Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
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- Издательство:DTV
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- Год:2007
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Die Zimmer mußten mit anderen Reisenden geteilt werden. Am ersten Tag stellten sie sich vor und beäugten einander mißtrauisch. Hamid al-Samman, ein sehr breiter Schnurrbart, eine leise Stimme, die es gewohnt war, daß man ihr zuhörte; Omar Effendi, ein rundliches Gesicht und ein ausgemergelter Körper; Saad, nur Saad, der dunkelste Mann, den Sheikh Abdullah je gesehen hat; Salih Shakkar, ungewöhnlich hellhäutig und affektiert. Am zweiten Tag verrauchten sie die Zeit und lernten sich kennen. Die Männer stammten aus Medina, abgesehen von Salih Shakkar, der in Mekka und Istanbul beheimatet war, den zwei Metropolen der Welt, wie es sich für einen Großbürger ziemte. Sheikh Abdullah war als einziger unter ihnen auf Hadj. Omar Effendi war von zu Hause geflohen, als sein Vater ihn verheiraten wollte, obwohl er nie einen Hehl daraus gemacht hatte, wie sehr er die Frauen verachtete. Er hatte sich bis nach Kairo durchgeschlagen und sich dort an der Al-Azhar-Universität als Bettelstudent eingeschrieben. Die anderen waren allesamt Händler, sie kannten die Welt und beurteilten ihr Gegenüber nach dem, was er von ihr zu berichten wußte. Saad war weit gereist, bis nach Rußland, Gibraltar und Bagdad. Salih kannte Stambul wie seinen eigenen Hinterhof. Hamid war die Levante vertraut, er konnte in jedem Hafen eine Karawanserei empfehlen.
Am dritten Tag öffneten sie ihre Kisten und gaben ihre Wertsachen zur Begutachtung frei. Manchmal vernarrte sich der junge Mohammed in eine Kostbarkeit und ließ sie durch seine Finger gleiten, bis er laut zur Rückgabe aufgefordert werden mußte, was keinen mehr ärgerte als Hamid, der bevorzugt auf seiner Kiste saß, vollgepackt mit Geschenken für die Tochter seines Onkels väterlicherseits, mit anderen Worten für seine Ehefrau. Jenseits der großen Kiste war Hamid die reine Armseligkeit — seine Füße kamen ohne Schuhwerk aus, sein einziges Gewand war ein verdreckter Kasack, dessen ursprünglich ockerbraune Farbe nur zu erkennen war, wenn der Kragen umgestülpt wurde. Um keine sauberen Kleidungsstücke auspacken zu müssen, ließ er die Gebete ausfallen. Seine Augenbrauen wellten sich, wenn die Rede auf Alkohol kam, seine Mundwinkel verrieten jedoch eine geheime Vorliebe. Er rauchte bevorzugt den Tabak der anderen; in seinen Taschen klimperten drei Piaster, und er schien sich sogar vorstellen zu können, sie auszugeben. Omar Effendi hingegen war völlig mittellos, obwohl er der Enkel des Mufti von Medina und der Sohn eines Offiziers war, der den Begleitschutz der Karawane nach Mekka befehligt hatte. Er glich seine vorübergehende Armut mit einem festen Guthaben an Vorurteilen und Abneigungen aus, leise und gesetzt vorgetragen, als seien sie wohlbedacht und gerecht bemessen. Saad, der nicht von seiner Seite wich, erwies sich als ehemaliger Sklave, Diener, Befehlsempfänger und jetziger Geschäftspartner seines Vaters. Er war von ihm mit der Aufgabe betraut worden, den flüchtigen Sohn heimzuholen, und er verfügte über ausreichende Mittel, seinen Schutzbefohlenen zu versorgen. Für seine eigenen Bedürfnisse verfuhr er streng nach dem Prinzip: Sei großzügig beim Leihen, knauserig beim Zurückzahlen. Es war sein erklärtes Ziel, kostenlos zu reisen, und er kam seinem Ideal beachtlich nahe. Wegen seiner dunklen Hautfarbe wurde er Al-Dschinni, der Dämon, genannt. Gekleidet in ein einfaches Baumwollhemd, lag er meistens ausgestreckt auf seinen zwei Kisten, die vor allem edle Stoffe enthielten, für sich und seine drei Frauen in Medina. Neben ihm hatte der zierliche Salih sein Lager bereitet. Er nutzte es ausgiebig, denn er mißtraute jeglicher körperlicher Betätigung. Im Liegen war seine Würde gewahrt. Als halber Türke richtete er sich nach der Mode in Istanbul, ob er sich in Suez, Yanbu oder irgendeinem anderen staubigen Loch des Kalifats befand. Wenn er sprach, dann nur von sich selbst, so als sei er ein Vorbild für alle anderen, die ihm in Herkunft, Geschmack, Bildung und nicht zu vergessen Hautfarbe — seiner ungewöhnlich hellen Haut sprach er fast magische Kräfte zu — unterlegen waren. Wie auch in Gier und Geiz. Bevor er seine Hand ausstreckte, sprach er: Der Großzügige ist Gottes Freund, und mag er ansonsten noch so ein Sünder sein. Und wenn ihm keine Gabe zuteil wurde, bemerkte er: Der Geizhals ist Gottes Feind, und mag er ansonsten der reinste Heilige sein.
