Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
- Автор:
- Издательство:DTV
- Жанр:
- Год:2007
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— Und dann, was noch für harmlose Vergleiche? Wer ist dafür verantwortlich. Wer?
— Wofür?
— Die Verse dieses Schakals, den du deinen Freund schimpfst. Sie endeten, ich habe nie in meinem Leben so eine Scham gespürt, sie endeten damit, der Diener habe die Bubu vergiftet. Weil sie seine Liebe nicht erwiderte, weil er sich vor Eifersucht verzehrte. Er hat ihr Leben genommen, weil er es nicht aushalten konnte, sie in den Armen seines Herrn zu sehen.
— Nein, nie würde ich so etwas sagen. Nicht einmal vermuten. Sie verwechseln etwas. Diese Geschichte, die mein Freund vorgetragen hat, es war gar nicht Ihre Geschichte. Vielleicht wurde er angeregt von dem, was ich ihm erzählt habe, das kann ich nicht leugnen, bestimmt wurde er davon angeregt, aber er hat sie zu seiner eigenen Geschichte gemacht.
— Auf meine Kosten.
— Was schadet es Ihnen, das Geschwätz eines Manbhatt?
— Wer kann die zwei Geschichten auseinanderhalten? Jeder, der ein wenig weiß von mir, wird dieses Wissen vermengen mit dem Gift der Verleumdung.
46.
SOHN ZWEIER MÜTTER
Als Burton das erste Mal von ihm hörte, war der Mann unter seinem Namen begraben, unter dem Namen, der alle Beschimpfungen zusammenfaßte, die sie in der Stadt über ihn häuften. Er hieß der Bastard von Baroda. Er war nur unter diesem Namen bekannt. Es war schwer vorstellbar, daß er jemals einen anderen Namen getragen hatte. Er war ein Aussätziger, mit dem keiner, der etwas auf sich hielt, Berührung gehabt hätte, wäre er nicht gelegentlich, wenn die amtlichen Übersetzer verreist waren, zu Gericht bestellt worden. Diese Aufgabe erledigte der Bastard mit Bravour. Er schien die Angeklagten, die unwillig an dieser Darbietung teilnahmen, zu beruhigen. Er wußte den Wünschen des Richters mit erstaunlichem Feingefühl zu entsprechen. Die einheimischen Dialekte flossen aus ihm heraus, sein grammatikalisch korrektes Englisch hingegen klang, als habe er es zu lange in sich unter Quarantäne gehalten. Denn der Bastard von Baroda hatte ansonsten keinen Umgang mit Briten. Nur vor Gericht verwendete er das Englisch, das ihm sein irischer Vater beigebracht hatte, der desertiert war und ihn irgendwo hinter der nordwestlichen Grenze mit einer einheimischen Frau gezeugt hatte. Die Verachtung, mit der einst sein Vater bedacht worden war, war auf ihn übergegangen. Mit einem nicht unerheblichen Unterschied. Während sein Vater sich den Verdammungen entzogen und alles in allem ein beglücktes Leben geführt hatte, war sein Sohn ihnen hilflos ausgeliefert. Burton begegnete dem Bastard von Baroda zufällig auf der Straße. Er erkannte ihn an seiner Kleidung, an dem wilden Durcheinander, von dem er schon gehört hatte. Kein anderer würde eine abgenutzte Armeejacke tragen, die Löcher gestopft mit Fetzen in allen Farben, über einem langen Pathani aus rauhem Stoff, auf dem Kopf eine zerlöcherte Melone. Um sein Hirn zu kühlen, lautete einer der Scherze. Burton zwang sein Pferd zu einem langsamen Trott, der die Schritte des Mannes einholte, und er sprach ihn an, auf Hindustani. Ohne aufzublicken, erwiderte der Fußgänger etwas auf englisch. Burton beharrte auf Hindustani. Sprechen Sie englisch mit mir, sagte der Mann barsch. Wieso? Weil ich Brite bin. Du? Burton war erstaunt über die Unverfrorenheit. Wer sich hierzulande alles Brite zu nennen traut. Du bist ein Bastard, sagte Burton, bevor er seinem Pferd wieder die Sporen gab, nicht unfreundlich, unter Ausschluß jeglicher Widerrede. Und wie alle Bastarde, dachte er sich, vereinst du in dir das Schlimmste von beiden Seiten. So ist das Gesetz der Natur, das Negative setzt sich durch.
Der Bastard schien entschlossen, Burtons Einschätzung durch sein Verhalten zu bestätigten. Zum Geburtstag der Königin tauchte er vor der Regimentsmesse auf und verlangte Einlaß. Alle ihre Bürger sollten das Recht haben, diesen festlichen Anlaß mit ihr zu feiern. Er konnte sich glücklich schätzen, daß er nur am Kragen gepackt und auf die Straße gesetzt wurde. Er gab nicht leicht auf, dieser Bastard. Kurz darauf hörte man in der Regimentsmesse einen Ausruf, und eine zweite Stimme bestätigte die laute Verwunderung. Meine Güte, das ist doch nicht zu fassen! Sie scharten sich um die Späher am Fenster und starrten auf eine geradezu diabolische Unverschämtheit. Der Bastard saß am Rande der Straße, wo der ausgeblichene Rasen begann. Er hatte ein weißes Tischtuch ausgebreitet, und er legte Geschirr aus, aus Keramik, mit Efeublättern gemustert.
