Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Während Alfred im Badezimmer eine letzte Sitzung vor dem Abendessen abhielt, die dritte innerhalb einer Stunde, saß Enid in der «B» — Deck-Lounge und lauschte auf den langsamen Rums-Schlurf-Rhythmus von jemandem, der mit einer Gehhilfe die «A»-Deck-Lounge über ihr durchquerte.

Die Kreuzfahrtuniform der Bridgeligisten war offenbar ein T-Shirt mit dem Aufdruck: ALTE BRIDGESPIELER STERBEN NIE, SIE SCHNEIDEN NUR NICHT MEHR. Enid fand, der Witz vertrug keine allzu häufige Wiederholung.

Sie sah Pensionäre auf den Lappländischen Preiselbeer-Frappe zurennen, regelrecht die Füße vom Boden heben.

«Na ja», murmelte sie, darüber nachsinnend, wie alt hier alle waren, «wer sonst sollte sich auch so eine Kreuzfahrt leisten können?»

Der vermeintliche Dackel, den ein Mann an einer Leine hinter sich herzog, entpuppte sich als auf Rollschuhe montierte und in einen Haustierpullover gesteckte Sauerstoffflasche.

Ein sehr dicker Mann kam vorbei, auf dessen T-Shirt TITANIC: DAS WRACK stand.

Da war nun das ganze Leben ungeduldig auf einen gewartet worden, und jetzt dauerte ein einziger Badezimmeraufenthalt des ungeduldigen Ehemanns mindestens fünfzehn Minuten.

ALTE UROLOGEN STERBEN NIE, SIE VERSIEGEN NUR.

Selbst an Abenden mit legerer Kleiderordnung, wie heute, waren T-Shirts offiziell nicht gern gesehen. Enid trug einen wollenen Hosenanzug und hatte Alfred gebeten, einen Schlips anzulegen, obwohl seine Krawatten so, wie er in letzter Zeit mit dem Suppenlöffel umging, an der Abendessenfront kaum mehr als Kanonenfutter waren. Sie hatte dafür gesorgt, dass er ein Dutzend einpackte. Eine Nordic-Pleasurelines-Kreuzfahrt war Luxus, das stand ihr deutlich vor Augen. Sie erwartete — und hatte, zum Teil mit ihrem eigenen Geld, dafür bezahlt — Eleganz. Jedes T-Shirt, das sie sah, versetzte ihrer Phantasie, und folglich ihrem Vergnügen, einen kleinen Tritt.

Es wurmte sie, dass reichere Leute als sie ganz häufig weniger ehrenwert und ansehnlich waren. Ordinärer und rüpelhafter. Es konnte etwas Tröstliches darin liegen, wenn man ärmer war als schöne und kluge Menschen. Aber weniger wohlhabend zu sein als diese Witze reißenden T-Shirt-Fettbäuche-

«Ich bin soweit», verkündete Alfred, der eben in der Lounge aufgetaucht war. Er nahm Enids Hand, und gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl zum S0ren-Kierkegaard-Speisesaal hinauf. Seine Hand haltend, fühlte sie sich verheiratet und, weil das so war, im Universum verankert und mit dem Alter versöhnt, doch sie konnte nicht umhin zu denken, wie viel es ihr all die Jahrzehnte, in denen er stets ein oder zwei Schritte vor ihr hergelaufen war, bedeutet hätte, seine Hand zu halten. Jetzt war seine Hand bedürftig und zahm. Selbst ein Zittern, das heftig aussah, fühlte sich in der ihren federleicht an. Allerdings konnte sie spüren, dass die Hand, sobald sie sie losgelassen hätte, wieder paddeln würde.

Kreuzfahrer ohne Gruppenanschluss bekamen Plätze an speziellen «Flottierer»-Tischen zugewiesen. Zur großen Freude von Enid, die kosmopolitische Gesellschaft genoss, solange sie nicht zu versnobt war, stammten zwei der «Flottierer» an ihrem Tisch aus Norwegen und zwei aus Schweden. Enid hatte europäische Länder gern klein. Man konnte einen interessanten schwedischen Brauch oder norwegischen Sachverhalt kennenlernen, ohne gleich darauf gestoßen zu werden, dass man nichts von deutscher Musik, französischer Literatur oder italienischer Kunst verstand. Die Verwendung des Wörtchens «skol» war ein gutes Beispiel. Ebenso die Tatsache, dass Norwegen Europas größter Rohölexporteur war, wie Mr. und Mrs. Nygren aus Oslo der Runde gerade erklärten, als sich die Lamberts auf den beiden letzten noch freien Plätzen niederließen.

Enid sprach als Erstes ihren Nachbarn zur Linken an, Mr. Söderblad, einen älteren Schweden mit beruhigend breitem Plastron und blauem Blazer. «Welchen Eindruck haben Sie bisher von dem Schiff?», fragte sie ihn. «Ist es wirklich absolut authentisch?»

«Nun, es scheint immerhin zu schwimmen», sagte Mr. Söderblad mit einem Lächeln, «trotz schwerer See.»

