Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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5 Die Quincunx

Auf dem Fußballplatz wuchs das Gras kniehoch, man hatte es länger nicht gemäht. Ich fragte den Direktor danach, und er zuckte nur mit den Achseln und meinte, im Sommer werde hier auf alle Fälle wieder gespielt werden. Auf der großen Wiese neben dem Sportplatz standen einige Bäume, die gerade zu blühen begannen. Zwischen ihnen bewegte sich eine schmächtige Gestalt mit seltsam zackigen und unregelmäßigen Schritten. Der Direktor blieb stehen und wies auch mich an, nicht weiterzugehen. Er beschirmte die Augen mit beiden Händen, dann pfiff er, indem er zwei Finger in den Mund steckte. Die Gestalt, ein Junge, der etwas mit sich herumschleppte, das wie ein leerer Vogelkäfig aussah, antwortete mit einem ähnlichen Pfiff. Im Gesicht des Direktors lag eine gewisse Anspannung, aber auch eine ehrliche Aufgeregtheit, als freue er sich über die bevorstehende Begegnung.

— Max! rief er und winkte den Jungen in unsere Richtung.

— Ist er …?

Der Direktor wandte sich zu mir und nickte.

— Ja, er ist von hier. Ein wirklich lieber Junge. Einer unserer Hoffnungsträger! Seine Eltern sind auch ungeheuer nett. Seinem Vater gehört die Papierfabrik oben in … Ja, Max, hallo!

— Guten Morgen! rief der Junge und blieb in etwa zehn Metern Entfernung stehen.

Der Direktor ging auf ihn zu, der Junge wich zuerst ein wenig zurück, dann verstand er und streckte die Hand aus, so dass sie der Direktor schütteln konnte.

— Kommen Sie nur, winkte er mich näher. Er beißt nicht, haha!

Der Junge namens Max streckte mir die Hand entgegen, und als ich sie nahm, stellte ich fest, dass sie eiskalt war. Wahrscheinlich war er nervös.

— Wir bleiben ein paar Minuten, sagte der Direktor mit einem freundlichen Lächeln in meine Richtung. So, ja, Max, das ist der Herr Seitz, er wird hier …

Er machte eine Geste, die wohl signalisieren sollte, ich möge bitte den Satz beenden.

— Ich mache hier mein Unterrichtspraktikum.

Der Junge nickte. Er stellte den leeren Vogelkäfig im Gras ab.

— Ja, sagte der Direktor eifrig. Er wird den Professor Ungar vertreten.

— Mhm, sagte Max.

Ein Tic riss ihm die Hand hoch, und er hielt sie sich mit der Rückseite an die Lippen. Dann wischte er sich dreimal hintereinander mit der exakt gleichen Bewegung eine imaginäre Haarsträhne aus der Stirn.

Ich wusste, dass ich etwas fragen sollte. Wie geht es dir so? Wohnst du gern hier? Welche Probleme gibt es im Alltag? Wie verhalten sich die Lehrer dir gegenüber? Stattdessen sagte ich:

— Warm heute, oder?

— Ja, es wird langsam wieder etwas wärmer, sagte der Direktor. Max, du bist auf dem Weg zum …?

— Haupthaus.

— Ja, da wollten wir ja auch hin, ja … Schön, schön …

Die ganze Zeit musste ich denken: Ich spüre nichts. Überhaupt nichts. Ein normaler Junge. Ein normaler Tag. Keine Wirkung. Alles Hirngespinste.

Max nickte und wischte wieder die nichtvorhandene Strähne beiseite.

— Ich glaube, wir gehen dann besser wieder, sagte der Direktor und tupfte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. War schön, dich zu treffen, Max. Ah, und … sagst du bitte dem Herrn Mauritz, dass er die Schlüssel heute Abend schon gegen achtzehn Uhr zu mir heraufbringen soll? Wegen dem Bus. Und …

— Okay, sagte Max und wich ein paar Schritte zurück.

— Ja, und kannst du ihm auch sagen, dass die Hoftür noch immer quietscht. Er muss sich das anschauen. Heute. Ja?

— Mhm.

Max’ Rückwärtsbewegung schien sich unbewusst zu vollziehen, sie wirkte wie eine natürliche Reaktion, wie das Aneinanderreiben der Handflächen, wenn man etwas beschlossen hat, oder das von einem Bein aufs andere Treten, wenn man ungeduldig auf etwas wartet.

— Also gut, okay, sagte der Direktor und machte nun auch ein paar Schritte zurück.

Da ich nicht allein in der Mitte stehen bleiben wollte, folgte ich ihm.

