Jonathan Franzen - Die Korrekturen
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- Название:Die Korrekturen
- Автор:
- Издательство:Rowohlt Verlag
- Жанр:
- Год:2002
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Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.
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«Ja?», half Sylvia nach.
«Nichts. Entschuldigen Sie.»
«Nein, sagen Sie.»
«Nichts, wirklich, nur dass ich jetzt unbedingt ins Bett muss. Morgen gibt es bestimmt eine Menge zu tun!»
Sie stand, ein wenig wacklig, auf und ließ Sylvia die Getränkerechnung unterschreiben. Schweigend fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach oben. Nach der allzu schnellen Vertraulichkeit war jetzt eine Art schmutziger Betretenheit eingekehrt. Als Sylvia auf dem Oberdeck ausstieg, folgte Enid ihr jedoch. Sie konnte es nicht ertragen, in Sylvias Augen eine «B»-Deck-Person zu sein.
Sylvia blieb vor der Tür einer großen Außenkabine stehen. «Wo ist Ihre Kabine?»
«Gleich hier den Gang hinunter», sagte Enid. Sie wusste, dass sich diese Behauptung nicht aufrechterhalten ließ. Morgen würde sie erklären müssen, sie sei verwirrt gewesen.
«Dann gute Nacht», sagte Sylvia. «Noch einmal danke fürs Zuhören.»
Sie wartete mit einem sanften Lächeln darauf, dass Enid weiterging. Aber Enid ging nicht weiter. Unsicher sah sie sich um. «Entschuldigen Sie. Welches Deck ist das hier?»
«Das Oberdeck.»
«Ach du liebe Güte, dann bin ich ja ganz falsch. Entschuldigen Sie.»
«Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Möchten Sie, dass ich Sie nach unten begleite?»
«Nein, ich bin bloß durcheinander gekommen, jetzt sehe ich's selber, das hier ist das Oberdeck, und ich muss auf ein niedrigeres. Ein viel niedrigeres Deck. Na ja, entschuldigen Sie.»
Sie machte kehrt, entfernte sich aber immer noch nicht. «Mein Mann…» Sie schüttelte den Kopf. «Nein, unser Sohn vielmehr. Wir haben heute gar nicht mit ihm zu Mittag gegessen. Das war es, was ich Ihnen erzählen wollte. Er hat uns am Flughafen abgeholt, und eigentlich sollten wir mit ihm und seiner Freundin zu Mittag essen, aber dann sind sie einfach — gegangen, ich verstehe das gar nicht, und er ist auch nicht wiedergekommen, und wir fragen uns immer noch, wo er abgeblieben ist. Na ja, egal.»
«Das ist merkwürdig», stimmte Sylvia zu.
«Na ja, ich möchte Sie nicht langweilen — »
«Nein, nein, Enid, ich bitte Sie.»
«Ich wollte das nur klarstellen, und jetzt muss ich ins Bett, na ja, aber ich bin so froh, dass wir uns kennengelernt haben! Morgen gibt's eine Menge zu tun. Na ja. Wir sehen uns beim Frühstück!»
Ehe Sylvia sie aufhalten konnte, schlich sie den Korridor entlang (sie musste an der Hüfte operiert werden, aber man stelle sich einmal vor, wie es wäre, Al allein zu Hause zu lassen, solange sie im Krankenhaus war — man stelle sich das bloß einmal vor) und hätte sich ohrfeigen können, dass sie einen Gang entlangstolperte, auf den sie gar nicht gehörte, und mit beschämendem Unsinn über ihren Sohn herausgeplatzt war. Sie steuerte eine gepolsterte Sitzbank an, ließ sich darauf fallen und brach, erst jetzt, in Tränen aus. Gott hatte sie mit der Phantasie ausgestattet, die traurigen Aufsteiger zu beweinen, die auf einem Luxuskreuzfahrtschiff die allerbilligsten «B»-Deck-Innenkabinen buchten; doch eine Kindheit ohne Geld hatte es auch ihr unmöglich gemacht, die 300 Dollar pro Person hinzublättern, die es kostete, eine Kategorie aufwärts zu springen; und so beweinte sie sich selbst. Sie hatte das Gefühl, sie und Al seien die einzigen intelligenten Menschen ihrer Generation, die es geschafft hatten, nicht reich zu werden.
