Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Alles schien großartig zu laufen… Doch an irgendeiner Stelle mussten Gitanas und sie sich missverstanden haben, denn als seine Partei (die VIPPPAKJRIINPB17: die einzige wahrhaft und unerschütterlich den revanchistischen Idealen von Kazimieras Jaramaitis und dem «unabhängigen» Volksentscheid vom 17. April verpflichtete Partei) im September eine Wahl verlor und ihn nach Vilnius zurückbeorderte, damit er in die parlamentarische Opposition ging, nahm er selbstverständlich an, dass Julia ihn begleiten würde. Und die Idee vom einen Fleisch, vom Weib, das dem Mann anhänge und so weiter, hatte Julia ja auch durchaus verstanden; aber in seinen Beschreibungen des postsowjetischen Vilnius hatte Gitanas ein Bild von chronischer Kohle- und Elektrizitätsknappheit, eisigem Sprühregen, Schüssen aus vorbeifahrenden Autos und einer stark auf Pferdefleisch setzenden Ernährung gezeichnet. Und da hatte sie Gitanas etwas ganz Furchtbares angetan, definitiv das Schlimmste, was sie jemals einem Menschen angetan hatte. Sie hatte eingewilligt, mit ihm in Vilnius zu leben, war sogar mit ihm ins Flugzeug gestiegen und hatte sich in die erste Klasse gesetzt, und dann war sie davongeschlichen, hatte ihre Telefonnummer geändert und Eden gebeten, Gitanas zu sagen, dass sie verschwunden sei, falls er sich bei ihr melden sollte. Sechs Monate später war Gitanas für ein Wochenende nach New York zurückgekehrt und hatte dafür gesorgt, dass Julia ein richtig schlechtes Gewissen bekam. Klar, sie hatte sich indiskutabel benommen. Doch Gitanas hörte nicht auf, sie mit gewissen derben Ausdrücken zu beschimpfen, und schlug sie ziemlich hart. Was zur Folge hatte, dass sie nicht mehr zusammenleben konnten, aber als Gegenleistung dafür, dass sie weiter in der Hudson Street wohnen durfte, blieb sie mit Gitanas verheiratet, weil es durchaus möglich war, dass er einmal auf schnelles Asyl in den Vereinigten Staaten angewiesen wäre, denn die Lage in Litauen verschlechterte sich zusehends.

Na ja, das sei also die Geschichte von Gitanas und ihr, hoffentlich sei Chip ihr deshalb nicht allzu böse.

Und das war er nicht. Im ersten Augenblick störte es ihn nicht nur kein bisschen, dass Julia verheiratet war, es begeisterte ihn sogar. Ihre Ringe faszinierten ihn, und er brachte Julia dazu, sie im Bett zu tragen. In den Büroräumen des Warren Street Journal, wo er sich bisweilen nicht transgressiv genug fühlte, so als wäre er im tiefsten Innersten immer noch der nette Junge aus dem Mittelwesten, bereitete es ihm diebisches Vergnügen, auf den europäischen Staatsmann anzuspielen, den er «zum Hahnrei mache». In seiner Dissertationsschrift («Zweifelhafter Stand: Phallusängste im Drama der Tudorzeit») hatte er sich ausgiebig über Hahnreie verbreitet, und unter dem Deckmantel seiner missbilligenden modernen Wissenschaftlichkeit hatte ihn die Idee, dass die Ehe ein Eigentumsrecht und der Ehebruch Diebstahl sei, geradezu körperlich erregt.

Doch es dauerte nicht lange, und das prickelnde Gefühl, im Revier des Diplomaten zu wildern, wich bürgerlichen Phantasien, in denen Chip höchstselbst Julias Ehemann war — ihr Herr und Gebieter. In Schüben überfiel ihn Eifersucht auf Gitanas Misevicius, der zwar Litauer und ein Schläger sein mochte, aber auch ein erfolgreicher Politiker war, dessen Namen Julia mittlerweile zerknirscht, ja beinahe wehmütig aussprach. Am Neujahrsabend fragte Chip sie rundheraus, ob sie je an Scheidung gedacht habe. Sie antwortete, dass ihr die Wohnung gefalle («Die Miete ist nicht zu unterbieten!») und sie im Augenblick keine Lust habe, sich eine andere zu suchen.

Nach Neujahr widmete Chip sich wieder seiner Rohfassung der «Akademischen Würden», die er in einem euphorischen Zwanzig-Seiten-Ausbruch in die Tasten gehämmert hatte, und gelangte zu der Auffassung, dass es vieles daran zu bemängeln gab. Im Grunde war das alles unzusammenhängende Stümperei. Einen Monat lang hatte er für teures Geld die Fertigstellung des Entwurfs gefeiert und die ganze Zeit gedacht, er könne bestimmte klischeehafte Elemente des Plots — die Verschwörung, den Autounfall, die bösen Lesbierinnen — herausnehmen und immer noch eine gute Geschichte erzählen. Jetzt hingegen sah er, dass ohne die klischeehaften Elemente überhaupt keine Geschichte mehr übrig blieb.

