Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Der Weltensammler: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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Sheikh Abdullah stand hinter einem Haufen von Kisten, Säcken und Wasserschläuchen. Der Diener von Salih Shakkar, dessen Hilfe just zu dieser Stunde benötigt wurde, war zum Basar gegangen, seinen eigenen Angelegenheiten zu frönen, und Salih murmelte nachtragend, wie wenig weise es sei, sich gütig und großzügig zu geben. Sie vertrieben sich die Zeit damit, das Schiff zu betrachten, das sie aufnehmen und nach Yanbu bringen sollte. Etwa fünfzig Tonnen schwer, schätzte Sheikh Abdullah, der Hauptmast erheblich größer als der Besanmast. Ohne daß ein Zeichen zum Aufbruch erfolgt wäre, bewegte sich auf einmal alles. Jeder eilte ans Wasser. Saad hatte eines der Boote fest am Bug gepackt, und der Bootsmann traute sich keine Widerworte, so als hielte ihn dieser gewaltige schwarze Mann am Kragen fest. Sie waren trotzdem nicht die ersten, die das Schiff erreichten. Es besaß nur ein kleines, erhöhtes Achterdeck, neben der einzigen Kabine, die schon von einem Dutzend Frauen und Kinder besetzt war. Sie drängten sich durch das Gewühl im Rumpf und kletterten auf das Achterdeck. Die Diener hievten die Truhen hinauf und blieben im Rumpf zurück. Oben war gerade genug Platz für die Herren. Innerhalb der nächsten Stunden kamen mehr Passagiere an Bord, als der Kapitän angekündigt hatte, mehr, als sein Boot fassen konnte.

Kaum hatte Sheikh Abdullah den Gedanken ausgesprochen, daß gewiß kein weiterer Reisender Platz finden würde, kam eine Gruppe Maghrebiner an Bord, große Männer mit schweren Gliedern, vorwurfsvollen Blicken und brüllenden Stimmen, und alle schwer bewaffnet. Sie trugen weder Kopfschutz noch Schuhwerk. Sie forderten Platz im Schiffsrumpf ein, von den Türken und Syrern, die sich dort schon eingerichtet hatten. Bald schlug jeder um sich und kratzte und biß, trampelte und trat gegen die anderen. Der Rumpf war ein Kessel, in dem die Wut einkochte.

Der Eigentümer des Bootes verkündete, er habe Verständnis für die mißliche Lage der Reisenden, daher biete er jedem von ihnen an, das Schiff gegen volle Erstattung der Anzahlung zu verlassen. Das war ein Angebot, das keiner annehmen wollte. Das nächste Boot wäre genauso voll, das übernächste auch. Als kurz darauf die Segel gehißt wurden, sprangen alle auf, als folgten sie einer stillschweigend abgesprochenen Choreographie. Sie rezitierten die erste Sure, die Fatihah, ihre Hände gen Himmel gerichtet, als wollten sie einen Segen auffangen, der vom Himmel auf das Schiff herabfiel. Nach dem Amen strichen sie den Segen über ihr Gesicht. Und ein alter Mann richtete seine Stimme zu einem weiteren Gebet auf. Mache uns untertan jedes Meer, das Deines ist auf Erden und im Himmel, in der Welt der Sinne und in der unsichtbaren Welt, das Meer dieses Lebens und das Meer des kommenden Lebens. Mache uns all das untertan, Du, in dessen Hand die Macht über alles liegt.

Der Kapitän navigierte, wie Sheikh Abdullah bald nach ihrem Aufbruch erkannte, einzig und allein, indem er die Küste nicht aus den Augen ließ. Es war ein langsames Abtasten. Vor Jahrhunderten wären sie um einiges schneller vorangekommen, dachte Sheikh Abdullah, der Kapitän wäre mit den nötigen Instrumenten ausgestattet gewesen, mit Kenntnis der Tiefen, er hätte seinen Steuermann Tag und Nacht anweisen können. Die Küste von Sinai war eine massive Wand, bemerkenswert einförmig, in den Tagen darauf gekrönt von den zinnenartigen Höhen des Jebel Serbal und den gerundeten Silhouetten des Jebel Musa, des Berges Sinai. Sie ankerten, bevor die Sonne hinter Afrika unterging. Zum Abendessen teilten sie sich eine Rolle Stutenhaut, getrocknete Aprikosenpaste, die immerhin leichter zu kauen war als die trockenen Biskuits, so hart, als seien sie von den Felsen am Ufer abgeschlagen.

