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Uwe Tellkamp: Der Turm

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Uwe Tellkamp Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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Den Schreibtisch hatte sein Vater geschreinert, als Hochzeitsgeschenk für Meno, mit aller Akribie und Freude am Detail, die er für handwerkliche Dinge aufbrachte. Noch immer schien Waldgeruch im Holz zu sein, obwohl der Tisch schon über sieben Jahre unter dem großen Stubenfenster stand und Pfeifenknaster-Arom angenommen hatte. Richard hatte den Schreibtisch über Eck gebaut; die Platte maß mehr als drei Meter in der Länge. Es war ihm gelungen, das Möbelstück genau den beengten Verhältnissen der Stube und dem Platz beim Fenster anzupassen — rechts davon führte die Spitzbogentür hinaus auf den Balkon, links stand ein massiver Lärchenholzschrank, der Meno von den früheren Mietern überlassen worden, weil schlicht unverrückbar war: er paßte nicht durch die Tür und hatte einst mit einem Kran durch das Fenster eingelassen werden müssen. Meno hatte sich zwei Arbeitsplätze auf dem Tisch eingerichtet: einen für Präparate, Sezierbesteck, Fachzeitschriften und Mikroskop; den anderen für Schreibmaschine und Manuskriptmappen. Christian schaltete die Lampe an, berührte aber nichts und achtete darauf, nicht zu nahe an den Tisch, Menos Heiligtum, heranzukommen. Er betrachtete die Fotos: die drei Geschwister Rohde in der Stube des Elternhauses in Bad Schandau; Meno beim Präparieren im Zoologischen Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig; als Junge von elf oder zwölf Jahren, schon damals trug er das schwarze Haar gescheitelt, mit seinem Vater Kurt Rohde, dem Völkerkundler, in der Umgebung von Rathen beim Botanisieren; ein Foto auch von Hanna, Menos geschiedener Frau. Daneben Briefstapel, Zeitungsausschnitte, Manuskriptpapiere, bedeckt mit Menos feiner und fließender, gleichwohl nur schwer leserlicher Schrift — er schrieb viele Buchstaben noch in deutscher Kurrent, die schon lange nicht mehr gelehrt und allgemein verwendet wurde. Christian sah einige Bücher der Dresdner Edition, in der Meno arbeitete. Sie gehörte als Lektorat VII zum Berliner Hermes-Verlag und veröffentlichte Bücher, die ihresgleichen im Angebot der Buchhandlungen, die Christian kannte, nicht hatten: leinengebundene, auf bestes Papier handgedruckte Luxusausgaben von Werken wie der» Göttlichen Komödie«,»Faust «und anderer Klassiker, meist mit Grafiken versehen. Der größte Teil war für den Export ins» nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet «bestimmt. Die wenigen verbleibenden Exemplare gingen meist an Bekannte und Freunde des Verlagsdirektors oder an Bibliophile in hohen Parteikreisen; noch nie hatte Christian diese Bücher frei verkäuflich in einer Dresdener Buchhandlung gesehen. Aber auch wenn dieser exotische Fall eingetreten wäre, so hätte es doch seine Mittel bei weitem überstiegen — die» Göttliche Komödie«, die Meno besaß, kostete das durchschnittliche Monatsgehalt eines Arztes.

Eine ganze Weile stand Christian am Schreibtisch und betrachtete die Dinge, die darauf lagen und sich für ihn unwillkürlich mit dem Tausendaugenhaus und Meno verbanden, wenn er aus der Ferne, während einer der langen Busfahrten von und nach Waldbrunn, oder in der Schule, an ihn dachte.

