Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Eamons Körper steckte in einem bordeauxroten Hausmantel. Aus den Hosenbeinen ragten nackte Füße, aus den Hemdärmeln fleckige Hände, die Finger starr gekrümmt. Vergilbtes Haar wuchs aus seinem Schädel, die Ohren waren welk, die Augen trüb und halb verdeckt unter hängenden, faltigen Lidern. Sein Atem war ein leises Ächzen, hörbar nur in der kurzen Stille, die entstanden war, nachdem die Frau das Zimmer verlassen hatte.

Henry redete verlegen und hastig auf Eamon ein, stellte sich und Pauline vor, nahm sogar die Hand des Alten und schüttelte sie vorsichtig, als könnten die Finger zerbrechen, die knotig unter der Haut verlaufenden Sehnen reißen. Pauline legte ihm eine Dose auf den Schoß und ließ nicht unerwähnt, dass sie die Kekse selber gebacken hatte. Eine Weile warteten beide auf eine Reaktion, aber Eamon starrte nur vor sich hin. Schließlich schlug Henry vor, Wilbur eine Weile mit seinem Großvater alleine zu lassen. Bevor Wilbur widersprechen konnte, eilten Henry und Pauline aus dem Zimmer.

Wilbur stand da und sah den alten Mann an. Er fühlte sich mit ihm nicht verwandt. Aber noch weniger fühlte er sich den Conways zugehörig, und so blieb er im Zimmer und wartete, dass die Zeit verging, die Pauline ihm einberaumt hatte. Er ging zur Kommode, die neben dem Bett stand, und nahm, als Eamon ihm keine Beachtung schenkte, die darauf liegende Armbanduhr in die Hand. Es war eine schwere mechanische Citizen mit Leuchtziffern, Datumsanzeige und Mondphasenkalender. Das Glas war stumpf, aber ohne Kratzer, und das braune Lederband rissig und an der Innenseite schwarz und glänzend. Wilbur dachte an die Uhr, die Orla ihm in Dublin gekauft hatte und die ihm während des Schwimmunterrichts in Taggarts Tempel gestohlen worden war, vielleicht von Fintan Taggart selber. Wochenlang hatte er es geschafft, sein Handgelenk mit der fehlenden Uhr vor ihr zu verbergen, aber dann hatte Orla es eines Tages doch bemerkt. Weil er weder mit Taggart noch seinen Mitschülern Schwierigkeiten wollte, erzählte er ihr, er habe die Uhr verloren. Orla glaubte ihm und kaufte ihm Tage später in Letterkenny eine neue. Er trug sie seit dem Begräbnis nicht mehr, nach Orlas Tod war ihm das Festhalten von Zeit gleichgültig geworden.

Daran dachte er, während er Eamons Uhr in der Hand hielt. Daran und an Deirdre, die bei der Beerdigung ihrer Schwester so heftig geweint hatte, dass Mr. Brennan sie zu einer Bank geleiten musste, wo sie sich hinsetzte. Colm hatte einen schwarzen Anzug getragen, in dem er verloren aussah und fremd. Miss Ferguson war unter den Trauergästen gewesen, auch der alte McSweeney und Trevor O’Reilly erwiesen ihrer ehemaligen Kundin die letzte Ehre. Ein starker Wind hatte an den Mänteln gezerrt und die Soutane des Pfarrers aufgebläht. Der Regen war erst in der Nacht gekommen, als Wilbur im Bett lag und für sich die Frage des Pfarrers beantwortete, warum der Herr ausgerechnet Orla zu sich genommen habe. Weil Gott ein böser alter Mann ist, hatte Wilbur geflüstert, deshalb war Orla tot und nicht dieser verrückte Alte.

Wilbur spielte mit dem Gedanken, die Uhr einzustecken, stellte sich vor, wie er sie mit einem Stein zertrümmerte, aber dann legte er sie wieder hin.

Eamon saß da und rührte sich nicht. Was für eine Verschwendung, dachte Wilbur, ein schlagendes Herz, sich füllende und leerende Lungen, all das Blut, das durch einen nutzlosen Körper floss.

«Ich hasse dich«, sagte er zu dem alten Mann. Eine Weile stand er hinter ihm und wartete, ob sein Großvater eine Regung zeigen würde. Manchmal bewegten sich die dünnen Finger, oder das sirrende Atemgeräusch wurde lauter, dann war er wieder eine bloße Hülle, getragen von einem brüchigen Skelett und matt erleuchtet von einem einzelnen Funken Leben.

Als es an der Tür klopfte, erschrak Wilbur. Für eine Sekunde hatte er geglaubt, das Geräusch komme aus Eamon. Eine Frau mit einem Stapel Wäsche betrat das Zimmer. Sie war jung und dünn und hatte das Haar straff nach hinten gekämmt und zu einem Knoten geballt, wie es alte Frauen taten.

