Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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Es gab wenige Männer, auf die er sich verlassen konnte, Männer wie dieser Burton, der vertrauenswürdig von dem Treiben der Einheimischen berichtete. Er unterhielt sich gerne mit ihm. Sein Blick auf die Dinge war so frisch, als sei die Schöpfung gerade erst vollzogen worden. Aber eine Schwäche hatte dieser junge Mann, eine fatale Schwäche. Er beließ es nicht dabei, die Fremde zu beobachten. Er wollte an ihr teilnehmen. Er war ihr verfallen, so sehr, daß er sie sogar bewahren wollte in ihrem zurückgebliebenen Zustand. Ihre Positionen standen sich diametral gegenüber. Der General war getrieben, die Fremde zu verändern, zu verbessern. Dieser Burton hingegen wollte die Fremde sich selbst überlassen, weil die Verbesserung der Fremde ihre Auslöschung bedeuten würde. Das war dem General unverständlich, zumal dieser junge Soldat keinen Deut daran zweifelte, daß die britische Zivilisation dem einheimischen Brauchtum überlegen war. Sollte sich das Überlegene nicht durchsetzen? War das nicht der natürliche Fortgang der Geschichte? Konsequentes Denken war nicht die Stärke dieses Offiziers. Wie jeder andere auch, echauffierte er sich über die allgegenwärtige Dummheit und Faulheit und Roheit. Er konnte mit vehementer Abfälligkeit urteilen. Wie bei der These, auf die er sich neulich versteift hatte. Neid, Haß und Bosheit seien die Samen, die der Einheimische verstreue, wo er nur könne. Nicht aus einer teuflischen Gesinnung heraus, sondern weil er einen entsprechenden Instinkt besitze, genährt von seiner gerissenen Schwäche. Starker Tobak. Doch der Urheber solcher Verdikte wollte trotzdem die einheimischen Regeln einhalten. Manchmal hegte er den Verdacht, er spiele ihm diese selbstgerechte Entrüstung vor, um sich gegen den Vorwurf zu verwahren, er sei zu weich gegenüber den Einheimischen. Er war ein Rätsel, dieser Burton. Er vertrat meistens eine Meinung, die man von ihm nicht erwartete. Mörder sollten nicht gehängt werden, hatte er bei ihrem letzten Gespräch plädiert. Sie sollten wie gehabt vor eine Kanone gespannt werden, die dann abgefeuert wird. Brutal, zugegeben. Ich denke allerdings, unser Mitgefühl muß auf den erprobten Pfaden des Realistischen wandeln. Wir dürfen die Abschreckung nicht aus den Augen verlieren. Dem in Stücke gerissenen Mörder wird das Begräbnis verwehrt, ohne das kein Moslem in das Paradies gelangen kann. Wenn wir hängen, sollten wir die Leiche verbrennen lassen, aus denselben Gründen. Gleiches Recht für alle, das funktioniert hier nicht. Unser Strafrecht hat auf dem langen Transportweg an Effizienz verloren. Sehen Sie, jemanden einzusperren, das mag in Manchester wirkungsvoll sein, im Sindh ist es geradezu kontraproduktiv. Das gemeine Maskulinum in diesen Breiten empfindet einige Monate in unseren Gefängnissen als Erholung. Essen, trinken, dösen und in Ruhe die Pfeife rauchen. Statt dessen sollten wir die Ärmeren unter den Verbrechern auspeitschen und die Reicheren zur Kasse bitten. Das wird Eindruck hinterlassen. Nein, konsequent war er bestimmt nicht, dieser Offizier mit dem Auftrag, dem General persönlich Rapport zu erstatten.

31.

NAUKARAM

II Aum Avanishaaya namaha I Sarvavighnopashantaye namaha I Aum Ganeshaya namaha II

— Ich bin heute aus einem einzigen Grund hergekommen. Ich möchte endlich etwas in den Händen halten. Einen Beweis, daß wir seit einem Monat täglich zusammensitzen. Etwas, das so aussieht, als könnte es sechzehn Rupien wert sein. Ein Zeichen, das mich wieder hoffen läßt.

— Wir sind noch nicht fertig. Was kann ich dafür, daß du soviel erlebt hast.

— Was können Sie dafür? Ich wollte nur ein zweiseitiges Empfehlungsschreiben, als ich letzten Monat zu Ihnen kam.

— Von zwei Seiten war nie die Rede.

— Auch nicht von hundert.

— Was willst du?

— Ich möchte, daß Sie bis morgen eine vorläufige Fassung anfertigen. Einige Seiten, die alles Wichtige beinhalten. Ich möchte so bald wie möglich beginnen, neue Arbeit zu suchen. Wenn der Monsun einfällt, gibt es viel zu tun in jedem gutgeführten Haushalt. Und die Firengi verbringen ihre Zeit fast ausschließlich zu Hause. Ich werde sie dort antreffen, wenn ich herumgehe, um mich vorzustellen.

— Ich schätze halbe Sachen überhaupt nicht. Wir sollten warten, bis unsere Arbeit abgeschlossen ist und du dich mit dem endgültigen, bestmöglichen Schreiben vorstellen kannst. Der Monsun wird nicht so schnell vorüberziehen.

— Ich bestehe darauf.

— Na, wenn du darauf bestehst, dann gibt es wohl keine Diskussion? Ich bestehe darauf? Wo hast du denn das gelernt?

— Ein Monat ist eine lange Zeit. Da bekommt sogar einer wie ich mit, wie er an der Nase herumgeführt wird.

32.

