Ingrid Noll - Der Hahn ist tot

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Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.

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Wo war der Kanister geblieben? Wahrscheinlich stand er noch im Wald und machte diesen Mord auf den ersten Blick ganz deutlich: Zaun durchgeknipst und Leiche mit Benzin übergossen. Selbst wenn alles völlig verbrannt war, würde man nicht zweifeln, daß es sich um keinen Unfall handelte.

Mechanisch nahm ich die Wagenschlüssel, schloß auf, setzte mich in Witolds Wagen und fuhr los. Zu Fuß hatte ich einen allzu langen Weg nach Hause.

Nach Hause? Ich durfte Witolds Wagen auf keinen Fall in Mannheim vor meine Wohnung stellen. Wo er nun tot war, sollte man ihn auch für den Täter halten, das würde ihm nicht mehr weh tun. Also mußte ich das Auto vor seinem Ladenburger Haus parken. Es mußte so aussehen, als hätte er den Polizisten erschossen und dann die Leiche beseitigt, unter Umständen dabei Selbstmord begangen.

Aber würde er im Falle eines Selbstmordes nicht eher zum Revolver greifen und sich zu Hause erschießen, statt vorher noch die Plackerei im Steinbruch durchzustehen?

Ich fuhr also nach Ladenburg. In Weinheim hörte ich verschiedenartige Sirenen und Martinshörner, aber ich traf merkwürdigerweise keines der zugehörigen Fahrzeuge. Aus Unkenntnis konnte ich nicht in Schleichwege einbiegen und mußte meinen Weg mitten durch die Stadt nehmen.

Anscheinend versuchte man von unten an den brennenden Wagen heranzukommen und war zu meinem Glück gar nicht erst von oben an den Abgrund herangefahren.

In Ladenburg stieg ich bei Witolds Haus aus und ließ die Schlüssel stecken. Zuvor wischte ich sie jedoch gründlich ab, ebenso das Lenkrad und die Schaltung.

Nun stand ich dort auf der Straße und überlegte, wie ich heimkommen sollte. Bahn, Taxi oder Straßenbahn schienen mir viel zu auffällig, einen Wagen anhalten erst recht.

Es blieb mir nichts anderes übrig, als einen weiten Fußmarsch durch die kühle Herbstnacht zu starten. Wie weit?

Ich wußte es nicht. Die kurze Stecke mit dem Auto würde sich endlos dehnen, wenn ich sie erwandern müßte. Natürlich konnte ich mich irgendwo verstecken und am frühen Morgen eine Straßenbahn besteigen. Da fiel mir ein, daß ich in der Aufregung kein Geld mitgenommen hatte, nur meine Ausweise und die Hausschlüssel steckten in der Manteltasche.

Ich marschierte los. Es war sternklar. Ich ging möglichst im Schatten, drückte mich durch kleine Straßen und vermied es, Geräusche zu machen.

Mör-de-rin! trommelte mein Puls. Zu diesem Rhythmus konnte ich zügig wandern. Warum hatte ich bei der Ausführung meiner Taten immer so viel Glück gehabt? Warum war ich nie verdächtigt oder gar überführt worden?

Wieder half mir der Zufall: Ich fand ein unabgeschlossenes Herrenfahrrad, schwarz, alt und klapprig. Ich zögerte keine Minute, es zu ergreifen. Überdies stand es neben einem Müllcontainer und gehörte am Ende zum Sperrmüll. Als ich mich noch mühte, das Rad zu besteigen, öffnete sich ruckartig der Deckel des Müllcontainers. Ich fiel vor Schreck mit dem Fahrrad zu Boden. Wie der Vogel aus einer Kuckucksuhr steckte ein Stadtstreicher seinen Kopf heraus und schrie:

»Diebe, Mörder!«

Mein Entsetzen war kaum zu schildern, aber gleichzeitig brach der Fluchtinstinkt wieder mächtig durch — weg hier, weg von diesem Unhold, der es sicher mit allen zehn Geboten noch weniger ernst nahm als ich.

Bevor er aus seiner Bettkammer herausgeklettert war, hatte ich es geschafft, mich hochzurappeln, aufzusitzen und unter Aufbietung aller meiner Kräfte halb stehend davonzuradeln.

Nach einigen Minuten mußte ich anhalten und verschnaufen, aber ich war erfüllt von Euphorie: entkommen!

Als ungeübte Radfahrerin fiel es mir nicht leicht, mit diesem Fahrzeug heimzugelangen, zumal es keine Lampe hatte. Aber immerhin hegte ich doch die Hoffnung, nicht die ganze Nacht auf den Füßen verbringen zu müssen.

Es war noch stockdunkel, als ich nach Mannheim kam.

