Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Das war vor neun Jahren. Ein fehlerhaftes Medikament. Meine Mutter hat von der Herstellerfirma viel Geld bekommen und sich diese Wohnung gekauft.«

Der Fahrstuhl kam, und sie stiegen ein.»Sie kümmert sich sehr gut um Ihren Vater«, sagte Nathalie, während sie nach oben fuhren. Dabei sah sie Wilbur zum ersten Mal richtig an.»Es ist nur… manchmal…«Sie wandte den Blick ab und machte eine hilflose Geste mit der Hand. Plötzlich sprach sie sehr schnell, als wolle sie so viel wie möglich loswerden, bevor sie in der elften Etage ankamen.»Manchmal kann sie sich kaum um sich selber kümmern. Und ich, ich kann nicht jeden Tag herkommen und nach ihr sehen. «Sie wischte sich mit dem Taschentuch über die Nase.»Ich habe ein eigenes Leben, eigene Probleme. «Sie sah Alice an.»Verstehen Sie?«fragte sie beinahe flehend, und Alice nickte.

Wilbur hörte kaum etwas von dem, was die Frau sagte. Er stand da, das Geräusch des Fahrstuhls in den Ohren und das Gefühl schwarzer Leere unter den Füßen, und versuchte sich vorzustellen, wie es sein werde, zum ersten Mal seinem Vater gegenüberzustehen. Er sah sein Gesicht im Spiegel, der an der Stirnseite der Kabine angebracht war, und erschrak über die fahle Maske aus Panik, die ihm entgegenstarrte. Als der Fahrstuhl anhielt, sackte sein wild hämmerndes Herz vom Hals in den Magen, wo es aufhörte zu schlagen. Seine Knie wurden weich, der Flur, durch den sie Nathalie folgten, war tausend Meter lang, Türen mit goldenen Zahlen flogen an ihm vorbei, obwohl er auf dem schwankenden Teppich nicht vorwärtszukommen schien. Fast hoffte er, das Ganze würde sich gleich als erneutes Missverständnis herausstellen, als weiterer schlechter Scherz, der verzweifelte Hilferuf einer vereinsamten Frau.

«Sie müssen entschuldigen, wenn es etwas unordentlich ist«, sagte Nathalie, als sie vor dem Apartment mit der Nummer 42 standen. Sie drehte den Schlüssel im Schloss, öffnete die Tür und betrat den kleinen, fast dunklen Eingangsbereich.»Bitte, kommen Sie rein«, sagte sie, nachdem sie Licht gemacht hatte.

Wilbur blieb auf der Schwelle stehen, die Beine schwer und taub. Koffein strömte durch seine Venen und pumpte warme Blitze in seinen Kopf, der Finsternis wollte. Alice war hinter ihm und berührte für einen Moment seine Schulter, dann gingen beide hinein. Nathalie legte den Schlüssel auf eine Kommode, über der ein gerahmtes Ölbild hing. Das Gemälde zeigte eine seltsam leere, in düsteres Licht getauchte Landschaft, durch die ein einsames schwarzes Pferd galoppierte.

«Mutter?«rief Nathalie. Sie zog die Regenjacke aus und hängte sie an eine bis auf einen Mantel und einen Schirm leere Garderobe.»Legen Sie doch ab«, sagte sie zu Wilbur und Alice.»Ich hole meine Mutter. «Damit verschwand sie in einem der Zimmer, in dem es dunkel und still war.

«Alles in Ordnung?«fragte Alice. Sie nahm die Strickmütze ab und kämmte sich mit den Fingern einer Hand das Haar.

Wilbur nickte. Ihm war zu warm, noch immer krümmten sich die Wände vor seinen Augen, und jeder Atemzug in dieser stickigen, nach Zigaretten und Essen riechenden Luft strengte ihn an. Nathalies Stimme drang aus dem Zimmer, dann eine zweite, tiefe und müde. Ein Gegenstand fiel zu Boden, die schlaftrunkene Stimme wurde lauter, erwachte zu empört nuschelndem Leben. Je leiser und eindringlicher Nathalie sprach, umso dröhnender wurde ihre Mutter. Plötzlich ging die Tür auf und eine Frau stürmte aus dem Zimmer, in das durch zwei große Fenster trübes Winterlicht fiel.

Verna Kerkowski war vierundfünfzig Jahre alt und so groß wie ihre Tochter, aber sie hatte einen fülligeren Körper und dauergewelltes blondes Haar. Sie trug enge schwarze Hosen und über einem hellblauen Pulli eine Jacke aus türkisfarbenem Stoff, alles zerknittert, als habe sie darin geschlafen.

«Was wollen Sie hier?«rief sie.»Das ist meine Wohnung!«

Nathalie kam aus dem Zimmer und fasste ihre Mutter am Arm.»Mutter, bitte, ich hab dir doch gesagt, wer das ist. «Sie versuchte erfolglos, Verna zurück in das Zimmer zu schieben.