Dies war eine Folter, die die griechischen Erfinder von Festmahl und Stein aus ihrem Hades ausgespart hatten: der Mantel der Selbsttäuschung. Ein schöner warmer Mantel, sofern er die gepeinigte Seele zudeckte, aber er deckte nie alles zu. Und die Nächte wurden merklich kühler.
Sie erwog, zu Sylvias Kabine zurückzukehren und ihr Herz auszuschütten.
Doch dann sah sie, durch ihre Tränen, etwas Liebliches neben sich auf der Bank liegen. Es war ein Zehn-Dollar-Schein. Einmal gefaltet. Sehr lieblich.
Ein rascher Blick in den Gang, und sie griff danach. Die Oberflächenstruktur fühlte sich herrlich an.
Getröstet fuhr sie zum «B»-Deck hinunter. Hintergrundmusik flüsterte in der Lounge, irgendetwas Flottes mit Akkordeons. Sie bildete sich ein, ihren Namen zu hören, geplärrt, irgendwo in der Ferne, als sie ihre Schlüsselkarte ins Schloss schob und gegen die Tür drückte.
Sie spürte einen Widerstand und drückte fester.
«Enid», plärrte Alfred auf der anderen Seite.
«Schsch, Al, was in aller Welt?»
Kaum hatte sie sich durch die halb offene Tür gezwängt, hörte das Leben, wie sie es kannte, auf. Das Tagmaß wich einem rohen Kontinuum von Stunden. Alfred hockte nackt, mit dem Rücken zur Tür, auf einer Schicht Laken, die über Teilen der Morgenzeitung aus St. Jude ausgebreitet waren. Hosen, ein Sportsakko und ein Schlips lagen auf seiner Koje, die er bis auf die Matratze abgezogen hatte. Die Decken hatte er in einem Haufen auf das andere Bett gelegt. Auch nachdem sie das Licht eingeschaltet und sich so hingestellt hatte, dass er sie sehen konnte, rief er immer weiter ihren Namen. Als Allererstes wollte sie ihn beruhigen und ihm einen Pyjama anziehen, aber das brauchte Zeit, denn er war entsetzlich aufgewühlt und brachte seine Sätze nicht zu Ende, ja schaffte es nicht einmal, seine Verben und Substantive in Person und Numerus aufeinander abzustimmen. Er glaubte, es sei früh am Morgen und er müsse baden und sich anziehen und der Boden neben der Tür sei eine Badewanne und die Klinke ein Wasserhahn und nichts funktioniere. Dennoch bestand er darauf, alles so zu machen, wie er es wollte, es gab ein Geziehe und Gezerre, sogar einen Hieb auf Enids Schulter. Er tobte, und sie weinte und schimpfte mit ihm. Obwohl seine Hände irrwitzig zappelten, knöpfte er sein Pyjamaoberteil genauso schnell wieder auf, wie sie es zuknöpfen konnte. Noch nie hatte sie ihn die Wörter «Sch***» und «A***» in den Mund nehmen hören, aber die Leichtigkeit, mit der sie ihm jetzt über die Lippen kamen, warf ein Licht auf Jahre stummen Gebrauchs in seinem Kopf. Während sie seine Koje in Ordnung brachte, machte er ihre wieder unordentlich. Sie flehte ihn an, still zu sitzen. Er jammerte, es sei sehr spät und er sei sehr verwirrt. Selbst jetzt konnte sie nicht anders, als ihn zu lieben. Vielleicht gerade jetzt. Vielleicht hatte sie schon immer gewusst, fünfzig Jahre lang, dass dieser kleine Junge in ihm schlummerte. Vielleicht war all die Liebe, die sie Chipper und Gary gegeben hatte, all die Liebe, für die sie so wenig zurückbekommen hatte, nur Übung für dieses forderndste ihrer Kinder gewesen. Sie besänftigte und schalt ihn, und eine Stunde oder länger verfluchte sie im Stillen die Medikamente, die ihn derart benebelten, und irgendwann war er eingeschlafen, und ihr Reisewecker zeigte 5:10, dann 7:30 an, und Alfred ließ seinen Rasierapparat surren. Auch wenn sie gar nicht sehr tief abgetaucht war, fiel es ihr leicht aufzustehen und leicht, sich anzuziehen, und katastrophal schwer, zum Frühstücken zu gehen, denn ihre Zunge fühlte sich an wie ein Staubwedel und ihr Kopf wie aufgespießt.
