Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
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- Издательство:DTV
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- Год:2007
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— Gemeint ist die göttliche Liebe?
— Wenn Sie von der Liebe sprechen, zu der Gott uns befähigt, ja. Nicht aber die Liebe zu Gott, die findet in diesem Werk weniger Beachtung.
— Ich wußte nicht, daß Sie sich auch mit solchen Themen beschäftigen?
— Sie wissen nichts. Vor Ihnen sitzt der größte Fachmann über das Kamasutra .
— Wieso haben Sie mir das nicht früher gesagt, Guruji?
— Oh, mein Shishia, der Weg des Wissens ist ein langer Weg. Wer Schüler wird bei einem Maler von Miniaturen, der darf im ersten Jahr nur Linien zeichnen, Kreise und Spiralen auf hölzerne Tafeln, und wenn er diese Fertigkeit vervollkommnet hat, darf er einige Lotosblüten zeichnen, ein Reh hier und einige Pfauen dort. Und wenn die Blumen und die Tiere vor dem strengen Auge des Meisters gelingen, darf er an einigen Details einer Miniatur mitarbeiten. Aber das, mein Shishia, wird ihm erst Jahre später erlaubt. Soll ich dir unsere Schätze alle auf einmal überreichen? Wirst du dann nicht einen Überdruß empfinden? Nein, du wirst sie allmählich kennenlernen, und manche werden dir niemals bekannt werden.
— Ich bin neugierig, Guruji. Wann kann ich dieses Werk lesen?
— Das wird schwierig, mein Shishia. Wie soll ich es finden unter all meinen Büchern?
— Ich könnte Ihnen helfen.
— Es sind Tausende von Büchern. Die Seiten kleben oft zusammen, und manchmal fehlt das Titelblatt.
— Die Arbeit würde mir nichts ausmachen.
— Ich habe gehört, der Staub von liegengebliebenen Büchern sei giftig, er setze sich fest in den Lungen, und wer einmal davon befallen ist, muß ein Leben lang husten.
— Wird nicht halb so schlimm sein.
— Oh, und ich vergaß zu erwähnen, das Kamasutra ist in einem altertümlichen Sanskrit verfaßt.
— Was halten Sie von zwei Tagen Sanskrit die Woche?
— In Sutras, deren Sinn sich nur demjenigen erschließen, der nicht nur die Sprache, sondern auch die damalige Zeit hervorragend kennt.
— Das trauen Sie Ihrem besten Shishia nicht zu?
— Ich werde es mir überlegen müssen. Das Kamasutra , sie läßt sich leicht mißverstehen.
— Können Sie mir nicht wenigstens eine Sutra beibringen? Als Vorgeschmack.
— Ein Sutra kann nicht schaden. Lassen Sie mich nachdenken, mein Shishia, welches sich eignet für einen Mann Ihres Kalibers. Ich werde Ihnen etwas beibringen aus dem sechsten Kapitel, dem Kapitel über die Kurtisanen. Diese Frauen, sagt Vatsyayana, und eigentlich faßt er nur zusammen, was vor ihm Dattaka formuliert hat, und dessen Weisheiten basierten gewiß auch auf den Schriften seiner Vorgänger, sie zeigen sich nie in ihrem wahren Licht, sie verbergen stets ihre Gefühle, ob sie den Mann lieben oder ob sie nichts für ihn empfinden, ob sie mit ihm zusammen sind, weil er ihnen Vergnügen bereitet oder um ihm den gesamten Reichtum abzunehmen, den er besitzt.
37.
NAUKARAM
II Aum Shubhagunakaananaaya namaha I Sarvavighnopashantaye namaha I Aum Ganeshaya namaha II
— Du bist spät.
— Ich habe kein Geld mehr für eine Tonga.
— Immer noch keine Arbeit gefunden?
— Nein, nichts.
— Das Schreiben, das muß doch Eindruck erweckt haben?
— Ich werde weggejagt, bevor ich es präsentieren kann. Es muß erst noch von jemandem gelesen werden, Ihr großartiges Schreiben, wenigstens von einem einzigen dieser Firengi. Ich habe einen Fehler gemacht. Von wegen erfahren im Umgang mit den Firengi. Ich habe mir etwas darauf eingebildet. Ich bin lächerlich, ich weiß. Ich habe angenommen, sie würden Interesse zeigen. Wie komme ich darauf? Weil ich es bin, Naukaram, der Mann, der so vieles erlebt hat, der so viel gelernt hat, der sich so verändert hat. Und was sehen die Firengi, die mich nicht kennen? Sie sehen mich nicht. Natürlich nicht. Burton Saheb hätte mich nicht abgewiesen. Meine Geschichte hätte seine Neugier geweckt. Er hätte sich wenigstens einige Minuten Zeit genommen. Ich bin verzweifelt.
