Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Nachdem alle Gebrechlichen drinnen waren, setzte Wilbur sich neben Leroy und Carl und wartete, was passieren würde. Der lange, schmale Raum machte auf ihn den Eindruck eines ehemaligen Ladens, den man leergeräumt und mit einer niedrigen Bühne, mehreren Lautsprecherboxen, Sitzbänken und Plastikstühlen ausgestattet hatte. Auf dem mit rotem Teppich verkleideten Podest saßen ein Klarinettist, ein Trompeter, ein Saxofonist, ein Gitarrist, ein Percussionist, zwei Keyboarder und, hinter einer Plexiglaswand, ein Schlagzeuger. Während die Musiker, junge Burschen in dunklen Hosen und weißen T-Shirts und alte Männer in Anzügen, ihre Instrumente stimmten und Notenblätter sortierten, rollten zwei Männer eine Kanzel in den freien Raum zwischen dem Podest und den Besucherbänken, schlossen ein Mikrofon an einen Verstärker an und begrüßten gleichzeitig die Leute, die noch immer hereinkamen.

Kurz vor halb zehn spielte die Band das erste Lied. Die Lautstärke, mit der die Musik aus den Boxen dröhnte, war für Wilbur ein Schock, schien den Leuten um ihn herum aber völlig angemessen zu sein. Leroy lächelte ihm breit zu und klatschte rhythmisch in die Hände. Der alte Mann hatte die Sonnenbrille nicht abgesetzt und ruckte mit dem Kopf. Nach etwa zehn Minuten verstummte ein Instrument nach dem andern, bis nur noch die wogenden Töne eines Synthesizers übrigblieben. Vier Frauen und drei Mädchen kamen aus einem Nebenraum herein und stellten sich vor die Bühne, wiegten sich im Wellengang der Melodie, die Augen geschlossen, hingebungsvoll, schüchtern. Eine der Frauen trug ein bodenlanges lilafarbenes Kleid mit Stickereien und einen gelben Turban, eine andere weiße Leggins und einen weißen Pullover. Die Mädchen steckten in dunkelblauen Hosen und Pullovern und machten auf Wilbur den Eindruck, als wären sie lieber woanders.

In der Reihe vor Wilbur saßen vier Kinder, die ihn, das Kinn auf der Banklehne, unverwandt anstarrten, obwohl eine stämmige Frau den ältesten Jungen immer wieder am Kragen seines Anzugs packte und umdrehte. Die Frau trug ein weites, mit Rüschen verziertes Kleid aus billardtischgrünem Stoff, weiße, bis zu den Ellbogen reichende Handschuhe und ein von künstlichen Blumen und Efeu überwuchertes Hütchen. Wilbur schnitt den Kindern eine Grimasse, was diese gänzlich unberührt ließ, und blickte dann beharrlich nach vorne.

Der Mann am Synthesizer, dessen baumlanger Körper das Instrument zum Spielzeug machte, senkte den bärtigen Kopf zu einem Mikrofon herunter und begrüßte die Leute, die teilweise aufstanden, fröhlich zurückriefen und den Herrn priesen. Dann intonierte der Mann ein Kirchenlied, das Wilbur noch nie zuvor gehört hatte, und der Chor und ein Großteil der Besucher stimmten mit ein. Nachdem Gesang und Orgelklänge verstummt waren, betrat ein gutaussehender, elegant gekleideter Mann von etwa Mitte vierzig den Raum und stellte sich hinter das mobile Rednerpult.

«Das ist mein Cousin Dexter«, sagte Leroy zu Wilbur.»Seine Predigten sind legendär.«

Wilbur lächelte, nickte. Er hatte das Gefühl, als trage er Kopfhörer, in denen es summte. Leicht besorgt fragte er sich, ob dieses Summen aus den Boxen kam oder in seinen Gehörgängen entstand als Folge der lauten Ouvertüre.

Nach einem zwischen Bühne und Bankreihen hin und her fliegenden Begrüßungsritual hob der Reverend zu einer Predigt an, die über eine halbe Stunde dauerte und nur gelegentlich von bestätigenden Zwischenrufen und dem Echo des Riesen am Synthesizer unterbrochen wurde. Diese kurzen, effektvollen Pausen nutzte der Mann hinter der Kanzel, um sich mit einem blütenweißen Taschentuch den Schweiß von der Stirn zu tupfen oder ein paar Schritte im Kreis zu gehen und seine mal warnenden, mal drohenden und sparsam tröstenden Worte auf seine Zuhörerschaft wirken zu lassen.