Gott weiß, wo er das aufgegabelt hatte. Er schenkte sich aus einer Kanne mit Schwanenhals ein wenig Tee ein, sie sahen die dunkle Farbe, es war nicht der hellbraune Tschai, den diese Kerle ansonsten tranken. Er nahm den Henkel zwischen Daumen und Mittelfinger, mein Gott, er spreizte sogar den kleinen Finger, er beachtete nicht die Wachen, die um ihn herumstanden, die ihn anschrien, er schlürfte einen ersten Schluck. Die Teetasse wurde ihm aus der Hand geschlagen, der heiße Tee — ob aus Absicht oder unverschuldet — platschte einer der Wachen ins Gesicht. Die Tasse fiel zu Boden, sie brach nicht zugleich, sie wurde zerdrückt unter den Stiefeln der Wachen, die sich auf den schmächtigen Mann stürzten. Burton mußte mit einigen Kameraden hinauseilen, um zu verhindern, daß der Bastard totgeschlagen wurde. Er lag blutig inmitten der Scherben. Keiner wußte, wo der Bastard lebte, und es war undenkbar, ihn in die Messe hineinzutragen. Die Offiziere, die hinausgeeilt waren, standen eine Weile um ihn herum, dann machten sie kehrt, einer nach dem anderen, und zogen sich zur Feier des Tages zurück. Burton schielte immer wieder aus dem Fenster. Er konnte den Mann nicht dort draußen liegenlassen. Naukaram und einige der anderen Diener waren schnell gerufen. Sie trugen den Bastard zum Bungalow von Burton und legten ihn auf das Bett im Bubukhanna. Die Gegenwart der Affen würde den Ohnmächtigen nicht stören. Das Versprechen einer alten Flasche Port überzeugte den alten Huntington zu prüfen, ob nicht irgendwelche Knochen gebrochen waren, und einige Verbände anzulegen. Am nächsten Morgen war der Bastard verschwunden.
Von da an erschien er nicht mehr bei Gericht. Er verbrachte seine Tage an belebten Kreuzungen und predigte eine Wahrheit, die keiner verstand. Die Einheimischen ließen ihn in Ruhe, sie hießen ihn mit einer gehörigen Portion Respekt Qalander . Ein von Gott geküßter Narr. Eines frühen Morgens, an dem wichtigsten Markttag des Monats, kletterte er auf einen Baum an der Straße, die von Osten in die Stadt hineinführte, und schrie mit aller Kraft: Duniya chordo, Jesu Christo, pakro. Har har Mahadev. Entsagt der Welt und greift nach dem Heiland. Es lebe der Allmächtige. Alle Berichte sprachen ungläubig von der Ausdauer seiner Stimme. Er schrie diese Sätze noch immer, als die Händler am Nachmittag in die umliegenden Dörfer zurückkehrten. Niemand würde es wagen, das Verhalten eines Qalander vorherzusehen, und so überraschte es nur die Briten, daß der Bastard von Baroda eines Tages in einem Anzug herumlief, dessen Ärmel seine Hände schluckten und dessen Hosenenden über den Boden schleiften. Das Muster des Anzugs sah dem Union Jack bedenklich ähnlich. Eingehüllt in der Flagge Ihrer Majestät, stolzierte der Bastard einen Tag lang durch Baroda, er lungerte zum ersten Mal seit den Prügeln, die er am Geburtstag der Königin bezogen hatte, vor der Regimentsmesse, bis er verscheucht wurde. Nicht ohne zuvor ausgerufen zu haben, keiner könnte ihn schlagen, das wäre ein Affront gegen die Heiligkeit der Flagge, gegen die Werte, die mit dieser Flagge flatterten. Die Verwunderung wandelte sich in heftige Empörung, als eine Meldung aus Surat die Lösung des Rätsels herbeitrug. Mitten in der Nacht sei vor einigen Tagen der Union Jack von dem Mast am Eingang des Cantonment gestohlen worden. Es dauerte nicht lange, bis die ausgesandten Sepoys — die Entrüstung war nicht so heftig, daß es die Offiziere aus dem Schatten herausgetrieben hätte — den Bastard fanden. Keinen Augenblick zu spät, denn er war gerade damit beschäftigt, einen Fetzen der Flagge einem Straßenköter anzulegen, den er regelmäßig fütterte. Der Bastard wurde ins Gefängnis geworfen, und es gab nicht wenige, die der Ansicht waren, dort wäre er bestens aufgehoben, bis er das Antlitz der Welt von seiner Anwesenheit befreite. Burton war der einzige, der sich für ihn einsetzte, zur Verwunderung aller. Der Bastard solle freigelassen werden, argumentierte er, er sei nicht schuld an seinem Verderben, das hätten seine Eltern ihm in die Wiege gelegt, und anstatt über die arme Kreatur zu schimpfen, sollten sie alle lieber die Lehre aus diesem unappetitlichen Fall ziehen, daß nämlich das Blut des Westens sich nicht mit dem Blut des Ostens vermischen sollte, eine Mischung, die beide Seiten zerfetzt, meine Herren, wie unser Union Jack schmerzhaft erfahren mußte.
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