Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Gerüche von sonnenerwärmtem Teer und kalten Muscheln, von Schiffsöl, Football-Feldern und trocknendem Riementang und eine fast genetische wehmutsvolle Sehnsucht nach allem Maritimen und Herbstlichen fielen Enid an, als sie von der Gangway zum Reisebus humpelte. Der Tag war gefährlich schön. Starke Windböen und Wolkenscharen und ein wilder Löwe von einer Sonne bliesen den Blick umher und ließen Newports weiße Schindeln und gemähte Grünflächen flimmern, sodass man sie zuerst gar nicht richtig sehen konnte. «Herrschaften», beschwor sie die Reiseleiterin, «lehnen Sie sich zurück, und betrinken Sie sich daran.» Doch was getrunken werden kann, kann auch ertränken. Enid hatte von den vergangenen fünfundfünfzig Stunden sechs geschlafen, und noch als Sylvia ihr dankte, sie zum Mitkommen aufgefordert zu haben, merkte sie, dass ihr für eine Besichtigungstour die Kraft fehlte. Die Astors und die Vanderbilts, deren Freudentempel und Geld: Sie hatte es satt. Den ewigen Neid genauso wie sich selbst. Sie verstand nichts von alten Gemäuern und Architektur, sie konnte nicht zeichnen wie Sylvia, sie las nicht wie Ted, sie hatte wenige Interessen und keinerlei Fachkenntnisse. Die Fähigkeit zu lieben war das Einzige, was sie je besessen hatte. Und so blendete sie die Reiseleiterin aus und achtete auf den Einfallswinkel des gelben Oktoberlichts, auf alles, was an dieser Jahreszeit so herzzerfleischend intensiv war. In dem Wind, der Wellen über die Bucht trieb, konnte sie das Nahen der Nacht riechen. Rasch kam es auf Enid zu: Geheimnis und Schmerz und eine seltsam sehnsuchtsvolle Ahnung vom Möglichen, als ob es ein gebrochenes Herz wäre, was man suchen und finden müsse.

Im Bus zwischen Rosecliff und dem Leuchtturm bot Sylvia Enid an, Chip von ihrem Handy aus anzurufen. Enid lehnte ab — Handys fraßen Dollars, und sie dachte, man brauche bloß eins anzufassen, um Gebühren zu verursachen — , aber immerhin fügte sie hinzu: «Es ist Jahre her, Sylvia, dass wir ihm nahe gestanden haben. Ich glaube nicht, dass alles stimmt, was er uns so von seinem Leben erzählt. Einmal hat er gesagt, er würde beim Wall Street Journal arbeiten. Vielleicht habe ich mich verhört, aber ich glaube, das hat er gesagt, und trotzdem glaube ich nicht, dass er wirklich dort arbeitet. Ich weiß nicht genau, womit er tatsächlich sein Geld verdient. Sie müssen es furchtbar von mir finden, dass ich mich darüber beklage, ich meine, wo Sie doch so viel Schlimmeres durchgemacht haben.» Während Sylvia beteuerte, dass sie das keineswegs furchtbar finde, ganz und gar nicht, sah Enid flüchtig, wie es sein könnte, ihr vielleicht das eine oder andere noch beschämendere Detail zu gestehen, wie schmerzhaft, aber auch wie erleichternd, sich auf diese Weise den öffentlichen Sphären auszusetzen. Doch wie so viele Phänomene, die aus der Ferne wunderschön waren — Gewitterwolken, Vulkanausbrüche, die Sterne und Planeten — , erwies sich auch dieser verlockende Schmerz bei näherem Hinsehen als unmenschlich in seinem Ausmaß.

Von Newport aus segelte die Gunnar Myrdal Richtung Osten in saphirblauen Dunst. Nach einem Nachmittag unter weiten Himmeln und in den tankergroßen Laufställen der Steinreichen meinte Enid, auf dem Schiff ersticken zu müssen, und obwohl sie im Springberg-Saal abermals sechzig Dollar gewann, fühlte sie sich inmitten des mechanischen Blinkens und Gurgelns wie ein Versuchstier, das mit anderen Tieren, die an Hebeln rissen, in einen Käfig gesperrt war, und schnell kam die Schlafenszeit, und als Alfred sich zu regen begann, war sie bereits wach und lauschte der Angstglocke, die so laut läutete, dass Enids Koje vibrierte und ihr Laken an ihrem Körper schabte, und da machte Alfred auch schon Lichter an und schimpfte, und ein Kabinennachbar schlug gegen die Wand und schimpfte zurück, und Alfred hörte stocksteif zu, das Gesicht zu einer Grimasse der Paranoia verzerrt, und flüsterte dann verschwörerisch, dass er einen Sch*** zwischen den Betten habe entlanglaufen sehen, und dann das Machen und wieder Unordentlichmachen besagter Betten, das Anlegen einer Windel, das Anlegen einer zweiten Windel, um einer halluzinierten Notlage zu begegnen, und das Bocken von Alfreds nervengeschädigten Beinen und das Plärren des Wortes «Enid», bis es nahezu abgenutzt war, und die Frau mit dem wund gescheuerten Namen, von der furchtbarsten Angst und Verzweiflung heimgesucht, die sie je empfunden hatte, begann in der Dunkelheit zu schluchzen, bis sie endlich — als wäre sie über Nacht gereist und käme an einem Bahnhof an, der sich von den trostlosen anderen Bahnhöfen nur durch die Morgendämmerung, die kleinen Wunder wiederhergestellter Sicht, unterschied: eine kalkweiße Pfütze auf einem Kiesparkplatz, Rauch, der sich aus einem Blechschornstein emporringelte — einen Entschluss fasste.

