Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Eine Punkerin hatte sich neben ihn auf den Boden gesetzt, auf ihren Knöcheln war Fuck pain eintätowiert, auf jedem Finger ein Buchstabe. Über dem C trug sie einen silbernen Ring, sie trank eine hellgrüne Flüssigkeit aus einer Flasche, Isotonisches Fitnessgetränk stand auf dem Etikett.

In der Praxis war niemand, er könnte im Wartezimmer auf dem Sofa schlafen. Er dachte an Tula, an Reinhard, ihm fiel nicht ein, wie er es hätte erklären sollen, unrasiert, ungeduscht. Den Laptop nahm er mit, in einem Schrank fand Claas zwei Wolldecken, er packte sie in eine Tüte, ebenso die Sektflasche aus dem Kühlschrank, eine halbvolle Packung Müsliriegel, ein Stück Seife.

***

Hast einen Stein im Bauch, hellgrau und flach und gleichmäßig abgerundet. So schwer, dass dein Magen durchhängt, dich nach unten zieht, als du den Schritt von der Bahnsteigkante in den U-Bahn-Wagen machst. »Schau es dir einfach an«, hat Hanne gesagt. Du greifst nach einer der Gummischlaufen, schiebst die Hand hinein, stemmst dich gegen den Stein.

Der Aufenthaltsraum ist eingerichtet wie die Umkleidekabine eines Fitnessstudios, eines teuren mit Spa im Namen. Weiße Reihen abschließbarer Schränke, schwarze, kunstlederbezogene Bänke. An einer Wand stehen Sessel, ein Glastisch mit Aschenbecher, auf dem Bord neben der Tür Pappspender mit Kosmetiktüchern, Hygienehandschuhe steht grün auf einer Packung, Talkumpuder.

»Ich will nicht, dass sie mich angucken«, hast du gesagt, Hanne zugesehen, die Gel auf ihre Handflächen drückt. Sitzt neben ihr auf der Bank und wartest.

»Sie sehen nicht dich an«, Hanne reibt die Finger aneinander, verteilt silbriges Zeug in ihren Haaren, »für die bist du was anderes«, zieht mit dem Kamm einen Seitenscheitel, teilt die Haare in akkurate Strähnen.

Bevor du los bist, hast du auf dem Sofa gelegen, nicht gewusst, wie du dich vorbereiten sollst, hast schließlich deine Beine rasiert, den Schaum betrachtet, der mit dunklen Haaren durchsetzt von deinem Knöchel zum Ausguss lief. Ich will nichts tun, wofür ich mich rasieren muss, hast du gedacht, weiter hautfarbene Streifen ins Weiß gezogen.

Brauchst lange, um den Anzug über die Oberschenkel zu kriegen. »Ist ein Einteiler, leih ich dir«, Hanne sieht dir zu. Von innen ist er wie Stoff, außen aus schwarzem, glänzendem Gummi, an einen Taucheranzug musst du denken. Die Falten kleben aneinander, knirschen, wenn du zerrst. Die Maske ähnelt einer Skimütze aus Lackleder, mit einem Reißverschluss am Hinterkopf, den Hanne zuzieht, achtgebend, dass deine Haare nicht in den Zähnen hängen bleiben. Die Maske hat vier Löcher, zwei für die Augen, ein großes für den Mund und eines am Hinterkopf, für deinen Pferdeschwanz.

Bist als Vampir zum Fasching gegangen, als Prinzessin natürlich, hattest ein Laken über dem Kopf und warst Gespenst. Im Jahr darauf hatte dein Vater Wattebäusche auf das Laken geklebt, eine Schneeflocke, sieht man doch. Warst beleidigt, wenn sie fragten.

Betrachtest dich im Spiegel, siehst aus, als würdest du in den Krieg ziehen, ein gefährliches Tier mit Schweif.

»Musst nur danebenstehen und zugucken«, hat Hanne noch einmal gesagt, im Flur, die Hand schon auf der Klinke. Der Raum ist kleiner als Lucas’ Zimmer, ohne Fenster, die Wände gepolstert, mit schwarzem Kunstleder überzogen, schalldicht, wie Hanne dir später erklärt. Bleibst im Türrahmen stehen, warm ist es, als wärst du hinten bei den Öfen, es riecht nach Desinfektionsmitteln und nach Zitrone. Der Boden sieht aus, als wäre er aus Gummi, dunkelgrau und abwaschbar. Deinen Hals ist es hochgekrochen, in der Kehle hast du es stoppen können, nicht weinen.

Es sind zwei, sie knien nebeneinander, ihre Oberkörper nach vorn gebeugt, Stirn Richtung Boden, als ihr die Kammer betretet. Hast Angst vor ihnen, vor der hellen Haut ihrer Rücken, der kleinen Höckerkette der Wirbelsäulen in der Mitte, den Halsbändern in ihren Nacken, an denen sich Hautfalten stauen. Den akkurat geschnittenen Haarkanten darüber. Weich sehen sie aus, riesige neugeborene Tierjunge, die auf Zitzen warten.