Sie sprachen sich gerade ab, wer nachts über die Gruppe wachen sollte, als unten im Rumpf, nahe des Achterdecks, Unruhe aufkam. Helft ihm hoch, rief jemand. Wem? Dem alten Mann! Welchem alten Mann? Hier, hier ist er. Was soll er hier oben? Er ist ein Kass, er soll uns etwas erzählen. Saad lehnte sich nach vorne, packte einen gebrechlichen Alten unter den Achseln und hob ihn auf, als sei er aus Pergament. Der alte Mann setzte sich auf eine der Kisten und deutete nach unten. Mein Helfer. Bringt ihn auch hinauf. Saad streckte schon seine Arme aus, um auch den Begleiter des Erzählers heraufzuholen. Wozu brauchen Sie Hilfe? fragte Salih mißtrauisch. Soll ich das Geld etwa selber einsammeln? wies ihn der Alte entrüstet zurecht. Er sammelt Geld? Er soll unten sammeln, rief Salih aus. Bei so vielen Pilgern wird er reichlich Belohnung finden. Und Saad ließ den Helfer wieder fallen. Als der Alte zu erzählen begann, waren alle, die ihn sehen konnten, erstaunt über seine kräftige Stimme. Er sprach ein kurzes Gebet, während dessen sich das Schweigen wie schwarze Tinte von dem Achterdeck aus über das ganze Schiff ausbreitete.

Oh Bewahrer der Seelen in diesem Rumpf, oh Beschützer des Rumpfes in dieser unergründlichen See, behüte dieses Boot, das Silk al-Zahab heißt. Sagt, was wißt ihr über die Zeit? Sagt, was wißt ihr über das Alter? Zu Beginn unserer Zeit gab es schon all die Berge und Buchten, die wir gestern und heute und morgen sehen. Es gab das Steilufer, das Riff, die Sandbänke, die Klippen, es gab das Gold, das Blau und den Purpur, in den sich der erste der Könige gekleidet hat und mit dem das Paradies ausgelegt sein wird. Es gab Menschen, die Recht suchten, und Menschen, die Unrecht taten. Es gab ehrenhafte Führer und sündige Tyrannen. Es gab Musa, und es gab den Pharao. Ihr kennt alle die Geschichte von der Flucht von Musa und seinem Volk, von der Verfolgung durch die Armee des Pharaos, von dem Meer, das sich vor den Wahren teilte und über den Falschen zusammenschlug. Aber wißt ihr, daß sich die Geschichte hier abgespielt hat? Zwischen dem Berg auf dieser Seite und der Wüste auf jener Seite. In diesem Wasser, neben und unter unserem Schiff, hier, wo wir eine lange Nacht verbringen werden. Hier ist die Armee des Pharaos ertrunken in den Höllenfluten. Eine gewaltige Armee, hunderttausend Mann stark, mächtiger als die Armee des Kalifen. Kein einziger Soldat unter ihnen hat das andere Ufer erreicht, kein einziger unter ihnen ist je heimgekehrt. Sie alle wurden vom Meer gefangengenommen, und sie haben sich nie mehr befreien können. Wenn wir tief genug hinabblicken könnten, wir würden auf dem Grund die hunderttausend Krieger sehen. Sie marschieren, immer weiter, bis zum Ende unserer Zeit, Krieger in schwerem Harnisch, die mit jedem Schritt im Sand versinken. Sie müssen von einem Ufer zum anderen marschieren. Sie werden von den Aalen, die in der Strömung schwingen, verspottet. Sie sind verflucht, sie können nicht ankommen und nicht heimkehren. Deswegen sind die Strömungen in diesen Buchten so gefährlich. Deswegen sind die Tiefen in diesem Gewässer so unruhig. Deswegen hört der Wind zwischen diesen zwei Ufern nie auf, seine schwarzen Flügel zu schlagen. Fürchtet euch nicht. Denn Gott, der tun und lassen kann, wie es ihm beliebt, wahrlich, er ist der beste aller Hüter, der beste aller Helfer, er hat uns jemanden geschickt, der auf alle Reisenden und auf alle Seemänner in diesen gefährlichen Gewässern aufpaßt. Es ist der heilige Abu Zulaymah, ihr wißt alle von ihm. Aber wißt ihr auch, daß er in einer der Höhlen des Berges hinter mir sitzt? Dort wird für ihn gesorgt, zur Belohnung für seine guten Taten wird ihm Kaffee serviert, nicht irgendein Kaffee, sondern Kaffee aus den heiligen Stätten, leuchtendgrüne Vögel tragen in ihren Schnäbeln Bohnen aus Mekka zu ihm, Zucker aus Medina, und im Flug zwischen den beiden heiligen Städten und seiner Höhle dort in der felsigen Wand hinter mir schreiben diese Vögel den gesamten Glorreichen Koran in den Himmel, und der Kaffee wird ihm zubereitet von den willigen Händen von Engeln, die sich an nichts mehr erfreuen, als wenn Abu Zulaymah sie um eine weitere Tasse bittet. Deswegen vergeßt nicht, heute nacht auch ein Gebet an Abu Zulaymah zu richten, damit wir weiterhin auf Erden wandeln können und nicht auf dem sandigen Grund dieses düsteren Meeres. Es gibt weder Macht noch Kraft außer bei Gott, dem Erhabenen, dem Allmächtigen.

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