Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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«Hattest du einen Geburtstagskuchen?»

«Deine Mutter hat einen gebacken.»

Die Zigarette hatte ein Loch in Chips Körper gebrannt, durch das, er fühlte es deutlich, Schädliches eindringen und Lebenswichtiges entweichen konnte, und beides tat weh. Schmelzendes Eis rann über seine Finger. «Wie war das Bridgen?»

«Hatte wie üblich katastrophale Blätter.»

«Und das an deinem Geburtstag. Unfair.»

«Und du», sagte Alfred, «bist vermutlich dabei, dich für ein weiteres Semester zu rüsten.»

«Genau. Genau. Na ja, eigentlich nicht. Eigentlich habe ich beschlossen, dieses Semester nicht zu unterrichten.»

«Das hab ich nicht ganz verstanden.»

Chip hob die Stimme. «Ich sagte, ich habe beschlossen, dieses Semester nicht zu unterrichten. Ich nehme mir dieses Semester frei, um zu schreiben.»

«Nach meiner Erinnerung steht deine Berufung unmittelbar bevor.»

«Stimmt. Im April.»

«Mir scheint, dass man einem, der auf eine Berufung hofft, raten würde, an Ort und Stelle zu bleiben und zu unterrichten.»

«Stimmt.»

«Wenn sie sehen, dass du hart arbeitest, werden sie keinen Grund haben, dich nicht zu berufen.»

«Stimmt. Stimmt.» Chip nickte. «Aber ich muss mich auch auf die Möglichkeit vorbereiten, dass ich die Stelle nicht bekomme. Und ich habe ein, ähem. Ein sehr attraktives Angebot von einer Hollywood-Produzentin. Einer College-Freundin von Denise, die Filme produziert. Könnte sehr lukrativ sein.»

«Einer, der viel arbeitet, ist so gut wie unkündbar», sagte Alfred.

«Das Verfahren kann aber politisch entschieden werden. Ich

muss Alternativen haben.»

«Wie du meinst», sagte Alfred. «Ich habe allerdings festgestellt, dass es normalerweise das Beste ist, auf einem einmal eingeschlagenen Weg zu bleiben. Wenn du keinen Erfolg hast, kannst du immer noch etwas anderes machen. Aber du hast so viele Jahre gearbeitet, um bis zu diesem Punkt zu kommen. Ein Semester harte Arbeit mehr wird dir nicht schaden.»

«Stimmt.»

«Zurücklehnen kannst du dich, wenn du die Professur in der Tasche hast. Dann bist du in Sicherheit.»

«Stimmt.»

«Also, vielen Dank für den Anruf.»

«Gut. Herzlichen Glückwunsch, Dad.»

Chip ließ das Telefon fallen, ging aus der Küche, packte eine Fronsac-Flasche am Hals und hieb ihren Bauch hart auf die Kante seines Esstischs. Dann machte er eine zweite Flasche kaputt. Die übrigen sechs zerschmetterte er paarweise, einen Hals in jeder Faust.

Wut half ihm, die schwierigen Wochen, die folgten, zu überstehen. Er lieh sich zehntausend Dollar von Denise und nahm sich einen Anwalt, der dem D — College mit einer Klage wegen unrechtmäßiger Vertragsauflösung drohen sollte. Das war Geldverschwendung, aber tat ihm gut. Er fuhr nach New York und blätterte viertausend Dollar Maklergebühren und Mietkaution für eine Wohnung in der Ninth Street hin. Er kaufte sich Lederkleidung und ließ sich Löcher in die Ohren stechen. Er lieh sich noch mehr Geld von Denise und nahm Kontakt mit einem Freund aus College-Tagen auf, der das Warren Street Journal herausgab. Er sann auf Rache in Form eines Drehbuchs, das den Narzissmus und Verrat Melissa Paquettes und die Scheinheiligkeit seiner Kollegen an den Pranger stellen sollte; er wünschte sich, dass die Menschen, die ihn gekränkt hatten, den Film sehen, sich darin wiedererkennen und leiden würden. Er flirtete mit Julia Vrais und verabredete sich mit ihr, und schon bald gab er zwei- bis dreihundert Dollar die Woche aus, um sie zum Essen auszuführen und zu unterhalten. Er lieh sich noch mehr Geld von Denise. Er ließ Zigaretten von seiner Unterlippe hängen und haute einen Drehbuchentwurf in die Maschine. Julia schmiegte sich auf Taxirückbänken an seine Brust und klammerte sich an seinen Kragen. Er gab Kellnern und Taxifahrern dreißig bis vierzig Prozent Trinkgeld. Er zitierte Shakespeare und Byron in witzigen Zusammenhängen. Er lieh sich noch mehr Geld von Denise und fand, dass sie Recht hatte: Gefeuert worden zu sein war das Beste, was ihm je passiert war.