Er schaltete die Lampe wieder aus, stand noch ein paar Minuten lauschend im Halbdämmer und nahm dann Chakamankabudibaba, der wieder eingeschlafen war, mit in die Küche, legte ihn auf die Küchenbank — was dem Kater Verdruß bereitete, denn hier war es nicht so gemütlich wie nebenan in der Stube. Chakamankabudibaba machte einen Buckel und maunzte, sprang von der Bank herunter zu den Freßnäpfen. Die Milch im Schälchen neben dem Futternapf war vergoren, ein Fleischstück schwamm darin. Christian schüttete alles in die Toilette, wusch das Schälchen aus, füllte es neu auf. Dann holte er das Barometer und wickelte es in das Geschenkpapier ein.

Als er nach oben ging, die Tasche geschultert, waren plötzlich Stimmen zu hören. Vielleicht hatte Libussa, Langes aus Prag stammende Frau, Besuch; aber dann erkannte er die Stimmen Annemarie Brodhagens und Professor Dathes, des berühmten Ostberliner Zoodirektors — Libussa hatte den Fernseher eingeschaltet und sah» Zoobummel international«. Für einen Augenblick überkam Christian ein Gefühl von Neid, denn beim Gedanken an die Fernsehsendung mit dem klar akzentuierenden, populären Professor war ihm eingefallen, daß heute abend ja die letzte Folge von» Oh, diese Mieter «lief, der dänischen Serie, in der viele Schauspieler der» Olsenbande «auftraten, die er liebte und mit der er aufgewachsen war. Er runzelte die Stirn, als er die Treppenlampe anschaltete — eine Bronzeblume mit Glühbirne darin, die Blütenblätter waren verbogen.

Er mochte große Feiern nicht, wie die heute abend, zum fünfzigsten Geburtstag seines Vaters, aller Voraussicht nach eine sein würde, und war lieber allein als in großer Gesellschaft. Er war keineswegs menschenscheu. Die Abneigung gegen Gesellschaft hing mit seinem Äußeren zusammen. Wenn es etwas gab, wofür Christian sich schämte, so war es sein Gesicht, gerade das, wohin Menschen eben immer sahen, wenn sie einen ansahen. Sein eigentlich anziehendes und ausdrucksvolles Gesicht war von Pubertätspickeln übersät, und er empfand gräßliche Scham bei dem Gedanken an all die Augenpaare, die ihn forschend, vielleicht auch spöttisch oder angeekelt anstarren würden. Gerade vor diesem Ausdruck des Ekels fürchtete er sich, das kannte er zur Genüge. Jemand drehte sich um, sah ihn an, konnte seine Bestürzung oder sogar Abscheu nicht verbergen und zeigte die Empfindung für den Bruchteil einer Sekunde ganz nackt. Dann bekam er sich in die Gewalt, bedachte, daß es Christian wohl verletzen müsse, wenn er ihn so erschrocken angaffte, und griff sich schnell ein anderes, ein möglichst unbeteiligt wirkendes Gesicht aus dem Vorrat an Gesichtern heraus, den die meisten Menschen benutzten, wenn sie anderen Menschen begegneten, die sie nicht näher kannten. Aber gerade dieses unbeteiligt wirkende Gesicht war es, was Christian um so mehr verletzte, denn es war für ihn erst das Eingeständnis, seine, Christians, Entstellung bemerkt zu haben und sie nun durch Nichtbeachtung zu übergehen. Christian empfand das meist so stark, daß er innerlich vor Abscheu über sein unreines Gesicht brannte. Er versuchte sich beim langsamen Hinaufsteigen abzulenken, aber nun erfaßte ihn desto stärkere Unruhe, je näher er der Kajüte kam, wo sein dunkler Anzug und gewiß sein gutes englisches Hemd liegen würden. Alle die mehr oder minder unbeteiligten Fragen nach dem Gang der schulischen Angelegenheiten, seinem Berufswunsch, die unweigerlich folgenden, wohlmeinenden Ratschläge, vor allem aber der Auftritt, das Cellospiel: Obwohl er seinen Part gut beherrschte, überfiel ihn doch, beim bloßen Gedanken daran, im Rampenlicht zu stehen, wiederum Unruhe. Das Licht, das die Lampe gab, streute fahl über die ausgetretenen Stufen hinab und erreichte kaum die untersten. Die unangenehmen Fragen und die Aufmerksamkeit waren das eine, überlegte er, während er über das Treppengeländer tastete, die ihm seit der Kindheit vertrauten Unregelmäßigkeiten und Maserungen. Das andere waren die Leckereien, auf die er sich nicht erst seit dem Internats-Frühstück heute morgen gefreut hatte — ewig das gleiche, stopfende Graubrot aus dem Waldbrunner Konsum, dazu Vierfrucht-Marmelade von» Elbperle«, Kunsthonig oder Blutwurst —, sondern bereits, seitdem feststand, daß die Feier in der» Felsenburg «stattfinden konnte, die nach der kleinen Gaststätte» Erholung «die beste Küche weit und breit führte. Es war nicht leicht, in der» Felsenburg «einen Platz zu bekommen, geschweige denn für eine größere Geburtstagsrunde eine Reservierung — wie so oft hatte es nur durch Beziehungen geklappt: der Koch war vor nicht allzulanger Zeit Patient von Christians Vater gewesen.

