Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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— Wie bei unseren Tempeln.

— Unsere Sadhus erwarten geduldig die Spende, die wir ihnen geben. Bei den Beschnittenen, sie zerren an dir, sie lassen nicht von dir ab. Sie saßen überall, sie haben geraucht, ich weiß, wie die Sadhus, kein Unterschied, jeder hatte eine Chillum in der Hand. Sie haben gekrächzt, und was nicht auszuhalten war, das waren diese Rufe, die immer wieder ertönten. Mast qalandar , dieser Ruf. Ich kann ihn nicht mehr hören.

— Das verstehe ich. Das verstehe ich. Mir geht es ähnlich.

— Ja?

— Durchaus. Wir wohnen neben einem Tempel. Sita-Ram Sita-Ram Sita-RamRamRam , wenn ich das schon aus der Ferne höre, wird mir übel.

— Ich durchschaue dich. Deinen Trick. Du übertreibst die Gemeinsamkeiten und verschleierst die Unterschiede. Und damit soll alles gut sein?

— Es ist kein Trick. Ich blicke hinter den Trug, dem Sie aufgesessen sind.

— Du durchschaust alles? Wieso sitzen wir dann zusammen. Ich gehe jetzt.

— Beruhigen Sie sich. Es ist doch alles provisorisch. Wir streiten uns, als wäre irgend etwas endgültig klar. Kehren wir zu Ihrer Geschichte zurück. Ich werde nur schreiben. Aber lassen Sie ab von den Beschnittenen. So ein primitiver Haß, der ist Ihrer nicht würdig.

— Wissen Sie was? Sie haben nicht völlig unrecht. Ich muß Ihnen sagen, die Derwische, sie trugen irgendwelche Gewichte am Körper, um dem Leben mehr Mühe zu bereiten. Malang hießen sie, Gefangene Gottes, die schwere Ketten am Körper tragen. Das hat mich wahrlich an unsere Sadhus erinnert. Sie sehen, die Beschnittenen haben den Unfug von uns übernommen.

— Und Burton Saheb. Wie wurde er empfangen?

— Wie ein Freund. Ich gebe es ungern zu. Die Beschnittenen waren zuvorkommend. Sie haben ihn herumgeführt. Sie waren stolz auf sein Interesse. Nur an das Grab durfte er nicht heran. Aber das hat ihn nicht gestört. Er zwinkerte mir zu, als sie ihm das mit Bedauern sagten. Und nachher, auf dem Ritt zurück ins Lager, da sagte er, Mirza Abdullah werde dem Schrein einen Besuch abstatten müssen. Man sieht mehr, sagte er, wenn man zu zweit ist.

54.

ZUM RUHME UND ZUR EHRE

Der Muezzin hustete eine Kofta aus, die über Nacht in seinem Hals steckengeblieben war. Dann nahm er sich der ersten Silbe an und dehnte sie, genauso die zweite, als würde er das Band einer Schleuder ziehen, um den Schlaf der Menschen zu treffen. Burton hörte Füße klatschen auf dem Weg ins Bad. Er hatte schlecht geschlafen, lebhaft geträumt. Er hatte einen Mann von hinten gesehen, in einen Umhang eingewickelt, er stand an einem Grab in einer kargen Landschaft. Ein Hund, dem ein Bein fehlte, hinkte vorbei. Ein Name war in den Grabstein gemeißelt, Rich Barton , in krakeliger Schrift. Andere Menschen traten an das Grab, blickten still und ohne Regung auf den Grabstein. Ein jeder von ihnen fragte, wer ist dieser Mann, der hier begraben liegt? Keiner wußte eine Antwort darauf. Das ist traurig, sagten die Menschen. Und sie legten ein Tuch auf das Grab, bevor sie sich umdrehten. Weit weg vom Staub seiner Vorfahren, sagte einer von ihnen im Vorbeigehen. Nur der Mann, der in dem Überwurf eingewickelt war, verharrte an dem Grab. Er hob nicht einmal eine Hand, um dem Verstorbenen Tribut zu zollen, an den sich offenbar niemand mehr erinnerte. Wozu stand der Name auf dem Grabstein? Einer der jungen Männer des Hauses rief ihm zu, er könne sein Wazu vornehmen. Beten ist besser als schlafen, redete der Muezzin auf das Viertel ein. Beten ist besser als schlafen. Das erste Gebet des Tages war ein kurzes. Die spirituelle Form des kalten Wassers, das er sich ins Gesicht warf. Nicht nur, um aufzuwachen. Auch um aufrecht zu stehen, sich aufrichtig zu verneigen, die richtige Haltung anzunehmen für den Tag. Danach trank er einen Tee mit seinem Gastgeber. Mirza Aziz. Sie hatten sich angefreundet. Als Mirza Abdullah fuhr er seit Wochen die Ernte seines Charismas und seiner Geduld ein. Er wurde herumgereicht, von einem Haus zum nächsten. Ein Mann, der es verdiente, geehrt zu werden. Hat der Prophet, möge Gott ihm Frieden und Segen geben, nicht geraten: Sei in der Welt wie ein Reisender. Mirza Abdullah war dieser fremde Reisende. Er wußte inzwischen genau, wie er sich einschmeicheln konnte, welche Art Humor in welcher Dosis anregend wirkte. Er war schon von vielen aufgenommen worden, dieser noble Reisende, der die Kunst der Unterhaltung beherrschte. In dem ehrwürdigen Mirza Aziz, der sich ganz selbstverständlich mit ihm verbrüdert hatte, fand er den bestmöglichen Informanten. Verwandtschaftlich mit mehreren der wichtigsten Familien verbandelt, handelte er mit allem, auch mit Wissen. Burton bewunderte ihn. Und er wußte, er würde ihn eines Tages verraten müssen. Denn Mirza Aziz betrieb ein Wechselspiel, das den britischen Interessen schadete. Er war stets hervorragend informiert — Burton mußte noch herausfinden, woher — über die Pläne der Briten, und er verkaufte sie weiter, an die Rebellen in Belutschistan. All das war bislang reine Vermutung, konstruiert aus Andeutungen, die sich häuften. Er mußte ausharren, als sein umgarnter Gast, bis sein Verdacht sich verfestigt hatte — der General hielt nichts von Indizien. Ihm war nicht wohl dabei. Mirza Aziz war nicht nur ein Verschwörer, sondern auch ein Patrizier, der die schönsten Musikabende der Stadt abhielt. Burton zog an der Wasserpfeife und schloß seine Augen, um sich dem Gesang zu überlassen. Es würde lange dauern, bis er wirklich Bescheid wußte. Eine Strophe hakte sich in ihm fest. Man erschafft nicht die Sonne, wenn man den Vorhang zurückzieht. Die weibliche Stimme sang mit brüchiger Selbstgewißheit. Man erschafft nicht die Sonne, wenn man den Vorhang öffnet. Als Mirza Abdullah, der Bazzaz aus Bushire, fühlte sich Richard Burton dem Glück näher denn als Offizier der Ehrenwerten Ostindischen Gesellschaft.

