Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Der Weltensammler: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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33.

NAUKARAM

II Aum Kavishaaya namaha I Sarvavighnopashantaye namaha I Aum Ganeshaya namaha II

Der Lahiya holte die Mappe heraus, eine Mappe aus feinem Leder. Er hatte sie gekauft, als ihm bewußt wurde, wie viele Blätter er schon mit der Geschichte von Naukaram beschriftet hatte. Sie mußten zusammengehalten werden, er hatte auf einmal Angst verspürt, sie zu verlieren, selbst einer einzigen Seite verlustig zu gehen. Also hatte er mit einem Teil seines Honorars diese Mappe gekauft und natürlich einen Streit über die unnötige Ausgabe entfacht mit jener, die Buch hält. Er faltete die Mappe auf, ein wenig, bis er mit zwei Fingern eine Seite herausziehen konnte. Er las die Seite durch, aufmerksam, bedächtig. Er hatte auf einmal das Gefühl, laufen zu können wie ein junger Mann, den Hügel in die Stadt hinauf, den er neuerdings tief schnaufend und mit schwarzen Flecken vor den Augen überwunden hatte, und dann hinab, fast flog er, er überholte die pedantische Erzählung dieses Dieners, sie hatte den nötigen Anschub gegeben, dafür war er dankbar, aber nun mußte er ihr Flügel verleihen. AumBalaganapati , nicht wahr, sieben Silben, sieben Töne, die dem Bericht dieses gescheiterten Dieners Sinn geben würden und Schönheit. Was für eine Schönheit? Es sind nur wenige, die zaubern können. Durfte er das? Was für eine kleinliche Frage. Durfte er das Leben eines anderen verfälschen? Wozu diese Gewissenhaftigkeit? Er mußte diese Steifheit ablegen, sie ziemte sich nur für Helden auf alten Miniaturen. Bewegung! Biegsamkeit! Zudem, Naukaram belog ihn regelmäßig, das war offensichtlich, es war nicht sein wirkliches Leben, das er vor dem Lahiya ausbreitete, es war eine brautschöne Fassung, alles Häßliche herausgezupft, geschminkt, maskiert, sieben Schichten Stoff über jede Schürfwunde gelegt, natürlich, wer sagt schon die Wahrheit, wer traut sich, in ihr zu sprechen. Dabei wäre es geblieben, wenn er nicht nachgebohrt hätte. Einiges hatte er entlarven können, er hatte einen Riecher für Lügen, aber manches, was ihm peinlich war, würde Naukaram bis zum Ende verschweigen. Also blieb ihm, dem Lahiya, nichts anderes übrig, als das Ausgesparte einzufügen. Es war seine Pflicht zu vervollständigen.