Immerhin war er nicht so naiv, Eden Procuros professionelle Ergüsse für bare Münze zu nehmen. Doch je öfter er privat mit Eden verkehrte, umso zuversichtlicher wurde er, dass ihr sein Drehbuch gefallen würde. Eines stand fest: Zu Julia war sie wie eine Mutter. Selbst nur fünf Jahre älter, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, ihre persönliche Assistentin völlig neu zu eichen und einer Optimierung zu unterziehen. Während Chip nie ganz das Gefühl loswurde, dass Eden hoffte, die Rolle von Julias Liebhaber mit jemand anderem zu besetzen (sie bezeichnete ihn stets als Julias «Begleiter», nicht als ihren «Freund», und wenn sie von Julias «unangezapftem Potenzial» und ihrem «mangelnden Selbstvertrauen» sprach, vermutete er, dass die Partnerwahl zu jenen Bereichen gehörte, in denen sie bei Julia Optimierungschancen sah), versicherte Julia ihm, dass Eden ihn «unheimlich lieb» und «extrem gescheit» finde. Zweifellos war Edens Ehemann, Doug O'Brien, auf seiner Seite. Doug war Fusions- und Kaufvertragsexperte bei Bragg Knuter & Speigh. Er hatte Chip einen Job als Korrektor mit flexibler Arbeitszeit verschafft und dafür gesorgt, dass Chip den höchsten Stundensatz bekam. Wann immer Chip ihm für diesen Gefallen danken wollte, winkte Doug verächtlich ab. «Sie sind der Mann mit dem Doktortitel», sagte er. «Das Buch, das Sie da geschrieben haben, ist beängstigend gescheit.» Schon bald war Chip ein häufiger Gast bei den O'Brien-Procuro'schen Abendessen in Tribeca und ihren Wochenendpartys in Quogue. Wenn er ihren Alkohol trank und die Häppchen ihres Partyservice aß, genoss er den Vorgeschmack eines Erfolgs, der hundertmal süßer als eine Festanstellung war. Er hatte das Gefühl, wirklich zu leben.

Dann, eines Abends, bat Julia ihn, sich ganz ruhig hinzusetzen, sie müsse ihm nämlich etwas Wichtiges erzählen, das sie bisher nicht erwähnt habe, und ob er ihr versprechen könne, ihr nicht allzu böse zu sein? Was sie ihm erzählen müsse, sei, dass sie quasi einen Ehemann habe. Er habe vielleicht schon mal von dem stellvertretenden Premierminister von Litauen — jenem kleinen Land im Baltikum — gehört, einem Mann namens Gitanas Misevicius? Nun, die Sache sei die: Diesen Mann habe sie vor ein paar Jahren geheiratet, hoffentlich sei Chip ihr deshalb nicht allzu böse.

Sie habe wohl ein Problem mit Männern, sagte sie, weil sie ohne Männer aufgewachsen sei. Ihr Vater sei ein manisch-depressiver Bootsverkäufer gewesen, sie erinnere sich an eine einzige Begegnung mit ihm, auf die sie im Nachhinein lieber verzichtet hätte. Ihre Mutter, Geschäftsführerin einer Kosmetikfirma, habe sie zu deren eigener Mutter abgeschoben, und die habe sie auf eine katholische Mädchenschule geschickt. Ihre erste nennenswerte Erfahrung mit Männern habe sie am College gemacht. Dann sei sie nach New York gezogen und habe angefangen, ein langwieriger Prozess übrigens, mit jedem unehrlichen, zuweilen sadistischen, unheilbar bindungsunwilligen attraktiven Kerl im Bezirk Manhattan ins Bett zu steigen. Mit achtundzwanzig habe sie außer ihrem Aussehen, ihrer Wohnung und ihrem festen Job (der allerdings hauptsächlich dann bestanden habe, ans Telefon zu gehen) wenig gehabt, worauf sie hätte stolz sein können. Als sie daher in einem Club Gitanas kennen gelernt und Gitanas sie ernst genommen und irgendwann einen echten, nicht eben kleinen Diamanten in weißgoldener Fassung zutage gefördert habe und offensichtlich in sie verliebt gewesen sei (und immerhin war der Mann waschechter Botschafter bei den Vereinten Nationen gewesen, und auf einer der Vollversammlungen habe sie selbst gehört, wie er sein baltisches Gepolter vom Stapel ließ), da also habe sie ihr Möglichstes getan, um ihm seine Freundlichkeit zu vergelten. Sie sei «so liebenswürdig wie nur irgend möglich» gewesen. Sie habe Gitanas nicht enttäuschen wollen, obwohl es, rückblickend, wahrscheinlich besser gewesen wäre, sie hätte ihn enttäuscht. Gitanas sei ein ganzes Stück älter als sie und im Bett einigermaßen aufmerksam gewesen (nicht so aufmerksam wie Chip, beeilte Julia sich zu sagen, aber eben, du weißt schon, auch nicht schlecht), und was die Sache mit der Hochzeit angehe, habe er den Eindruck erweckt, er wisse, was er tue, und so sei sie eines Tages mit ihm zum Standesamt marschiert. Wenn es nicht so idiotisch geklungen hätte, dann hätte sie sich vielleicht sogar «Mrs. Misevicius» genannt. Kaum sei sie jedenfalls verheiratet gewesen, habe sie gemerkt, dass die Marmorfußböden und die schwarzen Lackmöbel und die klobigen modernen Rauchglas-Nippsachen im Apartment des Botschafters am East River keineswegs so amüsant und camp waren, wie sie gedacht habe. Vielmehr seien sie unerträglich bedrückend gewesen. Sie habe Gitanas überredet, die Wohnung abzustoßen (der Chef der paraguayischen Delegation habe sie mit Kusshand übernommen) und stattdessen eine kleinere, schönere Wohnung in der Hudson Street zu kaufen, in der Nähe einiger guter Bars. Außerdem habe sie einen kompetenten Haarstylisten für Gitanas aufgetrieben und ihm beigebracht, nur Kleidungsstücke aus Naturfasern zu tragen.

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