Marlene Streeruwitz - Die Schmerzmacherin

Здесь есть возможность читать онлайн «Marlene Streeruwitz - Die Schmerzmacherin» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2011, Издательство: Fischer, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Schmerzmacherin: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Schmerzmacherin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Leute werden verschleppt, verschwinden, werden eingesperrt oder gefoltert. Amy arbeitet für einen privaten Sicherheitsservice, sie kann die Korruption und Gewalt nur ahnen, die sich als Abgrund hinter den geheimen Operationen abzeichnet. Als sie beschließt auszusteigen, gerät sie endgültig in die Fänge einer undurchsichtigen, aber brutalen Organisation.
Amys Verlorenheit korrespondiert mit dem Ringen um die Wahrnehmung der Realität. Was kann sie glauben? Wer ist sie selbst? Und vor allem: Was passierte an dem Tag, an den sie sich nicht erinnern kann?
Marlene Streeruwitz entwirft in ihrem meisterhaften Roman ein unheimliches und unvergessliches Szenario und fragt nach dem Ort des Individuums in einer zunehmend privatisierten Öffentlichkeit.
>Die Schmerzmacherin.< wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

Die Schmerzmacherin — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Schmerzmacherin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Darin waren sich alle einig gewesen. Alle. Und immer. Das Mammerl. Die Eltern Schottola und die Betsimama. Einem Tier in Not. Dem wird geholfen. Sie watete im Schnee. Der Schnee auch hier nicht so hoch, wie es aussah. Der weiche Schnee machte den Eindruck, als läge er meterhoch. Es waren aber nur 30Zentimeter. Oder ein halber Meter. An manchen Stellen war es ein halber Meter. Dann wieder sehr viel weniger. Die Oberfläche war aufgerührt. Verweht. Schuppig verweht. Der Hubschrauber. Unter dem Schnee war es eben. Sie konnte einfach gehen. Die Sonne im Rücken. Das Gleißen und Glitzern rundum. Sie ging auf dieses Ding zu. Es schien etwas Großes zu sein. Wenn das ein Reh war. Oder ein riesiger Hund. Es war nicht klug, einfach auf diese Sache loszugehen. Warum war sie nicht zu den anderen zurückgegangen und hatte die Tür aufgemacht. Dann hätte sie jetzt Hilfe haben können. Hilfe holen. Dann hätte sie das Ding gar nicht bemerkt. Sie konnte immer noch zurück. Aber jetzt musste sie genau schauen und dann berichten. Vielleicht konnte sie das alles noch einmal für sich herumreißen. Sie konnte zu Gregory gehen und ihm berichten und das alles als ihre Eigeninitiative verkaufen. Sie ging der Sache jedenfalls auf den Grund. Es würde sich bei dem Tier ja nicht gerade um ein Sicherheitsrisiko handeln, aber man konnte ein verendendes Wesen nicht einfach daliegen lassen.

Es war keine Wolke am Himmel. Blassblau und kalt und weißes Sonnenlicht. Die Kopfschmerzen begannen in der Mitte der Stirn. Und wie weit es zu diesem Ding war. Sie kam nicht näher. Ihr war nicht mehr kalt. Sie zitterte nicht mehr. Sie stapfte. Die Schritte ohne ihr Zutun. Das Ding wurde nur langsam größer. Deutlicher deshalb nicht. Es war nicht auszunehmen, um was es sich da handelte. Dunkel. Eine Masse. Die Angst von vorhin. Die Schritte langsamer. Vorsichtiger gesetzt. Es war schon lange klar. Es war nur nicht denkbar. Es war eine Person. Es war ein Mann. Ein Mann hockte da inmitten des Schnees. Ein zusammengefalteter Mann. Die Fesseln waren erst aus der Nähe zu sehen. Näher erst. Die Hände waren zwischen die Beine gefesselt, so dass jede Bewegung an den jeweils anderen Fesseln scheitern musste. Die Fesseln zwangen ins Hocken, um nicht noch mehr gefesselt zu werden. Der Mann trug einen dünnen olivgrünen overall. Er starrte vor sich hin. Bemerkte sie nicht. Sie kam von der Seite. Sie umrundete ihn, ihm von vorne entgegenzutreten. Sie kam in sein Blickfeld. Sie wollte etwas sagen. Es gelang ihr nur ein Grunzen. Der Blick des Mannes. Er schaute nirgendwohin. Sein Blick ohne Bestimmung. Dann sah er sie aber doch und wandte sich ab. Er schloss die Augen und wandte sich ab.

