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Angelika Klüssendorf: Das Mädchen

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Angelika Klüssendorf Das Mädchen

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"Angelika Klüssendorf erzählt von einem jungen starken Mädchen, das sich herausarbeitet aus allem, was sie umgibt und niederhält: die tyrannische Mutter, die autoritären Lehrer, der bürokratische Staatsapparat. Am Anfang scheint alles schon zu Ende zu sein: Der Vater trinkt und taucht nur sporadisch auf, die Mutter lässt ihre Wut an den Kindern aus, die Klassenkameraden meiden das Mädchen, der jüngere Bruder kapselt sich völlig ab. Und doch gibt es eine Kraft, die das Mädchen trägt. Die Bilder aus» Brehms Tierleben«, die sie bewundert, der Traum vom kleinen Haus mit Garten auf dem Lande, Grimms Märchen. Und immer wieder Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie halten. Eines hat sie gelernt: Man muss sich holen, was man braucht. Auch wenn sie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt und schließlich ins Heim gesteckt wird, kann sie sich auch dort auf die neue Lage einstellen. Und das Kinderheim wird auf überraschende Weise zu einem Refugium, wo Kindheit erstmals gelebt werden kann. Mit ihrer klaren, knappen, präzisen Prosa, großer Lakonie und trockenem Humor versetzt Angelika Klüssendorf den Leser in eine Welt, die das Kindsein kaum zulässt. Atemlos folgt man einer Heranwachsenden, die nichts hat, worauf sie sich verlassen kann, und trotzdem den Lebenswillen nicht verliert — kein bemitleidenswertes Opfer, sondern ein starker, abgründiger Charakter. Ein literarisches Meisterwerk!" (KiWi)

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Morgen Nachmittag vor dem Kino, ruft er, während er die Treppen hinunterspringt, und bring deine Thusnelda mit.

Wann beginnt ein Nachmittag? fragt sie sich. Sie steht seit zwölf Uhr mittags mit ihrem Bruder vor dem Kino. Die Hitze hat ihre Vorfreude gedämpft, sie starrt durch die schmutzblinde Scheibe, der Geruch von Fäulnis steigt ihr in die Nase. Sie erinnert sich an einen Film, den sie im Kino gesehen hat: Chingachgook, die große Schlange, mit Gojko Miti´c als Indianer, und wie sie am Ende des Films einen Hass auf alle Weißen hatte. Sie überlegt kurz, ob sie es Armin erzählen soll. Worüber werden sie überhaupt miteinander reden? Der Platz vor dem Kino ist schattenlos, Fliegen und Wespen schwirren um eine überquellende Mülltonne, Unkraut wuchert aus dem brüchigen Asphalt, die Straßenbahn bewegt sich wie im Traum. Alex bläst die Samen einer Pusteblume in alle Richtungen. Schweiß prickelt auf ihrer Haut. Noch immer ist Armin nicht aufgetaucht. Sie kaut an den Nägeln und spürt, wie die Hoffnung sie verlässt. Ihr Bruder hat Durst und will in den Schatten. Während sie wortlos vor dem Kino ausharren, ist ihr, als wäre sie von tausend Schichten heißem Staub überzogen. Doch als Armin in seinen ausgebeulten kurzen Hosen auf sie zukommt, stört sie die Hitze nicht mehr, und sie lächelt ihm entgegen.

Wahnsinnshitze, murmelt er und reicht ihr die Hand, auf seiner Stirn stehen Schweißperlen, die sie berühren könnte, so nah ist sie ihm. Alex sitzt auf einer niedrigen Mauer und fächelt sich mit der Hand Luft zu. Armin hebt einen kleinen Stein auf, wirft ihn ihrem Bruder vor die Füße und ruft: He, schöne Thusnelda.

Plötzlich hört sie sich losplappern und kann nicht mehr aufhören. Sie erzählt Armin von Edmond Dantès, dem Grafen von Monte Christo, und sie übertreibt, als wäre der Graf ein guter alter Freund, der seine Geheimnisse mit ihr teilt. Armin reibt sich den Nacken, hört ihr zu, lacht sogar, das fetzt ein, sagt er, und sie fühlt sich, als würde sie ein paar Zentimeter vom Boden abheben.

Zuerst verfolgt Alex das Geschehen aus der Ferne, doch dann sieht sie aus den Augenwinkeln, wie er aufsteht und langsam näher kommt. Er stellt sich zwischen sie und Armin, zupft an ihrem Kleid und sagt: Ich habe Durst. Sie tut so, als wäre er Luft, doch Armin legt sogleich seine Hand auf Alex’ Schultern und sagt: Na, kleine Prinzessin.

Selbst als sie es schließlich begreift, sagt sie Armin nicht, dass die blond gelockte Prinzessin ihr Bruder und somit ein Junge ist. Sie sieht genau, wie es sein kann, wenn jemand einem anderen gefällt.

Kleine Thusnelda, kleine Prinzessin, sagt Armin immer wieder, streicht eine Locke aus Alex’ Stirn und kringelt sie um seinen Finger. Thusnelda, Thusnelda, lustiger Name, sagt er mit flirrender Stimme, als würde er gleich zu singen beginnen. Ihr Bruder schweigt verwundert, doch sie merkt, dass es ihm nicht unrecht ist. Er starrt Armin mit einem scheuen Lächeln an und hält ganz still, als dieser ihn zum Abschied umarmt. Ich will euch bald wiedersehen, sagt Armin, ohne den Blick von Alex zu lassen. Ihr Herz hämmert, obwohl sie nichts weiter als die Kupplerin ihres Bruders ist. Doch dann spürt sie ihren Durst und die Müdigkeit in den Gliedern, sie fühlt sich schwach, die Luft riecht anders als sonst.

