Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
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- Издательство:DTV
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- Год:2007
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Am nächsten Morgen, er hatte gerade aufgesattelt, lief ein junger Mann herbei, ergriff das Halfter des Dromedars und begrüßte ihn eifrig. Erkennen Sie mich nicht wieder? Dieser aufdringliche Kerl, der sich ihm in Kairo, auf dem Markt, aufgezwungen hatte. Er sucht starke Schultern, die ihn nach Mekka tragen, hatte ihn seinerzeit Hadji Wali gewarnt, der jede Verschlagenheit so sicher aufspürte wie ein Falke seine Beute. Gleich wird er dir erklären, wie nützlich er dir in seiner Heimatstadt sein kann. Ich kenne Mekka wie mein eigenes Haus, hatte der junge Mann im nächsten Augenblick behauptet. Wie damals schwankte sein Gesichtsausdruck zwischen Unverfrorenheit und Schmeichelei, wie eine schlecht justierte Schaukel. Ja, ich bin es, Mohammed al-Basyuni; betrachten Sie unser neuerliches Zusammentreffen als Segen. Die Vorsehung, murmelte Sheikh Abdullah, steht auf deiner Seite. Und lauter sagte er: Was führt dich hierher? Wie können Sie so etwas fragen, Sheikh. Ich bin doch auf der Heimreise von Istanbul. Wohin? Ach, Sheikh, Sie haben ja alles vergessen. Nach Mekka der Wohlgefälligen, Gott möge sie erhöhen. Ich habe viel von Ihnen gehört, Sie haben einen reichen Ruf. Seit gestern abend beobachte ich Sie, mit Wohlgefallen, so ist es gefügt, daß ich Sie auf Ihrer Hadj begleite, ich kann Ihnen nützlich sein, nicht zuletzt in Mekka, der Mutter aller Städte, dort kenne ich jeden Stein. Und die Menschen? Die kenne ich noch besser als die Steine. Bist du nicht etwas jung für solch ein umfassendes Wissen? fragte der Sheikh. Der bartlose junge Mann vor ihm, das knochige Gesicht bei ungünstigem Licht einem Totenschädel gleich, zeigte keine Verunsicherung. Ich bin viel gereist. Und ich bin wachsam, wenn ich reise. Ich kenne den Wert des Menschen. Sheikh Abdullah wunderte sich über die Beharrlichkeit dieses Mannes. Er entstammte offensichtlich einer begüterten Familie. Sein Selbstbewußtsein ließ darauf schließen, daß er behütet aufgewachsen war. Der Mensch denkt, sagte der Sheikh bedächtig, und Gott lenkt. Wahrlich, der Wunder sind viele. Ruhm und Ehre für jene, deren Wissen sie alle umfaßt. Wenn du nun mein Dromedar loslassen würdest, ungern wäre ich der letzte in der Karawane. Wir werden uns heute abend gewiß wiedersehen, Sheikh. Wie die anderen vor ihm, ritt er wenig später einen Saum von Palmen entlang, der sich wie eine triumphale Allee ins Nichts erstreckte. Am nächsten Abend würden sie Suez erreichen, das Meer. Dort, spürte der Sheikh, würde die Hadj wirklich beginnen.
Im Monat von Rabi al-Awwal des Jahres 1273
Möge Gott uns seine Gunst und Gnade erfahren lassen
MOHAMMED: Ich hatte ihn von Anfang im Verdacht. Wer so viel herumgekommen ist wie ich, der riecht einen Hochstapler gegen den Wind. Sie müssen wissen, ich kenne Istanbul, ich war in Basra, ich bin bis nach Indien gereist, und dieser Mann behauptete, aus Indien zu stammen. Etwas an ihm hat mich sofort stutzig gemacht.
GOUVERNEUR: Was denn? Etwas genauer bitte!
MOHAMMED: Nichts Bestimmtes, ein Gefühl, eine Vermutung. Er war irgendwie anders, er beobachtete alles, unauffällig, aber mir ist es aufgefallen, er sprach stets langsam, vorsichtig. Wie ein weiser Mann, so ist es manchen der anderen vorgekommen, aber ich dachte mir, der gibt teuflisch acht, ja nichts Falsches zu sagen.
KADI: Basiert dein Verdacht nur auf solchen Mutmaßungen?
MOHAMMED: Das war doch nicht aus der Luft gegriffen. Sie werden sehen, wie recht ich hatte.
SHARIF: Zur Klärung: Der Name deines Vaters deutet darauf hin, daß deine Familie nicht aus Mekka stammt?
MOHAMMED: Wir stammen aus Ägypten, aber wir sind schon lange hier, einige Generationen, wir sind richtige Mekkaner.
KADI: Etwas mehr Bescheidenheit, junger Mann. Die Familie des Sharifs ist in dieser Stadt seit den Tagen von Qusayr angesiedelt. Einige Generationen, die zählen fast nichts.
GOUVERNEUR: Lassen wir ihn weitererzählen, bitte.
MOHAMMED: Beim ersten gemeinsamen Gebet habe ich mich genau hinter ihn gestellt. Um ihn besser beobachten zu können. Ich weiß, die Bekehrten, die machen noch Jahre später Fehler. Wenn er uns etwas vormachte, ich würde es an seinem Gebet merken.
GOUVERNEUR: Und?
MOHAMMED: Nein, nichts, leider nicht. Er muß gut gelernt haben. Das ist doch möglich, oder?