Sie stand da und starrte auf den Mann. Er war mit dem Klettfesselband Polas gefesselt. Sie erkannte das schwarze Band sofort. So war es im Handbuch angeführt. Die bayrische Polizei schwor auf diese Art der Fesselung. Mit diesen breiten Fesseln ließen sich Verletzungen vermeiden. Es waren die sichersten Fesseln. Im Handbuch wurde aber nur die Fesselung angegeben. Die Entfesselung war da nicht als Aufgabe aufgeführt. Sie stand da. Dann hockte sie sich neben den Mann. Sie wollte ihn fragen. Sprechen. Aber was hätte sie sagen sollen. Das war ja. Absicht. Sie hockte da. Es war vollkommen sinnlos, sich von da wegzubewegen. Von irgendwoher wurden sie beobachtet. Sie war den ganzen weiten Weg über das Schneefeld zu dieser Person unter Beobachtung gewesen. Dieser Mann war auch den deutschen Gesetzen entsprechend behandelt. Man würde nichts sehen an ihm. Keine Spuren. Dafür war das Klettfesselband Polas ja erfunden. Spurenlosigkeit. Zumutbarer Stress war das. In Tschechien. Hier war Tschechien. Aber die hatten sicherlich ganz einfach ähnliche Gesetze. So machte man das. Es hatte keinen Sinn, etwas zu melden. Das war ja alles. Absicht. Ernstfall. Sie drehte sich um und schaute zu den Gebäuden zurück. Nichts. Niemand. Stille. Nichts zu sehen. Sie war allein hier. Der Mann. Sie stand auf. Schaute zurück. Sie winkte. Schwenkte die Arme. Sie konnte sehen, was der Mann gemacht hatte. Er hatte sich weggedreht. Er war gesprungen. Er war als der Haufen, zu dem ihn die Fesselung machte. Er war als Körperhaufen gesprungen und hatte sich von den Gebäuden abgewandt. Die konnten nur noch seinen Rücken sehen. Sehen, ob er zuckte. Ob er umfiel. Ohnmächtig. Schmerzkrämpfe. Schmerzstarre. Schmerzhalluzinationen. Und kein Kontakt. Der Mann hatte sich auch abgewandt. Er hatte sich nicht einmal um Hilfe an sie. Aufgeschaut. Wenn sie die Fesseln aufmachte. Wenn sie damit begann. Hier in der Kälte. Sie würden ohnehin beide bald erfrieren. Sie würden kommen und es neu machen. Boris und Schulz. Oder Kunz. Und Cindy. Gregory schickte nur. Heinz schaute nach. Anton wollte von nichts wissen. Die anderen alle.

Sie konnte nicht mehr so gut denken. Die Schneeweiße in den Kopf geraten und füllte. Die Arme waren um die Tasche wie festgefroren. Sie hielt die Tasche wie ein Schild vor sich. Sie hockte sich hinter den Mann. Griff nach den Fesseln. Der Mann war schmutzig. Urin und Kot. Eis am Stoff des overalls. Der Griff wollte nicht gelingen. Der Arm nicht zu bewegen. Wenn das ein Tier wäre. Sie würde alles tun können. Für ein Tier hätte sie aufstehen können und winken. Hilfe herbeiwinken. Sie hätte die Arme hoch über dem Kopf schwenken können. Signale. Signalisieren. Und angreifen. Ein Tier hätte sie angreifen können. Sich weniger gefürchtet. Bei einer Klettfesselung musste man den Anfang des Klettbands finden und mit einem Ruck wegreißen. Ein Klettbandverschluss hatte den Vorteil, dass die Fesselung sich durch das Fesseln selber festzurrte. Weg dann. Wie ein Pflaster. Mit einem Ruck. Ihre Finger hingen nur noch an der Hand. Ein Ruck. Das ging nicht. Nicht mehr. Vorhin. Beim Schuppen. Da hatte sie die Kälte noch gespürt. Jetzt war nichts mehr da. Watte. Ihre Finger waren Watte. Von der Hüfte hinunter. Watte. Im Kopf. Watte. Weiße. Gib dir einen Ruck. Eine Stimme im Kopf. Von wem. Niemand naher. Ärgerlich. Es ärgerte sich wieder jemand über sie. Nur schön und nichts im Hirn, würde die Stimme gleich sagen. Schule. Berufsberatung. Studienberatung. Bewerbung. Marina. Gregory. Sie riss an dem schwarzen Band. Der Mann fiel zur Seite. Keinen Ton. Sie kratzte mit dem Zeigefinger an dem Band. Die Handgelenke waren mit den Fußfesseln verwoben. Der Anfang der Fessel genau zwischen den Handgelenken und den Fußgelenken. Sie spürte nichts. Krabbeln. Was sie da tat. Das war Krabbeln. Krabbeln. Wo war dieses Ding. Der Anfang. Der Mann lag auf der Seite. Die Arme nach hinten überdehnt und die Beine hoch angezogen. Obszönes Krabbeln. Wenn jemand das sah. Von der Ferne. Es musste aussehen, als wollte sie etwas von dem. Ihn ankrabbeln. Diesen Mann. Und dann knallte er auseinander. Sie flog nach hinten. Das Band irgendwie erwischt. Der Mann auseinandergefaltet. Stöhnte. Sie lag im Schnee. Auf dem Rücken. Sie schaute in den Himmel. In die Sonne. Wenn sie die Augen zumachte. Erfror sie dann. Es war friedlich. Die Watte überall. Musste sie in die Sonne schauen. Genügte nicht der Himmel. Wo war der aber. Es gab nur Sonne. Das war nicht schön. Sie schloss die Augen. Das grelle Licht vom Schnee durch die Lider. Aber es war schöner. Schwebend. Schwebender. Betrunken. Sie war vollkommen betrunken. Sie musste lachen.

Dezember

Die Sonne schien noch. Über dem Schnee auf den Hügeln draußen rosiger Dunst. Die Hänge hinab blau. Lichtblau dunstig. Kalt. Sehr kalt und schon grau am Grund. Die Obstbäume schwarzzackig verkrümmt gegen den Schnee. Ragten über den Hügelrand in den Himmel. Wolken zogen vor die Sonne. Weißscheinend und dunkelgraue Fetzen. Rotbrennend am Rand. Die Sonne. Das Licht zwischen den Wolken in Strahlenbündel zerteilt. Das Kirchlein über Kötzting aus der Dämmerung gerissen und in dieses Licht getaucht. Kurz. Die Wolken verschwammen. Die Sonne ein oranger Ball hinter dunklen Wolkenstreifen. Goldglühende Ränder. Das graue Blau aus den Tälern. Stieg auf. Der Himmel dunkelviolettblau. Der Widerschein der Sonne orangefleckig auf den Wolken. Noch lange. Während längst schon die Nacht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Schmerzmacherin»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Schmerzmacherin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Schmerzmacherin»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Schmerzmacherin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x