Auf ihrem Plan vom Schiff war an der Heckseite des «D»- Decks das universale Symbol der Hilfe für Menschen in Not eingezeichnet. Nach dem Frühstück ließ sie ihren Mann, der sich mit den Roths unterhielt, am Tisch zurück und machte sich auf den Weg zu diesem roten Kreuz. Die materielle Entsprechung des Symbols war eine Milchglastür, auf der drei in Blattgold geschriebene Wörter standen. «Alfred» hieß das erste Wort und «Krankenstation» das dritte; der Sinn des mittleren Wortes ging in den Schatten, die «Alfred» warf, verloren. Sie studierte es vergeblich. No. Bei. No-bel. No Bell. Keine Glocke?

Alle drei Wörter wichen zurück, als die Tür von einem muskulösen jungen Mann geöffnet wurde, der ein Namensschild am weißen Revers trug: Dr. med. Mather Hibbard. Er hatte ein großes, etwas rauhäutiges Gesicht, wie dieser italo- amerikanische Filmstar, der so beliebt war und einmal einen Engel, ein anderes Mal einen Discotänzer gespielt hatte. «Hi, wie geht's heute Morgen?», fragte er und zeigte perlweiße Zähne. Enid folgte ihm durch einen Vorraum in das eigentliche Behandlungszimmer, wo er sie zu einem Stuhl neben seinem Schreibtisch führte.

«Ich bin Mrs. Lambert», sagte sie. «Enid Lambert, aus der B11. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir vielleicht helfen.»

«Das hoffe ich auch. Wo drückt der Schuh?»

«Ich habe gewisse Schwierigkeiten.»

«Psychische Schwierigkeiten? Emotionale Schwierigkeiten?»

«Na ja, es geht um meinen Mann — »

«Entschuldigen Sie. Moment? Moment?» Dr. Hibbard duckte sich ein wenig und lächelte spitzbübisch. «Haben Sie nicht gesagt, Sie hätten Schwierigkeiten?»

Sein Lächeln war die Anbetungswürdigkeit selbst. Es nahm jenen Teil von Enid, der beim Anblick von Robbenbabys und kleinen Kätzchen dahinschmolz, in Geiselhaft und weigerte sich, ihn freizulassen, bis sie, wenn auch ein wenig unwillig, zurückgelächelt hatte. «Mein Problem», sagte sie, «sind mein Mann und meine Kinder — »

«Entschuldigen Sie noch einmal, Edith. Kurze Pause?» Dr. Hibbard duckte sich sehr tief, legte die Hände auf den Kopf und spähte zwischen seinen Armen hindurch zu ihr nach oben. «Damit wir ganz klar sehen: Sind Sie diejenige mit den Schwierigkeiten?»

«Nein. Mir geht es gut. Nur dass alle anderen in meiner — »

«Haben Sie Angstzustände?»

«Ja, aber — »

«Schlafen Sie schlecht?»

«Genau. Wissen Sie, mein Mann — »

«Edith? Sagten Sie Edith?»

«Enid. Lambert. L-A-M-»

«Enith, wie viel ist vier mal sieben weniger drei?»

«Wie? Ach so. Na ja, fünfundzwanzig.»

«Und welcher Wochentag ist heute?»

«Heute ist Montag.»

«Und welchen historischen Erholungsort in Rhode Island haben wir gestern besucht?»

«Newport.»

«Und nehmen Sie im Augenblick irgendwelche Medikamente gegen Depressionen, Angstzustände, manisch-depressives Syndrom, Schizophrenie, Epilepsie, Parkinson oder irgendeine andere psychische oder neurologische Störung ein?»

«Nein.»

Dr. Hibbard nickte und setzte sich gerade hin, zog eine tiefe Schublade im Schrank hinter sich auf und entnahm ihr eine Handvoll rasselnder Packungen aus Plastik und Silberfolie. Er zählte acht davon ab und legte sie vor Enid auf den Schreibtisch. Sie hatten einen teuren Glanz, der Enid nicht behagte.

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