Khaled Hosseini - Drachenläufer

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Afghanistan 1975: In Kabul wächst der zwölfjährige Amir auf, der mit Hilfe seines Freundes Hassan unbedingt einen Wettbewerb im Drachensteigen gewinnen will. Hassans Vater ist der Diener von Amirs Vater, doch trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet die beiden Jungen eine innige Freundschaft. Am Ende des erfolgreichen Wettkampfs wird die Freundschaft von Amir auf schreckliche Weise verraten. Diese Tat verändert das Leben beider dramatisch, ihre Wege trennen sich. Viele Jahre später kehrt der erwachsene Amir aus dem Ausland in seine Heimatstadt Kabul zurück, um seine Schuld zu tilgen.
Der Leser wird Zeuge der dramatischen Schicksale der beiden Jungen, ihrer Väter und Freunde, und erlebt ihre Liebe und ihre Lügen, ihre Trennung und Wiedergutmachung.
»Ein kleines literarisches Wunder… das wohl spannendste Buch über die Menschen in Afghanistan.« Die Tageszeitung

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Dr. Kumar war einen Schritt zurückgetreten und beobachtete sie mit einem routinierten, höflichen Lächeln.

Ich lächelte wie alle anderen, wünschte mir aber insgeheim, auch irgendeine Narbe zu haben, die Babas Mitleid erregte. Es war einfach ungerecht. Hassan hatte nichts getan, um sich Babas Zuneigung zu verdienen; er war bloß mit dieser dummen Hasenscharte zur Welt gekommen.

Die Operation verlief gut. Wir waren alle ein wenig erschrocken, als sie zum ersten Mal die Verbände abnahmen, lächelten aber tapfer weiter, ganz so, wie es uns Dr. Kumar aufgetragen hatte. Es war nicht leicht, denn Hassans Oberlippe war ein wüstes Gebilde aus geschwollenem, rohem Fleisch. Ich rechnete damit, dass Hassan vor Entsetzen aufschreien würde, als die Schwester ihm den Spiegel reichte. Ali hielt seine Hand, als Hassan einen langen, nachdenklichen Blick auf sein Abbild warf. Er flüsterte etwas, was ich nicht verstand. Ich legte mein Ohr an seinen Mund. Er flüsterte es erneut.

»Tashakor.« Danke.

Dann verzogen sich seine Lippen, und dieses Mal wusste ich, was er tat. Er lächelte. Genau wie damals, als er aus dem Leib seiner Mutter herausgekommen war.

Die Schwellung ließ nach, und mit der Zeit heilte die Wunde. Bald schon war nur noch eine rosafarbene, gezackte Linie zu sehen, die von seiner Lippe nach oben verlief. Im folgenden Winter war es nur noch eine blasse Narbe. Was eine gewisse Ironie in sich barg. Denn das war der Winter, in dem Hassan aufhörte zu lächeln.

6

Winter.

Am Tag, wenn der erste Schnee fällt, vollziehe ich jedes Jahr ein Ritual: Ich trete am frühen Morgen im Schlafanzug aus dem Haus, die Arme gegen die Kälte um den Körper geschlungen. Ich betrachte die Auffahrt, den Wagen meines Vaters, die Mauern, die Bäume, die Dächer und die Hügel, die unter einer dicken Schneeschicht liegen. Ich lächle. Der Himmel ist makellos blau, der Schnee so weiß, dass meine Augen zu brennen beginnen. Ich schaufele eine Hand voll frischen Schnee in meinen Mund, lausche der gedämpften Stille, die nur von dem Krächzen der Krähen unterbrochen wird. Ich spaziere barfuß die Vordertreppe hinunter und rufe laut Hassans Namen, damit er kommt und es auch sieht.

Der Winter war die Lieblingsjahreszeit der Kinder in Kabul — zumindest wenn ihre Väter es sich leisten konnten, einen guten Eisenofen zu kaufen. Der Grund war einfach: In der eiskalten Zeit blieb die Schule geschlossen. Winter bedeutete für mich das Ende langer Rechenaufgaben und der Pflicht, eine Antwort auf die Frage nach der Hauptstadt von Bulgarien parat zu haben, es bedeutete drei Monate lang Kartenspielen am Ofen mit Hassan, an jedem Dienstagmorgen freien Eintritt für die russischen Filme im Park-Kino und qurma aus Steckrüben auf Reis zum Mittagessen nach einem ganzen Morgen im Schnee.

Und natürlich Drachen steigen lassen. Und hinter ihnen herjagen.

Für ein paar bedauernswerte Kinder bedeutete der Winter nicht das Ende des Schuljahres. Es gab die so genannten freiwilligen Winterkurse. Kein Kind, das ich kannte, meldete sich jemals freiwillig, um an diesem Unterricht teilzunehmen; es waren natürlich die Eltern, die dazu anmeldeten. Glücklicherweise gehörte Baba nicht zu diesen Eltern. Ich erinnere mich noch an einen Jungen, Ahmad war sein Name, der auf der anderen Straßenseite wohnte. Sein Vater war irgendein Doktor, glaube ich. Ahmad litt an Epilepsie und trug immer eine Wollweste und ein schwarzes Brillengestell mit dicken Gläsern. Er gehörte zu Assefs regelmäßigen Opfern. Jeden Morgen sah ich von meinem Fenster aus zu, wie der Hazara-Diener von Ahmads Familie den Schnee in der Einfahrt wegschaufelte, um den Weg für den schwarzen Opel frei zu machen. Ich wartete immer, bis Ahmad und sein Vater in den Wagen gestiegen waren, Ahmad in seine Wollweste und seinen Wintermantel gehüllt, die Schultasche gefüllt mit Büchern und Bleistiften. Ich sah ihnen nach, bis sie um die Ecke bogen, dann legte ich mich in meinem Flanellschlafanzug wieder ins Bett. Ich zog die Decke bis zum Kinn und betrachtete durch das Fenster die schneebedeckten Berge im Norden. Betrachtete sie, bis ich wieder einschlummerte.

