Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
- Автор:
- Издательство:DTV
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- Год:2007
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58.
DER UNBESIEGBARE
Es todelte. Die wenigen Felder waren bedeckt von einer dünnen Schicht weißer Asche, die einen unerklärlichen Glanz verbreitete, und die wenigen Pflanzen sprossen wie vereinzelte Bartstoppeln auf der runzligen Haut eines Greises. Das Wasser in den Flußbetten war zu einem schlammigen Gestank verdunstet. Die Bäume waren ausgedörrt. Mirza Abdullah ruhte sich aus, wie alle anderen auch. Es war kühler im Zimmer, der Körper schwer nach einem vorzüglichen Mittagsmahl. Schreie. Eine schmutzige Fährte in seinem Halbschlaf. Die Geräusche verdichteten sich zu einem Nebel. Sie waren zu laut für einen Albtraum, sie kamen näher. Die Tür sprang auf, einige Männer stürzten herein. Packten ihn an den Armen, warfen ihn zu Boden, traten ihn. Ein Schlag auf seinen Hinterkopf. Bevor er in Ohnmacht fiel, fühlte er noch die Hände, die ihn abtasteten. Es war glitschig unter ihm, kalt am Kopf. Es brauchte Zeit, bis er in der Dunkelheit seine Beine ertasten konnte. Wer ist hier noch? Seine Stimme war ihm nicht geheuer. Wie verkrustet.
— Aah, unser Freund ist aufgewacht.
— Wir sind gefangengenommen worden.
— Von wem?
— Hört ihr ihn? Wie gesegnet sind die Fremden in ihrer Ahnungslosigkeit. Von wem wohl? Von den Angrezi.
— Den Angrezi!
— Ja. Es gibt eine gute Nachricht. Mirza Aziz ist entkommen. Er hat sich als einziger nicht ausgeruht, als sie das Haus angriffen.
— Mashallah.
— Es gibt eine schlechte Nachricht. Weil Mirza Aziz entkommen ist, wollen die Angrezi wissen, wo er sich versteckt. Und sie werden uns quälen, bis sie es herausgefunden haben.
— Wissen wir es denn?
— Nein. Keiner von uns weiß es. Das wird uns nicht vor den Schmerzen bewahren. Doch bei Ihnen sieht es etwas anders aus. Sie könnten versuchen zu erklären, daß Sie auf der Durchreise sind, daß Sie aus Persien stammen, daß Sie nur zufällig in dem Haus von Mirza Aziz waren.
— Was wird es mir nutzen?
— Wenig, fürchte ich. Selbst wenn man Ihnen Glauben schenkt, die Vermutung liegt nahe, daß Sie in Verbindung zum Shah stehen.
— Es ist an der Zeit, für die Freundschaft mit Mirza Aziz zu zahlen.
Sie überließen sich wieder dem Schweigen. Sie konnten nicht einmal angemessen beten. Die Decke war zu niedrig, um sich aufzurichten. Sie wußten nichts über die Himmelsrichtungen. Ein Knarzen, ein Lichtschein. Eine Fackel, die zum ersten Mal den Raum, in dem sie sich befanden, ausleuchtete. Eine Zelle. Schwere Wände. Matschiger Reis auf einer Tawa, die von einem Sepoy in die Mitte gelegt wurde. Sie mußten mit ihren dreckigen Händen essen. Die Mitgefangenen blickten ihn prüfend an. Sie fragten sich wohl, ob sie sich auf ihn verlassen konnten. Bald brannte die Fackel aus. Es dauerte nicht lange, da wurde einer von ihnen herausgeholt. Er blieb lange weg. Sie wußten nicht, ob es Tag war oder Nacht. Als er zurückgebracht wurde, konnte er ihnen nicht erzählen, was mit ihm geschehen war. Die Angst engte die Zelle noch mehr ein.
59.