Überall gingen Lichter an. Frühschichtler begaben sich unter die Dusche, Autos waren in Richtung Stadt unterwegs. Das Rad stellte ich auf einen Parkplatz und ging die letzten Minuten zu Fuß. Als ich auch noch die Treppe überwunden und meine Wohnung erreicht hatte, beschloß ich, sie nie mehr zu verlassen. Ins Bett gehen und nie mehr aufstehen. Am besten einschlafen und nie mehr aufwachen.

Kalter, miefiger Rauch schlug mir entgegen, ein Wadenkrampf fuhr mir ins rechte Bein, ein voller Aschenbecher und ein vom Stuhl gerutschter sandfarbener Pullover erinnerten mich an Witold, der noch vor einigen Stunden unversehrt hier gesessen hatte.

Ich öffnete das Fenster, taumelte ins Schlafzimmer und warf mich angekleidet aufs Bett. Ein schwarzer Schatten schoß hervor und stürzte sich auf mich. Es war der verängstigte Dieskau, den ich am Abend nicht mehr ausgeführt hatte. Ins Bett gehen lohnte sich kaum. Ich müßte doch bald aufstehen und ins Büro gehen. Trotzdem blieb ich auf dem Bett liegen, kraulte den Hund an den Ohren und war zu keinen klaren Entschlüssen, geschweige denn Taten mehr fähig.

Ich wollte krank sein, ich wollte im Krankenhaus in einem sterilen weißen Bett hegen, nur wildfremde Menschen sehen, mit niemand sprechen müssen. Keine Verantwortung mehr, keine Pflicht. Ich wünschte mir einen pflanzenhaften Zustand des Verdämmerns.

Aber nach einer halben Stunde stand ich auf und ging unter die Dusche. Ich machte mich bürofein, räumte auf, trank etwas Tee und führte den Dieskau kurz auf den Grünstreifen. Mit der Zeitung in der Hand kam ich wieder nach oben, aber aus Erfahrung wußte ich, daß nächtliche Ereignisse nie am folgenden Morgen veröffentlicht werden, es sei denn, sie seien von weltweiter Bedeutung.

Pünktlich wie stets verließ ich mit dem Hund die aufgeräumte Wohnung und fuhr ins Büro. Diesen Tag durchzustehen würde mir sicher besonders schwerfallen.

Kurz vor der Mittagspause bekam ich einen Anruf von der Polizei, ich sollte mich für ein kurzes Gespräch in meinem Bürozimmer bereithalten. Diesmal kamen sie zu zweit, mit sehr ernstem Gesicht. Ob gestern ein Kollege, ein Kommissar Wernicke, bei mir angerufen habe oder sogar vorbeigekommen sei?

Ich verneinte. Wo ich gewesen sei? Nach Büroschluß sei ich heimgefahren, unterwegs hätte ich allerdings noch etwas eingekauft. Zu Hause hätte ich nach einer kleinen Verschnaufpause gegen Abend einen Hundespaziergang gemacht. Ich wies auf den Dieskau unter meinem Schreibtisch, als ob er als Zeuge aussagen könne.

Ob Herr Engstern mich angerufen oder besucht hätte?

Ich verneinte abermals und sagte, ich hätte ihn zuletzt vor etwa zehn Tagen gesehen. Schließlich fragte ich, so energisch wie es mir noch möglich war, was diese Fragen bedeuteten.

Der eine Polizist, jung und drahtig wie sein toter Kollege, seufzte tief auf. Er sprach abgehackt.

»Morgen werden Sie es ohnehin in der Zeitung lesen. Letzte Nacht ist mein Freund Hermann Wernicke in seinem Wagen verbrannt.«

»Wie ist das passiert?« fragte ich.

»Wenn wir das so genau wüßten, wären wir nicht hier«, erklärte der zweite Beamte, etwas freundlicher, »aber es handelt sich um Mord, das ist sicher. Wernicke war der Lösung dieser ominösen Todesfälle dreier Frauen auf der Spur.

Wahrscheinlich war Engstern der Täter, wenn auch manches noch sehr verworren erscheint. Wir wissen, daß Wernicke zu Engstern wollte, weil er neue Verdachtsaspekte vermutete.

Seitdem wurde er nicht wieder gesehen und erst heute nacht halb verkohlt aus seinem zerquetschten Wagen gezogen.«

Von Witolds Leiche sagten sie nichts. Sollte ich nach ihm fragen?

Ich wagte es nicht.

»Wo ist das denn passiert?« klang neutraler.

»Der Wagen ist bei Weinheim einen Abgrund hinuntergestürzt, zuvor hat man meinen bewußtlosen oder bereits toten Freund mit Benzin übergossen«, sagte anklagend der Jüngere der beiden.

Mein Gesicht war blaß und elend, das wußte ich, aber in Anbetracht dieser Schilderung war das wahrscheinlich angemessen.

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