KADI: Was soll möglich sein?
MOHAMMED: Das Gebet in allen Einzelheiten zu lernen und es blindlings vorzuführen.
KADI: Es gibt viele Arten, sich in Gefahr zu begeben. Das Gebet zu mißbrauchen, ist eine davon.
MOHAMMED: Ich habe keines meiner Gebete ausgelassen, und mir ist ganz sicher auch kein Fehler dabei unterlaufen. Ist es etwa nicht meine Pflicht, Frevler und Heuchler zu entlarven, wenn ich ihnen begegne?
GOUVERNEUR: Du hast gut daran getan. Aber nun mußt du uns etwas mehr berichten. Bislang hast du uns nicht gerade überzeugen können, daß du Sheikh Abdullah als Frevler und Heuchler entlarven konntest.
MOHAMMED: Wieso befragen Sie mich dann? Würden Sie Ihre wertvolle Zeit sonst verschwenden? Nein! Sie wissen, so gut wie ich, daß er falsch ist. Aber er war gerissen, gerissen, wie die Inder nun mal sind. In Suez, wir waren viele in einem Zimmer, schrecklich eng war es, alle waren schlechtgelaunt, weil wir viele Tage auf das Boot warten mußten, er aber, er hat die Zeit gut genutzt. Er hat den anderen großzügig Geld geliehen. Sie waren nämlich Geizhälse, knorziger geht es gar nicht. Kaum hatten sie einige Münzen von ihm erhalten, wurden sie ganz zärtlich und herzlich. Sie lobten ihn über den Klee. Sie schenkten ihm Süßigkeiten. Sie haben ihm schöne Worte gemacht, selbst wenn er nicht im Zimmer war, umschmeichelten sie ihn. Dieser Sheikh Abdullah, was für ein großer Mensch, was für ein wunderbarer Mann. Sie haben sich sogar gestritten, wer von ihnen ihn in Medina beherbergen durfte.
KADI: Und du, hast du kein Geld von ihm geschenkt bekommen?
MOHAMMED: Wenig, einige Piaster nur, wie hätte es ausgesehen, wenn ich mich als einziger seiner Großmut verweigert hätte? Das hätte doch sein Mißtrauen geweckt! Aber ich habe mich davon nicht einlullen lassen. Darlehen hin oder her, ich habe die Augen offengehalten. Eines Abends, da finde ich in seiner Truhe, er hatte vergessen, sie abzuschließen, ein Instrument. Ein Gerät, das kein Derwisch aus Indien mit sich herumträgt, das wußte ich genau. Es war ein seltsames Teil, das ich noch nie gesehen hatte. Irgendein Teufelszeug. Ich habe jemanden gefragt, der es wissen mußte.
GOUVERNEUR: Was war es?
MOHAMMED: Ein Sextant.
KADI: Was mag das sein?
MOHAMMED: Ein sehr kompliziertes Gerät, damit werden die Sterne vermessen. Auf einem Schiff soll es nützlich sein, aber der Sheikh war kein Steuermann, sondern ein heiliger Mann — angeblich. Ich habe gewartet, bis er das Zimmer verließ, dann habe ich den anderen gesagt, daß Sheikh Abdullah ein Ungläubiger ist.
GOUVERNEUR: Davon wissen wir nichts.
MOHAMMED: Die anderen haben mir nicht geglaubt. Ich habe nur einen Fehler begangen, ich hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, daß sie sich der offenkundigen Wahrheit verschließen würden, daß er ein Ungläubiger war. Ich hatte erwartet, daß wir gemeinsam beraten würden, wie wir gegen ihn vorgehen. Statt dessen haben sie mich angegriffen. Lauter erbärmliche Opportunisten.
In Suez hält man sich nur aus Notwendigkeit auf. Es scheint Sheikh Abdullah, als schlage die Zivilisation zurück in diesem aus allen Gassen und Katen platzenden Dorf, das Tausende von Pilgern unterzubringen hat. Nichts ist schlimmer als halbfertige Besiedlung. Und wo könnte es unbequemer sein, als in dieser Herberge, die keinen Komfort bietet außer einem Dach über dem Kopf. Da es nicht regnet, ist dieses von geringem Nutzen. Es wäre besser, in der Gosse zu übernachten, als zwischen diesen schmutzgereiften Wänden. Auf einem Boden voller Ritzen, in dem sich Kakerlaken, Spinnen, Ameisen und anderes Gekriech eingenistet haben. Einfache Herbergen ist er aus der Kindheit gewohnt. Wenn sie wieder einmal umziehen mußten, weil sein Vater es nicht aushielt in einem italienischen Städtchen oder einem französischen Kurort. Aber nirgendwo ist ihm eine solche Widerwärtigkeit aufgezwungen worden. Am unerträglichsten sind die Geräusche: die turtelnden Tauben im offenen Schrank, vor lauter Liebesmühe stockheiser und kratzbürstig, die gewaltigen Katzen, die durch den Dachstuhl jagen und vor unerschöpflicher Geilheit jaulen. Selbst herumstreunende Ziegen und Maulesel kommen herein. Erst wenn die Viecher einer der Gestalten auf dem Boden zu nahe treten und einen Schlag versetzt bekommen, ziehen sie sich widerwillig zurück. Zu allem Überfluß summen die Moskitos ein allnächtliches Stabat mater über den ausgestreckten Leibern. Über seinem herben Halbschlaf.
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