Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Verdammt!«Murphy drehte sich um und kurbelte das Fenster herunter. Dann versuchte er, das Handschuhfach zu öffnen, aber es klemmte.»Verdammt!«Er hämmerte mit der Faust dagegen.»Verfluchte Scheiße!«

Wilbur wollte fragen, was los sei, als die Sirene aufheulte.

«Fahr los!«rief Murphy und trat mit dem Fuß gegen das Handschuhfach. Wilbur hielt an. Die Sirene verstummte. Zuckendes Licht drang durch den Qualm, der sich ein wenig verzog.»Mach schon, fahr los!«Murphy schrie so laut, dass Wilbur nicht verstand, wozu die Megafonstimme ihn aufforderte.

Im Rückspiegel sah Wilbur, wie ein Beamter aus dem Polizeifahrzeug stieg.

«Worauf wartest du, verflucht noch mal?«brüllte Murphy.

Wilbur legte beide Hände gut sichtbar auf das Lenkrad, eine Verhaltensregel, die er aus dem Fahrunterricht und Polizeivideos im Fernsehen kannte. Murphy warf sich über seine Beine und drückte mit beiden Händen Wilburs Fuß auf das Gaspedal. Die Reifen drehten durch, der Motor röhrte, dann schoss der Wagen schlingernd los, rammte einen geparkten Lieferwagen und raste die Straße hinunter, über eine Kreuzung und auf die roten Tupfer zu, die Rücklichter weit vorne in den Regen klecksten. Murphy griff nach dem Lenkrad, und sie gerieten auf die leere Gegenfahrbahn, flogen an verwischten Lichtern und jaulenden Hupen vorbei über die Kreuzung und hinein in einen Tunnel aus schwarzen, gekrümmten Häusern, geparkten Autos und dem Regen, der vor ihnen zerstob wie ein Schwarm aus winzigen gelben Fischen.

Als Wilbur das Steuer herumriss und mit dem freien Fuß auf die Bremse trat, prallte das Auto zur Seite kippend gegen die Bordsteinkante, landete auf dem Dach und schlitterte zurück auf die Straße, wo es, begleitet von Scheppern und Klirren und dem Schrei, der endlich aus der Tiefe von Wilburs erstarrtem Körper stieg, gegen den Mast einer Straßenlampe krachte, eine letzte knirschende Pirouette vollführte und dann liegenblieb.

Wilbur machte die Augen auf. Kalte Luft wehte durch die Öffnung, wo einmal die Windschutzscheibe gewesen war. Er befreite sich mit zitternden Händen aus dem Sicherheitsgurt, drehte sich um und kroch auf die nasse Straße. Taumelnd ging er um das Wrack und sah nach Murphy, der bewusstlos dalag, gekrümmt und dunkel verfärbt wie ein kranker Fötus. Wilbur ging auf die Knie, zerrte Murphy durch das geborstene Fenster ins Freie und suchte in seinen Jackentaschen nach dem Führerschein, fand aber nur einen Kugelschreiber, leere Zettel und ein paar Spielkarten. Als er zurück in das nach dem ausgelaufenen Whiskey riechende Wrack kroch, sah er die Pistole. Sie lag im Handschuhfach, dessen Klappe aufgesprungen war, und er nahm sie und steckte sie ein. Der Führerschein lag neben dem zertrümmerten Innenlicht, dessen Drähte aus der zum Boden gewordenen Decke ragten. Wilbur steckte ihn ebenfalls ein, nahm das schwarze Hemd und legte es unter Murphys Kopf. Murphy stöhnte, und Wilbur zog den Mantel aus und deckte ihn damit zu.

Ein Taxifahrer hielt an, fragte, ob er die Ambulanz rufen solle. Wilbur nickte und erhob sich. Ihm war schwindlig, in seinen klebrigen Haaren wuchs eine Beule. Er wollte sich setzen, blieb aber stehen. Der Wagen lag zwischen den Gebäuden wie eine Skulptur. Nachtschwärmer fanden sich ein, Besucher einer absurden Ausstellung. Wilbur hätte gerne mit der Pistole herumgefuchtelt. Der Kofferraumdeckel war aufgesprungen, was im dunklen Inneren lag, weckte die Neugier der Gaffer. Eine Frau schrie auf, Männer stießen Flüche in die Nacht. Als Wilbur das flackernde Licht des Polizeifahrzeugs sah, rannte er weg.

Im Nieselregen und ersten Tageslicht bot der Vergnügungspark von Coney Island ein Bild ergreifender Verlorenheit. Ein Riesenrad und ein Turm aus Stahl überragten eine flache, durch eine Promeniermeile von Strand und Ozean getrennte Budenstadt, die unter Kunststoffplanen und Wellblech die Zeit bis zur Eröffnung verschlief. Gondeln in Tierform warteten zusammengepfercht in einem Maschendrahtkäfig auf Kinder, die in ihren gepolsterten, sonnenerwärmten Bäuchen Platz nehmen würden, um auf einer Bahn schwindlige Kreise zu ziehen. Unter Plexiglasdächern parkten Gokarts, deren abmontierte Räder schwarze Säulen bildeten. Ein Imbisslokal trug die Last einer Rakete. SHOOT THE FREAK war über einem Stand zu lesen, CLOSED über einem anderen, als bedürfe die vorübergehende Stilllegung eines schriftlichen Hinweises.