Am vermeintlichen Ende seiner Predigt stimmte er ein weiteres Lied an, und alle außer Wilbur und den Kindern sangen mit. Die Frau mit dem Turban hatte sich das Mikrofon genommen, und nach mehreren Rückkoppelungen drang ihre leicht verzerrte Stimme aus den schwarzen Boxentürmen, deren Leistung ausgereicht hätte, um einen Flugzeughangar zu beschallen. Alle außer Carl, Donna, Millie und einer alten Frau, die man zwischen den Bankreihen im Rollstuhl geparkt hatte, standen, klatschten im Takt in die Hände und sangen oder bewegten zumindest die Lippen. Wilbur, verstört und aufgewühlt und halb taub, klatschte mit und versuchte, etwas vom Liedtext aufzuschnappen, verstand aber nur einzelne Worte wie Herr oder Vertrauen und Angst.

Zu Wilburs Überraschung baute sich der Mann im Maßanzug nach dem Lied erneut hinter der Kanzel auf und setzte seine Predigt fort. Immer wieder stellte er seinen Zuhörern Fragen, die diese mit lauten Ja- oder Neinrufen beantworteten. Wie ein Lehrer oder Quizmaster lobte er seine korrekten Schüler, sein untadeliges Publikum, schmückte die Antworten mit traurigen Schicksalen aus, mit feurigen Mahnungen und im grellen Licht der Gnade leuchtenden Versprechen auf ewiges Leben. Dann betupfte er seine glänzende Stirn und holte zu einer neuen Frage aus, untermalt von den Orgelklängen des Riesen, der schwitzte und mit dem Kopf wackelte und jedes sinnbefrachtete Wort und jede bedeutungsschwere Phrase wiederholte. Dazwischen blitzten die Rufe aus dem Saal auf, Amen, Gelobt sei der Herr, Halleluja, kleine Funken im Gewitter des Glaubens, das sich über Wilbur entlud.

Elwood, der ein paar Plätze neben Wilbur saß, schien zu schlafen. Vielleicht hatte er auch nur die Augen geschlossen, um andächtig zu lauschen. Wilbur machte die Augen ebenfalls zu. Er war müde, wünschte sich, er hätte mehr Kaffee getrunken und weniger gegessen. Das Summen in seinen Ohren war noch da. Der Prediger, ein Wahlkampfhelfer in einer Hochburg Gottes, sprach von Verbrechen und Bestrafung, von Schuld und Buße, von Reue und Vergebung und der jedem Menschen gegebenen Macht, die Wendungen des eigenen Schicksals zu bestimmen. Wilbur trieb auf dem Floß dieser Stimme über ein Meer aus Schläfrigkeit und Zweifel, bis die Musik erneut alles Leben im Raum in einen Block aus Lärm goss und mit hämmernden Bässen und übersteuerten, klirrenden Höhen gegen seinen Kopf schlug.

Als er die Augen öffnete, waren die Leute um ihn herum wieder aufgestanden und klatschten ihren eigenen, beseelten Takt, während der Prediger in einem Nebenzimmer verschwand und die Kinder nach vorne gingen und sich im Chor versteckten wie in einer Baumgruppe. Die Frau vor Wilbur hob beide Arme, wodurch ihre zahllosen Armringe klimpernd zu den Ellbogen rutschten. Sie legte den Kopf in den Nacken, flatterte mit den Händen und trat von einem Fuß auf den anderen, ein bebender grüner Hügel, auf dessen Spitze Blumen wuchsen. Die Musik drehte sich in einer rasenden Schleife, einer endlosen Wiederholung, als probte das Orchester in sturem Wahnsinn die läppische Tonfolge einer Eröffnung, dann hob die Frau mit dem Turban das Mikrofon an die Lippen und sang.

Wilbur blieb sitzen. Auf die Gefahr hin, Leroy zu beleidigen, hätte er sich die Ohren zugestopft, wären Papiertaschentücher in seiner Jacke gewesen. Sein Kopf schien anzuschwellen, seine Gehörgänge fühlten sich wund an. Er malte sich ein Leben in Taubheit aus. Für einen Moment dachte er an den Kaugummi, der bestimmt unter den Sitzbänken klebte und sich zu Pfropfen formen ließe, während es den in Verzückung Schwankenden offenbar nicht laut genug sein konnte. Wilbur fragte sich, ob mit ihm etwas nicht stimmte, ob sein Trommelfell vielleicht so mickrig geraten war wie der Rest von ihm. Versunken im Schmerz, erwog er die Möglichkeit, Lärmempfindlichkeit habe etwas mit der Hautfarbe zu tun, verwarf diese absurde Theorie jedoch gleich wieder und sah sich verstohlen um, ob jemand seine Gedanken gelesen hatte. Elwood wippte vor und zurück, ein Schilfhalm in der Brandung der Musik. Jetzt wurde Wilbur klar, warum der alte Mann ihn nie beim ersten Mal verstand.

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