Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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— Einen Moment, Frau Stennitzer, er hat was?

Sie seufzte.

— Dem Christoph geht es wirklich schlecht. Er ist… ich meine, er hat versucht, sich… Aahhh… Das ist alles sehr schwierig, wissen Sie? Ich verlange ja gar nicht, dass alles ein glückliches Ende nimmt für mich, ich meine, das verlange ich ja nicht von der Welt. Nicht nach allem, was ich erlebt habe. Aber zumindest fair sollte es schon ausgehen… Ja, fair…

— Hat Christoph versucht, sich etwas anzutun?

— Wie gesagt, Herr Setz, Sie sollten sich keine Gedanken machen deswegen. Ich wollte Sie damit gar nicht beläs-tigen. Ich werde dann wieder…

Sie nahm einen lauten, krachenden Biss vom Apfel, saugte den überlaufenden Saft ein, entschuldigte sich leise und legte auf.

Ein kleiner Plastikdinosaurier hüpfte über meine Schulter. Julia hatte sich bei mir eingehakt, wir gingen durch die spätwinterlichen Straßen des Bezirks, und sie spielte mit dem kleinen Tier. Im Scherz nannte sie den Plastik-dinosaurier meinen Therapeuten.

— Das ist eine komische Welt, sagte ich. Ich verstehe nicht mehr, wo… was… der arme Junge hat psychische Probleme, und sie ruft diesen komischen Typen aus Wien an, diesen Verein für die Gleichstellung von… Ach, was weiß ich, wofür die sind.

— Du darfst dich nicht so in diese Sache hineinsteigern, sagte Julia und ließ den violetten Dino durch ihre Finger gleiten. Du bist längst weg aus dem Institut. Du hast die beiden Artikel geschrieben. Deine ständigen Kopfschmerzen sind besser. Und ich bin froh, dass du mehr zu Hause bist.

— Ich glaube, da ist etwas Ungutes…

— Was?

— Ich meine, die machen irgendwelche merkwürdigen Sachen, ich weiß auch nicht, ich konnte zum Beispiel nicht herausfinden, was Relokationen wirklich sind. Alle verwenden das Wort, als wär’s ganz normal, und dann dieses komische Tunnelprojekt und jetzt der arme Junge, ich meine, du hättest ihn sehen sollen, er hat diese riesige Pappmaske aufgehabt, als ich sie damals besucht habe, das ist doch nicht normal –

Julia nahm meine Hände.

— Du redest viel zu schnell, sagte sie. Da kommen deine Gedanken ja nicht mehr hinterher.

— Und dann Ferenc.

— Wer?

— Ich hab keine Ahnung, wer er ist. Oder was. Aber ich hab damals gehört, wie der Dr. Rudolph am Telefon –

— Der, der dir das blaue Auge verpasst hat?

— Ja, ja, aber das ist egal. Er hat mit ihm telefoniert, und er hat diesen Schüler erwähnt, dessen Eltern…

Die enorme Masse der zu erzählenden Einzelteile ballte sich vor mir zusammen, und ich konnte nicht mehr weitersprechen.

— Damit hast du doch nichts zu tun.

— Aber warum ruft diese Frau mich dann an und deutet an, ich sei schuld daran, dass es ihrem Sohn schlechtgeht.

— Weil sie dumm ist.

— Ich weiß nicht. Da ist noch was anderes. Vielleicht sollte ich diesen Typen fragen, diesen Baumherr, von der APUIP in Wien, ich meine, der muss ja wissen, was das alles soll. Frau Stennitzer hat mir am Telefon gesagt, dass er bei Relokationen dabei war und dass er –

— Clemens, nicht so schnell. Man kommt ja gar nicht mit! Wir gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Auf einem Kanalgitter hockte, zusammengefaltet und wie zum Froschsprung bereit, ein verlorener Handschuh. Hellbraunes Leder, kleine Löcher in den Fingern.

— Schau, sagte ich.

Julia blickte auf den Boden.

— Da, sagte ich und zeigte ihr den Handschuh.

Sie ging näher ran und berührte ihn mit der Schuhspitze.

— Der Arme, sagte sie.

Wir gingen weiter.

— Hast du eigentlich weitergeschrieben?

— An was?

— An dem, wozu ich dir geraten habe. Deine Ablenkungsgeschichte. Die von dem Schüler, der älter –

— Jajaja, sagte ich. He, weißt du, was das Graffiti-Dings da drüben sagt?

— Was?

— Wascht eure Wäsche.

— Das erfindest du.

— Doch, steht da. Wascht eure Wäsche.

— Sicher doch, sagte Julia.

— Und das Haus da hat einen Wetterhahn, der allerdings eine Eule ist.

Julia hängte sich wieder bei mir ein und drückte meinen Arm enger an sich.