DIE HERRSCHAFT DES DICHTERS

Bericht an General Napier

Persönlich

Sie haben mir den Auftrag erteilt, Informationen zu sammeln, die uns einen Eindruck gewähren, wie uns die Einheimischen betrachten. Ich habe viele Stunden in der Gegenwart von Sindhis, Belutschen und Panjabis aus allen Klassen zugebracht, auf den Märkten, in den Tavernen und am provisorischen Hofe des Aga Khan. Ich habe jeder Stimme mein aufmerksames Ohr geliehen, und ich habe es vermieden, über den Sinn des Geäußerten zu urteilen. Ich bin davon ausgegangen, daß ich die Welt ähnlich einseitig sehe wie jene, die mir gegenüber eine Meinung äußerten. Ich habe mich nicht verstellt, denn ich bin davon überzeugt, daß die Orientalen das Aufgesetzte durchschauen. Ich habe den Ansichten weder widersprochen noch habe ich sie angestachelt. Ich habe mich mit der Rolle des Zuhörers begnügt, und ich muß ohne falsche Bescheidenheit feststellen, daß ich mich einer Beliebtheit erfreut habe, die mir selten im Leben widerfahren ist. Meine schwierigste Aufgabe besteht nun darin, knapp zu resümieren, was in unzähligen Gesprächen verwinkelt und verworren, geschwollen und gespreizt vorgetragen wurde. Verallgemeinerungen sind unerbittliche Gleichmacher, vor denen wir uns hüten sollten wie der Teufel vor dem Weihwasser, aber ich konnte nicht gänzlich auf sie verzichten, um Ihren Auftrag so zu erfüllen, daß die gesammelten Informationen von möglichst großem Nutzen sind. Kommen Sie endlich zum Punkt, höre ich Sie sagen, und ich beeile mich, auch diesem Wunsch zu entsprechen.

Die Einheimischen sehen uns ganz anders, als wir uns sehen. Das klingt banal, doch wir sollten uns diese Einsicht im Umgang mit ihnen stets vor Augen führen. Sie halten uns keineswegs für mutig, für klug, nicht für großzügig, für zivilisiert, sie sehen in uns nichts anderes als Schurken. Sie vergessen kein einziges der Versprechen, die wir nicht eingelöst haben. Sie übersehen keinen einzigen der bestechlichen Beamten, die unsere Gerechtigkeit durchsetzen sollen. Sie empfinden unsere Manieren als anstößig, und natürlich sind wir gefährliche Ungläubige. Viele Einheimische sehnen sich nach einem Tag der Rache, einer östlichen Nacht der langen Messer, wie ich es nennen würde, sie können den Tag nicht abwarten, an dem der stinkige Eindringling verjagt wird. Sie durchschauen unsere Heuchelei, genauer gesagt, die Widersprüche in unserem Verhalten addieren sich in ihren Augen zu einer allumfassenden Heuchelei. Wenn die Angrezi besonders viel Frömmigkeit an den Tag legen, sagte mir ein älterer Mann in Hyderabad, wenn sie uns die Ohren vollstopfen mit Märchen von der aufgehenden Sonne des Christentums, wenn sie die Ausbreitung der Zivilisation beschwören und die unendlichen Vorzüge, mit denen wir Barbaren beschenkt werden würden, dann wissen wir, die Angrezi bereiten einen weiteren Diebstahl vor. Wenn sie beginnen, von Werten zu sprechen, dann sind wir gewarnt. Wir könnten diesen Mann einen Zyniker schimpfen, aber er ist ohne Zweifel ein kluger, hochangesehener Zyniker. Da ein Beispiel mehr ausdrückt als hundert Behauptungen, möchte ich von einer weiteren Begebenheit berichten. Vor einigen Monaten wurde in einem abgelegenen Teil des Landes westlich von Karchat ein Belutsche gefangengenommen, ein Stammesoberhaupt, der beschuldigt wurde, Raubüberfälle auf unsere Nachschubwege organisiert zu haben. Dieser Belutsche war als gewiefter und erfahrener Zweikämpfer bekannt, weswegen der Offizier, der die Verhaftung durchgeführt hatte, auf die Idee verfiel, ihn zu einem Zweikampf herauszufordern. Er bildete sich wohl ein, sein Sieg würde unsere militärische Überlegenheit demonstrieren. Der Häuptling wurde auf ein altes, müdes Pferd gesetzt, der Offizier schwang sich auf seinen kampferprobten Hengst. Er stürzte sich mit viel Bravour und Wirbel in die erste Attacke, der einige weitere Attacken folgten, doch sooft er angriff, so viele Hiebe er auch setzte, der Belutsche wehrte alles ab mit Schwert und Schild. Die Frustration dieses Offiziers, der viel auf seine Fechtkünste hielt, nahm zu. Er konnte die unverständlichen Rufe der Einheimischen hören, sie klangen in seinen Ohren wie Hohn, er würde den Kampf von Mann zu Mann nicht gewinnen können, er würde seinen beachtlichen Ruf unter den Kameraden verlieren. Er griff ein letztes Mal an, mit gezogener Pistole, und anstatt einen Hieb zu setzen, erschoß er den Belutschen aus nächster Nähe. Diese Geschichte wird landauf, landab erzählt, sie wuchert aus, sie treibt giftige Blüten, die das erfolgte Unrecht ins Dämonische steigern. Es sind viele verschiedene Versionen im Umlauf, doch allen ist das Skelett gemein, das ich umrissen habe. Schwerer als das Verhalten dieses Offiziers wiegt für die Einheimischen das Unrecht, daß sich dieser Offizier nicht vor einem ordentlichen Kriegsgericht für sein Vergehen hat verantworten müssen. Im Gegenteil, er ist befördert worden, er nimmt heute einen hohen Rang ein.

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