Wilbur setzte sich unter das Dach eines Toilettenhauses und lehnte den Kopf an die Wand. Nach dem Unfall war er eine Stunde lang gerannt, ohne anzuhalten. Er hatte sich in einen dunklen, trockenen Hauseingang gelegt und nach Atem gerungen. Er war weggedöst, ohne zu wissen, für wie lange. Ein Bus hatte ihn geweckt und nach Manhattan gebracht, mit der U-Bahn war er hinüber nach Brooklyn gefahren und immer weiter bis zur Endstation, wo er abermals aus dem Schlaf schreckte. Jetzt saß er auf dem kalten Boden, versunken in den Anblick des Meeres. Eine Frau in gelber Regenjacke ging den leeren Strand entlang, ein schwarzer Hund folgte ihr, die Schnauze gesenkt. Möwen trudelten am Himmel, unter sich die aufgewühlte See. Der Regen war wässrige, sprühende Luft, die dem Licht und den Farben die Kraft nahm. Wellen brachen sich, schoben ein beinahe regelmäßiges, weite Entfernung vortäuschendes Rumpeln an Land.

Die Pistole in seiner Tasche fühlte sich warm an. Er schloss die Augen, hörte der Brandung zu. Keiner seiner Gedanken erschreckte ihn oder spendete ihm Trost. Sie waren wie Möwen, die hochgehoben wurden aus dem unscharfen Viereck des Himmels, die dunkle Höhle des Kopfes verließen und im Grau verschwanden. Er öffnete die Augen und stand auf. Seine Beine taten weh vom Rennen. Er sah zwei Männern zu, die auf den Pier hinausgingen. Ihre schwarzen Regenjacken schimmerten in der Dämmerung. NO SWIMMING las Wilbur auf dem Geländer in schmutzigweißer, im Holz versickernder Schrift.

Als er auf den nass glänzenden Planken stand, blieb er stehen. Unter ihm schwappte das Meer gegen die Pfeiler, er meinte, leise zu schwanken. Die Angelruten der Männer waren lange, wippende Fühler im diesigen Licht. Er folgte ihnen bis ans Ende. Auf den Brettern glitzerten die Schuppen von Fischen, Millionen silberner Plättchen. Die Männer grüßten ihn, er hob die Hand, wollte fragen, was sie zu fangen hofften, welche Köder sie benutzten. Aber dann schwieg er und drehte sich weg zum Meer, das ohne Horizont vor ihm lag.

Er berührte die Beule, die vom getrockneten Blut steifen Haare. Seine Fingerspitzen waren rot und taub. Bald würde er nass bis auf die Haut sein. Die Angler sprachen Spanisch, Wilbur mochte den Klang der kurzen Sätze, die sie wechselten. Er nahm die Pistole aus der Hosentasche und betrachtete sie. Heute war sein Geburtstag. Vielleicht hatten seine Eltern hier gestanden vor einundzwanzig Jahren. Er hörte die Stimme seiner Mutter und das Klimpern der Geldstücke in der Streichholzschachtel. Als er über das Geländer kletterte, rief sein Vater nach ihm. Die Pistole fiel ins Wasser und versank, funkelnd wie die Glücksmünzen seiner Mutter. Er starrte hinab und sah nichts. Eine Hand griff nach ihm, aber er fiel. Das Wasser war warm, es umfing ihn mit rauschender Stille.

14

Ich bin aufgetaucht. Das Wasser ist grün und kalt. Die Sonne wärmt mir den Kopf. Ich blinzle und kneife die Augen zusammen. Auf den Hügeln hinter mir grasen Schafe.

Ich bin nicht ertrunken. Statt tot auf dem dunklen Grund des Grabens im Zoo von New York zu liegen, bin ich in Irland. Neun Stunden Flug vom JFK-Airport nach Dublin. Danach fünf Stunden Busfahrt nach Donegal Town, über Cavan und Enniskillen. Die letzte Strecke mit dem Taxi, zwei Stunden durch Kindheitsland, vorbei an Piratensegeln, Zirkuswiesen, an Ritterburgen, Indianerpferden, an sprechenden Eseln, tanzenden Hunden und dem größten Baum der Welt.

Das Haus sehen, nach so langer Zeit, es nicht betreten, noch nicht. Die rote Tür, die Farbe ausgebleicht wie die Erinnerung. Der Hügel eingesunken, kein Berg mehr, nicht einmal für Kinder. Mit geschlossenen Augen dastehen und das Radio hören zwischen dem Rauschen des Meeres. Colms Land, das Gras zum summenden Wald geworden, verschwundene Wege.

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