Selbst für ein großes Schiff war das Meer heute ein schlechter Untergrund. Das Klatschen des hochschießenden Wassers außen am Kierkegaard-Saal war beinahe rhythmisch, eine Art Zufallsmusik, und Mrs. Nygren gab wiehernd Wissenswertes über die Übel des Koffeins und das Quasi-Zweikammersystem des Storting zum Besten, und die Söderblads erschienen, noch feucht von gründlichen schwedischen Anwendungen, und wundersamerweise zeigte Al sich der Konversation mit Ted Roth gewachsen. Enid und Sylvia, deren Gefühlsmuskeln von den Strapazen der letzten Nacht überdehnt waren und schmerzten, näherten sich einander etwas steif wieder an. Sie sprachen übers Wetter. Eine Programm-Koordinatorin namens Suzy Ghosh brachte Informationsmaterial und Anmeldeformulare für die nachmittäglichen Aktivitäten in Newport, Rhode Island. Mit strahlendem Lächeln und Geräuschen der Vorfreude trug sich Enid für eine Besichtigung der historischen Gebäude der Stadt ein, um dann bestürzt zu beobachten, wie alle anderen mit Ausnahme der sozial aussätzigen Norweger das Klemmbrett weiterreichten, ohne sich anzumelden. «Sylvia!», schalt sie, und ihre Stimme zitterte, «kommen Sie denn nicht mit?» Sylvia warf ihrem bebrillten Mann, der mit dem Kopf nickte, als wäre er McGeorge Bundy beim Entsenden von Bodentruppen nach Vietnam, einen Blick zu, und für einen Moment schienen ihre blauen Augen nach innen zu schauen; offenbar besaß sie die Fähigkeit der Beneidenswerten, der nicht aus dem Mittelwesten Stammenden, der Begüterten, ihre Bedürfnisse unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen oder moralischen Vorgaben abzuwägen. «Na gut», sagte sie, «vielleicht komme ich mit.» Normalerweise hätte Enid sich bei der bloßen Andeutung eines Almosens gewunden, aber heute befreite sie den geschenkten Gaul von der mündlichen Prüfung. Sie brauchte alle Almosen, die sie kriegen konnte. Und so quälte sie sich den steilen Hang des Tages hinauf, machte vom Angebot einer kostenlosen schwedischen Probemassage Gebrauch, beobachtete von der Ibsen-Promenade aus, wie das Küstenlaub alterte, und spülte sechs Ibuprofen mit einem Viertelliter Kaffee hinunter, um für den Nachmittag im bezaubernden und historischen Newport gerüstet zu sein! In dessen vom Regen sauber gewaschenen Hafen Alfred verkündete, seine Füße täten zu weh, als dass er sich an Land wagen könne, und Enid ihm das Versprechen abnahm, ja kein Nickerchen zu machen, weil er sonst nachts kein Auge zutun werde, und lachend (denn wie hätte sie zugeben können, dass es um Leben und Tod ging?) Ted Roth bat, ihn wach zu halten, woraufhin Ted erwiderte, wenn sie die Nygrens erst vom Schiff hätten, sei das kein Problem.
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