— Nicht doch, nicht doch, Bhai-Saheb. Es muß nur einer dieser Firengi in das Schreiben hineinschnuppern, das wird seinen Appetit wecken.
— Es muß nur einer von ihnen die vielen Blätter in die Hand nehmen, richtig? Ist es das, was Sie sagen? Es muß nur einer zu lesen beginnen. Was wird er dann tun? Er hat sie mir ins Gesicht geworfen. Was ich mir einbilde, sagte er, meinen Dienst bei einem Offizier zu einem dicken Märchen aufzublasen.
— Das ist nicht wirklich geschehen.
— Es ist geschehen. Die Blätter sind jetzt schmutzig. In dem Haushalt wird wohl nicht richtig geputzt. Gerade der hätte mich gebraucht. Es war der benachbarte Bungalow. Unser Haus steht leer. Der Garten ist verwildert. Es geht das Gerücht um, der Geist einer Frau spuke dort. Wir beide, wir haben ein dickes Märchen zustande gebracht. Wer soll es jetzt füttern? Das war der einzige Firengi, den ich gesehen habe. Ansonsten ließen sie mir ausrichten, das sie meiner nicht bedürfen. Gibt es denn so viele gute Diener in der Stadt, inzwischen? Aufgeblasene Goaner, Sie wissen schon, jene Kreaturen, die sich wie die Firengi kleiden und ein Kreuz um den Hals tragen, das sie beim Laufen behindert. Er hat mich in der Sonne warten lassen. Sein Herr habe keine Lust, etwas zu lesen. Dafür sei es zu heiß. Wo käme er hin, wenn er alles lesen würde, was Dahergelaufene antragen. Ich glaube kaum, daß der Firengi so viele Wörter verschwendet hat. Wie oft kommt es denn vor, fragte ich ihn, daß jemand mit einem Schreiben in der Hand vor der Tür steht? Der Goaner hat sich einen Spaß daraus gemacht, mich vor den Kopf zu stoßen. Ich solle mich einen Tag lang in der Küche nützlich machen, schlug er vor, dann werde der Haushalter sehen, ob ich etwas tauge. Es war so erniedrigend.
— Nicht den Mut verlieren.
— Sie haben leicht reden. Ich weiß, wie leicht sich die Sorgen eines anderen Menschen ertragen lassen. Ich habe sogar den Lehrer aufgesucht, Shri Upanitsche. Ich habe gehofft, daß er sich an mich erinnert, obwohl fast fünf Jahre vergangen sind. Sein Sohn hat die Tür aufgemacht. Ein hochgewachsener Mann. Der Lehrer war so klein. Er war in Trauer, der Sohn. Seine Mutter ist gestorben. Und sein Vater, sagte er, sei in einen Ashram gegangen. Irgendwo am Ganges. Der Sohn war freundlich, wie seine Mutter. Er hat seine Hilfe angeboten. Ich bin schnell weggegangen. Wie sollte er helfen? Hilfe von Menschen, die nicht wirklich helfen können, das verstärkt die Erniedrigung. Der Barbier unten, neben dem Eingang, es war noch der selbe Mann. Er hat mich nicht wiedererkannt. Und wennschon. Was hätte er bestätigen sollen?
— Die Zeiten sind schwierig, das wird keiner bezweifeln. Es ist mir unangenehm, gerade jetzt dieses Thema anzuschneiden, aber wir haben mein Honorar etwas aus den Augen verloren. Es hat sich einiges angesammelt, eine nicht unerhebliche Schuld. Zehn Rupien, ich habe es gestern abend zusammengerechnet. Ich habe einen Vorschlag, wenn Sie erlauben, der uns beiden dient, denke ich. Wir sollten einen Betrag vereinbaren, der den gesamten restlichen Auftrag umfaßt. Egal, wie lange es noch dauert.
— Bestimmt haben Sie sich auch Gedanken gemacht über die Höhe dieses Betrags.
— Ich würde vorschlagen, Sie zahlen noch einmal sechzehn Rupien. Und dann reden wir kein einziges Mal mehr über Geld.
38.
