem Spülbecken in der Küche stand. Es war nicht gerade der schmerzlinderndste Anblick der Welt. Sein Blick prallte gegen den Türrahmen, den Mondrian an der Wand, sinnlose Schränke.

Gratuliere! Herzlichen Glückwunsch! Ihre letzten Worte, bevor sie gegangen war. Robert hatte das Gefühl, dass er sie sich nur eingebildet hatte. Aber sie waren da, in seinem Kopf, in dem Winkel, in dem sonst nur Erinnerungen kühlgelagert wurden.

Ja, weißt du, Robin … (der Rest ist Schweigen.)

Mit seiner Herbstjacke sah er immer enorm geplustert aus. Wie ein als Zoowärter verkleideter Pinguin. Er ging in den Hof, um sein Fahrrad kaputt zu machen. Es war zwar wirklich schade darum, aber er hatte vorhin einen kurzen Blick vom Fenster aus darauf geworfen und gedacht: Ja, du. Es war ein Verlust, der groß und schwer genug war, um seine Verzweiflung, sein schlechtes Gewissen, seinen großen Jammer lindern zu können.

Im Garten befiel ihn, wie so oft, die starke Vermutung, dass die Männer von der Müllabfuhr den Bewohnern des Hauses durch die Art, wie sie die Mülltonnen am Morgen nach dem Entleeren vor dem Haustor abstellten, etwas mitteilen wollten. Eine verschlüsselte Botschaft über den Zustand der Welt. Heute standen die Tonnen so schön in einer Reihe wie Münzautomaten in einem Casino.

Draußen war es überraschend warm. Ein Fieberrückfall der Jahreszeit.

Als Robert vor dem Fahrrad stand, hatte er das Gefühl, dass es ihn von der Seite anstarrte. Wie ein Pferd oder ein Vogel. Ich weiß genau, was du vorhast. Am liebsten hätte er ein weißes Tuch über die Lenkstange gebreitet und sie dann mit einem großen Hammer bearbeitet. Aber er hatte weder Hammer noch Tuch, nur einen Schraubenzieher und eine Zange.

Hinter sich hörte er Geklapper. Ein Plastikeimer voller Wäscheklammern wurde auf den Betonboden des Hofs gestellt. Das Gestell, auf das die nassen Kleidungsstücke und Laken kamen, überragte die kleine, dicke Frau um zwei Köpfe. Ein einziger warmer Herbsttag und dieses komische Frauen-Ding ging raus, um so zu tun, als wäre es Sommer. Die Wäsche im Garten aufhängen.

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