Alex aber möchte noch nicht nach Hause, er scheint hellwach, seine Augen leuchten. Er will noch ein Abenteuer erleben. Er bettelt, geht ihr auf die Nerven, und als sie endlich ihrem Lieblingsspiel zustimmt, ist sie erst nur halb bei der Sache. Doch schon bald lässt sie sich mitreißen, zwischen Auspuffgasen, Hupen und quietschenden Bremsen rast sie knapp vor den Autos über die Straße. Sie hört Alex übermütig kreischen, auch er bringt die Autofahrer in Rage, sie sind ein gutes Team, der eine läuft von der linken, der andere von der rechten Straßenseite los, manchmal berühren sich ihre Hände in der Mitte. Doch dann quietschen Bremsen, und sie hört ein Heulen, das ihr vertraut und gleichzeitig fremd erscheint. Alex liegt vor einem gelben Trabant, und von überall kommen Menschen angelaufen. Der Fahrer steigt aus und schreit, dass ihm der Junge direkt ins Auto gerannt sei. Sie steht vor ihrem Bruder, ihre Füße sind wie festgewachsen, sie kann sich nicht rühren. Er liegt mit dem Gesicht nach unten, den Körper verdreht, einen Arm ausgestreckt und wimmert, sie sieht Blut in seinem Engelshaar.

7

Es sind Sommerferien. Alex sitzt mit seinem Schnorchel in der Ecke und atmet laut. Nach dem Unfall war er für kurze Zeit im Krankenhaus. Wegen seines gebrochenen Schlüsselbeins hat er einen Verband, der ihn verwachsen aussehen lässt. Sie betrachtet eine Fliege, die über ihren Arm spaziert. Sei still, sagt sie zu ihrem Bruder, psst. Sie hat das Gefühl, mit Alex stimmt überhaupt nichts mehr. Die Fliege schwirrt durchs Zimmer, macht einen kurzen Halt an der Fensterscheibe und landet abermals auf ihrem Arm. Ob Insekten sich dressieren lassen? Wenn sie sich langweilt, fallen ihr oft solche Fragen ein. Frieren Bäume im Winter? Können Ameisen traurig sein? Die Mückenstiche an ihren Beinen jucken, sie kratzt sich einen nach dem anderen blutig. Hör auf, faucht sie ihren Bruder an, sei endlich still. Am liebsten würde sie seinen Schnorchel aus dem Fenster werfen, doch dann würde er nur blöd herumheulen. Sie öffnet die Tür, auf dem Flur ist alles ruhig. Die Mutter liegt noch im Bett, seit einigen Tagen führt sie sich wie eine Rasende auf, trommelt mit den Fäusten auf ihren dicken Bauch, schreit, dass sie diesen Bastard nicht haben will. Sie schlägt ihre Kinder, wenn ihr danach ist, gibt sich keine Mühe mehr, einen Grund zu erfinden, ihre Schwerfälligkeit macht sie noch zorniger. Der Vater kommt selten nach Hause, auch sein Gesichtsausdruck ist finster, er lacht nur, wenn er richtig betrunken ist, und sein Jähzorn hält stets Überraschungen bereit. Bei ihrem letzten gemeinsamen Abendessen hat er, eine Zigarette im Mundwinkel, aus heiterem Himmel eine ganze Leberwurst an die Wand geworfen.

Sie steht abwartend vor dem Bett der Mutter und horcht, um an den Atemzügen zu erkennen, ob sie aufbrausend oder ruhig reagieren wird, wenn sie sie anspricht. Leise fragt sie, ob sie runter dürfen. Sie wiederholt die Frage, diesmal lauter. Die Mutter rührt sich nicht. Sie probiert es noch lauter. Dürfen wir raus? ruft sie. Als die Mutter kurz die Augen aufschlägt, murmelt sie nur: Verschwinde, lass mich in Ruhe. Das sagt sie fast immer, doch diesmal beschließt ihre Tochter, dass in diesen Worten eine gewisse Freiheit liegt.

Hinter dem Schwimmbad klettert sie mit Alex durch ein Loch im Zaun. Seit die Mutter nicht mehr arbeitet, kann sie ihr auch kein Geld mehr aus der Kellnertasche stehlen. Sie zieht sich um, rennt zum Becken und springt vom Dreimeterbrett. Ihr Bruder bleibt missmutig am Rand der Wiese unter einem Baum zurück, wegen seines Verbands darf er nicht ins Wasser. Ab und an sieht sie von Weitem nach ihm, darauf bedacht, dass er sie nicht bemerkt. Den Schnorchel im Mund, starrt er abwesend in die Luft. Sie springt immer wieder vom Dreimeterbrett, springt so lange, bis es in ihren Ohren klingelt. Als sie taucht, versucht sie eine Weile auf dem gefliesten Grund zu bleiben und sich flach mit dem Rücken an die Kacheln zu schmiegen. Sie beobachtet die Körper, die im Wasser über sie hinwegschwimmen, und stellt sich vor, sie würde oben schwimmen und sich unten liegen sehen.

Am Nachmittag steht sie mit blauen Lippen vor ihrem Bruder, hüpft auf und ab. Alex hat immer noch seinen Schnorchel im Mund, reagiert nicht auf ihre Fragen. Vielleicht ist er krank, ernsthaft krank. Sein linkes Augenlid zuckt, er reibt ständig die Finger aneinander, und er hat sich angewöhnt, ruckartig seinen Mund aufzureißen, bevor er spricht, als ob er die ganze Welt verschlucken wollte. Sie spürt Mitleid, wenn er seine Ticks abzieht, neuerdings schlägt er auch noch mit den Füßen aus, einem Esel ähnlich oder, wie ihre Mutter meint, einem kranken Stück Scheiße.

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