WER DAS OPFER ANNIMMT
Niemals erzählte sie von sich. Es war ein Fehler, sie im Schlafzimmer zu bedrängen. Sie hielt ihn auf Distanz, indem sie ihn erregte. Wenn sie ihre Lippen zurückzog, konnte er seinen Blick nicht von ihrem Mund losreißen. Während sie von oben ihre Hüften auf ihn drückte, starrte er auf die Verheißung ihres Mundes, auf den schimmernden Ausdruck ihrer Stummheit, ihr Zopf löste sich auf — sie stürzte sich in den Trieb, soviel verstand er, wenn die Trauer in ihr alles andere zu lähmen drohte —, sie atmete schwer, ihr Halsband riß, die Perlen kullerten über ihre Brüste auf ihn herab. Er schaute überall hin, auf alles, seine Augen hasteten über ihrer beider Lust. Sie atmete schwerer, er verriet, wohin er hastete, und schwerer, und er, er war wenige Empfindungen entfernt, als sie innehielt, sie bewegte sich nicht mehr, sie ließ ihre Hände auf seiner Brust liegen, und sie begann zu sprechen, während sie auf seinem pulsierenden Staunen sitzen blieb, sprach in vollständigen Sätzen, in einem vertrauten Tonfall, der beiläufig erzählte und doch seine ganze Aufmerksamkeit einforderte. Er mußte seine Stöße besänftigen, um ihren Worten folgen zu können, die einen Weisen beschrieben, einen Brahmanen namens Auddalaka, der als junger Mann initiiert wurde in alle Formen der vedischen Rituale, auch in jene, bei denen die Vereinigung zwischen Mann und Frau als Opferung gefeiert wurde. Doch eines Tages begehrte Auddalaka, der so versiert über die Symbolkraft der Vulva referieren konnte, eine Studentin namens Vijayaa, und er fädelte es ein, daß sie sich im Rahmen des Ritus vereinten, doch es reichte ihm nicht aus, er sehnte sich nach einer Vereinigung außerhalb des Rituals, und so kamen sie zusammen, diese zwei jungen Menschen, und die Lust und das Vergnügen, das sie sich gegenseitig bereiteten, übertrafen alles andere, nahmen eine Bedeutung ein, die das Ritual überragte, durch das die Menschen Zugang zu den Göttern aufrechterhielten. Kundalini verstummte. Und? fragte Burton. Bislang hast du jede Geschichte zu Ende geführt. Sie schwieg. Ihr Schweigen grub sich in ihn hinein. Er senkte seinen Blick, auf die feine Haarlinie, als krieche eine Reihe winziger Ameisen von ihrem Schambein über ihren Bauch bis zu ihrem Nabel und darüber hinaus bis zu der kleinen Kuhle zwischen ihren Brüsten. Seine Hand glitt über diese Härchen, ihr stolzes Romaavali, das gleichsam magisch, so behauptete sie, die Erde mit dem Himmel verbindet. Das zuverlässigste Merkmal ihrer Schönheit, so glaubte sie. Er konnte nicht zustimmen, aber sie hätte sich eher umgebracht, als diese Härchen herauszuzupfen. Seine Hand folgte der Verbindung zwischen ihrem Herzen und ihrem Schoß. Als sie sich wieder anschauten, vermeinte er in einem tieferen Teich ihrer Augen ein Aufflackern von Zuneigung zu entdecken. Er lächelte sie an, und seinem Lächeln entnahm sie wohl, was ihre Augen zuviel versprochen hatten, denn sie begann sich wieder zu bewegen, sie schubste ihn in den Bereich ihrer Dominanz, und sie war gieriger als sonst, gierig zu kratzen und zu beißen, als könne sie den Geschmack seines Körpers behalten, wenn er morgen ginge, als könnte sie bleibende Ornamente auf seiner Haut zurücklassen. Müde fielen sie aus dem Liebeskampf heraus. Die schönste Zeit, die Minuten, in denen ihn kein Gedanke beschwerte, die schönste Zeit, dachte er, jene, die er nicht wahrnahm. Und ihm wurde bewußt, daß sie schon vorbei war. Er richtete sich auf und saugte an ihren Lippen, als suche er nach einem betäubenden Nektar. Und sie, sie ergriff seine linke Hand, sie spielte mit den Fingern, verschränkte sie, zog an den unteren Enden, bis sie knackten, und glitt in einen Gesang, der erst allmählich aus dem Summen heraus seinen Sinn entfaltete:
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