Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
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- Издательство:DTV
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- Год:2007
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Es war nicht möglich, Naukaram weiterhin zu beherbergen. Burtons Eltern hatten sich an die gute Küche von Sabbatino gewöhnt, Naukaram hingegen war überflüssig. Burton zahlte ihm genug Geld für die Überfahrt, ausreichend, um sich in Baroda ein kleines Häuschen zu kaufen. Und er hätte ihm einen hervorragenden Referenzbrief ausgestellt, wenn dieser unverschämte Kerl nicht darauf bestanden hätte, daß alles, was geschehen war, die Schuld seines Herrn gewesen sei. Wieso haben Sie mir nicht … Er herrschte ihn an, er solle das Maul halten. Das war das Problem mit diesen Menschen. Sie konnten keine persönliche Verantwortung übernehmen. Verärgert bestätigte Burton in einem knappen Schreiben, daß Ramji Naukaram aus Baroda ihm vom November 1842 bis zum Oktober 1849 gedient habe. Und er unterschrieb schwungvoll.
ARABIEN
~ ~ ~
Der Pilger, die Satrapen und
das Siegel des Verhörs
An den Großwesir
Reshid Pascha
Topkapi-Palast
Istanbul
Assalaamu Alaikum Wa Rahmatullahi Wa Barakatuhu.
Friede sei mit Ihnen, Friede sei mit Ihren Schutzbefohlenen!
Wir möchten Ihr Augenmerk auf eine Angelegenheit lenken, die auf den ersten Blick vielleicht nicht von überragender Bedeutung erscheint und die Interessen des Kalifats gewiß nicht unmittelbar gefährdet, die aber meiner bescheidenen Ansicht nach trotzdem die höchste Aufmerksamkeit der Regierung verlangt. Sie entsinnen sich gewiß, daß ich vor mehr als einem Jahr berichtet habe, ein britischer Offizier habe die Hadj vollbracht, zum beachtlichen Ergötzen der hiesigen Presse, die ihn als Helden der Saison feierte. Vor einigen Wochen publizierte der Verlag Longman Green den persönlichen Bericht dieses Mannes namens Richard Francis Burton, Leutnant der britischen Armee, über seine frevelhafte Hadj, die er in Verkleidung als Pathan aus Indien unternommen hat. Die hiesigen Zeitungen haben dieser Publikation erheblichen Platz eingeräumt, sie überschlagen sich mit Lob ob der beherzten Tat, der glanzvollen Leistung, sie übertreffen sich gegenseitig in Lobhudelei. Anscheinend regt in dieser Epoche nichts die Phantasie der Leserschaft im britischen Königreich mehr an, als wagemutige Erforschungen in Regionen jenseits der öffentlichen Vorstellungskraft. Bücher der Kategorie ›Ich war dort und habe gesehen‹ verkaufen sich in höherer Zahl als bei uns die Sammlungen mit Geschichten über Nasruddin Hodja.
Der Grund dieses Erfolgs erscheint mir einerseits offenkundig harmlos, andererseits teuflisch verborgen. Die Untertanen des britischen Imperiums wollen an dem Abenteuer der Welteroberung teilhaben, sie wollen gefüttert werden mit zeitgenössischen Legenden, die ihnen zur Identifikation gereichen können. Doch hege ich den Verdacht, durch Publikationen dieser Art soll der Boden bereitet werden für eine nahe Zukunft, in der diese Regionen nicht mehr fern und unbekannt sind, sondern Teil des Imperiums, eine vorauseilende Gewöhnung an eine Fremde, die das britische Imperium sich bald einzuverleiben beabsichtigt. So spiegelt sich meiner Einschätzung nach in dieser scheinbar nebensächlichen Angelegenheit eine beunruhigende Entwicklung, die gesteigerter Aufmerksamkeit bedarf, insbesondere weil es sich in diesem Fall nicht um Wüsten in Afrika oder Dschungel in Indien handelt, sondern um unser Allerhöchstes Heiligtum, um die Gesegneten Stätten von Mekka und Medina, Gott möge sie erhöhen.
Es ist mir durchaus bekannt, daß Botschafter Viscount Stratford de Redcliffe Ihr Vertrauen genießt sowie jenes des Sultans, und gewiß ist seine Unterstützung notwendig, um jene Reformen durchzusetzen, die Eure Exzellenz mit gesegneter Weitsicht in die Wege geleitet hat, aber wenn ich in aller Demut einen Vorschlag unterbreiten dürfte, so plädiere ich dafür, die Hintergründe dieses Falles mit angemessener Entschlossenheit, aber auch entschiedener Geheimhaltung offenzulegen. Die wahren Absichten des Leutnants Richard F. Burton und seiner Auftraggeber (angeblich die Royal Geographical Society, eine dubiose Organisation, die vorgibt, nur an Längen- und Breitengraden interessiert zu sein) lassen sich seinen Aufzeichnungen nicht entnehmen, obwohl sie in drei Bänden insgesamt 1264 Seiten umfassen. Anhand des vorliegenden und mit aller gebotenen Sorgfalt studierten Materials konnten wir keine Klarheit gewinnen über die Motivation für dieses sogenannte Abenteuer — bei Entdeckungen wird gemeinhin nur der erste belohnt, und wie wir wissen, haben schon mehrere Christen die Hadj in betrügerischer Art unternommen — oder über die tatsächlichen Resultate dieser angeblichen Forschungsreise. Um Ihnen einen genaueren Eindruck zu ermöglichen, übersende ich Ihnen die drei Bände, denn ich hege nicht den geringsten Zweifel, daß Ihnen das Englische weiterhin keine Schwierigkeiten zu bereiten vermag.