Bleibst an der Tür stehen, einer der Männer ist auf Hanne zu, auf allen vieren, sie hat ihn gerufen. Der andere kniet weiter vor dir, in seinem Vollbart, weiß über Oberlippe und Kinn, an den Schläfen noch grau, steckt ein Ball. Pinkfarben und aus Gummi, zwischen kreisrund gespannten Lippen, mit zwei Lederriemen an seinem Hinterkopf verschnallt. Seine Oberschenkel fangen nach einer Weile an zu zittern, am Kunstleder der Wände sammelt sich Feuchtigkeit, ein silbriger Streifen winziger Tropfen auf Höhe deiner Schultern.

Da erst merkst du, dass die Decke verspiegelt ist, brauchst einen Moment, um dich zu finden. Groß siehst du aus, stehst breitbeinig und mit verschränkten Armen vor der Tür, wie ein Wächter. Dein Schweif wippt, wenn du den Kopf drehst. Schwarz und glänzend, wie eines von Lucas’ Plastikmonstern.

Hast tief Luft eingesogen, den gärenden Obstgeruch schweißfeuchten Leders, Zitrone und Desinfektionsmittel überlagert vom Gleitcremeparfum, von Urin-Ammoniak, schalem, erwärmtem Latex. Tropfen laufen aus dem silbrigen Streifen hinab.

Hanne ruft den Bärtigen, der andere kommt zurück. Kriecht immer weiter, hält nicht an, beugt nicht den Oberkörper nach vorn. Kommt auf dich zu, willst ihn wegschieben, deine Hand auf seinen Kopf legen und ihn wegschieben, die Haare auf seiner Stirn, seinen Schläfen schweißnass. Magst sie nicht berühren, nimmst die Hand wieder runter, schiebst die Fingerspitzen in deine Achseln.

Er drängt sich an dein Bein, willst es erst wegziehen, vor seiner Haut, seiner Körperwärme. Fühlst nur den Druck, keine Feuchtigkeit, sanft und vorsichtig auf deinem Oberschenkel, als hätte er Angst, du würdest nach ihm treten. Sein Gesicht lehnt an deinen Knien, seine Arme sind um deine Waden geschlungen.

Hanne lässt es zu, eine Weile steht ihr an der Tür, schließlich deutet sie in eine Ecke, glänzende Schlieren aus Schweiß bleiben auf deinem Anzug zurück. Du folgst ihm, in der Ecke steht ein Stepper, kennst ihn aus dem Teleshoppingkanal, Po und Oberschenkel. Ein Jutebeutel lehnt an dem Gerät, gefüllt mit Kieseln, er hebt ihn auf, schüttet die Steine in die großen schuhförmigen Trittflächen. Zwei fallen daneben, springen über den Gummibelag, du sammelst sie auf, befühlst die scharfen Kanten, ehe du sie zu den anderen legst. Wenn er den Stepper hinabtritt, ertönt ein schleifendes Geräusch, nicht unangenehm schrill, es klingt eher wie ein Keuchen.

Die Maske ist von innen nassgeschwitzt, als du sie vom Kopf ziehst, rote Linien dort, wo die Nähte sitzen, auf den Wangen, der Stirn, unterm Kinn. Deine Ohren tun weh, vom Leder fest an deinen Kopf gepresst. »Ihr versteht euch ja ganz gut«, hat Hanne gesagt.

Auf dem Weg zum U-Bahn-Ausgang hast du gemerkt, du lächelst. Die Treppe war voller Menschen, sie kamen dir entgegen, ein Wall sich eilig beugender Knie. Hast ihnen ins Gesicht gesehen, als wäre dein Körper, Hals, Schultern, Brustbein, plötzlich aus einem anderen Material, dichter, fester, stark genug, um ihren Blicken standzuhalten. Um sie vor dir herzuschieben wie eine Bugwelle, durch sie hindurchzupflügen.

***

Die Treppe war mit grauem Linoleum ausgelegt, das Geländer aus Holz, Gründerzeit, mit gedrechselten Blumen verziert, die Linien weich von den Lackschichten. Brandenburger stand auf dem Klingelschild, Marc Brandenburger . Claas kannte den Namen von den Abrechnungen der Hausverwaltung, k. Z. hatte meist dahinter gestanden, er hatte gezuckt, als er das Kürzel das erste Mal las, es bedeutete keine Zahlung . Die Hausverwaltung hatte auf Räumung geklagt. Der Beklagte sei nicht vor Gericht erschienen, schrieben sie, die mit der Räumung beauftragte Firma habe die Wohnung aufgebrochen, sie sei leer gewesen, bis auf einen defekten Kühlschrank, nicht verwertbar. Die Kosten beliefen sich auf tausendzweihundert Euro, Claas hatte die Praxismiete verspätet zahlen müssen.

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