Wer war Kundalini? Wer war sie wirklich? Er hatte einen Pujari aufgesucht, der auf seinen vielen Pilgerreisen manche Winkel des Landes gesehen hatte. Das Gespräch mit ihm war überaus ergiebig gewesen, seine Vermutungen hatten sich bestätigt. Der Pujari hatte aus der Herkunft von Kundalini gewisse Schlüsse ziehen können. Phaltan, in dem Distrikt Satara, das deute darauf hin, daß ihre Familie Anhänger der Mahanubhav-Gemeinde waren. Bei denen gebe es viele Devadasi. In den Tempeln dort wurde mir immer wieder eine von ihnen angeboten, aber ich habe abgelehnt, hatte der Pujari gesagt, wer in dem Alter eines Großvaters ist, der sollte nicht wie ein junger Mann handeln, der Vater werden will. Kundalini war eine Devadasi gewesen, einiges wies darauf hin. Sie muß in einem Tempel gedient haben, von dort muß sie weglaufen sein. Devadasi erhalten niemals Erlaubnis, hatte der Pujari erklärt, in jungen Jahren, in den Jahren weiblicher Blüte, den Tempel zu verlassen. Nur wenn die Priester keinen Gebrauch mehr für sie haben, werden sie freigelassen, aber oft haben sie sich so sehr an das Leben dort gewöhnt, sie haben Angst vor der Welt außerhalb des Tempels. Wenn die Pujari gnädig sind, dürfen die älteren Devadasi im Tempel bleiben, um den Boden zu fegen und Wasser zu holen. Kundalini war jung gewesen. Wenn es ihr gelang, sowohl einen Offizier der Angrezi als auch seinen Diener zu verführen, waren ihre Reize gewiß beachtlich gewesen. Wieso war sie weggelaufen? Der Lahiya hatte einen seiner Freunde besucht, seinen einzigen Freund eigentlich, der einzige, dessen Gesellschaft ihn nicht irritierte. Ein Mann der Dichtung und der Musik, der vieles von der Welt wußte, was dem Lahiya verschlossen geblieben war, weil er ein Leben lang die Welt nur durch die Augen seiner Kunden entdeckt hatte. Eigentlich hatte er den Auftrag von Naukaram nur nebenbei erwähnen wollen, aber sein Freund hatte seine Arme vor seinem Bauch verschränkt, der so gewaltig war wie der Kupferkessel, den er mit Ringen an allen Fingern schlug, wenn er seine Lieder sang, und bat ihn um die ganze Geschichte. Sein Freund zeigte großes Interesse an Kundalini, ungebührendes Interesse fast. Und er konnte manche Frage des Lahiya beantworten. Allerdings störte es ihn, daß er seinen Erklärungen immer wieder den Satz voranstellte, es sei doch allgemein bekannt, daß die Frauen im Maikhanna ihren Körper verkauften, weswegen sie auch ›die Geliebten‹ hießen, nicht wegen ihres Liebreizes, hast du das etwa vermutet? Und es sei doch allgemein bekannt, daß jene unter ihnen, die tanzen können, und jene, die Bhajan singen können, früher Devadasi waren. Wieder dieser Begriff. Devadasi. Es konnte keinen Zweifel mehr geben. Eine Konkubine, die Gott und Priester sich teilen. So hatte der Freund es nicht formuliert. Er hatte ihm erklärt, die Devadasi dürften keinen Sterblichen heiraten, weil sie mit dem Gott des Tempels vermählt seien, dem sie dienten, den sie ankleideten und auszogen, den sie schaukelten und fütterten und anbeteten, für den sie alles taten, was eine gute Ehefrau tun würde. Nur eines, das mußte der steinernen, der bronzenen Gottheit versagt bleiben, weswegen die Priester den Liebesakt mit den Devadasi vollziehen mußten. Aber all das sei doch allgemein bekannt. Es dampfte um den Lahiya herum, als wäre Regen auf die ausgetrocknete Tonerde gefallen, als atme die Erde wieder. Er verabschiedete sich schnell von seinem Freund. Der Gang nach Hause war wie ein Spaziergang nach dem ersten Regenfall. In seinem Zimmer zündete er ein Räucherstäbchen aus Sandelholz an, er beschwor seine Frau, ihn ja nicht zu stören, er nahm ein neues Blatt heraus und schrieb auf, was er nun wußte über die Devadasi namens Kundalini, die aus dem Tempel entflohen war, vor dem Pujari, ein häßlicher Mann mit Mundgeruch, der ihr an Bildung nicht das Wasser reichen konnte. Sie war mit den wichtigen heiligen Texten vertraut, er hingegen erfand die Sutras, die ihm nicht geläufig waren, er hängte heilige Endungen an unsinnige Silben, und weil sie es merkte, bestrafte er sie, indem er ihr weh tat, wenn er sich ihrer bemächtigte. (War das übertrieben? Von wegen. Diese dreckigen, halbgebildeten Brahmanen, eine Schande für die Kaste, das war genau ihre Abart.) Sie konnte Bhakti-Lieder singen, eine Vielzahl, sie trug sie so vor, daß ein Asket von ihrer Liebe zu Gott überwältigt wurde und ein Lebemann von dem Versprechen körperlicher Erfüllung erregt wurde. Nein, letzteres strich der Lahiya wieder durch. Es war zutreffend, aber ungebührend. Er durfte sich nicht mitreißen lassen von dieser Frau, in deren Gesängen Dharma und Kama miteinander verschmolzen. Sie war also vor dem Pujari, der sie einmal zu häufig mißbraucht hatte, nach Baroda geflohen. (Wieso gerade nach Baroda? Egal, es mußte nicht jedes Rätsel gelöst werden.) Vielleicht kannte sie hier eine andere Devadasi. Sie begann in der Maikhanna zu arbeiten, wo sie Naukaram traf, ein Kunde, dem sie sich hingab gegen Bezahlung, und er stellte sie seinem Herrn vor. Die Einsicht schlug über ihn ein, natürlich, wie hatte er es übersehen können, Naukaram hatte nicht das Glück seines Herrn im Auge, er hatte an sich selbst gedacht, nur an sich selbst. Er wollte Kundalini nicht in der Maikhanna aufsuchen müssen, er wollte sie in seiner Nähe haben. Dafür mußte er ein Opfer bringen, er mußte sie mit seinem Herrn teilen. Und wieso nicht? Wenn Gott und sein Priester sich eine Geliebte teilen können, wieso dann nicht ein Offizier der Ostindischen Gesellschaft und sein Diener? So muß es gewesen sein, in etwa. Der Lahiya war sehr zufrieden. Das ist wahre Gewissenhaftigkeit, dachte er, die Geschichte zur Wahrheit zu verfälschen.

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