Die Zehnminutenuhr schlug siebzehn Uhr zwanzig. Professor Dathes Stimme war nun zu Gebrummel herabgesunken, vielleicht hatte Libussa vorhin die Wohnzimmertür geöffnet, um ins Haus zu lauschen, wer gekommen sei, oder hatte etwas aus der Küche geholt. Seitdem in der Wohnung unter dem Dach wieder Mieter wohnten, war das» Alois?«oder» Herr Rohde?«nicht mehr zu hören, das sie sonst, wenn sie da war, unfehlbar nach unten gerufen hatte, und schloß man noch so leise auf. Christian, der in der Treppenmitte stehengeblieben war, klang die helle, etwas brüchige Stimme Libussas im Ohr, das gerollte» R «beim Nachnamen seines Onkels, die leicht gaumigen» O «s, die bei den meisten Besuchern, die Libussa nicht kannten, zu Fragen nach ihrer Herkunft führten. Soweit er wußte, hatte sie als Sekretärin beim VEB Deutfracht/Seereederei gearbeitet und war vor vielen Jahren mit ihrem Mann nach Dresden gezogen. Auf einigen Fotografien an den Wänden der Treppenstiege sah man die beiden gemeinsam: eine hochgewachsene, knochig gebaute Frau mit halblangem Haar und dunklen, zerbrechlich wirkenden Augen, die zu groß geraten zu sein schienen für Libussas schmal-herzförmiges Gesicht und den Betrachter mit einem Ausdruck zwischen Irritation und Müdigkeit ansahen; der hagere, prüfend blickende Mann in weißer Uniform, lässig die Hände in die Taschen gesteckt und etwas abgewandt, so daß das scharfe Licht eines Sommertages im Rostocker Hafen, irgendwann in den Fünfzigern oder Sechzigern, einen überhellen Fleck auf der Schulter des Schiffsarztes hinterließ und sie mit dem Hintergrund verschmolz. Auf diesem Bild wirkten sie, fand Christian, wie ein ertapptes Liebespaar, vielleicht aber standen die beiden nur deshalb so stocksteif, weil sie sich bemühten, den Vorstellungen des Fotografen, wie ein Schnappschuß für das Brigadetagebuch oder den Lokalteil der» Ostsee-Zeitung «auszusehen habe, zu entsprechen. Auf dem Bild daneben lachten sie, beide hatten Rucksäcke überquer und schon graues Haar, Libussa wies mit einem Wanderstock in unbestimmte Ferne: Nach Spindelmühle stand in dünner Schrift auf dem Passepartout der Fotografie; Christian hatte sich etwas vorgebeugt, um es entziffern zu können. Fotos, alle mit Briefmarkenrand und von jener sacht staubigen, nicht sehr satten Belichtung, die ein» Orwo«-Schwarzweißfilm zuließ.

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