— Aha, sagte sie. Und wie sieht die Eule aus?

— Wie ein Wetterhahn, sagte ich, und wir lachten.

An der Unterführung am Kalvariengürtel fanden wir den zweiten Handschuh, das spiegelverkehrte Ebenbild des ersten. Er lag in ähnlicher Haltung auf der Erde, neben einem mit Schnee gefüllten öffentlichen Müllbehälter.

— Ach, sagte Julia, jetzt müssen wir umkehren und den anderen holen. Verdammt.

Schweigend setzten wir uns in Bewegung.

— Die Einsamkeit der Handschuhe, sagte ich.

— Clemens? Kannst du etwas versuchen?

— Was?

— Kannst du versuchen, etwas mehr Distanz zu dem ganzen Zeug zu bekommen?

— Das ist schwer. Versuch du einmal, Distanz zu deinen Tieren aufzubauen.

— Okay. Aber fahr nicht nach Wien zu diesem Baummenschen, in Ordnung? Ruf ihn zuerst an. So, wie normale Menschen das machen.

2 Du musst das Holz respektieren, Robin

Ein untrügliches Anzeichen der kälteren Jahreszeit: jedes Stäubchen, jeden Fleck im ersten Augenblick für ein Käfertier, für eine sitzende Fliege zu halten. Dann die fortgesetzte Enttäuschung, dass es nichts ist, nur ein Farbklecks oder ein Riss im Verputz. Überall, an den Hauswänden, den Mauern im Hof, aber besonders in der Luft, fehlten die kleinen Wesen. Tröstlich waren nur Erinnerungen. An das eine Mal zum Beispiel, als er beim Spazierengehen auf dem Institutsgelände, auf dem Weg hinauf zur sogenannten Preinerwiese, an einem wuselnden Ameisenhaufen vorbeigekommen und plötzlich von einem intensiven Trost erfüllt worden war angesichts der Vorstellung, dass er sich eines Tages auf viele, viele winzig kleine Tiere verteilen würde.

Robert fühlte sich gut, aber seltsam erschlagen. Erschöpft. Wie der feuchte Boden eines Brunnenschachts. Er hörte auf seinem iPod in Endlosschleife das neue Album von The Resurrection of Laura Palmer und las dazu einen amerikanischen Science-Fiction-Roman, der Nuclear Family Therapy hieß und in dem es um ein verheiratetes Paar, George und Jody, und dessen kleine Tochter Danielle ging. Cordula hatte ihm das Buch in die Hand gedrückt. Da, lies das. Bringt dich vielleicht auf andere Gedanken. Die Familie im Roman verlässt den Planeten Erde in einer selbstgebastelten Rakete, um auf einem Asteroiden ein neues Zuhause zu finden. Auf der Erde haben sie es einfach nicht mehr ausgehalten, besonders der Vater, George, er hatte mit seinen Nachbarn einen jahrelangen Grenzstreit ausgetragen. Außerdem ist die Erde radioaktiv verseucht. Bereits beim Start geht das Gemecker los, Jody schimpft mit George, weil er die Triebwerke um ein paar Sekunden zu früh gezündet hat, und auf den nächsten vierzehn Seiten wird nur gestritten. Sie landen auf dem Asteroiden und bauen sich ein Haus, was ebenfalls von andauerndem Streiten und Brüllen und dem Zerbrechen kleiner, wehrloser Dinge begleitet wird. Danielle ist meistens vollkommen ruhig, vielleicht auch in einer Art Angststarre, aber manchmal beteiligt sie sich an einem Streit ihrer Eltern und kreischt unartikuliert und schrill dazwischen. Dann wird sie von beiden streng zurechtgewiesen, sie solle sich nicht in Dinge einmischen, von denen sie nichts verstehe. Irgendwann geht das Bier aus. Die Vorratskammer ist relativ klein, und da Jody für die Konstruktion der Familienrakete zuständig war, wirft George ihr brüllend vor, dass sie das absichtlich getan habe. Natürlich, brüllt sie zurück, glaubst du, ich will ein Leben lang mit einem Säufer zusammenleben? Und so weiter, auch auf den nächsten sechzig Seiten wird gestritten. Dann geht George in das Zimmer von Danielle und weckt sie auf. Er drückt ihr zwanzig Erdengeldeinheiten in die Hand und sagt ihr: Holst du mir bitte ein paar Kisten Bier, Liebes? Aber Dad, sagt Danielle, es ist schon so spät, und die Erde ist doch radioaktiv … Keine Angst, sagt George mit zitternder Stimme, es ist nicht so schlimm, wenn du dich nur ganz kurz in der Zone aufhältst, einfach schnell rein und raus, du darfst die Rakete auch selbst zünden, einverstanden? Und er lässt den Zündschlüssel über ihrem Kopf pendeln.

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