55.

NAUKARAM

II Aum Yashaskaraaya namaha I Sarvavighnopashantaye namaha I Aum Ganeshaya namaha II

— Die Miya, sie behaupten, dieser Mohammed habe ihnen das göttliche Gesetz gegeben, aber man darf sie nicht fragen, wieso es so lückenhaft ist, das göttliche Gesetz. So lückenhaft, daß sie es ausfüllen müssen mit dem Brauchtum des Landes. Hör zu, jetzt wird es gepfeffert, denn dieses Brauchtum, es ist oft widerlich, es steht oft im Widerspruch zum göttlichen Gesetz.

— Wie sollte es anders sein, es ist ja ein menschliches Gesetz.

— Der schlechteste Zwirn wird benutzt, um den geweihten Stoff auszubessern. Wie soll das angehen?

— Was ich nicht verstehe, wenn alles an den Miya so unsinnig ist, wie erklären Sie sich, daß Burton Saheb, von dem Sie oft behauptet haben, er sei ein Mann des Wissens und der Bildung, sich zu diesem Glauben so hingezogen fühlte? Oder war alles, was er lernte, was er tat, nur von der Absicht getrieben, zu spionieren?

— Nein. Er hatte wirkliches Interesse, wirkliche Neigung. Es ist mir rätselhaft. Seine Lehrer, sie waren nicht annähernd so beeindruckend wie Upanitsche Saheb in Baroda. Er betete sogar mit den Miya, kannst du dir so etwas vorstellen? Der stolze Burton Saheb verneigte sich, wischte mit seinen Knien, mit seiner Stirn, den Boden. Es gibt keine Erklärung. Vielleicht, weil es ihm so leichtfiel. Wie kein anderer Mensch war er in der Lage, sich ohne Mühe in die Welt jedes anderen hineinzubegeben. Er konnte sich die Umgangsformen und die Werte der Menschen aneignen, die ihm gegenüberstanden. Ohne sich anzustrengen. Manchmal, ohne sich bewußt dafür zu entscheiden.

— Hatte er keine eigenen Werte? Keine Gesetze, von denen er überzeugt war?

— Er stand innerhalb seiner eigenen Gesetze. Doch — er erwartete völlige Treue. Er war erzürnt darüber, daß die Angrezi die Menschen, die auf ihrer Seite gekämpft hatten, alleine ließen, wenn sie sich zurückzogen. Wir haben uns den Ruf verdient, schimpfte er, einen Mann auszunutzen, wenn wir ihn brauchen, und ihn fallenzulassen, wenn er seine Nützlichkeit verloren hat. Wenn man einmal eine Allianz geschlossen hat, muß man zu ihr stehen, tobte er. Wir können nicht unsere Verbündete dem Schicksal überlassen, dem Exil, der Armut oder gar der Qual und dem Tod.

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