Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Der Weltensammler: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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GOUVERNEUR: Wenn jeder, der gelegentlich trinkt, von dem wahren Glauben ausgeschlossen wird, dann dürfte die Gemeinschaft der Gläubigen sehr klein werden.

KADI: Lautet so heutzutage die offizielle Position des Kalifats? Sultan Abdulmecid, so ist zu hören, liebt das rote Gift aus Frankreich.

GOUVERNEUR: Ich spreche von den Tatsachen. Selbst hier in der Gesegneten Stadt, habe ich mir sagen lassen, wird Raki zum Verkauf angeboten.

SHARIF: Wie sollen wir das verhindern? Die Strafen …

KADI: … werden nicht konsequent durchgesetzt.

HADJI WALI Ja, es stimmt, ich habe ihm davon abgeraten, sich als Perser auszugeben, überall würde ihm Verachtung entgegenschlagen, und im Hijaz würden sie ihn vielleicht verprügeln oder gar töten. Er hat meinen Rat sehr bereitwillig befolgt, gewiß, aber folgt daraus, daß er nicht jener war, der er vorgab zu sein? Obwohl, es wurde mir eigentlich nie klar, was zu sein er vorgab. Er hüllte sich in Unklarheit. Er sprach in so vielen Zungen. Aber mir konnte er nichts vormachen. Ich wußte natürlich, daß er ein Abgefallener war. Nein, nicht wie Sie sagen, das kann ich nicht glauben. Er hat etwas ganz anderes verheimlicht. Die ganze Zeit tat er so, als würde er der Shafi-Schule angehören. Aber das stimmte nicht. Sehen Sie, ich habe begriffen, daß er Taqiyya praktiziert, so wie seine Tradition es ihn gelehrt hat. Sie wissen, die Shia halten es für ihr gutes Recht, ihren wahren Glauben wenn nötig, wenn überlebensnotwendig, zu verbergen. Das ist der Boden der Wahrheit. Er war ein Shia. Mit Sicherheit war er auch ein Sufi. Bei allem anderen bin ich mir nicht so sicher.

SHARIF: Ein Sufi, da haben wir es. Wir wissen doch, daß die Sufis den Wein besingen.

GOUVERNEUR: Als Bildnis nur, als Bildnis. Das bedeutet doch nicht, daß sie den Sünden zusprechen.

KADI: Wieso wählen sie ein falsches Bildnis aus? Lassen wir das — was spielt es schon für eine Rolle, daß er getrunken hat, wenn er Shia war. Verdammnis kann nicht verdoppelt werden.

SHARIF: Wenn er Shia war, und diese Tatsache nicht nur seinen Mitreisenden, sondern auch seinen Lesern verheimlicht, dann hat er die Hadj immerhin als Moslem begangen und nicht, wie wir befürchtet haben, als Frevler.

GOUVERNEUR: Das soll er selber mit Gott ausmachen. Die wichtigere Frage bleibt: Hat er spioniert? Angesichts dieser Tatsachen, wer weiß, vielleicht stimmt Ihre Vermutung, vielleicht hat er auch seinen Vorgesetzten falsche Angaben geliefert?

KADI: Halten wir nun den Shia zugute, daß sie eingefleischte Lügner sind?

GOUVERNEUR: Das könnte uns zum Vorteil gereicht haben.

SHARIF: Auch sie lieben die heiligen Stätten, zweifellos.

KADI: Sie lieben die heiligen Stätten so sehr, sie wollen sie unter ihre Kontrolle bringen.

GOUVERNEUR: Wir müssen tiefer graben. Dieser Richard Burton ist ein Meister der Geheimhaltung, und das beunruhigt mich. Solche Menschen verbergen ihre Anliegen vor ihren Allernächsten. Vor sich selbst sogar. War er doch ein Derwisch? Einer von jenen, die einem verwirrten Weg folgen. War er diesem Weg gar treu? An einer Stelle seines Berichts schreibt er, ich habe es mir ungefähr gemerkt: Und nun muß ich schweigen, denn der Pfad des Derwisch darf nicht von profanen Augen betreten werden. Sagt er die Wahrheit, an dieser Stelle? Oder hat er diesen Satz nur hingeschrieben, um sich interessant zu machen? Die Menschen gieren nach dem Wissen, das ihnen verborgen bleibt. Überlegen Sie: Immerhin verweigert er offen seinen Landsleuten Auskunft, und wie wir wissen, sind die Briten so süchtig nach Aufklärung wie die Jemeniten nach Khat. Er führt seine eigenen Landsleute an der Nase herum. Also betreibt er doch Taqiyya!

KADI: Er scheint uns alle an der Nase herumzuführen.

SHARIF: Gott weiß es besser.

