Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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An einem Freitag im Juli war das Geld alle. Vor ihm lag ein Wochenende mit Julia, das ihn fünfzehn Dollar an der Erfrischungstheke im Kino kosten konnte, also eliminierte er die Marxisten aus seinem Bücherregal und schleppte sie in zwei sagenhaft schweren Taschen zum Antiquariat. Die Bücher steckten noch in den Originalschutzumschlägen und hatten einen Listenpreis von insgesamt 3900 Dollar. Der Einkäufer bei Strand taxierte sie beiläufig und verkündete sein Urteil: «Fünfundsechzig.»

Chip lachte heiser und zwang sich, keine Diskussion anzufangen; aber seine britische Ausgabe von Jürgen Habermas' Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung, die er schwer zu lesen, geschweige denn zu kommentieren gefunden hatte, war tadellos erhalten und hatte ihn 95 Pfund gekostet. Er konnte nicht umhin, dies, nur als Beispiel, anzumerken.

«Sie können es gern woanders versuchen, wenn Sie wollen», sagte der Antiquar und ließ seine Hand über der Kasse schweben.

«Nein, nein, Sie haben ja Recht», sagte Chip. «Fünfundsechzig ist prima.»

Dass er geglaubt hatte, seine Bücher würden ihm Hunderte von Dollars einbringen, war erbärmlich offenkundig. Er wandte sich von ihren vorwurfsvollen Rücken ab und erinnerte sich, wie jedes einzelne von ihnen damals, in den Buchhandlungen, eine radikale Kritik der spätkapitalistischen Gesellschaft verheißen hatte und wie glücklich er gewesen war, sie nach Hause zu tragen. Aber Jürgen Habermas hatte nicht Julias lange, kühle Birnbaumbeine, Theodor Adorno nicht Julias traubigen Duft lüsterner Geschmeidigkeit, Fred Jameson nicht Julias geschickte Zunge. Bis Anfang Oktober, als Chip sein fertiges Drehbuch an Eden Procuro schickte, hatte er seine Feministen, seine

Formalisten, seine Strukturalisten, seine Poststrukturalisten, seine Freudianer und seine Schwulen samt und sonders verkauft. Alles, was ihm noch blieb, um das Geld für ein Mittagessen mit seinen Eltern und Denise aufzubringen, waren seine geliebten Kulturhistoriker und seine gebundene Arden-Shakespeare- Gesamtausgabe, und da dem Shakespeare eine Art Zauber innewohnte — die uniformen Bände in ihren hellblauen Schutzumschlägen glichen einem Archipel sicherer Zufluchtsorte — , stapelte er seine Foucaults, Greenblatts, Hooks und Pooveys in Einkaufstüten und verscherbelte sie komplett für 115 Dollar.

Sechzig Dollar gab er für einen Haarschnitt, ein paar Süßigkeiten, einen Fleckenentferner und zwei Drinks im Cedar Tavern aus. Im August, als er seine Eltern eingeladen hatte, war er noch zuversichtlich gewesen, dass Eden Procuro sein Drehbuch längst gelesen und ihm Geld vorgeschossen hätte, bevor sie eintreffen würden, doch jetzt war das Einzige, was er ihnen bieten konnte — seine einzige Leistung und sein einziges Geschenk — ein selbst zubereitetes Essen. Er machte sich auf den Weg zu einem Feinkostgeschäft im East Village, das garantiert hervorragende Tortellini und knuspriges Brot im Sortiment hatte. Ihm schwebte ein rustikales und erschwingliches italienisches Essen vor. Doch der Laden schien dichtgemacht zu haben, und da er keine Lust hatte, extra zu einer zehn Blocks entfernt liegenden Bäckerei zu laufen, die sicherlich gutes Brot gehabt hätte, wanderte er aufs Geratewohl durchs East Village, betrat dieses und jenes protzige Lebensmittelgeschäft, wog hier einen Käse, entschied sich dort gegen ein Brot oder prüfte minderwertige Tortellini. Schließlich gab er die italienische Idee ganz auf und verlegte sich auf das Essen, das ihm als Nächstes einfiel — einen Salat aus Wildreis, Avocado und geräucherter Putenbrust. Nun galt es, reife Avocados aufzutreiben. Er klapperte mehrere Läden ab, die entweder gar keine hatten oder walnussharte. Dann fand er reife Avocados, die so groß waren wie Limonen und $ 3,89 das Stück kosteten. Er nahm fünf davon in die Hand und dachte nach. Legte sie weg, nahm sie wieder in die Hand, legte sie weg, konnte sich nicht durchringen. Er wehrte eine Hassattacke auf Denise ab, die ihn, indem sie an sein schlechtes Gewissen rührte, dazu gebracht hatte, seine Eltern zum Essen einzuladen. Es kam ihm vor, als hätte er in seinem Leben noch nie etwas anderes gegessen als Wildreissalat und Tortellini, so brach lag seine kulinarische Phantasie.