Möge der Segen und die Gnade Gottes mit Ihnen sein.
Ebu Bekir Ratib Effendi
Botschafter der Hohen Pforte in London
— Ich kenne dich!
— Mich? Sie meinen mich?
— Ja, dich da, ich kenne dich.
— Wie kann das sein, Effendi?
— Bleib stehen.
— Ein Irrtum.
— Dein Gesicht, es ist nicht das gewöhnlichste.
— Sie täuschen sich. Wir sehen alle gleich aus.
— Reist du nach Alexandria?
— Nein.
— Wohin?
— Ich fahre auf Hadj, mashallah.
— Auf einem britischen Schiff?
— Ich war im Land der Franken.
— Als Diener?
— Als Händler.
— Eine lange Überfahrt, nicht wahr?
— Ja, eine lange Überfahrt.
— Stürmische See heute. Bekommt euch Leuten nicht so gut, oder? Bald hast du ja wieder festen Boden unter den Füßen.
— Es macht mir nichts aus, ja, fester Boden, das ist besser, natürlich.
— Warte, du stammst aus Indien, nicht wahr?
— Nein.
— Doch, doch, wir sind uns dort begegnet.
— Nein, ich war in meinem ganzen Leben nicht in Indien.
— Dein Englisch aber, du sprichst mit dem Anklang eines Inders.
— Mein Englisch ist nicht gut.
— Wieso bist du so sehr darauf erpicht, daß wir uns noch nie gesehen haben?
— Sagen wir also, wir kennen uns, aber da wir uns nicht daran erinnern, von woher wir uns kennen, ist es doch so, als würden wir uns nicht kennen.
— Wie heißt du?
— Mirza Abdullah.
— Aus Persien, nicht wahr? Du stammst aus Persien! Mirza? Ein Shia, oder?
— Wie lautet Ihr hochgeschätzter Name?
— So eine Unverschämtheit, das wäre in Indien undenkbar … Captain Kirkland, wenn du es unbedingt wissen mußt.
— Wenn wir über meinen Glauben sprechen, sollten wir uns wenigstens vorgestellt haben.
— Nun, Abdalla, ein vornehmes Gesicht hast du, das muß ich dir lassen, und ich vergesse nie ein vornehmes Gesicht. Wir laufen Alexandria erst morgen an. Bis dahin fällt mir bestimmt ein, wo wir uns begegnet sind.
— Inshallah, Captain Kirkland. Es wäre schön zu erfahren, was uns verbindet.
Was für ein arroganter Grobian. Nicht zu fassen. In Bombay, zu seiner Zeit, da hat er kleine Brötchen gebacken. Einer aus der unscheinbaren Füllmasse am unteren Ende der Rangordnung. Eine Witzfigur in der Messe. Konnte sich die Namen seiner Untergebenen nie merken. Einer der Wichte. Der Appetit wächst mit dem Aufstieg, ebenso die Selbsteinschätzung. Wie der ihn gerade behandelt hat! Dieser aufgeblasene Versager bildet sich ein, er sei etwas Besseres. Er bräuchte einen Tritt in den Hintern, aber das kann er sich leider nicht erlauben, nicht jetzt, nicht als Mirza Abdullah. Würde zuviel Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Er ist gefangen, gefangen in dieser Rolle, und allen Dummköpfen ausgeliefert. Das Gewand anzulegen, das war leicht, und gar nicht so schwer, sich an Anstand und Etikette zu erinnern. Nun muß er lernen, die Erniedrigungen auszuhalten. Vornehmes Gesicht? Was weiß diese kastrierte Vogelscheuche, dieser Nichtswuchs, von vornehmen Gesichtern? Erstaunlich, daß dieser Barbar aus Wiltshire ihn wiedererkannt hat. Ein halbes Dutzend Jahre haben sie sich nicht gesehen. Wie hat er hinter seine Gewänder, hinter das Walnußöl, hinter den vollen Bart geblickt? Möglich, daß ihn sein Gang verraten hat, seine Haltung. Darauf achtet einer wie Kirkland, der seine Tage auf dem Exerzierplatz verbringt. Er war sich seiner Sache allerdings nicht so sicher gewesen, wie er behauptete. Darauf ist bei diesen Spatzenhirnen Verlaß: Sie plustern sich auf, wenn sie sich ihrer Sache unsicher sind. Vor den Einheimischen selbstverständlich, nur vor den Einheimischen. Eine Warnung, diese Begegnung, ohne Zweifel, ein hilfreicher Wink des Schicksals. Sei vorsichtig, hüte dich vor Zufällen, sie bringen die allzu Selbstsicheren zu Fall.
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