Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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— Wir dürfen nicht ungeduldig sein.

— Bien sûr, Geduld ist oberste Bürgerpflicht.

— Sie wollen nicht ernsthaft bezweifeln, daß es vorangeht? Langsam und bedächtig, das räume ich gerne ein.

— Reverend Posthumus, mir scheint, die bisherigen Resultate stehen im groben Mißverhältnis zu den eingesetzten Mitteln. Die Hindus, mit halb soviel Geld und in der halben Zeit, hätten bei uns doppelt so viele Konvertiten gewonnen.

— Das ist ja die Höhe, Mr. Burton!

— Blödsinn, Dick, du weißt doch selber, die Hindus konvertieren nicht.

Großes Dinner in der Messe. Zwischen zwei Vorsitzenden an beiden Enden eines langen Tisches, zwei alten Herren, deren Gehirne in der Hitze geschmolzen waren und die sich nur noch an das erinnern konnten, was ihnen am intensivsten eingeimpft worden war, an den Drill. Sie ließen nicht zu, daß ernsthafte Gespräche das Abendessen vergifteten, eine Selbstbeschränkung, der sie bei diesem Anlaß nicht gewachsen waren, denn der eine Alte hatte sich in den ersten Regentagen eine solide Erkältung zugezogen, er war von seinem Schniefen völlig in Beschlag genommen, und der andere hörte nur, wenn man in sein Ohr brüllte. Er lächelte über das angeregte Gespräch zwischen Richard Burton, Leutnant Ambrose Awdry und Reverend Walter Posthumus und schob sich ein gekochtes Stück Truthahn in den Mund.

— Weises Volk, weiser als wir. Freiwillige Missionierung? Das ist eine Contradictio in adjecto. Wieso waren die Portugiesen in Goa erfolgreich? Weil die katholische Kirche Heiden besser zu überzeugen weiß als die anglikanische? Mitnichten. Gibt nur eine Erklärung: Gewalt. Einsatz von Gewalt ohne Wenn und Aber. Vasco da Gama führte acht franziskanische Mönche und acht Kapläne mit sich. Sie sollten predigen, aber die Kardinäle haben vermutet, das Predigen würde wenig fruchten, Erfahrung macht gerissen, sie hatten verfügt, das Konvertieren dem Schwert zu überlassen. Noch vor seiner Landung in Kalikut hat der gute da Gama, der in seiner Heimat gerühmt wird für die Eroberung von Land und Seelen, ein ganzes Schiff mit moslemischen Pilgern in Brand gesetzt. Einmal gelandet, fackelte er nicht lange, wenn ihr den Kalauer verzeiht, er ließ alle aufmüpfigen Fischer erschießen. Im Handumdrehen kleideten sich die Inder wie Portugiesen, nahmen portugiesische Namen an, soffen mehr als die Portugiesen selber und rannten häufiger als diese zur heiligen Messe.

— Wir vertrauen hingegen dem Wort, der Botschaft.

— Sie kennen sich besser aus als ich, das ist evident, meine Herren, vielleicht können Sie mich aufklären, ich habe gehört, die portugiesischen Missionare hätten sich verkleidet. Angeblich sind sie als verwahrloste Einsiedler durch die Gegend gezogen. Sie sollen sogar ein Mischmasch aus Evangelium und einheimischen Legenden gepredigt haben.

— Das Masala-Evangelium.

— Und während der Prozessionen sollen sie auf den Palankins neben den Heiligen einige Hindugötter aufgestellt haben. Äußerst mysteriöse Angelegenheit …

— Blasphemisch, würde ich eher sagen!

— Nicht ohne Kunst, und nicht ohne Erfolg.

Leidlich interessant, dieses Gespräch. Man ist dankbar für jede Plauderblüte. Was hat er nicht gelitten bei dem letzten Dinner in der Messe, als irgendein Kerl ausgezeichnet werden sollte und der Brigadier die Laudatio hielt, in erdrückender Hitze, die Details einer Karriere, die so aufregend waren wie die Fliegen auf dem Tisch. Gelegentlich trat einer der Kedmutgars, der Turban groß wie eine Trophäe, nach vorne, um sie zu verscheuchen, und das Tuch schwirrte neben den gesenkten Köpfen jener, die entschlummert waren. Als der Brigadier das Ende seiner amtlich versteiften Lobhudelei erreicht hatte und das Hipp-Hipp für den Helden des Abends ausrief, fiel es auf schlaffe Ohren. Es dämmerten nicht nur die Üblichen vor sich hin, alle am Tisch waren eingenickt. Der Brigadier stand da mit hochrotem Kopf, und Burton sprang ihm zur Rettung bei, ein fast leeres Glas Madeira in der Hand, schrie er das Hurra aus voller Lunge, alle Köpfe rollten aus dem Schlummer heraus, die Gesichtsmuskeln flatterten herum wie Vögel, in deren Nest ein Stein geworfen worden war, und Burton grinste den Brigadier ermutigend an, das zweite Hipp-Hipp zu rufen, und als es ausblieb, stimmte er gleich den Gesang an, For He’s A Jolly Good Fellow , die anderen suchten krächzend und hustend nach Anschluß, der Brigadier stand am Ende des Tisches wie ein Oberbefehlshaber, dessen Truppen sich heillos auflösten, die Stimmen rannten sich über den Haufen, wahrlich, Nobody Can Deny , daß die letzte Zeile wie der gesamte verkorkte Abend beim Weggießen in alle Richtungen spritzte.