NAUKARAM
II Aum Durjayaaya namaha I Sarvavighnopashantaye namaha I Aum Ganeshaya namaha II
— Der Kommandant nickte dem Sepoy hinter mir zu. Er hätte mich bestimmt geschlagen, wenn ich nicht vorgesorgt hätte. Ich hatte einen Beweis mitgenommen. Das war ein selten hellsichtiger Moment in meinem Leben. Bitte, schrie ich auf, einen Augenblick bitte, ich werde Ihnen etwas zeigen. Und ich griff in meinen Sack und holte die Uniform von Burton Saheb heraus. Und einige andere kleinere Sachen. Glauben Sie mir, ich lüge nicht, Sie können mich ausfragen, ich weiß über die 18. Infanterie Bescheid. Ich kenne die Namen der anderen Offiziere. Bitte, holen Sie ihn heraus, und fragen Sie ihn, wenn er alleine ist. Gut, sagte der Kommandant langsam. Aber du kommst mit. Zwei weitere Sepoys begleiteten uns in ein Zimmer mit nacktem Boden, in dem es kein einziges Möbelstück gab. Wenig später wurde Burton Saheb hereingeführt. Ich erschrak über sein Aussehen. Kennen Sie diesen Mann? Fragte ihn der Kommandant. Burton Saheb reagierte nicht. Der Kommandant ließ die Frage von einem der Sepoy übersetzen. Nein, sagte Burton Saheb, ohne zu zögern. Der Kommandant blickte mich mißtrauisch an, bevor er sich wieder Burton Saheb zuwandte. Dieser Mann behauptet aber, Sie zu kennen. Er behauptet, in Ihrem Dienst zu stehen. Er behauptet gar, Sie seien ein britischer Offizier. Der Sepoy mußte zuerst übersetzen, und so dauerte es eine Weile, bevor uns die Anwort von Burton Saheb erreichte. Ich weiß nicht, was Sie mit dieser Geschichte bezwecken. Ich habe Ihnen schon gesagt, ich bin ein Händler aus Persien, und ich habe mit dieser Angelegenheit nichts zu tun. Der Kommandant überlegte ein wenig. Dann befahl er, ich solle das Zimmer verlassen, zusammen mit den Sepoy. Ich weiß nicht, worüber sie gesprochen haben, Burton Saheb hat nie mit mir über diesen Tag geredet. Sie kamen erst nach einer Stunde heraus. Beide ignorierten mich. Der Kommandant kehrte in sein Büro zurück, und Burton Saheb ging durch das schwere Tor hinaus, rief eine Tonga, stieg ein und verschwand. Er wartete nicht auf mich. Als ich unser Haus erreichte, hatte er sich schon schlafen gelegt. In den schmutzigen Kleidern. Ich bereitete ein Bad vor. Ich hatte Angst vor seinem unverständlichen Zorn. Als er aufwachte, hat er mich wie üblich behandelt. Nicht feindselig. Ich habe mich nicht getraut, die Episode anzusprechen, und er hat nie ein Wort darüber verloren. Nicht einmal eine Andeutung hat er gemacht.
— Du hast nichts Weiteres darüber erfahren?
— Doch. Weil ich gelauscht habe. Als er sich mit einem seiner Lehrer besprach. Du hättest dich gleich zu erkennen geben sollen, sagte der Lehrer zu ihm. Das ist nicht dein Kampf! Glaubst du, so einfach kannst du die Seiten wechseln. Was du getan hast, hast du allein deiner Eitelkeit zuliebe getan. Worauf Burton Saheb antwortete: Ihr denkt immer nur in groben Mustern, Freund und Feind, unser und euer, schwarz und weiß. Könnt ihr euch nicht vorstellen, daß es etwas dazwischen gibt? Wenn ich die Identität eines anderen annehme, dann kann ich fühlen, wie es ist, er zu sein. Das bildest du dir ein, sagte der Lehrer. Du übernimmst mit der Verkleidung nicht seine Seele. Nein, natürlich nicht. Aber durchaus seine Gefühle, denn sie werden davon bedingt, wie die anderen auf ihn reagieren, und das kann ich spüren. Ich muß dir sagen, ich war gerührt, als ich das hörte. Burton Saheb flehte fast, so sehr wollte er an die Wahrheit seiner Worte glauben. Der Lehrer aber war nicht gnädig. Du kannst dich verkleiden, soviel du willst, du wirst nie erfahren, wie es ist, einer von uns zu sein. Du kannst jederzeit deine Verkleidung ablegen, dir steht immer dieser letzte Ausweg offen. Wir aber sind in unserer Haut gefangen. Fasten ist nicht dasselbe wie hungern.
60.