Am nächsten Tag kann er seiner eigenen Erinnerung nicht glauben. Wie hat er so etwas tun können? Welcher Teufel hat ihn geritten? Er ist ein komplexes Pack: Mensch und Dämon, er trägt einen kolossalen Saboteur in sich, einen Hohen Gesandten des Teufels, der ihm immer wieder etwas zwischen die Beine wirft, kaum hat er drei erfolgreiche Schritte vollbracht. Keiner wird Mitte Dreißig, ohne schon des öfteren von sich selbst enttäuscht worden zu sein. Wieso das Mißtrauen der anderen abwarten, wenn er sich selber entlarven kann. Wie erbärmlich, und doch, fast ist er stolz darauf. Er hat sich zu sicher gefühlt, ohne Angst, und die Angst hätte ihm den Ratschlag erteilt, einen weiten Bogen um den Teufel zu machen. Der in ihm steckt. Das ist schwierig. Nun, am nächsten Morgen, in einem Zimmer, das aus allen Richtungen von einer tobenden Stadt belagert schien, spürt er die Angst nahen wie den Schmerz einer dauerhaften Verletzung. Angst vor seinem eigenen unkontrollierten, unabsehbaren Verhalten. In Kairo mag manches durchgehen, aber in Mekka würde er mit einem Schlag alles verlieren. Mache es dir bequem, Angst, du bist mir ein willkommener Begleiter. Hadji Wali hatte recht: Vernünftiger ist es, die Stadt so bald wie möglich zu verlassen. Der gefallene Arzt wird dem ganzen Viertel reichlich Unterhaltung bieten.

Es dauerte einen langen Tag in der Wüste, bis er der Stadt entkommen war und der beschämenden Erinnerung. Den Horizont, dem er viele Stunden entgegenritt, wähnte er voller Verheißung, seine Sinne von Luft und Bewegung angeregt, geschärft wie ein Messer. Die Wüste war versehrtes Terrain, eine rauhe Ruine, die Erhebungen zerfurcht wie Walnußschalen, doch sie beflügelte Sheikh Abdullah, der sich am nächtlichen Lager lebendiger fühlte als in der Früh, im Innenhof der Karawanserei noch, neben einigen anderen Pilgern, die ihre Dromedare in die Gasse des Aufbruchs trieben. Hadji Wali und Sheikh Mohammed hatten ihn zum Stadttor begleitet, mit einer verbindlichen Geste des Abschieds, die ihn für eine Weile bedauern ließ, sie verlassen zu müssen. Sie baten ihn nur um ein Gebet am Grabe des Propheten, sie überschütteten den Freund, den Schüler, mit Segenswünschen. Er konnte sich an der kargen Landschaft nicht satt sehen, an dem blauschwarzen Gestein, das seine Farbe änderte, wenn sie näher kamen. In den Schluchten schien es ihm, als blicke er in die Eingeweide der Felsen, die Strähnen, die Lagen, die Knoten; ein Wachsen, das kein Mensch beobachten kann. Die Erde war nackt in der Wüste, der Himmel durchsichtig. Er genoß es, seinen eigenen Körper zu spüren, in der Steifheit der Muskeln, in den Schmerzen, die der Gewöhnung vorausgingen. Sie überquerten einige Wadis, hellsandige Flußläufe, breit wie die Sturmfluten, die sie mit einem Schlag ertränkten, öde bis auf die vertrockneten Erinnerungen. Nur drei Tage war Suez entfernt, aber diese drei Tage würden, das spürte Sheikh Abdullah am Abend, seinen Lebensgeist wiedererwecken. Schon jetzt fühlte er sich befreit. Die Anstrengungen waren willkommen, ebenso die Gefahren, die auf dieser Strecke kaum drohten, die ihn aber gewiß in der Wüste des Hijaz erwarteten. Kairo hatte ihm zugesetzt. Endlich konnte er sich dieses heuchlerischen Arztgehabes enthäuten, er konnte wieder der Typ von Mann sein, den er bewunderte: aufrichtig, großzügig, zielstrebig. Er blickte sich um, beobachtete die selbstverständliche Gastfreundschaft an jedem Lagerfeuer. Die Zivilisation war zurückgeblieben, sie traute sich nicht durch die Stadttore; nach einigen Tagen würde die starre Höflichkeit, das bornierte Verhalten abfallen. Wenn es nicht so unvorstellbar gewesen wäre, er würde auf den Hügel steigen, an dessen Fuß sie kampierten, und seine Euphorie in die Welt rufen, in Erwartung eines Echos, einer Bestätigung. Statt dessen trank er einen starken Kaffee. Weitere Stimulanz war unnötig. Allein der Gedanke an Alkohol war widerlich. Ob es dem albanischen Bashibazuk ähnlich erging, wenn er an seinen Posten im Hijaz zurückkehrte? Sein Appetit war gewachsen, er verschlang ein Essen, das ihm gestern noch ungenießbar erschienen wäre. Dann legte er sich in den Sand, das beste aller Betten, von einer Luft umgeben, die ihn gesunden lassen würde. Er hielt die Augen offen, bis das letzte künstliche Licht des Lagers mit einem Schauder verschwand und die Nacht die Erde in ihren Mund nahm.

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