«Ich bringe die Wäsche«, sagte die Frau. Ein winziger Stein blitzte an ihrem Nasenflügel auf. Sie ging zum Schrank, öffnete ihn und legte Hemden, Hosen und Unterwäsche auf Regale. Der Ärmel ihres Kittels rutschte zurück und entblößte eine Tätowierung an ihrem Handgelenk, eine grüne Eidechse.

Wilbur hatte kurz genickt und stand nun verlegen da. Er öffnete die Blechdose und nahm einen Keks heraus, den er dem alten Mann zwischen die Finger schob.

«Du bist der Enkel, stimmt’s?«fragte die Frau.»Wilbur. «Sie lachte über Wilburs erstauntes Gesicht, bückte sich und zog eine Pappkiste aus dem Schrank hervor.»Das solltest du dir ansehen. «Sie nahm den Deckel ab und schob die Kiste ein Stück in Wilburs Richtung.

Wilbur zögerte, dann ging er in die Hocke und nahm eine zerlesene Bibel und mehrere Ausgaben einer Zeitschrift mit dem Titel The Messenger in die Hand. Das Exemplar, das Wilbur durchblätterte, war aus den sechziger Jahren, und das Papier so spröde, dass es brach.

«Das ist bloß religiöser Kram«, sagte die Frau.»Die Hefte weiter unten sind interessanter.«

Wilbur nahm einen Stapel Zeitschriften aus der Kiste und legte ihn auf den Boden, dann holte er eins der Wachstuchhefte hervor und schlug es auf. Linierte Seiten waren mit handschriftlichen Eintragungen gefüllt, jedem Abschnitt war ein Datum zugeordnet. Wilbur sah die Frau an.

«Tagebuch«, sagte die Frau. Sie bot Wilbur einen Kaugummi an, aber der schüttelte den Kopf.»Du kommst auch drin vor. «Sie steckte sich einen Streifen in den Mund und begann, die Bettwäsche abzuziehen.

Wilbur setzte sich hin und las. Das Heft war aus dem Jahr 1972. Eamon schrieb in unzusammenhängenden Sätzen über alles Mögliche, Zeitungsmeldungen, Stürme, Kopfschmerzen, Träume, Erinnerungen. Zwischen einigen Absätzen waren Kritzeleien, Zeichen, Symbole. Ein paar davon sahen aus wie Skizzen, ungelenke Zeichnungen, die nichts darstellten und doch winzigen komplizierten Plänen glichen. Für Wilbur ergab keiner der Einträge irgendeinen Sinn. Er legte das Heft weg und nahm ein anderes hervor. Hier enthielten die Seiten kaum noch Worte, geschweige denn ganze Sätze. Zeichnungen überwogen, kindliches Gekritzel, zwischen denen sich Buchstaben verloren. Wilbur erschrak, als er seinen Namen entdeckte.

«Das zweitletzte Heft ist das seltsamste«, sagte die Frau.»Das schwarze. «Sie hatte das Bett frisch bezogen, nahm die alte Wäsche vom Boden und ging zur Tür.»Sei ihm nicht böse. In seinem Kopf ist ein Trümmerhaufen. «Sie öffnete die Tür.»Ich sag deinen Eltern, du seist noch eine Weile beschäftigt, okay?«

Wilbur nickte. Die Frau lächelte und verließ das Zimmer. Wilbur nahm das schwarze Heft vom Stapel und schlug es auf.

Eine Stunde später fuhren sie zurück nach Portsalon. Die Straße tauchte aus der Landschaft auf wie ein Tau aus schmutzigem Wasser. Der Regen schlug auf das Blech des Wagens und strömte über die Windschutzscheibe, er floss durch Wilburs Spiegelbild und rauschte unter ihnen hindurch. Henry fuhr so langsam, dass ein Traktor sie überholte. Ab und zu hielt er an und wartete, aber es wurde nicht besser. Wenn eine Böe das Auto erfasste, duckte er sich und murmelte leise, als wolle er die Elemente beschwichtigen. Am Rückspiegel pendelten ein Rosenkranz und ein silbernes Kreuz.

Pauline ließ sich vom Wetter die gute Laune nicht verderben. Sie war stolz auf Wilbur, der seinem Großvater so lange Gesellschaft geleistet hatte. Jetzt habe der alte Mann seinen Seelenfrieden gefunden, sagte sie. Jetzt konnte er in Ruhe sterben, dachte sie. Ihr Haar war beim Gang zum Auto zerzaust worden, der Wind hatte ihr fast den Schirm aus der Hand gerissen. Sie richtete ihre Frisur im Spiegel und lächelte Wilbur zu.

Wilbur presste die Lippen zusammen und hob die Mundwinkel ein wenig. Die vier Hefte, die er sich unter den Pullover geschoben hatte, ließen ihn mit geradem Rücken sitzen. Er gähnte laut, damit er für den Rest der Fahrt die Augen schließen konnte. Er legte den Kopf ans Polster und verdrängte die Vorstellung, in einem U-Boot durch ein dunkles Meer zu gleiten.

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