Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Und am Labor Day hat er dann zu mir gesagt: ‹Du findest das vielleicht komisch, aber ich werde nie wieder über ihren Tod sprechen, und bitte vergiss nicht, dass ich dir das gesagt habe. Wirst du das nicht vergessen, Sylvia? Damit du später nicht denkst, ich sei verrückt?) Und ich habe gesagt: ‹Mir gefällt das nicht, Ted, ich kann das nicht akzeptieren) Und er hat gesagt, es tue ihm Leid, aber er müsse nun mal so handeln. Und als er am nächsten Abend nach Hause gekommen ist, da habe ich ihm, wenn ich mich recht erinnere, erzählt, Withers Anwalt habe behauptet, dass das Geständnis erzwungen gewesen sei und der wahre Mörder noch frei herumlaufe. Na, und da hat Ted mich angegrinst, ungefähr so, wie er grinst, wenn er jemanden auf den Arm nimmt, und hat gesagt: ‹Ich weiß nicht, wovon du sprichst.) Und da habe ich doch tatsächlich gesagt: ‹Ich spreche von der Person, die deine Tochter ermordet hat.› Und er hat gesagt: ‹Niemand hat unsere Tochter ermordet, ich möchte das aus deinem Mund nicht noch einmal hören.› Und ich habe gesagt: ‹Ted, so geht das nicht.› Und er hat gesagt: ‹Was geht so nicht?› Und ich habe gesagt: ‹Dass du so tust, als wäre Jordan nicht tot.› Und er hat gesagt: ‹Wir hatten eine Tochter, und jetzt haben wir keine mehr, also ist sie wohl tot, aber ich warne dich, Sylvia, erzähl mir nicht, sie sei umgebracht worden, verstehst du?› Und von Stund an, Enid, hat er diese Haltung nicht ein einziges Mal aufgegeben, egal, wie stark ich ihm zusetze. Ehrlich, ich bin bloß Millimeter davon entfernt, mich scheiden zu lassen. Ständig. Wenn er nur nicht in jeder anderen Hinsicht so lieb zu mir wäre. Nie wird er böse, wenn ich über Withers spreche, er geht nur mit so einem Lachen darüber hinweg, als wäre das Ganze eine merkwürdig fixe Idee von mir. Irgendwie erinnert er mich an unsere Katze, wenn sie eine tote Grasmücke anschleppt. Die Katze weiß ja nicht, dass wir keine toten Grasmücken im Haus haben wollen. Ted möchte, dass ich genauso rational damit umgehe, wie er das macht, er denkt, er tut mir einen Gefallen, und unternimmt diese vielen Reisen und Kreuzfahrten mit mir, und alles ist gut, außer dass die schlimmste Sache in unserem Leben für ihn gar nicht geschehen ist und für mich schon.»

«Ist sie denn geschehen?», fragte Enid.

Sylvia zuckte erschrocken zurück. «Danke», sagte sie, obwohl Enid diese Frage gestellt hatte, weil sie einen Augenblick verwirrt gewesen war, und nicht, weil sie Sylvia einen Gefallen hatte tun wollen. «Danke, dass Sie ehrlich genug sind, mich das zu fragen. Manchmal glaube ich schon, ich bin verrückt. Meine ganze Arbeit spielt sich in meinem Kopf ab. Ich schiebe Millionen kleiner Teile Nichts, Millionen Gedanken und Gefühle und Erinnerungen darin herum, Tag für Tag, seit Jahren, da ist dieses gewaltige Gerüst und Bauvorhaben, als wollte ich in meinem Kopf eine Kathedrale aus Zahnstochern errichten. Und es hilft nicht einmal, Tagebuch zu führen, weil die Wörter auf den Seiten einfach nicht die geringste Wirkung auf mein Gehirn haben wollen. Sobald ich etwas niederschreibe, bleibt es hinter mir zurück. Als würde ich Pennys über Bord werfen. Ich leiste also all diese Gedankenarbeit ohne jede Hoffnung auf Hilfe von außen, abgesehen von den etwas ungepflegten Leuten in meinen Mittwochs- und Donnerstagsgruppen, und die ganze Zeit tut mein eigener Mann so, als sei der Kern dieser enormen Geistesarbeit — nämlich, dass meine Tochter ermordet wurde — gar nicht existent. Und deshalb sind, mehr und mehr, die einzigen Wegweiser in meinem Leben, mein einziges Nord und Süd und Ost und West, meine Gefühle.