— Was zählt dieser Erfolg, wenn man die Säulen seines Glaubens aufgibt?

— Sie lassen sich lieber von den Heiden auslachen, weil der Stifter unseres Glaubens Sohn eines Badhahi war.

— Kommt es auf den Beruf von Josef an? Wir machen aus ihm einen Krieger, geben ihm irgendeinen anderen Beruf, egal welchen, nur nicht gerade einen, der zur niedrigsten Kaste gehört, ließe sich doch bestimmt einfacher predigen.

— Danke für Ihre Fürsorge, Burton. Wenn wir damit anfangen, können wir gleich die ganze Heilige Schrift umschreiben.

— Keine schlechte Idee. Nehmen wir an, Jesus wäre der Sohn eines Prinzen in Mathura, und der böse Maharaja ließe alle Kinder der Gegend umbringen, weil eine Prophezeiung ihm Unheil durch den um Mitternacht geborenen Heiland vorausgesagt hat …

— Sie treiben es zu weit.

— Langsam, mein Lieber, langsam.

— Die Fütterung der vielen, zweifelsohne eine imposante Leistung. Erheblich größeren Eindruck würden wir schinden, wenn Unser Jesus von Mathura das eine oder andere Ungeheuer besiegen könnte. Eine böse Schlange erwürgen. Das sollte doch möglich sein.

Bei diesen Dinners wurde zuviel Hammelfleisch gegessen. Rind war undenkbar, die Erklärung einfach: höhere Form von Kannibalismus. Schweinebraten war unvorstellbar, jeder von ihnen hatte schon einmal eines der Schweine im Basar gesehen — im Dreck suhlen war kein Ausdruck; zumal die Küchenjungen ausschließlich Moslems waren. Gelegentlich tauchte ein Schinken auf, von allen begehrt wie eine schöne Kusine, die auf die schiefe Bahn geraten war und daher in übertriebene Anständigkeit verkleidet werden mußte, weswegen der Schinken Wilayati Bakri geheißen wurde, europäisches Lamm, oder in anderen Worten: Unschuldslamm. Manch ein Hindu rührte selbstverständlich überhaupt kein Fleisch an, ein merkwürdiges Verhalten, für das der Brigadier eine einfache Erklärung bereithielt, die er zu Ehren und zum Nutzen jedes neuen Gastes wiederholte: Die Hindus glauben an Wiedergeburt, nicht wahr, und sie glauben, wer nicht richtig gelebt hat, wird als Tier wiedergeboren, so weit so klar, also haben sie Angst, wenn sie Fleisch essen, ihre eigene Großmutter aufzuessen, nicht wahr.

— Wieso benutzen wir nicht andere Mittel?

— Anstelle des Evangeliums, Ambrose?

— Nein. Anstelle von Predigt und Gewalt. Wir könnten die Zahl der Christen steigern, indem wir kostenloses Essen verteilen. Durch unsere Großzügigkeit würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Menschen gesund ernähren und die Zahl der Christen steigern. Was meint ihr, was wäre ein erfolgreicher Koeffizient zwischen Reissäcken und Taufen?

— Funktioniert vielleicht, nur, überleg dir mal, welches Verteilungsnetzes es bedürfte, um all die Neuchristen bei der Stange zu halten. Nein! Wieso seid ihr alle so darauf erpicht, aus guten Heiden schlechte Christen zu machen? Glaubt ihr etwa, wir müssen die Hindus nur als Europäer oder Christen verkleiden und sie etwas trainieren, damit ihre Gedanken und Gefühle europäisch und christlich werden? Mumpitz. Wie ist es mit den Sepoy? Fühlen die sich nicht verdammt unwohl in dem dicken Stoff, in den wir sie hineingezwängt haben?

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