Zur Ehrenrettung seiner künstlerischen und intellektuellen

Ambitionen fügte er einen langen theoretischen Eingangsmonolog hinzu. Dieser Monolog jedoch war derart unverdaulich, dass Chip jedes Mal wenn er seinen Computer einschaltete, an ihm basteln musste. Bald brachte er fast seine ganze Arbeitszeit damit zu, wie ein Besessener an dem Monolog zu feilen. Und als er schließlich erkannte, dass er ihn nicht weiter kürzen konnte, ohne wesentliches thematisches Material zu opfern, begann er, an der Breite der Seitenränder und der Silbentrennung herumzudoktern, damit der Monolog auf Seite 6 unten endete statt oben auf Seite 7. Er tauschte den Ausdruck «in der Folge» gegen «somit» aus, um sieben Anschläge einzusparen, sodass das Wort «(Trans)akt(ion)en» nach dem s getrennt werden konnte, was einen ganzen Rattenschwanz längerer Zeilen und effektvollerer Trennungen nach sich zog. Dann wieder fand er, dass «somit» den falschen Rhythmus hatte und «(Trans)akt(ion)en» unter gar keinen Umständen getrennt werden durfte, also durchforstete er den Text nach anderen längeren Ausdrücken, die sich durch kürzere Synonyme ersetzen ließen, während er die ganze Zeit über zu glauben versuchte, dass Stars und Produzenten in Prada-Sakkos sich freuen würden, wenn sie sechs (nicht aber sieben!) Seiten hochtrabender theoretischer Ausführungen lesen dürften.

Einmal, als er noch ein kleiner Junge war, hatte im Mittelwesten eine totale Sonnenfinsternis stattgefunden, und ein Mädchen aus einem der Käffer, die, von St. Jude aus gesehen, jenseits des Flusses lagen, hatte draußen gesessen und unzähligen Warnungen zum Trotz so lange die kleiner werdende Sonnensichel beobachtet, bis ihre Netzhaut verbrannt war.

«Es hat überhaupt nicht wehgetan», erzählte das erblindete Mädchen dem St. Jude Chronicle später. «Ich habe gar nichts gefühlt.»

Jeder Tag, den Chip damit zubrachte, den Leichnam eines dramaturgisch toten Monologs zu pflegen, war ein Tag, an dem seine Miete, sein Essen und seine Freizeitvergnügungen hauptsächlich vom Geld seiner kleinen Schwester bestritten wurden. Doch solange das Geld reichte, litt er nicht akut. Ein Tag ging in den nächsten über. Selten stand er vor zwölf Uhr mittags auf. Er genoss sein Essen und seinen Wein, kleidete sich gut genug, um sich weiszumachen, dass er kein formloses, gallertartiges Etwas war, und schaffte es an vier von fünf Abenden, seine schlimmsten Ängste und Befürchtungen zu verbergen und mit Julia auszugehen. Da die Summe, die er Denise schuldete, im Vergleich zu seinen Einkünften als Korrektor zwar groß, nach Hollywood-Maßstäben jedoch klein war, arbeitete er immer weniger bei Bragg Knuter & Speigh. Seine einzige wirkliche Sorge galt seiner Gesundheit. Wenn er an einem Sommertag seine Arbeitsstunden damit zubrachte, den ersten Akt noch einmal zu lesen, und ihm erneut klar wurde, wie rettungslos missraten das Ganze war, und er nach draußen eilte, um frische Luft zu schnappen, den Broadway entlanglief und sich auf Höhe der Battery Park City auf eine Bank setzte, sich die Brise vom Hudson in den Kragen wehen ließ und dem unablässigen Pft-pft des Hubschrauberverkehrs sowie den fernen Rufen der Millionärskinder aus Tribeca lauschte, dann übermannten ihn bisweilen die Schuldgefühle. So kräftig und gesund und zugleich eine solche Niete zu sein: weder den Vorteil, dass er nächtens gut schlief und es schaffte, keine Erkältung zu bekommen, für seine Arbeit zu nutzen, noch sich in Urlaubsstimmung fallen zu lassen und mit fremden Frauen zu flirten und sich Margeritas hinter die Binde zu gießen. Es wäre besser gewesen, dachte er, das Krankwerden und Sterben jetzt zu erledigen, da er versagte, und sich seine Gesundheit und Vitalität für spätere Tage aufzuheben, da er, so unvorstellbar diese Aussicht auch sein mochte, vielleicht einmal nicht mehr versagen würde. Von all den Dingen, die er verschwendete — Denise' Geld, Julias Wohlwollen, sein Talent und seine Ausbildung, die Chancen, die der längste Abschnitt wirtschaftlichen Aufschwungs in der amerikanischen Geschichte bot — , bereitete ihm sein schieres körperliches Wohlbefinden, dort im Sonnenschein am Fluss, den größten Schmerz.

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