Im Monat von Rabi al-Akhir des Jahres 1273
Möge Gott uns seine Gunst und Gnade erfahren lassen
OMAR: Dieser verzogene Wechselbalg. Die Überheblichkeit Mekkas wucherte in seinem Herzen. Hat sich aufgeplustert, hat großspurig erklärt, er, Mohammed al-Basyuni, habe überwältigende Beweise, daß Sheikh Abdullah ein Betrüger sei. Schlimmer noch: ein Ungläubiger. Wir waren bestürzt. Was für Beweise? fragten wir ihn. Er zeigte uns ein Gerät, aus Metall, das er aus der Kiste des Sheikhs entwendet hatte. Mit diesem Gerät werden Entfernungen gemessen. Wozu braucht ein Derwisch so ein Gerät? Wir schwiegen, wir dachten nach. Ich hoffe, daß alle so gründlich nachgedacht haben, wie ich es tat. Mir wurde klar, wie haltlos, wie unverschämt die Anschuldigungen dieses Halbwüchsigen waren. Sheikh Abdullah war ein Mann, der Respekt gebot und Respekt erhielt. Obwohl wir ihn erst seit einigen Tagen kannten, hatten wir seine Güte schon kennenlernen dürfen.
GOUVERNEUR: Würdest du sagen, daß er ein großzügiger Mann war?
OMAR: Oh ja, gewiß.
SHARIF: Haben Sie von seiner Großzügigkeit profitiert?
OMAR: Ach, die ganze Welt gewinnt, wenn ein Mensch sich großmütig zeigt.
GOUVERNEUR: Die Welt interessiert uns nicht, in diesem Fall, sondern Omar Effendi und seine Beziehung zu diesem Sheikh Abdullah. Also, was hat er dir gegeben?
OMAR: Gegeben? Nein, nur ein Darlehen, das mein Vater ihm in Medina zurückgezahlt hat. Glauben Sie etwa, unser Respekt habe daher gerührt? Er war ein gelehrter Mann, das hat ihn für uns kostbar gemacht. Ich weiß nicht, ob er ein Alim war, aber er war in vielem kundig. Erst kurz vor diesem Vorfall hatte er mir einen seiner Briefe an seinen Lehrer in Kairo gezeigt, damit ich ihn korrigiere, ein gelehrtes Schreiben, in dem er um Rat hinsichtlich einiger schwieriger Fragen des Glaubens bat, Fragen, die nur demjenigen einfallen, der eine höhere Ebene des Glaubens erreicht hat. Ich habe in Al-Azhar gelernt, und manches davon war selbst mir nicht bekannt.
KADI: Ein Semester in Al-Azhar macht noch keinen Alim.
OMAR: Was ich weiß, was ich damals wußte, das reicht aus, um ohne jeden Zweifel zu behaupten, daß Sheikh Abdullah nicht nur ein wahrhaft Gläubiger war, sondern auch ein sehr gelehrter und ehrenwerter Moslem. Das läßt sich von diesem Mohammed nicht behaupten. Fragen Sie Sheikh Hamid al-Samman, mit dem sollten Sie unbedingt sprechen, ein hochgeachteter Bürger Medinas. Fragen Sie ihn, seine Empörung kannte keine Grenzen.
HAMID: Mohammed? Der junge Mohammed, ja, wie könnte ich ihn vergessen. Ein von Natur aus gehässiger Mensch. Trotz seiner Jugend. Alleweil suchte er das Schlechte im Menschen. Er war wie das Kamel, das den Buckel des Dromedars bekrittelt. Wir alle wußten, wie bewandert Sheikh Abdullah war — ein Mann des gründlichen Wissens. Wieso sollte er nicht ein Gerät besitzen, das uns nicht bekannt war? Der Vorwurf war lachhaft, ich habe keinen Augenblick daran geglaubt. Das Licht des Islam scheint in diesem Menschen, sagte ich. Das ist für jeden deutlich zu spüren, der das Licht wahrnehmen kann. Leider hat dies nicht ausgereicht, den jungen Mohammed zum Schweigen zu bringen — er war bissig wie ein Kojote. Er besaß die Frechheit, mir gegenüber zu verkünden, wer die Gebete nicht einhalte, der sei kaum in der Lage, das Licht des Glaubens zu erkennen. Das war zuviel, ich hätte meine Hand gegen ihn erhoben, wenn die anderen mich nicht zurückgehalten hätten.
Warten, wie in einer Ewigkeit der Qual. Die Abfahrt war für den frühen Vormittag angekündigt worden — zu Mittag stach die Sonne alle offenen Augen aus. Die gehievten, die geschleppten, die gezogenen, die mit Flüchen überladenen Kisten besetzten den Strand, bildeten kleine Wehrketten, hinter denen sich die Reisenden verschanzten, die sich bis zum heiseren Ende jeder Zahlungsaufforderung verweigern würden. Was die Krämer von Suez nur allzu genau wußten, weswegen sie zahlreich angetreten waren und sich zielstrebig Wege durch die Menge bahnten, begleitet von Sklaven und Dienern, die einschüchternd bewaffnet waren. Die Krämer hielten vor den Reisenden, die ihnen noch etwas schuldeten für die Waren, die sie schon eingepackt und verschnürt hatten, während in ihrem Streitschatten Diebe auf die Gelegenheit lauerten, sich unbeaufsichtigtes Gut anzueignen.
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