Max winkte noch einmal und marschierte dann in seinem von gelegentlichen Tics und Zuckungen begleiteten eckigen Gang aufs Hauptgebäude zu.

— Er merkt natürlich, wenn die Wirkung einsetzt. Die Kinder sind ja nicht blöd, was das betrifft. Also entwickelt sich so eine Art Etikette, die man nach und nach lernt. Auch dafür ist es gut, wenn man hier im Institut ist.

Weit entfernt ertönte eine Klingel. Kurz darauf kam ein weiterer Schüler über das Feld. Er hatte denselben abgehackten, zackigen Gang wie Max und winkte uns aus einiger Entfernung zu. Die Gesten erinnerten an einen Fechter.

Dr. Rudolph winkte zurück, ich tat dasselbe. Der Bursche, vielleicht dreizehn oder vierzehn Jahre alt, blieb stehen, und ich wollte mich schon in Bewegung setzen, um ihn aus der Nähe zu begrüßen, aber Dr. Rudolph hielt mich sanft zurück. Auch der Junge stellte seine Handflächen zu einer höflichen Stopp-Geste auf.

— Neuer Tutor! rief der Direktor und deutete auf mich.

Der Junge machte eine elegante Verbeugung und sagte dann etwas, das ich zwar hören, aber nicht sofort verstehen konnte. Er redete gleichzeitig schnell und langsam, wie der abbrechende Live-Stream eines Internetvideos. An diesem Tag nahm ich zum ersten Mal die seltsame Misch-Sprache der Institutskinder wahr, ein enorm schnelles, wahrscheinlich an die Differenziertheit einer Gebärdensprache heranreichendes System von Handzeichen, verbunden mit etwas lauterem, stark akzentuiertem und manche Silben unnatürlich in die Länge ziehendem Sprechen. Es klang, als artikulierten sie durch ein Megaphon, das einen etwas zu langen Nachhall erzeugte. (Wenig später sah ich im Speisesaal des Instituts einen Schüler, der tatsächlich ein kleines hellblaues Megaphon an einem schwarzen Lederband um den Hals trug.)

Nachdem der Junge weitergegangen war, klingelte es erneut, und ein weiteres Kind tauchte auf.

— Die kommen nacheinander heraus?

— Es gibt eine Reihenfolge, sagte Dr. Rudolph. Eine Reihenfolge …

Er schien nicht ganz bei der Sache.

— Robert hat komisch ausgesehen, sagte er. Haben Sie sein Auge bemerkt?

— Nein.

— Ja, sagte er nachdenklich. Blöde Geschichte, wenn das wieder … Wissen Sie was, ich werde kurz … nur einen Augenblick, ja?

Er holte sein Handy aus der Tasche und rief jemanden an. Da er sich einige Schritte von mir entfernte, konnte ich nicht verstehen, was er sagte. Ich stand allein auf meinem Flecken Erde und rührte mich nicht. Wie eine Schachfigur, die darauf wartet, weitergeschoben zu werden. Von allein käme sie nie auf die Idee, ihr Feld zu verlassen.

Der Speisesaal war ein auffallend niedriger, aber großer Raum. In ihm standen lange Tischreihen, die alle paar Meter von einem Stuhl ergänzt wurden. Man konnte die Stühle wie Lautstärkeregler an den Tischen entlangschieben.

Als der Direktor und ich eintraten, drehten sich einige Köpfe nach uns um. Dr. Rudolph ging zu einem an die Wand gerückten Pult und betätigte den Schalter an einer Gegensprechanlage.

— Mahlzeit, meine Herrschaften! kam es aus den Lautsprechern, die in jeder Ecke des Raumes hingen.

— Mahlzeit, erwiderten die Schüler.

Wir gingen durch den Speisesaal, an den Essgeräuschen der Schüler vorbei. Mir fiel auf: Wenn die Löffel gegen die Suppenteller stießen, ergab das einen glockenartigen hellen Klang, der an das leise Geläute einer grasenden Kuhherde erinnerte.

— Und wie viele Indigo-Kinder sind in einer Klasse? fragte ich.

Dr. Rudolphs Augen wurden für einen kurzen Augenblick größer. Dann sagte er ruhig:

— Wir verwenden hier das I-Wort nicht.

— Oh, ich wusste nicht –

— Nein, wir beziehen uns generell nicht so sehr auf die Wahrnehmung der Außenwelt, sondern mehr auf die eigenen Umgebungs- und Proximitätskonzepte, die diese jungen Menschen –

— Entschuldigung, sagte ich.

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