Und genau da hakt Ted ein, er findet, unsere Kultur nimmt Gefühle zu wichtig, er sagt, alles sei außer Kontrolle geraten, und nicht der Computer mache das Leben virtuell, sondern unsere Geisteshaltung. Er sagt, alle versuchten, ihre Gedanken zu korrigieren und ihre Gefühle zu verfeinern und an ihren Beziehungen und erzieherischen Fähigkeiten zu feilen, anstatt einfach nur zu heiraten und Kinder zu kriegen wie früher. Und was er auch noch sagt, ist, dass wir uns auf die nächste Stufe der Abstraktion katapultiert hätten, weil wir in Zeit und Geld schwämmen, und damit wolle er nichts zu tun haben. Er möchte ‹echte› Nahrung zu sich nehmen und ‹echte› Orte besuchen und über ‹echte› Dinge reden, Wirtschaft und Forschung zum Beispiel. Und so sind wir uns inzwischen überhaupt nicht mehr einig, worauf es im Leben eigentlich ankommt.

Und dann, Enid, hat er meine Therapeutin an der Nase herumgeführt. Ich habe sie zum Essen eingeladen, damit sie ihn sich mal anschaut, und Sie kennen doch diese Menüs, von denen es in den Zeitschriften heißt, dass man sie besser nicht für Gäste zubereitet, weil man vor jedem Gang zwanzig Minuten in der Küche steht, nicht? Genau so eins habe ich gemacht, zuerst Risotto Milanese, dann kurz gebratene Steaks mit einer doppelt reduzierten Soße, und die ganze Zeit über hat meine Therapeutin draußen im Esszimmer gesessen und Ted ausgefragt. Und als ich am nächsten Tag bei ihr war, hat sie gesagt, sein Zustand sei absolut typisch für Männer, er habe seine Trauer offenbar gut genug verarbeitet, um funktionieren zu können, und sie glaube nicht, dass er sich ändern werde; es sei jetzt an mir, das zu akzeptieren.

Wissen Sie, ich sollte mich ja eigentlich keinen magischen oder religiösen Gedanken hingeben, aber eine Überlegung, die ich nicht loswerde, ist die, dass dieser wahnsinnige Rachedurst, den ich all die Jahre lang verspürt habe, gar nicht mein eigener ist. Es ist Teds. Er weigert sich, damit umzugehen, aber einer muss ja damit umgehen, also tue ich es, als wäre ich eine Leihmutter, nur dass ich nicht mit einem Kind schwanger gehe, sondern mit Gefühlen. Wenn Ted mehr zu seinen Gefühlen gestanden und es weniger eilig gehabt hätte, wieder an seinen Arbeitsplatz bei Du Pont zurückzukehren, vielleicht wäre ich dann so geblieben, wie ich immer war, und hätte jede Weihnachten beim Künstlerverein meine Holzschnitte verkauft. Vielleicht bin ich ja nur übergeschnappt, weil Ted sich so nüchtern und geschäftsmäßig benimmt. Und vielleicht ist deshalb die Moral dieser langen Geschichte, die Sie sich liebenswürdigerweise angehört haben, Enid, dass ich nicht aufhören kann, eine Moral dafür zu suchen, wie sehr ich mich auch bemühe, es bleiben zu lassen.» Enid hatte in diesem Moment eine Vision von strömendem Regen. Sie sah sich selbst in einem Haus ohne Wände; um Wind und Wetter abzuhalten, hatte sie nichts als Papiertaschentücher zur Hand. Und schon kam von Osten her Regen, und sie hängte eine Taschentuchversion von Chip und seiner großartigen neuen Stellung als Reporter auf. Dann kam er von Westen, und das Taschentuch zeigte, wie hübsch und intelligent Garys Jungen waren und wie sehr sie sie liebte. Dann drehte der Wind erneut, und sie rannte mit den Taschentuchfetzen, die Denise anzubieten hatte, zur Nordseite des Hauses: Denise, die nach einer zu frühen Heirat jetzt reifer und klüger geworden war, eine sehr erfolgreiche Gastronomin und zuversichtlich, bald dem richtigen jungen Mann zu begegnen! Und dann kam der Regen von Süden hereingefegt, und noch während sie darauf beharrte, dass Als gesundheitliche Probleme harmlos seien und es ihm besser ginge, wenn er nur an seiner Einstellung arbeiten und die Dosis seiner Medikamente anpassen lassen würde, zerfiel das Taschentuch, und der Regen wurde stärker und stärker, und sie war so müde, und alles, was sie hatte, waren Papiertaschentücher «Sylvia?», sagte sie.

«Ja?»

«Ich muss Ihnen auch etwas erzählen. Etwas über meinen Mann.»

Eifrig, vielleicht um sich dafür zu revanchieren, dass Enid ihr so freundlich zugehört hatte, nickte Sylvia mit dem Kopf. Doch auf einmal meinte Enid, Katharine Hepburn vor sich zu haben. Die Hepburn, das sah man schon an ihrem Blick, war sich ihrer Privilegien so durch und durch unbewusst gewesen, dass eine ehemals mittellose Frau wie Enid Lust bekam, ihr mit den härtesten, spitzesten Pumps, die sie hatte, gegen die aristokratischen Schienbeine zu treten. Es wäre ein Fehler, spürte sie, dieser Frau etwas anzuvertrauen.

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