«Ich will, dass Sie gehen!«Verna hob eine ringlose Hand und wies zur Tür. Sie war barfuß, ihre Zehennägel waren rot lackiert.

«Der Junge ist Wilbur Sandberg«, sagte Nathalie laut und griff nach der Hand ihrer Mutter,»Lennys Sohn.«

Wilbur wusste nicht, wie er sich dieser Frau gegenüber verhalten sollte. Soviel er mitbekommen hatte, war sie die Freundin seines Vaters und schien sich in den letzten zwei Jahren um ihn gekümmert zu haben, was immer das heißen mochte. Jedenfalls hielt er es für ratsam, ihr nicht zu nahe zu kommen, auch wenn ihre Tochter sie mit sanfter Gewalt festhielt.

«Lennard hat keinen Sohn«, sagte Verna bestimmt.»Und jetzt verlassen Sie meine Wohnung!«

«Wo ist er?«fragte Wilbur.

Nathalie deutete mit dem Kopf in den hinteren Teil der Wohnung.

«Er will niemanden sehen!«rief Verna und packte Wilbur am Arm.»Er schläft! Gehen Sie endlich!«

Wilbur machte sich los und ging mit Alice am Wohnzimmer und einem Badezimmer vorbei zu einer verschlossenen Tür.

«Geh hinein«, sagte Alice leise,»ich warte hier.«

Wilbur drehte den Türknauf, betrat das Halbdunkel des Raumes und schloss die Tür hinter sich. Verna fing erneut an zu keifen, dann klang es, als würde sie in ein anderes Zimmer gebracht. Als sich seine Augen an das diffuse Licht, das kaum durch die dicken Vorhänge drang, gewöhnt hatten, sah Wilbur eine Tür, an der ein Bademantel hing, einen Sessel, einen offenen Schrank, aus dem das Weiß eines Hemdes leuchtete, eine Kommode mit offenen Schubladen und ein Bett, in dem ein Mann lag. Wilbur atmete flach, roch kalten Zigarettenrauch und, ganz schwach, Schweiß und Urin. Auf einem Tisch neben dem Bett stand schmutziges Geschirr, am Boden lagen Kleidungsstücke, Handtücher, Pantoffeln, leere Papiertüten einer Bäckerei, mit seltsamen Zeichnungen vollgekritzelte Zettel, ein Bildband über Alaska, Zeitungen und billige Werbeprospekte.

Eine Weile stand Wilbur nur da und versuchte sich zu beruhigen und normal zu atmen. Von weit weg hörte er Frauenstimmen, aus den Straßen stieg Verkehrslärm zwischen den Häusern hoch. Schließlich trat er ein paar Schritte näher an das Bett heran und betrachtete den Schlafenden. Obwohl der magere Schädel, über dem sich fleckige, fein geriffelte Haut spannte und auf dem Strähnen gelben Haars lagen, keinerlei Ähnlichkeit mit dem Gesicht auf dem Passbild mehr hatte, erkannte Wilbur seinen Vater sofort.

Es war nicht die lange Kopfform, die ihn Lennard Sandberg erkennen ließ, auch nicht der Schwung der Nase oder der Lippen, nicht einmal das Muttermal. Es war überhaupt kein Wiedererkennen, keine Erinnerung an eine Fotografie, kein Abgleichen der Wirklichkeit mit den Bildern von früher. Es war ein Gefühl, das nichts mit Wissen zu tun hatte und doch jeden Zweifel ausschloss, und es war so überwältigend, so betäubend, dass Wilbur zu Boden sank und den Kopf auf das Fußende des Bettes legte, schluchzend und unsagbar erschöpft.

Irgendwann, neunzehn Jahre, neunzehn Sommer, Geburtstage, Weihnachten, hundertmal Drachensteigenlassen, Schlittschuhlaufen, Angeln, tausend Gutenachtgeschichten, sechstausendneunhundertdreiundzwanzig Tage, ein ganzes Kinderleben später griff Wilbur nach der Hand des Mannes, der ihn um all das betrogen hatte, und flüsterte:»Vater.«

Lennard Sandberg öffnete die Augen ein wenig und schloss sie wieder. Wilbur drückte seine Hand. Sein Vater schlug die Augen erneut auf, blinzelte ins Halbdunkel und bewegte den Kopf zur Seite. Er sah seinen Sohn an, und in seinem Blick lag kein Erschrecken, kein Erstaunen und kein Erkennen. Er öffnete den Mund, und ein leises Ächzen entwich seiner Kehle. Wilbur suchte nach etwas zu trinken, fand aber nichts und ging ins angrenzende Badezimmer, wo er das Zahnputzglas mit Wasser füllte. Er kniete sich neben das Bett und hielt seinem Vater das Glas an die Lippen.

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