Ich liebte die Winterzeit in Kabul. Ich mochte es, wenn der Schnee nachts leise an mein Fenster klopfte, wenn der frische Schnee unter meinen schwarzen Gummistiefeln knirschte, wenn ein Feuer im gusseisernen Ofen brannte, während draußen der Wind durch die Gärten und Straßen pfiff. Aber am meisten mochte ich, dass das Eis zwischen Baba und mir ein wenig taute, wenn die Bäume und Straßen mit Schnee bedeckt waren. Und der Grund dafür waren die Drachen. Baba und ich lebten wohl im selben Haus, aber in unterschiedlichen Welten. Die Drachen schufen eine zarte Verbindung zwischen diesen beiden Welten.

Jeden Winter veranstalteten die verschiedenen Stadtviertel Kabuls ihre Turniere im Drachensteigen. Und für einen Jungen aus Kabul stellte der Tag des Turniers zweifellos den Höhepunkt der kalten Jahreszeit dar. In der Nacht vor dem Turnier konnte ich nie schlafen. Ich rollte mich von einer Seite auf die andere, zauberte mit den Händen Schattentiere an die Wand, saß sogar in eine Decke gehüllt im Dunkeln auf dem Balkon. Ich kam mir wie ein Soldat vor, der in der Nacht vor einem großen Kampf versucht, im Schützengraben zu schlafen. Und so abwegig war dieser Vergleich gar nicht. Wenn in Kabul der Kampf der Drachen bevorstand, war das ein wenig so, als ob man in den Krieg zog.

Und wie in jedem Krieg musste man sich für die Schlacht rüsten. Eine ganze Weile bauten Hassan und ich unsere Drachen selbst. Wir sparten im Herbst unser wöchentliches Taschengeld, ließen es in ein kleines Porzellan pferd fallen, das Baba irgendwann einmal aus Herat mitgebracht hatte. Wenn die Winterwinde zu blasen begannen und der Schnee in dicken Flocken fiel, lösten wir den Verschluss unter dem Bauch des Pferdes. Wir gingen zum Basar und kauften Bambus, Leim, Schnur und Papier. Wir verbrachten jeden Tag Stunden damit, den Bambus für die Längs- und die Querleisten zu hobeln, das hauchdünne Seidenpapier zurechtzuschneiden, das die raschen Sinkflüge und das schnelle Aufsteigen des Drachens erleichterte. Und dann mussten wir natürlich unsere eigene Schnur, die tar, herstellen. Wenn der Drachen das Gewehr verkörperte, dann stellte die tar die Munition dar: Wir gingen in den Garten hinaus und zogen bis zu hundertfünfzig Meter Schnur durch eine Mischung aus zerstoßenem Glas und Leim. Dann spannten wir sie zum Trocknen zwischen den Bäumen auf. Am nächsten Tag wickelten wir die einsatzbereite Schnur um eine Holzspule. Wenn der Schnee schmolz und die Re genfälle des Frühjahrs einsetzten, hatte jeder Junge in Kabul von einem Winter voller Drachenkämpfe verräterische tiefe, horizontale Schnitte an den Fingern. Ich weiß noch, wie meine Klassenkameraden und ich uns am ersten Schultag zusammendrängten und unsere Kampfwunden verglichen. Die Schnitte schmerzten und heilten nur schwer, aber das war mir egal. Sie erinnerten mich an eine geliebte Jahreszeit, die wieder einmal viel zu schnell vergangen war. Dann blies der Klassenführer in seine Pfeife, und wir marschierten im Gänsemarsch in unsere Zimmer und sehnten uns schon wieder nach dem Winter, doch zunächst stand uns ein weiteres langes Schuljahr bevor.

Es wurde schnell deutlich, dass Hassan und ich besser darin waren, einen Drachen steigen zu lassen, als ihn zu bauen. Irgendein Fehler in der Konstruktion wurde ihm immer zum Verhängnis.

Daher nahm uns Baba mit zu Saifo, um uns bei ihm die Drachen zu kaufen. Saifo war ein alter Mann, beinahe blind und eigentlich ein moochi, ein Schuster. Aber daneben war er der beste Drachenbauer der Stadt. Er arbeitete in einer armseligen Hütte an der Jadeh Maywand, jener belebten Straße südlich der schmutzigen Ufer des Kabul-Flusses. Ich weiß noch, dass man sich bücken musste, um den Laden zu betreten, der kaum größer als eine Gefängniszelle war, und dann musste man noch eine Falltür öffnen, um ein paar Holzstufen in den feuchten Keller hinunterzuklettern, in dem Saifo seine begehrten Drachen aufbewahrte. Baba kaufte jedem von uns drei völlig gleiche Drachen und eine Spule Glasschnur. Wenn ich es mir anders überlegte und um einen größeren, kunstvolleren Drachen bat, kaufte Baba ihn mir, kaufte aber den gleichen auch für Hassan. Manchmal wäre es mir lieber gewesen, er hätte das nicht getan. Manchmal wäre ich gern ganz allein sein Liebling gewesen.

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