Enid hob die Stimme, um seiner Auffassungsgabe auf die Sprünge zu helfen. «Ich meine, ist es ECHT SKANDINAVISCH?»

«Aber ja, gewiss», sagte Mr. Söderblad. «Auch wenn gleichzeitig alles auf der Welt zunehmend amerikanisch wird, finden Sie nicht?»

«Aber finden Sie», sagte Enid, «dass dieses Boot WIRKLICH ABSOLUT AUTHENTISCH die Atmosphäre eines ECHTEN SKANDINAVISCHEN SCHIFFES einfängt?»

«Eigentlich ist es sogar besser als die meisten Schiffe in Skandinavien. Meine Frau und ich sind bisher sehr zufrieden.»

Enid gab ihre Befragung auf, keineswegs überzeugt, dass Mr. Söderblad deren Tragweite erfasst hatte. Ihr lag daran, dass Europa europäisch war. Sie hatte diesen Kontinent fünfmal im Urlaub und zweimal auf Geschäftsreisen mit Alfred besucht, insgesamt also ungefähr ein Dutzend Mal, und Freunden, die Reisen nach Spanien oder Frankreich planten, erklärte sie inzwischen gern und mit einem Seufzer, dass sie für ihren Teil genug davon habe. Es machte sie allerdings wahnsinnig, wenn ihre Freundin Bea Meisner ebenso unbeeindruckt tat und «Ich bin es leid, zu den Geburtstagen meiner Enkel nach Kitzbühel zu fliegen» und ähnliches sagte. Beas dümmliche und unverhältnismäßig hübsche Tochter Cindy hatte einen österreichischen Sportarzt geheiratet, irgendeinen von Sowieso, der im Riesenslalom olympische Bronze gewonnen hatte. Dass Bea überhaupt noch mit Enid verkehrte, war ein Triumph der Loyalität über unterschiedliche Vermögenslagen. Doch Enid vergaß nie, dass sich die Finanzierung des Meisner'schen Anwesens in Paradise Valley zu einem erheblichen Anteil Chucks Großinvestition in Erie-Belt-Aktien kurz vor dem Aufkauf der Midpac verdankte. Chuck war Vorstandsvorsitzender seiner Bank geworden, während Alfred bei der Midpac in der zweiten Reihe stecken geblieben war und seine Ersparnisse in inflationsanfälligen Rentenpapieren angelegt hatte, sodass die Lamberts sich auch jetzt noch keine Nordic-Pleasurelines-Qualität hätten leisten können, wenn Enid nicht an eigenes Kapital gegangen wäre, wozu sie sich entschlossen hatte, um nicht vor Neid verrückt zu werden.

«Meine beste Freundin in St. Jude verbringt ihren Urlaub häufig in Kitzbühel», rief sie, im Grunde ohne jeden Bezug, Mr. Söderblads hübscher Frau zu. «Ihr österreichischer Schwiegersohn ist ungeheuer erfolgreich und besitzt dort ein Chalet!»

Mrs. Söderblad hatte etwas von einem edelmetallenen Accessoire, das durch Mr. Söderblads Benutzung leicht abgestoßen und angelaufen war. Lippenstift, Haarfarbe, Lidschatten und Nagellack variierten ein Platinthema; ihr Abendkleid war aus Silberlame und gestattete einen guten Ausblick auf sonnengeröstete Schultern und Silikonhügel. «Kitzbühel ist sehr schön», sagte sie. «Ich bin oft in Kitzbühel aufgetreten.»

«SIE SIND KÜNSTLERIN?», rief Enid.

«Signe war so eine Art Unterhaltungskünstlerin», sagte Mr. Söderblad schnell.

«Manche dieser Urlaubsorte in den Alpen sind entsetzlich überteuert», bemerkte die Norwegerin, Mrs. Nygren, mit einem Schaudern. Ihre riesigen runden Brillengläser und die strahlenförmige Anordnung ihrer Gesichtsfalten ließen an eine Gottesanbeterin denken. Äußerlich waren sie und der blank polierte Söderblad eine wechselseitige Beleidigung. «Andererseits», fuhr sie fort, «ist es für uns Norweger leicht, wählerisch zu sein. Selbst in einigen unserer Stadtparks kann man hervorragend Ski fahren. Eigentlich gibt es nirgends etwas Vergleichbares.»

«Allerdings», sagte Mr. Nygren, der sehr groß war und Ohren wie rohe Kalbsschnitzel hatte, «muss man zwischen dem Abfahrtslauf und den Varianten Langlauf und nordische Kombination unterscheiden. Norwegen hat zwar manchen ausgezeichneten Abfahrtsläufer hervorgebracht — ich nenne nur den Namen Kjetil Andre Aamodt, der hier sicher alles andere als ein ‹unbeschriebenes Blatt› ist — , aber man muss zugeben, dass wir in dieser Disziplin nicht immer ganz oben mitgemischt haben. Beim Langlauf oder bei der nordischen Kombination ist das etwas vollkommen anderes. Da bringen wir, wie ich wohl ohne Übertreibung sagen darf, nach wie vor mehr als genug Medaillen nach Hause.»

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