VON SCHRECKLICHER GESTALT
Dann wurde er herausgeholt. Er vermutete, daß die anderen seinen Verrat voraussahen. Er hatte sich geschworen, seiner Verkleidung treu zu bleiben. Was war sie wert, wenn er ihr entwich bei dem ersten Widerstand, der ersten schweren Prüfung, und in den sicheren Hafen des imperialen Schutzes zurückschlüpfte? Das wäre schäbig gewesen, ohne Wert. Er hätte danach keinem seiner adoptierten Freunde in die Augen blicken können. Der Raum, in dem er verhört werden sollte, war riesig, der Boden uneben und die Wände an mehreren Stellen eingebuchtet. Er erkannte den Engländer, der hinter dem einzigen Tisch saß; ein Mitarbeiter von Major McMurdo. Im nachhinein würde er sich daran erinnern, daß der Engländer kein einziges Mal aufstand, sondern am Fenster sitzen blieb, Unterlagen studierte und gelegentlich etwas notierte. Er sollte sich als der Antrieb aller Schmerzen erweisen, doch blieb er an ihnen fast unbeteiligt. Ein Sepoy fragte ihn aus, zuerst nach Namen, nach Herkunft. Nach seiner Beziehung zu Mirza Aziz. Er antwortete mit einer möglichen Wahrheit. Wie erwartet, wurden die Männer, die ihn verhörten, hellhörig, als er sich als Perser ausgab. Der Engländer blickte auf, nachdem der kleinwüchsige Übersetzer neben ihm die Information übermittelt hatte. Mirza Abdullah erkannte in dem Blick die Gier nach einem unerwarteten Erfolg, nach Beförderung. War dieser Offizier auf eine Verschwörung gestoßen, die weiter reichte als Belutschistan, bis nach Persien, und somit gewiß Afghanistan einschloß, und — wer weiß — vielleicht sogar Rußland umfaßte? Die Aufdeckung einer solchen Verschwörung würde zweifelsohne eine saftige Belohnung in Rang und Rente nach sich ziehen. Er begann diese Verschwörung mit seinen Fragen zu umzingeln. Er wollte hören, was seiner Erwartung möglichst nahe kam. Ungeduldig wischte er Antworten zur Seite, die in andere Richtungen führten. Mirza Abdullah nahm sich vor, diesen Offizier, der sich eine Manila anzündete, wegen Unfähigkeit zu denunzieren. Als ihm die dreiste Dickköpfigkeit der Fragen unerträglich wurde, beschimpfte er den Offizier. Ihm fiel auf, daß der Übersetzer seine Ausdrücke abschwächte. Aber der Verhörer hatte den Tonfall aufgefangen, er blickte ein zweites Mal auf. Mirza Abdullah erkannte etwas anderes, das ihm vertraut war. Die Empörung darüber, daß ein Einheimischer sich herausnimmt zu widersprechen. Laut zu werden. Eine Impertinenz, die nicht geduldet werden, die manch einen zur Weißglut bringen kann. Im nächsten Augenblick wurde ihm von hinten ein Kübel kaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Ich habe gehört, sagte der ranghöchste Sepoy, die Gefangenen wurden früher nackt ausgezogen. Ich verstehe das nicht. In nassen Kleidern friert es sich doch besser. Ich bin sicher, sagte der Offizier hinter dem Schreibtisch, du wirst dein Wissen nicht freiwillig preisgeben. Deswegen werden wir keine weitere Zeit mit Plauderei und Courtoisie verschwenden. Wir werden dir zeigen, was wir mit dir vorhaben. Die Übersetzung war kaum abgeschlossen, da spürte er die Schläge, in die Kniekehlen, auf den Rücken, auf die Nieren. Mirza Abdullah spürte, wie jedes andere Gefühl außer dem Schmerz verging. Er knickte um und fiel seitlich auf den kalten Boden. Das Zittern setzte ein. Einer der Folterknechte setzte ihm einen Stiefel auf das Gesicht und verharrte in dieser Haltung eine Weile, bevor er ruhig sagte: Wir werden deinen Vater verbrennen. Eine Weile schwiegen alle, dann stellte der Offizier eine weitere Frage, doch sie war so eng und abwegig formuliert, daß Mirza Abdullah sie nicht hätte beantworten können, selbst wenn er wollte. Er krümmte sich auf dem Boden. Er richtete sich auf, etwas riß in seiner linken Schulter, er versuchte zu erklären, wieso er nicht wissen konnte, was ihm abverlangt wurde. Er war ein einfacher Bazzaz auf der Durchreise. Die Stimme, die er hörte, lauerte direkt hinter seinem Ohr. Wir können andere Sachen mit dir machen. Wir können dich in eine Frau verwandeln, und diesen Stock — Sheikh Abdullah spürte einen leichten Schmerz in seinem After — können wir in deinen Khyber-Paß rammen. Das mögt ihr doch, oder? In diesem Moment begriff Mirza Abdullah, daß der ranghöchste Sepoy ein Bengale war, wahrscheinlich Hindu. Und er erkannte, welche verhängnisvolle Verbindung der Ehrgeiz des britischen Offiziers mit der Abneigung seiner rechten Hand eingegangen war. Er roch die Zigarre, als sei sie in seiner Hand, dieser Geruch von morschem Waldboden, der sich bald in einen Geruch der Verwesung verwandeln würde. Das letzte, was er spürte, war sein Ohr, und er konnte sich später nur noch an den Geruch verbrannten Fleisches erinnern.
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