Gegen acht Uhr landete er schließlich vor dem neu eröffneten Nightmare of Consumption («Alles — zu seinem Preis!») an der Grand Street. Feuchtigkeit hatte sich in die Luft gestohlen, ein schwefelhaltiger, ungemütlicher Wind aus Rahway und Bayonne. Die Creme von SoHo und Tribeca strömte durch die polierten Stahlportale in den «Albtraum des Konsums». Es gab Männer in verschiedener Größe und Gestalt, doch die Frauen waren allesamt schlank und sechsunddreißig; viele schlank und schwanger zugleich. Chip hatte vom Haareschneiden einen Ausschlag im Nacken bekommen und fühlte sich der Begegnung mit so vielen perfekten Frauen nicht gewachsen. Doch dann entdeckte er gleich hinter der Tür des «Albtraums» eine Kiste Grünzeug mit der Aufschrift SAUERAMPFER aus Belize $ 0,99.

Er betrat den «Albtraum», schnappte sich einen Korb und legte ein Bund Sauerampfer hinein. Neunundneunzig Cent. Oberhalb der Kaffeebar war ein Bildschirm installiert, über den unablässig ironische Botschaften flimmerten: die BRUTTO-ZAGESEINNAHMEN und der TAGESGEWINN und die VORAUSSICHTLICHE VIERTELJAHRES-DIVIDENDE PRO AKTIE (Inoffizielle, unverbindliche Schätzung auf der wird ausschließlich zu Unterhaltungszwecken ausgegeben) und KAFFEE-ANGEBOTE GLEICH HIER. Chip schlängelte sich zwischen Kinderwagen und Handy-Antennen hindurch zur Fischtheke, wo er, wie in einem Traum, einigermaßen erschwinglichen NORWEGISCHEN WILDLACHS, HANDGEANGELT fand. Er zeigte auf ein mittelgroßes Filetstück, und als der Fischverkäufer ihn fragte: «Und außerdem?», antwortete er in forschem, beinahe blasiertem Ton: «Das war's, vielen Dank.»

Auf dem wunderschönen, in Papier gewickelten Filet, das ihm jetzt gereicht wurde, stand $ 78,40. Zum Glück verschlug ihm diese Entdeckung die Sprache, sonst hätte er womöglich Protest eingelegt, bevor er sich klar machte, dass die Preise im «Albtraum» Viertelpfundpreise waren. Vor zwei Jahren, ja noch vor zwei Monaten wäre ihm so etwas nicht passiert.

«Ha, ha!», sagte er, das Achtundsiebzig-Dollar-Filet wie einen Baseballhandschuh in der ausgestreckten Hand. Er ließ sich auf ein Knie fallen und berührte seine Schnürsenkel, schob sich den Lachs erst unter die Lederjacke, dann unter den Pullover, steckte den Pullover in die Hose und stand wieder auf.

«Daddy, ich will Schwertfisch», sagte hinter ihm eine kleine Stimme.

Chip machte zwei Schritte, und der Lachs, der ziemlich schwer war, entwischte aus dem Pullover und bedeckte, einen unsteten Augenblick lang, wie ein Hosenbeutel sein Geschlecht.

«Daddy! Schwertfisch!»

Chip griff sich mit der Hand in den Schritt. Das verrutschte Filet fühlte sich wie eine kühle, klatschnasse Windel an. Er positionierte es wieder in der Nähe seiner Bauchmuskeln und stopfte den Pullover tiefer in die Hose, zog den Reißverschluss seiner Jacke bis zum Hals hoch und marschierte zielstrebig irgendwohin. Zur Wand mit den Milchprodukten. Hier fand er eine Auswahl französischer Crème fraîche zu Preisen, die auf Transport per Überschallflugzeug schließen ließen. Die weniger unerschwingliche einheimische Creme fraîche wurde von einem Mann mit Yankee-Kappe blockiert, der in sein Handy brüllte, während ein Kind, augenscheinlich seines, an den Foliendeckeln von Halbliter-Joghurtbechern pulte. Fünf oder sechs hatte das Mädchen bereits abgepult. Chip beugte sich vor, um an dem Mann vorbeizulangen, doch sein Fischbauch hing zu weit herunter. «Entschuldigen Sie», sagte er.

Wie ein Schlafwandler schlurfte der Mann mit dem Telefon zur Seite. «Ich hab gesagt, der kann mich mal. So ein Arschloch! Der kann mich mal! Kein Abschluss. Kein bisschen Tinte auf der Zeile. Ich handel den Arsch um nochmal dreißig runter, pass mal auf. Schätzchen, reiß die Deckel nicht ab, sonst müssen wir die alle bezahlen. Seit gestern ist das ein verdammtes Gabelfrühstück für die Käufer, hab ich gesagt. Wir lassen uns auf gar nix ein, bis der Preis richtig in den Keller geht. Auf nix! Nix! Nix! Nix!»

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